Um den Firmen-News-Thread nicht mit der Diskussion zu belasten, hier mal "laut" überlegt:
Ich finde immer den Drumsound, der vor dem Set in Zuschauerposition wahrgenommen wird, am natürlichsten.
Daher habe ich immer sehr gemocht, mit einem oder mehreren Raum-Mikro(s) von vorn zu arbeiten (zusätzlich zu anderen Lösungen).
Die Überlegung war: Wenn ein Mikrofon die Rolle des Ohrs übernimmt, empfinde ich es als logisch, es in Ohrnähe zu positionieren. Das Ohr verarbeitet ja eine Mischung aus Attack- und Resonanzverhalten der Trommel; ein Ohr im Kessel wäre wahrscheinlich eher gestresst, prinzipbedingt wäre also mit Innenmikro eine Stress-Reproduktion denkbar (die erst im Nachhinein wieder geradezurücken ist).
Bei (ausschließlich) Overheads nimmt man ja leicht wahr, dass sich speziell die Bass Drum - wie in "Fahrerposition" in den meisten Räumen üblich - nicht so gut anhört, sich daher ein zusätzliches Von-vorn-Mikro empfiehlt.
Andererseits habe ich später zusätzlich dazu auch gern eine Grenzfläche in der Großen gehabt, mit deren Beteiligung es eben nicht mehr natürlich, sondern (regelbar) angenehm aufgepeppt geklungen hat.
Und so sehe ich es bei jedem Tom-Close-Miking auch - es ist ohnehin eine vorab erstmal unnatürliche Angelegenheit, die man aber gut nutzen kann, um das zu bearbeitende Signal seinen Vorlieben gemäß anpassen zu können.
Von der logisch-natürlichen Überlegung also einmal abgerückt, fände ich es auch durchaus interessant, das Kessel-Innere zusätzlich (!) mit in den Mix zu nehmen.
Leider wäre es sehr aufwendig, das Ganze im Vergleich zu testen; am besten wäre ja eine Aufnahme, die mit vielen Mikros zugleich von oben und von unten (außen und innen) stattfindet und durch "Hin- und Herschalten" das Ergebnis verdeutlicht.
So etwas würde ich mir von einem Sich-damit-Befassenden gern wünschen, um die Bedenken der theoretischen Vorstellung auszuräumen.
Vielleicht bekommt ja auch ein zum Testen eingeladenes DF-Mitglied so etwas hin.