Ich behaupte mal, dass man nicht behaupten kann, Phil Rudd hätte sein Instrument nicht "gemeistert", schließlich stand er jahrzehntelang auf Stadionbühnen und hat mit ACDC Musikgeschichte geschrieben.
Popularität und Fähigkeit am Instrument sind doch zwei paar Schuhe.
Natürlich, was Rudd da macht funktioniert grandios. Wenn Man ihn dann aber einem "Technik-Check" unterzieht und zB. die Liste der Rudiments abklopft wird der wahrscheinlich alt aussehen.
Und Jemanden, der zB. gewisse Rudiments nicht über ein Fuß- Ostinato spielen kann, würde ich keinen Meister nennen. Da gehört für mich der technische Aspekt genauso dazu wie der musikalische.
Zur eigentlichen Frage: Das mit den 10k Stunden stimmt nur, wenn diese effektive Praxis sind. Man kann (was ich bei sehr vielen Musikern sehe) ziemlich schnell in einen Modus verfallen, in dem das, was man bis jetzt erreicht hat, langt, und man ab da auf der Stelle tritt und meint, nicht mehr üben zu müssen. Wenn man ab da Tag für Tag sein Repertoire durchzieht dient das mehr der Beibehaltung des aktuellen Levels aus des Ausbaus.
Um Meister zu werden muss man sich laufend im Grenzbereich bewegen und sich mit Sachen konfrontieren, die man noch nicht kann.
Insofern hört das "Meister sein" aber nie auf: Auch Herr Weckl oder Donati werden hier und da Musik finden, die ihren Horizont erweitert. Sonst wäre es ja Irgendwann langweilig.
Das ganze in Kategorien zu unterteilen ist allerdings schwierig und unnötig, darüber hinaus höchst subjektiv.
Subkategorien gibt es ja auch noch: Ist ein Jazz- Master gleichzeitig Drum- Master per se oder muss er dafür Metal können?
Die 10000 habe ich wohl hinter mir, the Black Page wollte ich mir trotzdem erstmal nicht antun.
Mein Meister bleibt jedenfalls Buddy.