Der Phonix wird schon einige Erfahrung haben mit Aussagen dazu, ob die Klangvorführungen seiner Band Leuten gefallen, ob die Definition von Musik Geschmacksache ist, ob man Musik wissenschaftlich betreiben sollte oder völlig losgelöst von Konventionen oder bewusst verstörend.
Da wird es Reaktionen von "Interessant, was da so im Subtext mitschwingt" bis "Sofort aufhören, sonst rufe ich die Polizei" geben. Genau diese möchtegern-intellektuelle bis verständnislose Reaktionsbandbreite ist es, mit der derartige Projekte spielerisch umgehen, sie gehört quasi zur Performance mit dazu.
Ich erinnere mich an die Ansage von John Lurie, nachdem bei einem Konzert mit den Lounge Lizards in Freiburg gut die Hälfte des Publikums noch während des ersten Songs schimpfend den Saal verlassen hatte: "Now that they're gone, we're gonna start playing the really good stuff!"
Wenn so etwas von "anerkannt" ausgebildeten Musikerprofis kommt, wähnt man natürlich eher ein "Die wissen, schon, was sie tun" dahinter, insofern ist der Ruf nach einem Vergleichsstück mit "richtiger" Musik nachvollziehbar. Dem nachzukommen, würde aber diese Hinterfragungskomponente wegfallen lassen, was dem provokanten Konzept der Konzeplosigkeit samt vorbehaltloser Auseinandersetzung damit zuwiderlaufen würde.
Manches Experimentelle klingt nur unausgegoren, manches wie eine Bewerbung für Guantanamo, manches schlichtweg ignorant. Kunstfreiheit gilt aber auch für Unerträgliches, solange man einen Ausgang bereitstellt.