Beiträge von pbu

    (ich möchte auch 100 punkte)


    Von mir kriegst du 10/100, weil du die Erforderlichkeit zu erkennen scheinst, dich zu bilden. Freie Verbreitung von Wissen ist ja tatsächlich was Gutes.
    Unfreiwillig freie (umsonste) Verbreitung von Konsumgütern hingegen wird es auf legalem Weg nie geben, weil sie dann keiner mehr herstellt. Ganz einfach. Bitte. Free (DFÜ-kosten könnten anfallen).


    Die Piraten sollen ruhig dem Gesetzgeber auf die Finger sehen, wenn sie es draufhaben. Dazu gibt es sie, die sonstigen Parteien haben ja beim Thema Netzpolitik geschlafen. Ihr Programm sieht auch keine grundsätzliche Entrechtung von Künstlern vor, ist aber auch vollkommen planlos hinsichtlich einer Alternative. Wenn sie von Abwägung und Verhältnismäßigkeit etwas verstehen, sollen sie halt mal endlich anfangen, das aufzuschreiben.


    Bedenklicher ist da schon so etwas wie Anonymous, deren Popularität mir vorkommt, wie bei einer aufstrebenden Sandkastenbande mit pubertären Ideen gegen das "Establishment". Mit Verbreitung von Angst, klar erkennbaren Verschwörungstheorien und aggressivem Angriffs-Druck gehen die vor - gleichermaßen unsozial wie lächerlich, so etwas als politische Kraft anzuerkennen. Niemand weiß, wessen Interessen sie vertreten, aber erst mal Maske auf und Lemming-mäßig hinterherlaufen, sieht ja irgendwie cool aus.


    Naja, Netzpolitik wird im Ergebnis definitiv nicht von Ideenlosen oder Hackerkids bestimmt werden, diese Tatsache stimmt zumindest zuversichtlich.

    Das wiederum ist zu vereinfacht und funktioniert nicht bei jeder Trommel (Stichwort "Tune-safe Lugs").
    Die ganzen Videos und Beschreibungen und die Suche werden schon helfen; finde mal selbst raus, was dir am besten passt, und am wichtigsten: Nimm dir ruhig mal 3 Stunden Zeit dafür.

    Nicht verzweifeln, Kleiner,


    es gibt halt nicht nur "richtig" und "falsch", sondern eine Vielzahl verschiedener Ansätze und Herangehensweisen, denen du in jeder Lebenslage begegnen wirst.
    Das ganze nennt sich dann "Wissenschaft", und die ist in vielen Belangen nichts Feststehendes, sondern etwas Dynamisches, was sich ständig wirbelhaft ändert.
    Ob sich die Doubles-Can't-Roll-Meinung durchsetzt, ist zu bezweifeln, aber scheinbar gibt es sie, macht ja nichts.

    Ich höre dauernd "Netzgemeinde". Das klingt oft so nach elitärer, aufklärerischer Interessenminderheit, wobei es sich doch eigentlich um die gesamte des Lesens und Schreibens mächtige Gesellschaft handeln dürfte.


    Verrückte Welt. Man kann eben keinem mehr blind vertrauen. :whistling:


    Damit sprichst du ein weiteres Problemfeld an, das auch Peupeldrum schon mal kurz erwähnte.
    Blind vertrauen konnte man noch nie jemandem; das Vertrauen in politische Entscheidungsträger scheint aktuell in besonderem Maße beschädigt.


    Tatsächlich ist es auch eine Schande, wie staatsführend Wirkende ihre Vorbildfunktion im Amt verlassen und den Eindruck einer auf den persönlichen Vorteil bedachten, machtgierigen dissozialen Betrügersuppe hinterlassen haben. Und ausgerechnet Vertreter dieser Spezies sollen nun über globale Abkommen entscheiden, und dabei mangels eigener Kompetenz ausgerechnet Medienkonzerne mit ins Boot holen, deren Interesse eher die Einvernahme des gesamten Internets für sich ist, als es dem freien Volk zu überlassen.


    Alles richtig! Daran krankt die Politikinteresse-Situation im allgemeinen und die Web-Regulierung im besonderen massiv. Und nicht zuletzt unsere Kanzlerin schürt das Vertrauensdefizit, indem sie sich bis zu den lang ersehnten Rücktritten hinter die Im-Amt-Gescheiterten stellt - scheinbar, ohne zu wissen, wie gefährlich mangelndes gesellschaftliches Einvernehmen mit politischen Kräften ist, sollen anarchistische Entrechtungs-Ideen nicht zum Zug kommen.


    Aber: Was sollte die Konsequenz sein?
    Dass gesetzgeberische Vorhaben im allgemeinen und z.B. ACTA im besonderen kritisch beäugt werden, ist eine gute Konsequenz!
    Dass oppositionelle politische Kräfte mit alternativen Ideen wachsen, ist eine gute Konsequenz!
    Dass Heerscharen von Download-Wütigen einer anonymen "Hackerbewegung" hinterherrennen, deren wahre Interessen (Youtube? Google? Lobbyarbeit? Schnorrertum? Raffsucht?) niemand kennt, mit dem Ziel, ein Recht, dessen Anpassung an die virtuelle Realität nicht ganz unproblematisch verläuft, schlichtweg abzuschaffen, bevor Ideen einer tragbaren Anpassung zuendegedacht sind, könnte der demokratisch Interessierte allerdings eher als möchtegern-politische Sandkasten-Aktivität als als gute Konsequenz ansehen.


    Abstrakt ist das Urheberrecht eine Materie, die kreativen Personen ein Auskommen sichern soll [sic], u.a. um kreative Betätigung zu förden.
    Grundlegende andere Rechtsgebiete, wie z.B. das allgemeine Strafrecht, sind eher geläufig und einfacher zu regeln und zu verstehen. "Du sollst nicht töten, stehlen, etc.", sind allgemein anerkannte Regeln.
    Nachdem diese erlernt sind, stößt man nun auf "Du sollst den Kreativen ihr Auskommen lassen" und versteht die Welt nicht mehr, nachdem man doch längst unaufgeklärter Gewohnheitstäter ist und bekannte Gaga-Künstler in sicheren Verhältnissen wähnt.


    Dann tauchen Leute wie Guttenberg auf und sorgen für ein konkretes Misstrauen hinsichtlich urheberrechtlicher copy&paste-Belange. Der soll also damit durchkommen und ich armer Kulturinteressierter werde kriminalisiert?
    Fakt ist: Er ist damit _nicht_ durchgekommen. Die Existenz des Urheberrechts hat dafür gesorgt, dass seine Doktorwürden nicht bestehen. Um seine sonstige Würde mag er sich selbst kümmern, als reich Geborener wird er sich schon durchschlagen.
    Bewundernswerte Teile der "Netzgemeinde" haben zur Aufklärung der Affäre beigetragen und im selben Zuge die Schutzwürdigkeit geistigen Eigentums demonstriert!


    Nachdem man also anerkennen sollte, dass Urheberrecht nichts Böses ist, bleibt der Anpassungsbedarf an das digitale Zeitalter, in dem die Übernahme fremden geistigen Eigentums für persönliche Zwecke besonders einfach ist, siehe gewisse Dissertationen.
    Hinsichtlich der Kulturschaffenden, die nicht gerade Gaga heißen, besteht das Problem, dass die mühevolle Produktion künstlerischer Werke sich mangels Gegenwert nicht mehr lohnt, nicht einmal der Gedanke daran, davon zu existieren (nicht allein durch das Internet bedingt!). Das bestehende Urheberrecht funktioniert insofern also nicht. Andererseits sehen bereits die in den meisten Industrieländern vorhandenen Regeln Sanktionen für das sprichwörtliche "Guttenberging" vor - dafür, dass man sich einer wissenschaftlichen Kompetenz oder einer umfangreichen Mediensammlung berühmt, ohne dafür eine Gegenleistung erbracht zu haben. Die Frage ist die nach deren Anerkennung und Durchsetzung.


    Kontrolle und Verfolgung eines jeden Internet-Nutzers wird aber nicht funktionieren. Zwar sieht ACTA wahrscheinlich [sic] lediglich vor, dass auch in anderen Ländern Durchsetzungsinstrumente (Kundendaten-zu-IP-Herausgabe auf richterliche Anordnung, Schadensersatzforderungen, Beschlagnahme, Strafverfolgung bei gewerblichem Ausmaß etc.) installiert werden, die EU-weit bereits lange vorhanden sind. Der Umstand, dass man "wahrscheinlich" sagen muss (weil ACTA unkonkret formuliert ist und das Zustandekommen nicht gerade für einen Vertrauensvorschuss gesorgt hat), ist aber genau der Kritikpunkt, an dem die Ratifizierung derzeit glücklicherweise scheitert.


    Jetzt ist also der Zeitpunkt, an dem die bewanderte "Netzgemeinde" sich an einem Alternativmodell beteiligen sollte, anstatt jede Urheberschaft allgemein abzuerkennen.
    Im Raum stehen "Kulturflatrate", "Staatliche Teilfinanzierung über Abgaben zur Kulturförderung", "Gegenleistungen durch (scheinbar unendlich vorhandene) Werbeeinnahmen", "Neuorganisation der Verwertungsgesellschaften" und so weiter.
    Ein zuende gedachtes Konzept liegt aber nicht vor. Die oben genannten sind es bisher nicht, ACTA ist es nicht, IPRED ist es nicht.


    Also tut doch bitte auch im Folgenden etwas, was etwas bringt; interessiert euch für die Interessenlagen, macht ein paar seriöse Vorschläge, anstatt euch als paradoxe Mische aus sich unfrei wähnenden Möchtegern-Guttenbergs und gleichzeitig revoltierenden Robin Hoods aufzuspielen. Unrefklektierte "Fuck ACTA"-Slogans sind lediglich bemitleidenswert.
    Zur Vermeidung habt ihr vorerst beigetragen - danke - aber jetzt geht es an's Konstruktive, wenn ich bitten darf.
    Bis dahin muss nämlich das alte Recht herhalten.


    Edit:

    hier noch ein nettes Video über ACTA : http://www.youtube.com/watch?v=ErTNEh1z75o&feature=share
    Ich werde auf jeden Fall auf die Starße gehen und meine Stimme gegen die totale Kontrolle einsetzetn...die Grundzuge sind eigentlich nicht übel aber die Umsetzung heißt wahrscheinlich wieder totale Kontrolle und natürlich blechen,blechen,blechen...


    PS: Weiß einer wo man ANONYMOUS Masken kaufen kann^^ !?


    Anonymous-Masken ... Sehr geil :D
    Ist doch eine Parodie, oder?

    Herr Knake erzählt nichts Neues. Warum er weiterhin eine geplante Providerhaftung suggeriert, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Erst hat er die Herausnahme der Überwachungspflichten erkannt, dann schreibt er wieder etwas von "Hilfssheriffs", um am Ende wieder zum Ergebnis zu gelangen, dass dies eine Verfassungsänderung voraussetzen würde (welche durch Verträge wie Acta selbsverständlich nicht geschehen kann).


    "Dieser Satz [Art. 28 II] kann vieles Bedeuten. [sic]"
    Ja, in Staaten, denen das bei uns herrschende TK-Geheimnis fremd ist. Dass allein das Betreiben eines Internet-Anschlusses als Verdachtsmoment einer Straftat das Katalogs von § 100 StPO oder § 5 G10 aufgenommen wird, liegt doch fern.


    "Deutschland hat die Unterzeichnung des ACTA Abkommens vorläufig ausgesetzt. Dabei sollte es bleiben."
    Will er wirklich, dass die Vorläufigkeit beibehalten wird [SCNR the Spitzfindigkeit] ?


    BTW:
    Provokant, wie du den gesamten Artikel kopiert hast, ohne die Lizenz gemäß CC BY-SA 3.0 weiterzugeben/mitzuteilen ;)

    Ich hoffe, ich habe das so richtig verstanden, bzw. wieder gegeben.


    Ich glaube schon, so habe ich das jedenfalls auch verstanden.


    Man blickt nicht durch, vor wessen Karren man sich spannen lässt.


    Da hilft nur wirklich interessiertes Hinterfragen, ohne auf Markt-Psychologie hereinzufallen.
    Gefährlich geschickt desinformierende anonymous-Videos sind leider weiter verbreitet, und einmal eingeschworen, werden Kritik und Argumente nicht zugelassen.

    ich möchte an dieser Stelle gerne auf ein aktuelles Interview mit Edgar Berger hinweisen, seines Zeichens Chef von Sony Music. Er ist also der potentiell Geschädigte...
    http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/ar…ht-umsonst.html


    Aus den Kommentaren:

    Zitat

    Kunst sollte NIEMALS zur Finanzierung des Lebensunterhaltes dienen, dafür können auch diese Menschen ruhig etwas anständiges arbeiten!


    Da weißte Bescheid.

    MI-Fanboys ./. Verbrecherkids ?


    "Die Bereitschaft, zu differenzieren, ist gefragt, liebe Herren."
    Dieser Satz könnte aus den Vertragsverhandlungen zu ACTA stammen, als MI-Vertreter die Entrechtung ihrer Kunden entwarfen und zurechtgewiesen werden mussten.
    Genau so sind diejenigen zurechtzuweisen, die die Leistung der an der Herstellung eines Kunststücks nicht achten wollen.


    Aktuell ist sie Situation so, dass Vermarktung und Vertriebswege nicht im Einklang zueinander stehen.
    Große Teile der gierigen MI haben seit 15 Jahren geschlafen, große Teile der gierigen Netzgemeinde sehen ihre Raubzüge als Gewohnheitsrecht an.
    MI-Vertreter hängen an ihren bisherigen Profiten, DL-Vertreter wollen ihre komfortable Konsumpraxis nicht aufgeben.
    Hersteller möchte die Downloader entrechten, Downloader die Hersteller.


    Es gibt aber tatsächlich Menschen, die weder die Vernichtung aller, die von Musik leben, noch die Wegschließung aller, die Musik stehlen, wollen.


    Wie so oft, besteht das Dilemma so lange, wie die radikalen Postitionsvertreter nicht bereit sind, auf einander zu zu gehen und nicht erkennen, wie sehr sie gegenseitig von einander abhängen.
    Dabei ist jetzt schon klar:
    Die Abschaffung von Urheber- und Verwertungsrechten wird es nicht geben.
    Die ausnahmslose Überwachung des Lebensraums Internet wird es nicht geben.
    Sowohl die Abkehr von bisherigen Vermarktungsmodellen, als auch die Abkehr von gewissenloser Selbstbedienung sind in Einklang zu bringen.


    Dabei hilft es aber nun mal nicht, unter der Bevölkerung die Angst zu schüren, man würde plangemäß ohne besondere kriminelle Machenschaften im Gefängnis landen, wie es "Anonymous" tut.
    Andererseits zeigen die Angriffe gegen Ermittlungsbehörden, dass "Anonymous" auch um die Angstfreiheit schmieriger, millionenschwerer Räuberbanden besorgt ist.
    Dass millionenschwere MI-Vertreter mit Künstlern in suboptimalen Vertragsverhältnissen stehen, ist auch nicht in Ordnung.
    Wer aber durch gezielte Falschinformation und aggressive Machtdemonstrationen ein perverses Spiel mit der Angst treibt, ist wohl kaum eine taugliche Referenz, wenn es darum geht, sozialverträglich meinungsbildend zu agieren.


    Bei der Grundidee des freien Bildungs-Zugangs geht es um abstrakte Wissenschaft.
    Niemand soll daran gehindert werden, sich umsonst darüber zu informieren, was es z.B. mit Musiktheorie oder z.B. mit Kochrezepten auf sich hat.
    Diese schöne Idee in die Richtung zu pervertieren, dass niemand daran gehindert werden soll, z.B. fertige, aufwendig produzierte Musikwerke umsonst zu konsumieren, wird genau so scheitern, wie die denkbare idee, fertig gekochte Gerichte umsonst zu beanspruchen zu können. Das muss doch jedem klar sein.


    Es gilt, Modelle zu überdenken, die sowohl Konsumenten, als auch an der Produktion Beteiligte zufriedenstellt.
    Mir persönlich ist ein solches Modell noch nicht begegnet. In den Diskussionen geht es meistens darum, woGEGEN man ist (z.B. Diebstahl oder Überwachung), nicht woFÜR (z.B. ein tauglicher Urheberrechtsentwurf, der Interessen beider Seiten berücksichtigt). Solange letzteres nicht erdacht ist, befinden wir uns in einer unbefriedigenden Übergangs-Situation.
    Während dieses Übergangs besteht das bisherige, womöglich überholte, Recht aber weiter. So ist es leider nunmal. Wer das Recht ändern will, muss ein alternatives Modell liefern. Die Abschaffung des Rechts ist kein taugliches Modell, wenn man ernst genommen werden will.


    Bitte präsentiert doch mal durchdachte Alternativen, anstatt anarchistischer Stammtisch-Sprüche!


    Auch die deutsche Piratenpartei z.B. will eine "Zementierung" des bestehenden Rechts verhindern, ohne aber ein durchführbares Modell parat zu haben. Wer eine taugliche Piraten-Lösung kennt, möge die mal hier verlinken.
    Breiten politischen Zulauf zu erhalten, ohne eine politische Lösung zu bieten, das muss man auch erst einmal zustande bringen. Glückwunsch!
    "PIRATEN fordern: Debatte um modernes Urheberrecht beginnen!" Quelle
    Eine solche Debatte ist z.B. hier (in diesem Thread) nachzulesen. Auch bei den ACTA-Verhandlungen wurde debattiert. Politisches Ziel erreicht - nochmals Glückwunsch!


    Was jetzt noch fehlt, sind konstruktive Modelle. Destruktive haben keine Chance.
    Danke für die Aufmerksamkeit.

    [...] sind die lautesten Befürworter eben diejenigen, die die wirklich große Kohle mit Musik als Massenware verdienen...Von den ach so stark benachteiligten Künstlern selber hört man seltsamerweise recht wenig. Mag das daran liegen, dass diese die Chancen auf kostenloses Marketing wie es seinesgleichen sucht (die ganze web 2.0 geschichte, allen voran youtube und konsorten) erkannt haben? Oder liegt es daran dass mittlerweile keine Sau mehr einen (tragbaren) CD-player besitzt aber jeder Viertklässler mit Smartphone und mp3-player durch die Gegend läuft?


    Nur zur Vermeidung von Missverständnissen, ohne dass du weiter oben lesen musst: Ich persönlich bin kein ACTA-Befürworter. Ich sehe tatsächlich multilateralen Regelungsbedarf, aber bitte (1) nicht hinter verschlossenen Lobby-Türen, (2) nicht grundrechtsfeindlich und (3) nicht schwammig. (1) ist gelaufen, (2) ist ausgeräumt, soweit es konkret vorgesehen war, (3) ist das unerträgliche Ergebnis.


    3-Strikes ist vorerst vom Tisch...der Vertrag wird vorerst nicht ratifiziert...


    Der Vertrag sieht 3-strikes nicht vor. Das war in vormaligen Entwürfen anders, begegnete aber freiheitsrechtlichen Bedenken und wurde selbstverständlich herausgenommen - wird aber immer noch als gegeben hingestellt.


    Ich wende mich nicht dagegen, für seine Informationsfreiheitsrechte einzustehen, im Gegenteil. Ich wende mich dagegen, gezielter Falsch-Information folgend auf die Straße zu gehen, wo die tatsächlich relevante Information doch so nahe liegt, wenn man sich mal dazu durchringt, 50 Seiten zu lesen. Da stehen in Sachen Internet nur noch abstrakte Regeln, die hierzulande längst umgesetzt sind. Wenn andere Länder sie ähnlich umsetzen, schön. Wie wir seit Jahren erfahren, kann man damit leben. Wenn man in Mexiko einen Upload-Server laufen hat, nicht.


    Darin, dass dies schwarz-weiß-seherisch zum Anlass genommen wird, die Konstruktion des geistigen Eigentums an sich abschaffen zu wollen, sehe ich die Gefahr, dass es mit der Kultur abschließend den Bach runter geht. Andere haben da andere Meinungen drüber, Ideen, aber keine konkreten Vorschläge. An egozentrischen Umsonst-Konsum-Bedürfnissen kurzsichtiger und leichtgläubiger Download-Nerds sollte das Existenzrecht von Künstlern nicht scheitern. Meine Meinung.


    Ich selbst lebe nicht von der Kunst, auch nicht von der Ausbeutung von Künstlern. Die das eine oder andere tun, mögen sich selbst zu Wort melden, wie es auf den letzten 200 Seiten auch bereits der Fall war.