Beiträge von pbu

    Die M-Version ist mit Priorität auf die Abschirmung konstruiert. Abgesehen davon, ob man der Angabe "35dBA Außengeräuschdämpfung" Glauben schenken will, ist es jedenfalls so, dass man vom Drumset darunter nur noch "Plöpps" hört, abgesehen von den tiefsten Freuenzen der BD, die wie bei allen Kopfhörern etwas stärker durchkommen als der Rest.
    Der Klang ist über den gesamten hörbaren Frequenzbereich völlig in Ordnung, nach meinem Empfinden aber (wohl konstruktionsbedingt) etwas unlebendiger als bei Kopfhörern der selben Preisklasse, die nicht so "dicht" sind. Zum Trommeln, wobei man ja eher keine Muße dazu hat, auf die letzten Feinheiten zu achten, sehr gut geeignet. Musik hören/Audio bearbeiten würde ich damit eher nicht, weil sie im Vergleich zu guten HiFi-/Nahfeld-Monitoren etwas "komprimiert" klingen.


    Die Pro-Version ist etwas weniger "dicht", bietet dafür aber ein wahres "Aha"-Klangerlebnis. Das ist nicht nur mein subjektiver Eindruck, mir wurde das schon mehrfach von begeisterten Studio-affinen Musikern bestätigt. Dabei sind sie aber als ebenfalls geschlossene Konstruktion auch darauf ausgelegt, dass nichts damit Gehörtes in ein Mikrofon "bleeden" kann. Man muss sie auch z.B. nicht besonders laut machen, um von E-Drums-Geklapper wirklich garnichts mehr zu hören. Wenn man darauf achtet, sieht man sie oft bei Sängern, die im Studio vor empfindlichen Mikrofonen stehen und im Radiobereich, wo sie oft als "Standard" eingesetzt werden.
    Es gibt sicher noch viel teurere Modelle, die auch die letzten Unsicherheiten von Studioprofis beseitigen, aber der Kompromiss zwischen Klang und Dämpfung ist beeindruckend.


    Beide haben gemeinsam, dass man sie nicht besonders spürt, sie aber auch nicht leicht verrutschen, wenn man mal den Kopf bewegt. Mit der Pro-Version habe ich als Nachtmensch hier nachbarschaftsbedingt schon oft stundenlang am Rechner gesessen und dann beim Aufstehen vergessen, dass ich sie aufhatte.
    Bei der M-Version sind die glatten Ohrpolster für manche schwitzenden Anwender vielleicht angenehmer und sein Pegelregler am Kabel komfortabler. Weil ich aber ohnehin eine leicht dämpfende Hörschwäche habe, ist für mich persönlich der 770 pro auch beim Trommeln erste Wahl. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ist mein Klangempfinden natürlich ein subjektives, das ist allerdings auch bei gesunden Ohren so.


    Mein klanglicher Favorit ist übrigens ein offener, absolut unaufdringlicher 880er, wie gesagt von 1982, der allerdings außen zischelnd hörbar ist und nicht als Gehörschutz geeignet. Als der und mein Thorens-Laufwerk 30 wurden, habe ich mich entschlossen, für meine Musizier-Versuche ebenfalls etwas von Beyerdynamics zu nehmen, obwohl es von anderen Herstellern zweifellos vergleichbare Modelle (von "A aus W, B aus H oder S oder W") gibt, allerdings garantiert nicht von Holz-Spezialisten - wobei ich das gut klingende VF-Modell interessehalber durchaus auch einmal ausprobieren würde (wenn ich wiederum nicht dauernd lesen würde, dass die Dinger recht schnell den Geist aufgeben - du berichtetest).

    Mir ist wichtig, dass ich von einem Kopfhörer nichts merke. Ich hatte mal einen VC auf und das Gefühl, einen Sturzhelm zu tragen.
    Meinen ersten Beyerdynamics benutze ich (intensiv) seit 1982, das überzeugt einfach (Leistung), auch wenn ich nicht sicher sein kann, ob das mit den aktuellen Modellen auch so sein wird.

    daher meine Frage ob irgendwer zu den KH von extreme isolation was sagen kann (siehe Thomann-Links)...


    http://www.thomann.de/de/extreme_isolation_ex25.htm
    http://www.thomann.de/de/extreme_isolati…ted_edition.htm


    Die haben jedenfalls eine ganz ansehnliche Werbeträger-Liste mit typischen Endorser-Aussagen.
    Weil der Beyer 770-M (im Gegensatz zum pro) sooo toll auch nicht klingt, würde mich der halb so teure 29er auch mal interessieren.

    Vielleicht können wir ein paar Beispiele der Triolen-Anwendung präsentieren.
    Mit fällt spontan "Life is real" von Queen ein, eine schön nachzuspielende Beginner-Bumm-Tschack-Ballade mit einem - wie ich finde - äußerst geschmackvollen Triolenfill bei 01:15:
    http://www.youtube.com/watch?v=uBSyydk1U54&t=1m14s


    (Studioversion leider über YT in DE nur als No-Vocals-"Mix" verfügbar, aber hier geht's ja um Roger :love:, nicht um Freddie.)


    Edit:


    Welche Fills/Songs fallen euch noch ein?

    Wo du grade Sabian Becken auflistest: Ich erinnere mich da an mehrere Aktionen, wo du einen alten abgelutschten Blechteller mit in den Store bringen solltest und dann 20% Rabatt auf ein neues Sabian Becken deiner Wahl bekommst. Die Teller wandern in den Müll und du gehst mit 20% Rabatt nach Hause. Ob die alten Teller defekt waren, spielte ausdrücklich in der Werbekampanie keine Rollex.


    Auf dem Müll? Ich denke die werden zu Sabian SR2 Cymbals ...

    Du glaubst ja wohl nicht im Ernst, dass einer der drei Kandidaten die Teile selber macht.

    Nein, glaube ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, nach welchen Kriterien diese Produkte ausgewählt werden. Vom günstigen Weltmarkthandel verstehen Kaffeeverkäufer sicher mehr, als von OEM-Hersteller-Auswahl nach Qualitätsgesichtspunkten. Das passt einfach nicht zum hier angedeuteten professionellen Anspruch ("Ich benutze im Keller das Billig-Werkzeug, um das Brauchbare zu schonen"). Du wirst wahrscheinlich vom nächsten Kaffee-Technik-Einkauf auch nicht die gleichbleibende Qualität des Ausreißers erwarten, weil du denkst, "Tchibo-Lautsprecher sind traditionell gut".

    Scheinbar gibt es ein 3. Modell, und dessen Sound ist deshalb schlechter, weil die Dinger auch mit den billigsten Lo-Fi-Komponenten gut verkauft werden, weil VicFirth eben eine coole Drummer-Marke ist.
    Ist es nicht irgendwie unlogisch, einem Stockschnitzer eine nachhaltig hochqualitative Kopfhörerherstellung zuzutrauen?
    VF-Kopfhörer ... ein ähnliches Phänomen wie Tschibo-Werkzeug oder Ikea-Batterien. Schuster, Leisten und so.
    Wenn du klanglich 800-EUR-Profi-InEars gewohnt bist, wie erträgst du so etwas?

    Was heißt "basteln", wenn man 16tel Triolen möchte?
    Und wie bekommt man 4tel Triolen auf die Ohren?


    "Basteln" sollte heißen, dass man, wenn ich es richtig sehe, keinen 24er-Intervall einstellen kann, daher wohl die Geschwindigkeit verdoppeln und die Betonung auf 1/2 stellen muss, sollen die Viertel gezählt (betont) werden, ich könnte mich auch irren, probier' das mal aus, tu ich auch.
    4tel Triolen auf die Ohren gibt's hier: Rookie-Lesson: Triolen

    Hier soll es nur (dafür vielleicht mit der Zeit tiefergehend) um Triolen gehen.


    Ich habe die Aufgabe, einem kleinen Schlagzeug-Rookie-Kollegen Triolen beizubringen. Gestern habe ich versucht, das im Kopf Gesammelte mal etwas zu ordnen. Ich tu's mal hier rein, vielleicht möchte ein weiterer kleiner Schlagzeug-Rookie-Kollege sich ja damit befassen.


    Die abstrakte Definition "eine Gruppe von drei gleich langen aufeinander folgenden Noten, die insgesamt aber nur die Dauer von zwei Noten dieses Wertes hat", führt wohl regelmäßig nicht zu spontanem Verständnis. Sehen und Hören eher, am besten beides gleichzeitig.


    Wenn man sich also ein Bild zu Triolen ausdenkt, kann es z.B. so aussehen (draufklicken und quer ausdrucken geht):



    Was im Bild steht, sollte sich mit Tempo 60 in etwa so anhören:


    [soundcloud]

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    [/soundcloud]


    In der ersten Zeile sind (getretene) Viertel-Cowbells (wer möchte, kann sich die Dreiecke ausmalen, damit er sie nicht für Halbe hält). Bei Übungen links Viertel mitzutreten, ist oft eine gute Idee, im Hörbeispiel wird das gemacht, obwohl sie im Bild nur in der ersten Zeile sind.


    In der zweiten Zeile ist ein Takt mit Hi-Hat-Achtel-Triolen notiert. Rein rechnerisch gibt es pro Viertel ja eigentlich nur 2 Achtel, aber damit man nicht extra Zwölftel-Noten erfinden muss, nimmt man halt Achtel und gruppiert sie mit dem Balken darüber. Wo eigentlich also nur 2 Achtel hinpassen, zwängt man 3 hin - wenn man sich jetzt noch einmal die Definition durchliest, fällt im Idealfall der Groschen. In einen 4/4-Achtel-Triolen-Takt passen also quasi 12 Achtel


    In der dritten Zeile stehen Viertel-Triolen. Die sind schwierig, weil sie die 2 und die 4 nicht treffen, das hört sich etwas synkopisch an. Man kann sich vielleicht vorstellen, von den Achtelnoten aus Zeile 2 nur jede 2. zu spielen. Wenn man drei Viertel in der Zeit von zweien spielt, muss es ja krumm werden. In einen 4/4-Takt passen also 6 Viertel, wenn man sie zu 2 Triolen zusammenfasst.


    In Zeile 4 sind Sechzehntel-Triolen notiert. Die sind halt doppelt so schnell wie die Achtel-Triolen, man nimmt also am besten vielleicht die 2. Hand dazu. Wir rechnen: 4/4=16/16, 16:2x3=24 zu Triolen zusammengefasste Sechzehntel.


    Natürlich gibt es auch Halbe-Triolen, 32tel-Triolen usw., auch kompliziertere Triolen mit intern kombinierten Notenwerten. Die gehören aber in eine Advanced-Lesson.


    Nun sollte sich die Frage aufdrängen: Warum benutzt man z.B. 8tel-Triolen in einem 4/4-Takt, anstatt einen 12/8-Takt mit normalen Achteln vollzuschreiben?
    Die Antwort ist, dass manchmal z.B. nur die Hälte eines Taktes triolisch sein soll, und der Rest "geradeaus" gespielt wird:



    [soundcloud]

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    [/soundcloud]


    Oder nur eine kleine Stelle in einem Song (z.B. ein Fill-In) ist triolisch, soll vorkommen. Für sowas einen Taktartwechsel zu notieren, wäre unübersichtlich.


    Übrigens: Wenn man bei Triolen jeweils die mittlere Note weglässt, hat man einen Shuffle, die Rookie-Lesson "Shuffle" können wir uns damit sparen.


    Habe ich das soweit richtig verstanden? Verbesserungen und Erweiterungen erwünscht.