Stimmt, das erfordert dringend eine sofortige nationale Abgrenzung!
Wäre es eine deutsche Produktion gewesen, hätte man nämlich tiefgründige Unterhaltung ohne Ende bekommen:
Ein junger Provinztrommler (Oliver Pocher) ist ernüchtert vom schwunglosen Dorfleben und will Trommler bei einer renommierten Marschkapelle in der Metropole Elsterwerda werden.
Seine Eltern (Fritz Wepper und Katja Riemann), Anwalt und Ärztin, sind aber dagegen, wollen ihn in der heimischen Villa behalten und befürchten, er sei schwul.
Nach einigen langweiligen Diskussionen mit dem ICE 1. Klasse in der Metropole angekommen, trifft der Trommler auf den Dirigenten (Roberto Blanco) der Marschkapelle, der ihn mit modernen Gemeinheiten wie Mobbing und Stalking überhäuft, und ihm schließlich sein Handy wegnimmt. Unser unglücklicher Trommler freundet sich mit einem humorvollen Zitherspieler (Mario Barth) an, übt sich mit dem die Finger blutig und bekommt eine moderne Krankheit.
In einer modernen Privatklinik lernt er eine moderne, sozial engagierte Krankenpflegerin kennen (Enie van de Meiklokjes), die ihm Kraft gibt, seine moderne Krankheit zu überwinden.
Schließlich überführt der reuige Vater Fritz Wepper den gemeinen Dirigenten Roberto Blanco einiger moderner Urheberrechtsverstöße, so dass er sein Dirigentenamt verliert, nach einer wilden Verfolgungsjagd in modernen Fahrzeugen ausgewiesen und durch den sanftmütigen Dieter Hallervorden ersetzt wird, der alles ganz toll findet. Der findet auch das Handy wieder und gibt es zurück.
Am Ende spielt die Kapelle einen zünftigen Marsch vor einer modernen Kulisse, und als unser Trommler dabei ein fulminantes Solo hinlegt, wobei allerdings nur sein Gesicht gezeigt wird, kommen allen four-on-the-floor-klatschenden Darstellern die Tränen, und alles ist wieder gut.
Amifilme ... echt zum Kotzen dagegen.