Also es kam so:
Ich hab' meine Messingsnare mal zu Besuch zu Hause gehabt, und weil ich ein rücksichtsvoller Nachbar bin, ein SoundOff-Dings draufgelegt.
Als ich die Lücken zwischen Matte und Spannreifen sah, war ich einigermaßen entsetzt. Links und rechts paar Millimeter, oben und unten anliegend.
Das passte zu den Unsicherheiten, die bei mir aufkamen, wenn ich neue Felle nur mit sanfter Gewalt auf den Kessel setzen konnte.
Das Bild ist nachgestellt.

Also direkt nackig gemacht und zum Jürgen, was sonst.
Ich habe die Snare vor Jahren gebraucht mit dem Hinweis gekauft, dass sie irgendwie nicht so klingt, wie sie sollte, und war nun auf dem Weg zur Aufklärung dieses Mysteriums.
Der erste Wackeltest auf dem Glaskeramikkochfeld ergab nur wenig erhebliche Auffälligkeiten.
Auch das Ergebnis der laseraugengenauen Messung des Kessels war unter uns toleranten Menschen im Toleranzbereich.
Die Spannreifen erwiesen sich ebenfalls als nahezu rund.
(Bereits) dann kam ich mal auf die Idee, die SoundOff-Matte zu messen
War natürlich krumm und schief, das Ding.
Unseren Vormittag konnten wir also damit verbringen, mit Jürgens Kontruktion, die einem nicht auf den Fuß fallen sollte, letzte Unrundungen im Kessel zu beseitigen, ein klein wenig an den Ringen herumzubiegen, uns über chinesische HQ-Fertigungstoleranzen aufzuregen, weitläufig fachzusimpeln und die Trommel wieder zusammenzubauen.
Dabei kam uns die Idee, dass die geraden Unterlegscheiben gar nicht unbedingt so hart in die nunmehr perfekt runde Kesselinnenseite verkantet werden müssen.
Ein Blick auf den Küchentisch brachte die Lösung: Die Dichtungen der Bügelverschlussflaschen von Moritz Fiege dürften, etwas angewärmt, zu einer angenehm entspannten Lage zwischen Scheiben und Kessel führen. Zu diesem Zweck mussten 25 Fiege Pils getrunken werden.

Geht es noch hübscher?
Irgendwie kam es dazu, dass wir aufkommende Zweifel am Sinn der sich ins Kesselinnere wölbenden Gummies verwarfen. Schließlich ist dies die erste und einzige Snare mit dem großen Fiege-Mod-Paket, wer was dagegen hat, ist doch nur neidisch 
Beim Stimmen ist uns dann auch nichts Störendes aufgefallen. Die unaufdringlichen, ja geradezu einschmeichelnden Turbulenzen, die durch den genau in's Kalkül gezogenen Vortex-Effekt an den Böckchen-Innenseiten auftreten, wirken sich sanft lindernd auf die am Teppich anliegenden Resonanzkräfte aus, was eine durchschnittlich als angenehm empfundene Reduktion des klanglichen Härtegrades zur Folge hat.
Ihre Majestät ist halt einzigartig, und ich bitte, von Kaufgeboten abzusehen.

