So ist es, Buddy.
Was hier stattfindet: Der eine argumentiert betriebswirtschaftlich, der andere idealistisch.
Beide haben ihre Daseinsberechtigung. Beide haben in ihrem Bereich recht.
Wessen Argumente jedoch überzeugen, muss jeder für sich entscheiden. Ist man eher der Idealist oder eher der BWLer? Ist man Musiker oder Unternehmensberater? Da muss man sich schon entscheiden. Wenn Totti sich für die Musik entscheidet, kann ich persönlich da nicht viel gegen haben. Bei der Entscheidung, ob man Scheitel- und Schlipsträger sein soll oder kreativ, habe ich persönlich eben Vorurteile.
Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob es ratsam für einen Marktführer wäre, besonders innovativ zu sein, oder eine bereits erdachte Innovation an den Verbraucher weiterzugeben, bevor die ehemalige Technik rote Zahlen schreibt. In unserer Gier-Gesellschaft ist es sicherlich problemlos zu vertreten, in der Hinterhand vorhandene Innovationen erst zu bringen, wenn die alte Technik wirtschaftlich vollkommen ausgereizt ist.
Idealisten als Spinner darzustellen, wird in jeder Branche vollzogen, hat Tradition und teilweise sogar gute Gründe mit Blick auf Arbeitsplatz- und sonstigen Risiken.
Sollte man bewanderte kreativ-/idealistisch denkende Menschen deshalb mundtot machen?
Ich wage die Parallele zur nicht-opportunistischen Energiepolitik und sage: Nein! Sobald der idealistische Druck auf BWL-Gehirngewaschene in's wahrgenommen Unerträgliche steigt, folgt progressive Innovationspolitik, die zuvor propagierte ökonomische Lehren binnen kürzester Zeit in den Schatten stellt. Man muss nur irgendwann mal anfangen. Ich nehme an, dass auch Roland in diesen Schmerzgrenzepunkt längst und gut investiert hat, so dass die Einforderung einer zeitgemäßen Technik wirtschaftlich keineswegs unzeitgemäß erscheinen sollte, soweit unsere Ökonnomen nicht geschlafen haben.
Tun sie es dennoch, gilt es, sie endlich aufzuwecken.
Wenn Leute dies versuchen, können sie sich weitaus mehr meines bescheidenen Respekts sicher sein, als die Konsumenten, die meinen, jemand wolle ihnen ihre Kaufentscheidung madig reden wollen.
Es gibt dringendere Themen als bescheuerte E-Drums, aber was mir grundsätzlich auf den Geist geht, ist diese überholte betriebswirtschaftliche Geiz-ist-geil-Gläubigkeit, die besonders Konsumenten vertreten, die sowas-von-nichts von der technisch-kreativen Materie verstehen, dass es einfach schmerzt!