Beiträge von CrossStick

    Hallo,
    du musst dich nicht dafür rechtfertigen, dass du aus dem Bauch raus bestimmte Marken anderen vorziehst. Das ist schon okay, schließlich ist hier ja auch schon mehrfach angeführt worden, dass sich die Sets in der Preisklasse qualitativ und klanglich nichts nehmen. Aber das ist ja genau das Problem an dem Thread hier: Er führt nirgendwo hin, weil das eben letzten Endes eine Bauchentscheidung ist, welches Set du nimmst, und da kann wohl niemand von uns dir einen wirklich hilfreichen Rat geben. Der beste Tipp kam imho von seppel: Nach Optik (und eben meinetwegen auch gefühlter Marken-Präferenz) kaufen, das führt am Ende zur größtmöglichen Zufriedenheit mit dem neuen Set.


    Viele Grüße, Kai

    TOPS 2008 :thumbup: :
    - Mein Sohn ist geboren worden, er ist gesund, wächst und gedeiht.
    - Ich hab das DF entdeckt und dadurch auch die Freude am Drummen wiedergefunden. Danke!
    - Ich hab wieder eine Band, wo ich Musik mache, damit wir und die Zuhörer Spaß haben - und nicht damit uns jemand hinterher ein paar Scheine rüberschiebt.


    FLOPS 2008 :thumbdown: :
    - Gibt's nicht: siehe TOPS, Punkt eins - alles andere ist scheißegal!


    Vorsätze für 2009:
    - eine Stunde üben (nein, ich meine nicht eine Stunde täglich ... 8) )
    - weniger in der Arbeit arbeiten
    - mehr Gigs mit meiner Spaßband
    - abnehmen
    - noch ein Kind zeugen
    Die Reihenfolge ist rein zeitlich gemeint, die Priorität ist ziemlich genau umgedreht ... :D


    Ich wünsche allen ein Frohes Fest, viele Grüße, Kai

    Hallo,


    bei diesem Budget gibt es meiner Meinung nach keine vernünftige Alternative zu einem Kompakt-Rekorder (zum Beispiel Zoom H2 oder Zoom H4, es gibt aber auch noch andere Hersteller). In der Kombination Mischpult plus Mikros ist für das Geld wohl kaum was zu kriegen, an dem du Spaß haben könntest, nicht mal gebraucht. Außerdem hast du ja dann immer noch kein Gerät, das den Sound auch aufnimmt - und ein Standard-PC mit Standard-Soundkarte liefert auf gar keinen Fall bessere Ergebnisse als ein Kompaktrekorder, ganz egal was du da vorne an Mikros und Mixer dranhängst.


    Viele Grüße, Kai

    ... ein möglichst realistisches Spielgefühl sollte eigentlich IMHO einen extrem großen Stellenwert bei einem E-Drum Kauf einnehmen.


    Finde ich auch. Mein E-Drum spielt sich auf jeden Fall absolut realistisch genau wie ein E-Drum. :D Ich glaube, die alte Grundsatz- bzw. Glaubensdebatte müssen wir hier jetzt nicht neu aufkochen, da hat der Themenstarter wenig davon.


    Obwohl ich ansonsten bekanntermaßen in praktisch allem, was diese Frage betrifft, die um 180° entgegengesetzte Meinung zu Trommeltotti habe, empfinde ich in diesem speziellen Fall das hier als absolut schlagendes Argument (ganz ohne Witz und Ironie):

    Ein gutes A-Drum Set kann man sowohl als A- wie auch E-Drum benutzen, ein E-Drum leider nur als E-Drum ...


    Frohes Fest und schöne Grüße, Kai

    Hallo,
    ich weiß, dass den viele nicht auf der Rechnung haben, weil er im U-100 (Euro) Preissegment ist, aber meinen Ü-100(Kilo)-Adoniskörper trägt seit Jahren tapfer und ohne Materialermüdung ein "Nick" von K&M (Sattel, Kunstleder). Der ist mechanisch so schlicht, dass da eben nicht viel kaputt gehen kann. Ich hab' mir jetzt auch einen zweiten zugelegt - nicht weil der erste kaputt wäre, sondern damit ich den Sitz vom E-Set nicht immer zum A-Set "umziehen" muss.
    Ein Vorteil des günstigeren Preises ist für mich halt auch, dass man das Teil, wenn es wirklich mal wackelig werden sollte, relativ leichten Herzens auf den Müll wirft und sich ein neues holt. Kleiner Nachteil des "Nick": Bei mir fängt die Nummer eins langsam an, recht lautstark zu knarzen (wackeln tut da trotzdem nichts).
    Das sind die bescheidenen Erfahrungen meiner persönlichen vier Buchstaben ...


    Viele Grüße, Kai

    Hallo Andi,
    wir kommen hier offensichtlich nicht zusammen, das ist aber ja auch nicht schlimm. Ich will die anderen an dieser Stelle nicht weiter mit einer Diskussion langweilen, die sich offenbar im Kreis dreht. Deshalb nur noch kurz ein paar Sätze zum Abschluss aus meiner Sicht. (Solltest du trotzdem weiter diskutieren wollen, melde ich mich natürlich sehr gerne per PN, oder wir verabreden uns mal im Chat.)


    Offensichtlich ist dir der Aspekt des Musizierens unter ökonomischen Gesichtspunkten, also maximalen Ertrag mit möglichst wenig Aufwand zu erzielen, völlig fremd, und du machst Musik ausschließlich aus Spaß an der Freud'. Das ist super, und ich beneide dich ein bisschen darum, ganz ehrlich!
    Allerdings habe ich auch das Gefühl, du liest meine Posts nicht richtig durch, sonst würdest du zum Beispiel nicht noch mal mit dem "Anhören" anfangen. Noch mal: Ich höre mir diese Musik privat nicht an, wenn ich es vermeiden kann. Dazu ist mir meine knappe Freizeit zu schade ...


    Es ist auch nicht so, dass wir den Proben-Aufwand nur aus reinem Zeitdruck so knapp wie möglich halten. Proben ist Arbeitszeit, die nicht bezahlt wird. Auftreten ist Arbeitszeit, die bezahlt wird. Je weniger wir proben, desto besser ist das Verhältnis von bezahlter zu unbezahlter Arbeitszeit, desto höher ist insgesamt der durchschnittliche Stundenlohn des Nebenjobs "Tanzmusik". Keiner bezahlt mir etwas extra dafür, dass ich die Songs "so gut wie möglich" drauf habe. Es reicht völlig, die Stücke so gut wie für unsere Zwecke nötig drauf zu haben. Das gleiche gilt fürs Auswendigspielen - sobald der erste Veranstalter kommt und sagt "Wenn ihr ohne Textmappe spielt, gibt's 50 Euro pro Stunde extra", werde ich ernsthaft darüber nachdenken, alle Stücke auswendig zu lernen. Wie gesagt: Bevor ich eine Probe ansetze, die nicht unbedingt sein muss, verbringe ich die Zeit lieber mit meiner Familie. Oder ich nutze die Zeit, um mit meiner Freizeit-Band zu proben, wo ich Musik aus Spaß mache (und übrigens größtenteils auch keine "Spickzettel" brauche ...).


    Ganz abschließend noch mal zum Thema eigene Stücke vs. Cover: Es leuchtet mir einfach nicht ein, dass es für dich keinen Unterschied machen soll, ob du dir ein Lied selber ausgedacht hast. DU entscheidest (gemeinsam mit der Band), welchen Beat das Lied hat, welche Fills drin vorkommen, wo Breaks sind, wie der Schluss geht etc. Das kommt alles aus DEINEM Kopf. Da musst du doch eine ganz andere Beziehung dazu haben als zu einem Song, wo du einfach die Ideen eines anderen reproduzierst. Aber offenbar schließe ich da von mir auf andere, das ist eben oft ein Fehler ...


    Danke auf jeden Fall erst mal für die nette Debatte! Wie gesagt: Bei Interesse gerne mehr, dann aber vielleicht unter Ausschluss der nicht interessierten Öffentlichkeit ...


    Viele Grüße, Kai

    Hallo Axel, ich wollte ja erst schon gar nicht draufklicken, weil ich es nicht so mit den ganz harten Sachen habe. Ich hab's aber doch getan, weil ich neugierig auf den Remo-Kollegen war ... :D
    Und ich bin froh, denn das sind zwei wirklich sehenswerte Videos! Klasse Musik, sehr eigenständig und absolut professionell umgesetzt. Deutsche Texte mag ich sowieso, und euren Sänger finde ich total sympathisch, weil er eben so gar nicht dem gängigen Metal-Klischee entspricht. Ich werde auf jeden Fall mal intensiv durch eure Homepage stöbern. Wer weiß, vielleicht seid ihr ja mal bei mir in der Gegend, ich würde euch sehr gerne mal gerne live hören.


    Mein Neid, so gut produzierte Videos zu haben, ist euch auf jeden Fall sicher.


    Kleiner Wehrmutstropfen: Ich hatte ja gehofft, dein Remo im Einsatz zu sehen, aber eigenes Set war da wohl nicht angesagt, oder?


    Viele Grüße, Kai


    Edith schnauzt mich gerade von der Seite an: Klar, das ist dein wunderschönes Glitzer-Gretsch, oder?

    Wenn du ohnehin noch ein A-Set hast, dann würde ich an deiner Stelle das zweite A-Set (also das für zuhause) verkaufen und mir ein gutes E-Set zulegen. Dein Budget gibt da schon was vernünftiges her. Über die Details, z.B. welche Pads für die Bassdrum ein möglichst realistisches Spielgefühl bieten etc., gibt es hier im Forum wirklich einen ganzen Sack voll Infos und Meinungen, die Suche versorgt dich da mit jeder Menge Lesestoff. Übrigens auch Infos dazu, ob du mit der Umstellung auf E-Drums (egal ob "echtes" E-Set oder umgebautes A-Set) deine Probleme mit den Nachbarn überhaupt lösen kannst, denn auch ein E-Drum ist bei weitem nicht lautlos!


    Wie schon gesagt: Meiner Meinung nach macht es keinen entscheidenden Unterschied, ob du auf einem A- oder E-Set spielst. Ein guter Drummer ist ein guter Drummer - ich hab' zumindest noch keinen erlebt, der auf dem E-Set scheiße und auf dem A-Set klasse war, oder umgekehrt. Ob du persönlich mit dem veränderten Spielgefühl zurecht kommst, kannst du zumindest beim E-Set recht gut testen, indem du einfach mal in einen Laden gehst und die vorhandenen Sets intensiv anspielst. Beim umgebauten A-Set ist das etwas schwieriger, die stehen nicht in jedem Laden rum; gut sortierte große Geschäfte haben aber durchaus mal eins in der Ausstellung stehen.


    Wenn du glaubst, dass der veränderte Aufbau zwischen deinem Live-Set und einem Übungs-E-Set für dich ein Problem ist, empfehle ich dir die Umbau-Variante, oder eine hier ja auch schon vorgeschlagene Mischform. Da kann man viel selber machen, und auch hier bietet das DF einen riesigen Fundus an Beschreibungen, Anleitungen und Tipps. Allerdings wird schon alleine der Wechsel der Becken, die veränderte Dynamik, der andere Rebound der Meshs etc. eine große Umstellung sein. Ob da Größe und Anordnung der Trommeln wirklich noch den entscheidenden Unterschied machen, musst du für dich selbst rausfinden. Für mich tun sie es nicht.


    Viele Grüße, Kai

    ich mache mir da aber gedanken was die bassdrum betrifft, da ich sehr vile doublebass spiele und dies auch live umsetzen muss, habe angst das ich durch ein verschlechtertes spielgefühl dies live nicht mehr umsetzten kann...


    Hallo fleez, auch von mir ein warmes Willkommen!


    Den Aspekt "live spielen" hattest du in deinem Startpost noch gar nicht angesprochen. Heißt das, du musst dieses Set auch live einsetzen? Oder hast zu ein zusätzliches Set für den Live-Einsatz?
    Solltest du dieses Set bislang live eingesetzt haben, und es auch in Zukunft tun wollen, dann würde in jedem Fall zum "zusätzlichen" E-Drum raten und das Akustik-Set so lassen wie es ist. Denn es ist sicher nicht zu empfehlen, das Set wechselweise immer wieder von A auf E hin- und her zu bauen. Und deine Probleme mit den Nachbarn sind eine schlechte Motivation, beim Live-Einsatz auf Trigger umzusteigen (andere gute Gründe gibt es dafür schon, aber die hast du ja nicht genannt).


    Oder hast du das mit dem "live spielen" nur in dem Sinne gemeint, dass du vielleicht irgendwann mal live spielen wirst? Dann würde ich mir da vorerst noch keine so großen Gedanken darüber machen. Wenn du spielen kannst, dann kannst du es auf einem E-Set ebenso wie auf einem A-Set, der Unterschied ist höchstens ein bsischen Gewöhnung.


    Du siehst: Aufklärung tut Not, wenn dir jemand war vernünftiges raten soll ...


    Viele Grüße, Kai

    kride20: Der grundsätzliche Unterschied besteht nicht darin, ob man covert oder eigene Songs spielt. Er besteht darin, ob man mit möglichst wenig Probenaufwand ein live-fähiges Programm auf die Beine stellt, oder ob man mit Herzblut ein Repertoire aus eigenen Stücken (oder eventuell auch aus speziell nach eigenem Geschmack ausgewählten und evtl. neu interpretierten Cover-Songs) erarbeitet. Wenn du den Unterschied nicht verstehst, hast du mindestens eines von beiden noch nicht getan, ich vermute ersteres. Das ist ja auch völlig okay, herzlichen Glückwunsch zu deinem idealistischen Zugang zur Musik! (Das meine ich ganz ohne Ironie.)


    Ich hab' mit meiner ersten Rockband vor 20 Jahren eigene Stücke geschrieben, die könnte ich heute noch auf Anhieb runterklopfen (und zwar ohne Notizen), obwohl ich sie seit gut 15 Jahren nicht mehr gespielt und nur noch sehr selten gehört habe.



    ... der Cover steht ja schon. Den hör ich mir ne Woche jeden Tag 5x an ...


    Nein, das tu ich nicht - wie in meinem ersten Post heute bereits ausgeführt. Bei den paar Stücken aus unserem Programm, die sich mit meinem persönlichen Musikgeschmack decken, brauche ich eigentlich auch keine Notizen.



    Glaub ich kaum.


    Ob du es glaubst oder nicht, spielt keine Rolle. Es ist halt einfach eine Tatsache, warum sollte ich dich anlügen? Mag sein, dass andere Cover-Bands das anders machen - von denen, die ich persönlich kenne, ist da auf jeden Fall keine dabei.



    In dem Moment wo eigene Stücke fertig geschrieben sind, sind wir doch so weit, wie ne Coverband, die sich nen neuen Song vornimmt. Ab da läuft es wohl recht ähnlich.


    Nein, genau in dem Moment hast du doch das eigene Stück schon total verinnerlicht. Ich höre mir da das Original fürs Cover zum ersten Mal (bewusst) an.



    Deep purple schaffen es 100 eigene Songs (die ja erst mal geschrieben werden müssen) soweit drauf zu haben, dass sie sie ohne Weiteres spielen müssen.


    Dafür hatten die auch länger Zeit, als ich überhaupt auf der Welt bin.



    Dann muss doch die "Bierzelt"-band erst recht auf 100 Songs kommen können, denn die haben mehr Zeit zu üben, weil sie ihre Songs ja nicht erst schreoben und erarbeiten müssen.
    Ja, dieser Vergleich hinkt, aber eher zu Ungunsten eigener Stücke...


    Nein: Wenn wir die Stücke spielen können, die wir für die Saison brauchen, dann proben wir nicht noch sinnloserweise das bestehenden Repertoire durch, sondern gehen heim zu unseren Familien. Stichwort: Wirtschaftlichkeit.



    Sagt mir, wo mein Denkfehler ist, aber ein eingener Song ist mehr Arbeit, weil das Songwriting ja noch dabei ist, was beim Cover wegfällt. Sonst hat man bei beiden Sachen dieselbe Aufgabe...einstudieren.


    Dein größter Denkfehler ist, dass du davon ausgehst, dass eine Coverband sich mit jedem Cover-Stück genau so lange beschäftigt wie ihr euch mit euren eigenen Stücken. Das ist - zumindest bei uns, und bei allen Bands die ich persönlich kenne - nicht annähernd der Fall. Dein zweiter Denkfehler ist, dass du davon ausgehst, dass du den eigenen Song nach dem Songwriting noch quasi von Null einstudieren musst. Ist es so, dass du den Song nach dem Schreiben erst mal komplett vergisst, und ihn dann erst wieder neu lernen musst?



    MEIN Fazit: Ich verstehe nach wie vor nicht, warum es leichter sein soll, sich eigene Stücke zu merken als schon vorhandene Mucke einzuverleiben.


    Dass du das nicht verstehst, verstehe ich nicht. Wie gesagt: Herzblut!


    Viele Grüße, Kai



    Edit, weil Post-Überschneidung:

    Aber es ist ja auch jeden selber überlassen wie er das handhabt. Manche brauchen das unbedingt, manche aus Sicherheit und manche eben
    gar nicht.


    Amen!

    Hallo kriede20, genau das ist eben der Unterschied: Das Tanzmucke-Repertoire wird nicht in dem Sinne "erarbeitet". Die Original-Songs stehen ja, den Ablauf hat sich jemand anderes ausgedacht, es geht also nur noch darum das zu reproduzieren. Dazu braucht eine geübte und aufeinander eingespielte Kombo (wo jeder gut vorbereitet zur Probe erscheint) je nach Song einen bis zehn Durchläufe (nur bei wirklich vertrackten Sachen auch mal ein paar mehr) - dann muss das Ding für den ersten Live-Einsatz stehen. Geprobt wird das Stück dann in der Regel nie wieder, es sei denn, es stellen sich live noch irgendwelche Probleme heraus (meist gesanglicher Natur). Wie du schon richtig schreibst, sorgt der Live-Einsatz für die Routine.


    Man kann auch nicht "erst mal" mit einem verkleinerten Repertoire von 50 Songs starten - und dann z.B. in der ersten Faschingssaison jeden Ball um 24 Uhr beenden mit dem Hinweis "sorry, mehr Lieder als für vier Stunden haben wir noch nicht", oder vielleicht von vorne anfangen.


    Ich kenne einige Tanz- und "Bierzelt"-Bands (was übrigens nicht unbedingt das Gleiche ist) persönlich, und da ist keine einzige dabei, die ohne Textmappen arbeitet - was natürlich nicht heißt, dass es das nicht auch gibt.


    Der Vergleich zu Deep Purple hinkt in mindestens zweierlei Hinsicht: Erstens haben die ihre Stücke eben sehr wohl selbst erarbeitet. Zweitens sind das Profis, die das Privileg haben, sich den ganzen Tag mit nichts anderem als mit ihrer Musik beschäftigen zu können, und die spielen ihr Zeug so ungefähr 200 Mal im Jahr. Ich gehe nebenbei noch 40 bis 50 Stunden pro Woche einem Hauptberuf nach, und trete [zensiert - sorry, liebes Finanzamt] pro Jahr auf [also deutlich weniger häufig ;) ].


    Grundsätzlich: Ich will hier keine Rechnung aufmachen à la "bis 50 Songs kann man auswendig spielen, bis 100 reichen Stichpunkte, über 100 darf man sich Details aufschreiben". Da ist einfach jeder Drummer bzw. Musiker anders gestrickt. Ich verstehe auch die ganze Glaubens-Diskussion nicht. Wie gesagt: Es soll halt jeder so machen, wie er es für das Beste hält. Es quatscht ja auch niemand einen Orchester-Musiker schräg an, weil er ein Stück von Blatt spielt.


    Einen Aspekt aus meiner persönlichen Erfahrung möchte ich noch anführen: Auch ich habe früher bei einem großen Teil der Songs auf schriftliche "Krücken" verzichtet, weil ich der Meinung war, dass ich schon weiß, wie die Stücke gehen. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass sich diese Songs mit der Zeit quasi von selber "zugeschliffen" haben: Prägnante Fills blieben weg oder wurden durch Standard-Fills ersetzt, über den einen oder anderen Stopp wurde einfach drüber gespielt, prägnante Beat-Varianten wichen Standard-Rhythmen. Das passiert mir jetzt nicht mehr (glaube ich), weil ich den Text mit den entsprechenden Anmerkungen vor der Nase habe, und dann doch immer wieder mal dran erinnert werde, wie das Stück im Original geht bzw. eingeprobt wurde.


    Viele Grüße, Kai

    Hallo, noch mal kurz zu dem Thema, weil das hier jetzt so eine kleine Grundsatzdiskussion geworden ist:
    seppel & egnever haben im Prinzip Recht: Sich Songs von Anfang bis Ende aufzuschreiben ist vielleicht nicht "Rock'n'Roll". Aber es hat ja auch niemand gesagt, dass es hier nur um Rock gehen soll, und schließlich gibt es es jede Menge Drummer hier im Forum, die nicht aus der Rock-Ecke kommen.


    Selbstverständlich: Wenn ich mit meiner eigenen Rockband in monatelanger Probenarbeit 15 bis 20 selbst geschriebene Stücke erarbeite, und diese dann auf der Bühne präsentiere, brauche ich mir nichts mehr aufzuschreiben. Dann habe ich die Songs so im Ohr, dass ich alle Anfänge, Abläufe, Fills etc. kenne.


    Wenn ich aber als Tanz-, Unterhaltungs-, Party-Mucker mit einem Repertoire von 100 bis 200 Cover-Stücken von Volksmusik über Schlager bis hin zu Rock zur Arbeit antrete, dann kann zumindest ich mir das nicht alles merken. Das ist auch durch intensives Proben nicht zu lösen, weil der Zeitaufwand dann einfach in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag stehen würde - das ist halt ein Geschäft, und da muss man eben auch wirtschaftlich denken. Und ich werde sicher auch nicht anfangen, mir das ganze Zeug privat immer wieder anzuhören, dazu ist das zu meinem eigenen Musikgeschmack einfach zu wenig kompatibel.
    Auf jeden Fall ist es meiner Erfahrung nach allemal besser, die Band anhand von (mehr oder weniger detaillierten) Aufzeichnungen sicher durch die Stücke zu führen, als mehrmals am Abend hörbare Unsicherheiten zu produzieren. Zumal wenn man, wie es ja auch hier immer wieder angeführt worden ist, in wechselnden Formation oder auch mal aushilfsweise in einer neuen Band spielen muss - ohne die Chance, vorher ausgiebig zu proben.


    Ansonsten gilt hier, wie fast überall sonst: Es muss halt jeder so machen, wie er es für richtig hält. Ich finde es jedenfalls albern, hier Leute schwach von der Seite anzumachen, weil sie einen Weg gehen, mit dem man selbst nichts anfangen kann. DAS ist auf jeden Fall nicht "Rock'n'Roll".


    Viele Grüße, Kai

    Hallo, wenn du so drauf bestehst:
    Musikalisch finde ich das okay. Geht gut vorwärts, wenn ich auch das Gefühl habe, ihr seid nicht immer alle gleichzeitig unterwegs, sprich das Ganze ist nicht immer tight, und dadurch geht viel Groove verloren. Ich glaube es liegt vor allem an der Gitarre (den Gitarren?), die ist irgendwie matschig. Und der Sänger - tut mir Leid, aber das ist einfach nicht meins. Für mich ist das weder richtig gesungen, noch richtig geshoutet, irgendwas in der Mitte eben, und immer leicht (bis stark) out of Tune. Das erinnert mich stark an frühe Punk-Tage, aber es hat halt nicht den Charme von damals. Dummerweise ist ausgerechnet der Gesang auch noch zu laut im Mix (finde ich).


    Ist nicht böse gemeint, aber eben nicht mein Ding.
    Getrommelt ist das sehr, sehr ordentlich. Vom Sound her gefällt mir vor allem die Snare, die knallt sehr schön!


    Viele Grüße, Kai

    Ich verstehe auch nicht, was der Rap jetzt mir der Axis zu tun haben soll.


    Ich verstehe allerdings Tarzans Standpunkt (glaube ich), und ich gebe ihm ein stückweit Recht, gebe allerdings folgendes zu bedenken:


    "Hey Josef, wo gehst du hin, mit der Knarre in der Hand?" - "Ich gehe heim und erschieße meine Alte, weißt du, ich hab' sie erwischt, wie sie mit einem anderen Mann rumgemacht hat - und das ist nicht cool."
    "Hey Josef, ich hab' gehört du hast deine Frau erschossen, du hast sie erschossen." - "Ja das hab ich, ich hab' sie erschossen. Weißt du, ich hab' sie dabei erwischt, wie sie mit anderen rumgemacht hat. Also hab' ich die Knarre genommen und sie erschossen."


    Unsere Väter - bei einigen hier wohl schon die Großväter - haben sowas also vor ziemlich genau 50 Jahren auch schon gehört, und die meisten von ihnen haben deshalb trotzdem noch niemanden umgebracht. Das ist halt Provokation, das gehört in der Jugendkultur eben irgendwie dazu. Und 99,9 Prozent derer, die das hören (damals wie heute), wissen eben auch, dass es nur Gepose ist. Trotzdem ist mir auch nicht wohl dabei, wenn ich mir vorstelle, dass eben auch labile Kinder und Jugendliche diese Sachen hören und vielleicht wirklich meinen, dass man am besten durchs Leben kommt, indem man andere Leute verprügelt oder umbringt.


    Nur meine 2 Cent ... (0der 50? 8) )


    Gruß, Kai


    Edith sagt sorry: Hätte ich geahnt, dass in diesem Thread noch jemand ernsthaft on topic postet, hätte ich das Dosenfleisch im Kühlschrank gelassen.

    Hallo,


    also ich nehme mir die Texte und schreib mir da alles relevante drauf: ob und wie ich einzählen muss; wie das Intro geht; wann Fills, Stopps, Rhythmuswechsel oder solche Dinge kommen; und (ganz wichtig!) wie der Schluss geht. Durch den Text habe ich immer einen Anhaltspunkt, wo im Lied wir gerade sind, und muss keine Strophen zählen ...


    Viele Grüße, Kai


    Edith sagt, dass josef natürlich im Prinzip Recht hat. Aber es gibt mir eben ein Stückchen mehr Sicherheit, wenn ich weiß, dass ich nix vergessen kann. Brauchen tue ich das dann normalerweise sowieso nicht (außer bei der Tanzmucke wegen des sehr viel größeren Repertoires).