Beiträge von pbu

    Jeder Erwachsene, der nicht blind und taub erwachsen geworden ist, weiß, was Werbung ist und wozu sie da ist.
    Wer jemals nachts mal vom Teleshopping-Programm aufgewacht ist, weiß, was schlechte Werbung ist. Damit meine ich nicht unerfolgreiche, sondern nervigste, billigste, substanzloseste Werbung.
    Wenn ein geachteter, sympatischer Experte darauf angewiesen ist, bei so etwas mitzumachen, kommt bei mir ein Mitleidsgefühl auf. So verstehe ich auch Hajos Äußerungen diesbezüglich.


    Wenn ich für ein "Clinic"-Ticket bezahle, stößt es mir sehr übel auf, wenn die Werbesprüche gegenüber der Wissensvermittlung Überhand nehmen. Da wird aus dem Mitleid dann echte Abneigung, ich komme mir dann vor, wie in einem Hörsaal, in dem der Professor um halb zehn eine Pause einlegt, um Knoppers-Frühstückchen zu verkaufen.
    Wenn ich für eine Messekarte bezahle, bin ich auf einiges Generve vorbereitet. Wenn jetzt aber die Tendenz ist, dass bei mehr und mehr Ausstellern der Lauteste Schreier Recht haben soll, und man dem auf der Messe kaum noch ausweichen kann, gefällt mir das nicht. Es ist so, als würde jemand hier im Forum in die Firmen-News, wo Firmen sachlich informieren sollen, mit 60 Ausrufezeichen in Großschrift seine billigen Sprüche reinkopieren. So verstehe ich auch Hajos Äußerungen diesbezüglich.


    Es kommt mir so vor, als würde man im BWL-Studium lernen, in bestimmten Bereichen seien den Adressaten von Werbung Inkompetenz und Naivität zu unterstellen. Das wird auch so zutreffen, über dümmliche Barbiepuppen-Werbung regt sich nämlich kaum ein Kind auf.
    Wenn jetzt die Tendenz ist, dass Musikern eine solche Inkompetenz und Naivität unterstellt wird, gefällt mir das nicht. So verstehe ich auch Hajos Äußerungen diesbezüglich.


    Das alles mag ja betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, und bevor jemand nichts im Kühlschrank hat, mag er so etwas ja auch tun, aber gefallen muss es uns dadurch nicht, damit muss er dann leben.

    jetzt darf er schleppen und zwar die Bücher von der Gefängnisbibliothek:


    http://www.tagesspiegel.de/wel…morddrohung/11665120.html


    ?(


    Das sagt der Artikel jedenfalls nicht aus.


    "Vor einem Gericht im neuseeländischen Tauranga bekannte sich der 60-jährige Australier am Dienstag schuldig, eine Morddrohung ausgestoßen zu haben. "
    vs
    "Rudds Anwalt Craig Tuck sagte nach der Verhandlung vor Journalisten, in dem Fall gehe es "nur um einen wütenden Anruf". Er fordere daher einen Freispruch."


    Ja was denn nun?


    "Einem früheren Geschäftspartner soll er 200.000 neuseeländische Dollar (143.000 Euro), ein Motorrad, eines seiner Autos oder ein Haus angeboten haben, wenn er den Mitarbeiter "entfernt"."
    vs
    "Den zunächst erhobenen Vorwurf der versuchten Anstiftung zum Mord zog die Staatsanwaltschaft aus Mangel an Beweisen zurück. "


    Ja, was denn nun?


    Alles, was daraus hervorgeht, ist, dass man sich dringend an die seriösen Medien halten sollten, was zugegebenermaßen nicht mehr ganz einfach ist heutzutage.

    Daß Roland sich einen Kericht darum kümmert, was der Konsument denkt und die Sounds anscheinend ihr Geld nicht wert sind, diese Diskussion hatten wir ja schon vor paar Monaten (mir entfällt jetzt in welchem Zusammenhang).


    Das ist eben auch ein problematischer Punkt. Man findet die kritischen Beiträge nicht mehr wieder, weil sie in jedem Zusammenhang kommen, wenn sie überall gepostet werden.
    Wo war noch mal die Muse-Interceptor-Diskussion? ... Ich glaube, der Ursprung kam in einem Thread über Roland, dann wurde das wegen o.t. ausgelagert, irgendwas gab es da doch noch mit DITI in dem Zusammenhang ... nicht mehr wiederzufinden. In einem Profi-Marktführer-Kritik-Thread würde ich sicher schneller fündig, in dem wird vielleicht noch auf einen speziellen Muse-Interceptor-Thread verlinkt, so hätte ich weniger Bedenken, nicht mehr zu wissen, in welchem Zusammenhang das jetzt noch mal war.

    Ich denke schon, dass es insgesamt mehr Erwachsene aller Richtungen (Einsteiger, Hobby bis zum Profi) gibt, die sich für E-Drums interessieren. Aber die Kids sind schneller und leichter zu begeistern.


    Mir tut kein Erwachsener leid, der anstatt den Geschmack von Teer den Geschmack von Freiheit und Abenteuer erwartet und den Kauf bereut. Aber ich mag überhaupt nicht, wie die jüngeren mit Imperativen zugeballert werden, und womöglich anstatt Kompetenz für eigene Beurteilungen zu entwickeln, es ganz normal finden, Verkäufersprüche nachzuplappern und zu verbreiten, wie wir das auch hier manchmal erleben.


    Grundsätzlich meine ich, dass jemand, der von einem bestimmten Bereich viel versteht, für Werbung für diesen Bereich mit Phantasie-Begriffen nicht empfänglich ist. Wenn man das für seinen Kompetenzbereich herausgefunden hat, kann man sich vorstellen, dass es überall so ist und man wird für Werbung generell nicht mehr so empfänglich.
    Zu einem gewissen Maß ist es so, dass Werbung Naivität und Inkompetenz des Konsumenten voraussetzt. Deshab funktioniert Markenhype so gut insbesondere bei jungen Leuten.


    Natürlich ist die Musikmesse eine Art Verkaufsshow. Ich bin aber auch so unheilbar romantisch, dass ich mir dort mehr Musik- und weniger Kaffefahrt-Atmosphäre wünschen würde.
    Bei E-Drums gibt es natürlich viel mehr zu beschrei(b)ende Features, als z.B. bei einer Konzertgitarre, bei der jeder weiß, wie sie funktioniert. Man merkt an dem identischen Vokabular der verschiedenen Roland-Vorführer, dass sie scheinbat relativ strikt gebrieft sind, welche Schlagwörter fallen müssen.


    Wenn der Auftraggeber das aus werbepsychologischen Erwägungen so vorsieht, wird er sich davon irgend etwas versprechen, die Vorführer sind da eher unschuldig. Die Würde einzelner würde ich da nicht in Frage stellen, ich kann mir gefühlsmäßig ohne weiteres vorstellen, dass der hier kritisierte Roland-Drummer unheimlich sympatisch ist. Nein, er ist kein Verkäufer, Musik kann er viel besser. Und das spricht für ihn.

    Hajo, mein Gedanke ist spontan:


    Die unterschwellige M-Werbung bekommst du mit, weil du dich seit langem für Schlagzeug-Sound interessierst. Wer Ahnung hat, ist sowieso eher nicht Ziel von aufdringlicher Werbung, schon gar nicht von solcher für Produkte, die nicht halten, was sie versprechen.
    Nimm jüngere Menschen, die zum ersten mal im Schlagzeugladen sind. Tama muss dafür sorgen, dass diese den Namen Tama kennen und sexy finden.


    Eine ähnliche Erfahrung habe ich neulich gemacht beim Mobiltelefon-Einkauf. Da standen Marken rum, von denen ich noch nie was gehört habe, die habe ich mir gar nicht erst angesehen, weil ich keine Ahnung von der Materie habe und keine Lust habe, irgendwas Komisches zu kaufen, mit dem mir hinterher keiner weiterhelfen kann. Habe mich ausschließlich bei den mir bekannten Marken umgesehen und zugegriffen.


    Wer kauft E-Drums? Kiddies, die sich keinen Proberaum oder Krach im Keller leisten können (natürlich auch andere, liebe erwachsene E-Drummer, nicht schimpfen, aber die primäre Zielgruppe seid ihr nicht, das müsst ihr einsehen). Die gehen - wie ich beim Handy - ahnungslos zum Händler und stürzen sich auf das, was sie kennen - und mit dem Axxis-Drummer im Hinterkopf ist klar, was sie kennen. Wenn man dann als erfahrenerer Drummer sagen würde, das liegt nur an den wahrheits-kreativen Werbeversprechen, hört man dann auf dich alten Jazz-Spießer oder auf den coolen Typ aus der Werbung?
    Ich habe miterlebt, wie auf der MuMe nach einer E-Drums-Präsentation ein Lausbub mit seinem Rotznasenkumpel seinen Videomitschnitt auf dem Telefon ansah und meinte: "Klingt das nicht ma volle geil?". Ich dachte "Was meint er bloß? Die E-Drums? Den Kreische-Lautsprecher in seinem Second Sony?".


    Für diese Menschen wird die Werbung gemacht.
    Es gibt nicht genug Wettbewerb, um die Produktentwicklung wie gewünscht voranzutreiben, aber genug, um seinen Markennamen zielgruppengerecht etabliert halten zu müssen.

    • Nach jeder Kritik über die Audioqualität einer Aufnahme ist hinzuzufügen, dass man es sich aber noch mal anhören möchte, weil man gerade nur den Telefonlautsprecher zur Hand hatte.


    • Der Moderation ist nach jedem Tätigwerden ausnahmslos Korruption, fehlende Transparenz und/oder Willkür vorzuwerfen.

    2 Jahre ohne neue Regel? Gibt's ja nicht.
    Vorschlag:

    • Nach jeder Kritik über die Audioqualität einer Aufnahme ist hinzuzufügen, dass man es sich aber noch mal anhören möchte, weil man gerade nur den Telefonlautsprecher zur Hand hatte.

    Das ist doch nur der klägliche Versuch, den damals als seriöse Unterhaltung verkauften Night Rider-Trash als ebenso gewollt-überspitzt-grotesk erscheinen zu lassen, damit es heutzutage weniger peinlich ist, mit solchen Jugendsünden zu leben. :P

    na ja Gier frißt Hirn...


    Auf Anbieterseite fand ich es auch nicht gerade unübersehbar ... "7 albums", 7 Bilder ... zum Glück hab ich die Trackliste angesehen und bin drauf gekommen. Kommt mir auch nicht in den Schrank, sowas ^^.
    Ahh, in deine Datenbank muss es dann als Sampler ^^ Manchmal wünsche ich mir so ein ohne Nackenversteifung durchsuchbares digitales Archiv, manchmal finde ich es spießig (letzteres bestimmt nur opportunistisch, weil ich keins habe ;-)).