Beiträge von pbu

    hier ist übrigens ein interessanter (wenn auch nicht ganz aktueller Artikel) zum französischen 3-Strikes-Modell, dem sog. Loi Hadopi...welches in ähnlicher Form auch hier in D diskutiert wird


    Wie gesagt, in Deutschland wird man nicht vorher gewarnt, da kommt die kostenpflichtige Abmahnung (mit den selben Unsicherheiten) sofort, Strafanzeige inbegriffen.
    Wer diskutiert (außer uns)?

    Ich habe es vor allem deshalb zitiert, weil hier schon mehrmals behauptet wurde, das eine Kontrolle gar nicht möglich sei und man deshalb den Status Quo schicksalhaft hinnehmen müsse. Das man durchaus ziemlich fiese Überwachungsmechanismen installieren kann ,wenn sich in der Industrie mal die Haltung ändert, sollte dieser Artikel zeigen.


    Richtig. Zu behaupten, eine Kontrolle sei technisch nicht möglich, offenbart einen Mangel an Vorstellungskraft, oft getragen von dem Wunschdenken, der unendliche Umsonst-Konsum könne so weitergehen.


    Das Werbung alleine nicht ausreicht, haben auch schon die Meisten begriffen - siehe Privatfernsehen. Die sind grösstenteils ziemlich pleite und suchen händeringend nach weiteren Optionen, Geld zu verdienen, weil Werbung nicht ausreicht.


    Genau daran krankt auch die Vision, man könne seitens der Urheber auf ein durch Werbung finanziertes Konzept umschalten, das jeglichen Musikkonsum von der Einblendung von Werbung abhängig macht. Selbst die lästigen auf die Gier-Verneblung abzielenden Gewinnspiele sind nur einen gewissen Milieu-Anteil der Gesellschaft zugänglich.
    Werbung ist nicht unbegrenzt verfügbar - mal davon abgesehen, dass die Vorstellung, z.B. bei Literaturdateien auf jeder Xsten Seite Werbung ertragen zu müssen, äußerst unbehaglich ist.


    Zurück zum Thema Providerhaftung bzw. "Überwachung". Mir schwebt kein ständiges Scannen der Internetanschlüsse vor. Ich denke eher daran ,das Provider verpflichtet werden, Mitarbeiter dafür abzustellen, das Netz nach illegalen Inhalten zu durchforsten. Erlangen sie Kenntnis von Downloadseiten/links, die z.B. urheberrechtlich geschützten Inhalt verbreiten, sind diese zu Melden und zu blockieren.
    Dem Betreiber/Verlinker ist ein Hinweis zu schicken, eine Art Warnzettel, das er dies zu unterlassen hat und erst bei mehrmaligen Verstoß hagelt es eine Strafe. Das würde auch die Abmahngeschichte obsolet werden lassen, wenn dieses Verfahren als rechtlich verbindliches Verfahren eingeführt wurde. So hat jeder, der mal einen Fehltritt begeht, die Chance, diesen straffrei zu korrigieren.


    Es gibt ja schon die privaten Ermittler der Content-Schützer.


    Exkurs (falls jemandem das hier und heute parktizierte Vorgehen nicht geläufig ist):
    Von den Verwertern beauftragte Firmen durchforsten den Datenverkehr manuell und ermitteln dabei IPs von Anschlüssen, von denen aus Kopien zum Download angeboten werden. Dann wird im Auftrag der Verwerter Strafanzeige gestellt und zügig ein gerichtlicher Beschluss zur Herausgabe der Anschlussdaten durch den Provider erwirkt. Das Strafverfahren wird in den meisten Fällen eingestellt, aber zivilrechtlich wird die Unterlassung abgemahnt und Schadensersatz gefordert. Die bösen Anwälte, die das tun, arbeiten genau so wenig umsonst, wie Journalisten, die fordern, Künstler sollten umsonst arbeiten. Seitens der Beschuldigten eingeschaltete Anwälte können den Forderungsbetrag meist außergerichtlich minimieren.
    Übrigens ist dabei jeder Anschlussbetreiber selbst verantwortlich für den Schutz seines Drahtlosnetzwerks.


    Es sollte also erkannt werden, dass eine Vorwarnung (oder sogar zwei) im Vergleich zum aktuellen Vorgehen eine (oder zwei) zusätzliche Sicherheitsstufe(n) zugunsten des Anschlussbetreibers darstellen würde(n). Insofern sind z.B. betroffene Franzosen nach dem heutigen Stand eher privillegiert - vorausgesetzt, die Warnungen ergehen zu Recht. Wird man hierzulande erwischt, gibt es sofort erheblich mehr Ärger, s.o.


    Eine automatisierte Ermittlung durch Provider würde die Filterung des gesamten Datenverkehrs voraussetzen und unangemessen sein. Eine manuelle Ermittlung durch Provider würde den heutigen Ablauf lediglich verkürzen. Grundsätzlich steht auch jedem Provider frei, einen Anschluss, der entgegen der vertraglichen Bestimmungen rechtswidrig genutzt wird, zu kündigen oder zu sperren. Eine Verpflichtung hierzu mit der Folge der Providerhaftung bei Unterlasssen würde allerdings eine Verlagerung von Aufgaben der Rechtspflege auf Vertragspartner darstellen, die dem Verständnis der Erreichung von Kundenvertrauen der Anbieter schlichtweg zuwiderliefe.
    Jede Maßnahme bedarf einer wirksamen Rechtsschutzmöglichkeit, die dafür sorgt, dass nicht ganze Betriebe durch (z.B. von Wettbewerbern provozierte) Abschaltung lahmgelegt werden können, sonst stellt man sich auf eine Stufe mit "anonymen Abschaltern", die durch ihre Angriffe eine nicht hinnehmbare Selbstjustiz betreiben.


    Erst gestern wieder auf facebook in einer Diskussion mit einer Frau von den Piraten erlebt.


    Die unreflektierte Verbrüderung mancher "Piraten-Exemplare" mit lobbymächtigen oder gar bandenkriminellen Millionären ist eine Sache, die der Anerkennung als seriöse politische Kraft wohl noch lange im Weg stehen wird. Auch ich erlebe immer wieder, teilweise auch in diesem Thread, dass diese Leute lieber mit sich selbst diskutieren, wobei ihnen doch die Meinungsfreiheit so sehr am Herzen liegt. Der Eindruck des politischen Anfängerstatus' wird auf diese Weise derart verfestigt, dass ein gern bemühter Vergleich zu den Grünen der 80er Jahre absolut lächerlich erscheint.
    Wobei natürlich eine erstmalige Befassung mit politischen Zusammenhängen gefördert werden und diesen Leuten geholfen werden sollte, ihre hilflosen Ansichten in konstruktives Gedankengut umzuwandeln, so überheblich das klingen mag.


    Hier zeigt sich, wovor Datenschützer auch in Sachen ACTA warnen. Die Ausgestaltung der schwammig vorgesehenen Provider-Kooperation.


    Ich halte sowohl für rechtswidrig, wenn Google (auch ohne Eingabe, auf den Webseiten, auf denen Google-Ads vorhanden sind) Daten sammelt, wie auch, wenn dies durch Zugangsproviderkontrolle passiert.
    Bei einem solchen Provider würde ich derzeit nicht Kunde sein wollen.


    Das Argument ist immer "Man hat ja nichts zu befürchten, solange man sich rechtreu verhält".
    Die verdachtslose Kontrolle des gesamten Datenverkehrs - und der Vergleich zum Telefonverkehr hinkt imho nicht - wäre jedoch in einem solchen Big-Brother-Maße unangemessen, dass der Glaube an den Rechtsstaat soweit sinken würde, dass anarchistische Ideen wie Künstlerentrechtung nur gefördert würden.


    Über "3-Strikes-Out" kann man sich Gedanken machen, wenn drei schuldhafte Verstöße gerichtlich festgestellt sind, nicht von privaten "Gatekeepers", als welche sich die meisten ISPs verständlicherweise auch nicht verstehen wollen. Ausgenommen natürlich diejenigen Provider, die unmittelbar oder mittelbar diktierenden Medienunternehmen unterworfen sind.


    Ich begrüße, dass dieses Thema wieder konkrete Formen annimmt, insoweit, dass es dazu führen dürfte, dass es in internationale Verträge wie ACTA niemals implementiert wird. Die Interessen werden klarer, die Auslegung konkreter, die Erforderlichkeit ausdrücklicher Datenschutzpassagen deutlicher.


    Vielleicht auch nur eine Verhandlungs-Blase - in der Erwartung, dass in der Folge geringere Eingriffe mit weniger Frust und Misstrauen gesellschaftlich angenommen werden.

    Und ich sehe, dass kein System installiert wird, welches es schafft, weltweit Recht und IT-Probleme unter einen Hut zu bringen.


    Das System wird actamäßig installiert werden, die Frage ist, ob es greifen wird, was davon abhängt, was drinsteht. ACTA wird geprüft, nicht etwa vom Tisch gefegt.


    nichts mehr anzubieten, was digital zu vervielfältigen ist (Reaktion auf die veränderten Verhältnisse, wie von abott, Psycho u.a. vorgeschlagen).


    Ist nicht so gut wie alles digital zu vervielfältigen? Ohne etwas anzubieten, müsste man dann doch wohl die Rente beantragen, oder?
    Neue Idee: Musik wird nicht mehr gemacht, neben Alters- und Erwerbsminderungs- wird Exmusiker-Rente installiert.

    es mag für mich eben der eindruck enstanden sein, als ob der ein oder andere hier nur darauf gewartet hätte, bis mal jemand sprichwörtlich die hosen runter lässt ...


    Dieser Eindruck wird jedenfalls durch meine Erfahrungen im Umfeld dieser Diskussion bestätigt.
    Gerade heute noch. Erst der anschauliche Bericht über einen mir entfernt bekannten Musiker, der in die HartzIV-Aufstocker-Gesellschaft gerutscht ist und völlig verzweifelt einen Käufer für sein Wohneigentum sucht, damit er seine Kinder zum Musikunterricht schicken kann, hat den Anstoß zum Nachdenken gebracht, den die Betroffenen schon vor 10 Jahren hatten.
    "Ach, dann könnte man ja ... nee ... geht nicht ... hmm ... vielleicht Grunddings ... ja, nee ...schon blöd."


    Wie Anonymous erkannt hat: Man braucht zumindest theatralisch-plakative Strichmännchenfilme auf Youtube, um sich ein Gehör zu verschaffen.

    auf der dvd sagt der Herr mayer ganz am Anfang: "danke, das du die dvd gekauft hast. du hast sie dir doch gekauft, oder?"


    Und sein Gesichtsausdruck, während er das sagt, spricht Bände.
    Jetzt muss er für verquerte Ideologien herhalten, ... warum noch mal genau?
    Weil er hier im Umfeld anerkannt und populär ist?
    Jojo ist kein Verfechter des Piratentums, das Gegenteil ist der Fall. Beleg steht oben. Gegenbeleg bitte.


    Und anstatt alles zu verteufeln sollte man (oder besser: muss man, wenn man künftig sein Brot mit Musik verdienen will) besser Leuten wie Abott zuhören, und sich die von ihm angesprochenen "Geschäftsmodelle" mal genauer ansehen.


    Welches "Geschäftsmodell" spricht abbot an? Ich vermag keines zu erkennen. Bei ihm nicht, bei den Piraten nicht. Bei Kim Schmitz schon.

    Abbot. Ich kann das nur schwer ertragen.
    Ich möchte nicht pöbeln und ich möchte nicht arrogant wirken.
    Allerdings verstehe ich deinen Standpunkt nicht.
    Die ganze Zeit denke ich "Was will er uns mitteilen?"
    Dass Jojo auf seine Tantiemen verzichtet?
    Er legt doch ausdrücklich sehr großen Wert auf den legalen Erwerb seiner Medien.
    Die Gema spielt in genau welchem Modell keine Rolle?
    Wer ist panisch?
    Du wirkst durcheinander.
    Bitte nimm' doch die freundliche Bitte an, dich mal verständlich zu äußern.