Beiträge von HR

    Meines Erachtens wird der Click überbewertet. Die krankhafte Sucht nach dem "richtigen" Tempo ist ein Ergebnis der PC-basierten Musikproduktionen, in denen eben alles quantifiziert laufen muß, z.B. wegen den ganzen Copy und Paste Geschichten. Hört man sich alte Songs an, z.B. Hells Bells von ACDC oder auch alte Maiden oder Purple Stücke, so stellt man fest, daß sich das Tempo im Song ständig ändert. Ein Lied im gleichen Tempo spielen zu wollen ist eine absolute Modeerscheinung der letzten Jahre und beschränkt sich ausschließlich auf Pop/Rock. In der klassischen Musik oder im Jazz hat es sowas noch nie gegeben. Unser Drummer ist dem Click ebenso verfallen, ich find´s teilweise lästig. Bei Rammstein mag´s ja noch Sinn machen, wegen der Synthi-Automation, aber teilweise ist es echt daneben. Ebenso nimmt der Click bei Live-Gigs die Stimmung. Warum sollte man mit aller Gewalt einen Song im "richtigen" Tempo spielen, wenn die Leute aber gerade aufgeheizt sind, einen höheren Puls haben und dadurch ohnehin eine andere rhythmische Wahrnehmung?


    Und: Click und "Bandzusammenspiel" sind zwei völlig unterschiedliche Themen. Wenn der Rest der Band nicht tight ist kann der Drummer noch so sehr auf´s Metronom klopfen. Die Band wird dadurch nicht besser. Und daß der Drummer alleine für´s Tempo verantwortlich ist, wie hier teilweise postuliert, entspricht nicht der Realität. Eine Band ist die Summe aus allen.

    Also ein 19" oder 20" Thin Crash 2002 von Paiste ist ein super Crash-Becken, auch für Metal. Absolut durchsetzungsfähig. Zum Thema "abgehen": ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand der am laufenden Band Becken kaputt haut noch einen Bewegungsablauf draufhat der ein anständiges Timing erlaubt.

    Danke für den genialen Link zu "Into the Arena" in der Live Version. Als ich die Thread Überschrift gelesen habe dachte ich sofort an diesen Song.Fast wie auf der "One night in Budokan". Ein schönes Beispiel für band-dienliches Spiel, selbst bei einem Instrumental-Song. Powell rules.

    Hui, eine Schubladendebatte, und weil ich gerade Zeit habe gebe ich meinen Senf dazu. Rock würde ich eigentlich als die Oberbezeichnung überhaupt beschreiben. Rock ist alles von CCR bis Slayer, ungefähr jedenfalls. Hardrock, AOR-Rock, Bluesrock, Speed Metal, Thrashmetal, Punk, Heavy Rock, Art-Rock, Progressive Rock, was auch immer. (Edith: ich vergaß Folk-Rock, Jazz-Rock, Funk-Rock, Deutsch-Rock.) In sofern hinkt der Vergleich Punkrock vs. Rock etwas, so als wenn man fragen würde "magst Du lieber Autos oder Cabrios"? Ob man Punk wilder findet als andere Stilistiken im Rock bleibt halt der Geschmack des einzelnen. Ich kann an den beiden vorgestellten Bands nichts wildes entdecken. Den "echten" Punkrock, wie er gemeint war, gibt es meiner Meinung nach nicht mehr. Das was heute als Punk verkauft wird hat mit dem ursprünglichen Punkgedanken eher nichts zu tun. Das sage ich nicht weil früher alles besser war, sondern weil es halt zu seiner Zeit als Gegenentwurf reingepasst hat und das politische und kulturelle Klima es gebraucht hat. Heute tragen Models SexPistols-Shirts und Punkdrummer sind keine vollgesoffenen Prügler sondern technisch versierte Hochleistungssportler. Die frühen Ramones oder Sex Pistols würde ich mal als typische Punk-Band hernehmen, wobei die Grundattitüde vor allem die Revolution war. Kein Kommerz, keine musikalische Perfektion, kein audioophiler Sound und natürlich textlich politisch irgendwo außerhalb. AndiOliPhilip ist halt Abiturientenpoesie. Die Freiwildjungs wollen gern böse sein, Pädagogensöhne halt, mit ein wenig bad attitude aber alles durchgestylt, die Marken-Sneaker punkmäßig im Design und geputzt, (und sie rauchen (!), wo doch heute jeder weiß wie ungesund das ist) irgendwie ugly, aber doch schön genug für die Mädels die sonst lieber Usher hören.

    Ludwig Supra 14x6,5, und zwar weil:
    - sie mir vom Sound gut gefällt
    - ich nicht wüßte was ich sonst kaufen sollte
    - ich die günstig angeboten bekam (150 Euro in fast neuem Zustand)

    Nicht zu vergessen Herr Vogelmann in Ludwigsburg. Er hat überwiegend Paiste, aber auch Zschijldschjjin und anderes Zeug. Es ist keine 10 m lange Wand, dafür aber recht gut vorsortiert. Vor allem sind auch große Größen da. Welcher Dealer hat schon eine feine Auswahl 24er Becken antestbereit? Testen darf man auch, in der Kabine am Ludwig Set.

    Das erste was mir einfällt wenn jemand über Herrn Phillips redet ist dieser magische Moment indem ich mich befand als ich das erste mal Judas Priests-Stained Class in den CD-Player schmiss. Die älteren werden wissen worum es geht...
    Unvergesslich!


    Wie? Gehör ich zu den älteren? Oh ja, ich finde auch die Sin after Sin absolut genial, meine Lieblingsscheibe von Priest. Auch wegen dem Getrommel. Priest haben sich mit jedem neuen Drummer verschlechtert. Dave Holland war ja schon auch klasse, aber gegen Simon Philips etwas plump. Und Scott Travis mag bei Racer X genial sein, aber für Priest fehlt das britische Understatement...

    Hallo,
    das tut eigentlich schon sehr geil. Bezüglich des Sounds schließe ich mich den allgemeinen Meinungen an: Gitarren zu modern, Bassdrum zu clickig. Was mich als Keyboarder etwas stört sind wieder die typischen Lückenfüller Keyboards. Ein Rock-Keyboarder wie Jon Lord würde nie so spielen. Gib den Keys die Chance auf ein Riff und mach Overdrive in die Orgel, die muß rotziger klingen. Der Bruce hingegen ist genial.
    Gruß, Hartmut

    Kritischer Du hast Recht. Diese Art von Triolen spielt der Herr Grohl schon immer gerne. Bei "No one knows" hat er das auch schon gemacht, im Pre-Chorus. Nur mit BD+Crash auf den jeweils ersten Triolischen, aber auch immer schön links, rechts...

    ...und siehe da die Herren Seitenschwinger sind da auch nicht die sichersten.


    Absolut. Zeig mir einen Gitarristen, der am Anfang von Summer of 69 nicht mindestens 10 Beats durchbeschleunigt. Demnach halte ich die Fähigkeit, Musiker einzufangen für eine der schwierigsten eines Drummers überhaupt.


    Abstand nehmen solltest Du aber auf jeden Fall von Iron Maiden-vor allemn die Live-Aufnahmen, denn Nicko ist immer noch schlampig in Sachen Tempo...


    Wir haben die Thematik mit dem Click auch bei uns in der Band, in der ich Keyboards spiele. Ich gehöre zur Anticlick-Fraktion. Klar, wenn wir eine Rammstein Nummer spielen in der ich Keyboard-Sequenzen drinhab, muß der Drummer zwangsläufig einen Click spielen. Ich sehe aber keine Notwendigkeit, bei einer ACDC oder Maiden Nummer nach Click zu spielen. Hör Dir mal die Studioversion von HellsBells an: der Song wird vom ersten Glockenschlag bis zum Schluß kontinuierlich schneller. Wenn wir den Song im Proberaum durchgehend mit dem Anfangstempo spielen, dann schlafen wir fast dabei ein.
    Bei Maiden wird wiederum das Tempo so variiert, daß es in den Kontext vom Song passt. Wenn eine Stelle im Song das braucht, so ist es doch o.k. das Tempo rauszunehmen. Ich würde das eher als eine der herausragenden Eigenschaften des Herrn McBrain bezeichnen.


    Wer hat eigentlich diese bescheuerte Regel aufgestellt, daß ein Song immer gleich schnell sein muß? In der Klassik hat es sowas nie gegeben. Zudem: der Besucher eines Konzerts hat sicherlich einen anderen Puls als wenn er zuhause auf dem Sofa sitzt. Infolge dessen wird seine Wahrnehmung auch anders sein, d.h. er wird nichts dagegen haben, wenn der Song etwas schneller läuft, solange der Song damit nicht gerade kaputt geht. Ich halte es wichtiger, daß ein Drummer in der Situation das richtige Tempo findet, welches für alle komfortabel ist, und mit dem der Song unter den gegebenen Umständen tight und knackig durchläuft.

    Warst Du auch beim Wieland in Bad Wimpfen? Du weißt schon, Hauptstraße von Rappenau her kommend, vor Bäckerei Eibauer auf der rechten Seite. Normalerweise gibt´s nichts was der nicht hat. Ein Überbleibsel aus einer anderen Epoche sozusagen...


    Edith sagt: Achso, und wegen der 6mm: meine Oberfräse ist eine recbt preiswerte Bosch. Die hat 3 Spannfuttereinsätze, darunter einen 6mm sowie einen 8mm. Vielleicht kriegst Du ja einen 8mm Einsatz für Deine bei. Ich meine, 8mm ist das gängigere Maß für Fräsereinsätze.

    Die "One night at Budokan" von MSG ist auf jeden Fall eine meiner absoluten All-Time-Favourites - mit einem ganz grandiosen Getrommel von Cozy Powell.

    Ich würde ein Becken alleine schon deshalb nicht online bestellen, weil ich dann endlich mal wieder einen Grund hätte Herr Vogelmann zu besuchen. Das macht mehr Spaß und vor allem kann man sich das Ding auch anhören, was ja gerade bei einem Becken immens wichtig ist, da es ja selbst bei gleichen Herstellern und Bezeichnungen Klang-Unterschiede geben kann.

    Ahh. Ich glaub ich hab Dich mal auf den Trommeltagen bei Herrn Vogelmann gesehen, wie Du ein großes Acryl-Set angetestet hast. Du hast einen relativ eigenen Stil wie Du auf die Toms beharkst. Cool, auch wenn die sonstige Musik für meinen Jazz-Geschmack zu wenig weh tut.