Na dann sag’s doch.
Beiträge von Druffnix
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Ich verstehe das ja alles, und dass so Luxus-Sets eher Gefühlssache als alles andere sind, das ist wohl so. Ich hab mir im EBay mal verschiedene Factory tours angeschaut. Ist ja im Prinzip immer das gleiche: Ein paar Lagen Holzfurnier werden geschnitten, mit Leim bepinselt und in so eine Formpresse gesteckt. Dann wird getrocknet, dann oben und unten abgeschnibbelt. Außen und innen schleifen. Lackieren oder Folieren, trocknen, Gratungen schneiden. Löcher bohren, montieren. Stimmen, Endkontrolle, und ab in die Kiste. Und da sei die Frage schon erlaubt, warum ein 4-teiliges lackiertes Gretsch Catalina 890€ kostet, ein dreiteiliges foliertes Broadkaster 4.500. Am Holz kanns nicht liegen, Ahorn und Pappel sind ja nix Besonderes, die Beschlaege auch nicht. Und wenn der Willi da erzaehlt, dass alle Trommeln in diesen Pressen gemacht werden, dann fragt man sich schon, wofuer man da so einen Haufen Geld hinlegt.
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Ein irgendwie drolliges und aus der Zeit gefallenes Beispiel, das zum einen belegt, dass vielleicht doch auch die Qualitätskontrolle den Unterschied (und den Preis) macht. Unter anderem deswegen sind ja auch Sabian und Zildjian teurer als Ottoman, Diril und andere Schmieden. Andererseits sind 99,9 Prozent der Kessel maschinengefertigt aus Holzlagen, sei werden in Pressen geformt, gegratet und gebohrt, dann lackiert und montiert, und sie haben eben keine Intarsien. Das sind ja weitgehend automatisierte Vorgänge, bis auf Montage und Endkontrolle. Die Recording Custom von Yamaha sind genau so Birkenkessel wie die Stage Custom. Wahrscheinlich anderes Birkenholz, innen lackiert, gleiche YESS-Halterung. Aber der vierfache Preis? Das ist dann reine Liebhaberei.
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So funktioniert der Markt. Als vor ein paar Jahren Tama die STAR-Serie rausgebracht hat, war das Gejaule groß. Die Serie hat Fuß gefasst, also haben alle ihre Preise für die Topserien nach oben korrigiert, einfach weil der Markt es herzugeben scheint. Das ist ja alles kein Massengeschäft mit den Topserien. Mich würde wirklich mal interessieren, wie viele Shellsets von einem Star Walnut, Masters Maple Gum oder auch Recording Custom im Jahr so über den Tisch gehen. Gerade die Logistik-Kosten sind ja hochgegangen, aber da werden schon ziemliche Margen drin sein. Der Sprung von der ordentlichen Mittelklasse hin zu den Topserien scheint größer geworden zu sein. Was für mich darauf hinweist, dass es für die Topserien loyale Kunden gibt, denen es egal ist ob sie 3.500 oder 4.500 Schleifen hinblättern müssen. Das ist Luxus-Segment. Das Geschenk für Kinder die schon alles haben
Siehe der Post von trommla!
Das Massengeschäft Mittelklasse ist nach dem Corona-Schub nicht mehr signifikant teurer geworden, ein Stage Custom gibt's als Shellset für unter 1.000 Öre. Wobei da ja die Grenzen auch fließend sind. Aber ich hatte letztens das wirkliche Vergnügen, ein paar Schläge auf einem sehr sauber gestimmten, fast neu befellten Mapex Armory mit der Tomahawk Snare in dieser grün transparenten Lackierung machen zu können. OK, es gibt keine Einzeltrommeln, aber von der Optik, der Verarbeitung und vor allem dem Sound kann ich mir nicht vorstellen, dass ein 5.000-Euro-Kit das alles so viel besser kann.
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Ich habe mich am Wochenende mit einer Gretsch Catalina Club 14x6,5" beschäftigen dürfen. Da war unten ein Ambassador Hazy drauf, oben ein Coated Emperor, schon etwas benutzt. Das war nicht wirklich schön, was da rauskam, Prädikat Scheppertonne. Neues Encore CS draufgemacht, das war's auch nicht. Also alles runter, Encore CS oben drauf, und ein etwas dickeres Resofell, das Evans Glass 500 unten, das hatte ich hier noch liegen. Felle und Ringe durch handfestes Anschrauben exakt mittig draufgemacht. Beide Felle mit dem Drum Dial wirklich exakt auf gleichmäßige Spannung getunt (84 unten, 80 oben) und nen ordentlichen Teppich draufgemacht. Schon sehr ordentlich. Wenn ich den Teppich etwas fester anziehe geht nochmal ein bisschen vom Kesselton weg. Dann Teppich etwas loser gemacht und nen schmalen Ring oben drauf, sehr schick. Gute Ansprache, nicht zu trocken, wenig Kesselton. Auf meiner Yamaha 7000 funktioniert ein ganz dünnes Reso (Diplomat) gut, hier eher das dickere.
Was will der Dichter damit sagen? Ich glaube nach wie vor dass ein exakt mittig aufgezogenes und exakt gleichmäßig gespanntes Fell schon viel ausmacht. Erstaunt war ich über das Evans Reso. Bei der Millenium Power Brass ging das gar nicht. Es hat die Teppichansprache komplett gekillt. Bei dieser hier funktioniert das prima. Mein Plädoyer ist, erstmal mit dem Vorhandenen rumzuprobieren und die Felle möglichst exakt aufzuziehen und zu stimmen. Dämpfen kann man ja immer noch, und da bin ich gerade bei Snares ein Freund von Fellringen.
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Hat der Threadstarter denn mal geschaut ob der Kessel exakt rund ist? Und sind die Felle rundherum so gespannt, dass sie gleichmäßig schwingen können? Ich hatte bei meiner Yamaha 7000 auch solche Probleme am Anfang, die Armory Tomahawk war auch so ne Scheppertonne. Mit exakter Fellspannung kann man da viel rausholen. Leichte Obertöne kann man mit einem Moongel wegdämpfen, ich habe sogar das Sakrileg schlechthin gemacht, einen schmalen Dämpfring. Meine 7000 klingt knackig, spricht toll an, perfekt für Mikrofonierung. Wenn ich etwas Ring im Kessel will, kommt der Ring runter und ein kleines Moongel drauf. Felle sind ein Diplomat unten und ein Encore CS Reverse Dot oben.
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da kann ich für Dich nur hoffen, daß Du nicht mal in der Batschkapp in Frankfurt spielen mußt - da sitzt der Drummer gelegentlich (vom Publikum fast nicht zu sehen) auf dem langen Gang, der zu den Klos führt... - mehr Platz ist dort nicht.
Die alte Batschkapp die du meinst gibt's aber schon lange nicht mehr.
Ich hab schon mal so gesessen, im 45-Grad-Winkel, fand ich eigentlich ganz angenehm, da hat man seine Leute gut im Blick. Links Keyboards, rechts Drums sieht auch gut aus, für meinen Geschmack. Dem Publikum ist das mit großer Sicherheit wurscht. Da freut sich vielleicht der eine oder andere, wenn er den Drummer beim Spielen sieht, aber den meisten isses egal.
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Petting statt Pershing😁
Aber für 150 war das ein super Deal. Glückwunsch 👍
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Das 2000 ist deutlich zu teuer, das ist ein 30 Jahre altes unzeitgemäßes unteres Mittelklasseset.
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Again von Lenny Kravitz
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Ist in Hamburg. Sag dem dass er unter 700 bleiben muss, dann würdest du es nehmen. Ist alles dabei, ordentliches Set, aufbauen und loslegen.
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https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/schlagzeug-an-selbstabholer/2771553566-74-1180
Ich habe da drei Sonor Champion- oder Phonic-Trommeln identifiziert. Viel Gerümpel, aber Potenzial für einen Schnapper, vielleicht sind auch taugliche Becken dabei.
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Der gute Mann ist etwas mundfaul. Ich hab ihn gefragt, ob es komplett überlackiert ist, ob die Gratungen OK sind und welche Farbe das Ding vorher hatte. Antwort: Komplett lackiert. Das ist echt ein Herzchen.
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Pfui Spinne ist das häßlich. Und das Ding sieht echt ziemlich vergammelt aus. Wird nicht umsonst so günstig sein. Aber soundmäßig sind die Dinger halt schon Bombe.
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@ Pferd:
Hast du "Direkt Kaufen" aktiviert, mit Bankdatenhinterlegung? Wenn nicht, dann nimmst du einfach nur das Angebot an und musst dann deine Bezahldaten an den Käufer schicken. Die Versandadresse ist dann entweder hinterlegt oder er muss sie Dir schicken. Habe ich schon gemacht, tut nicht weh
Ist aber auch irgendwie darmlos, bei "Direkt Kaufen" fungiert das Portal als Treuhänder und zahlt aus wenn die Transaktion abgeschlossen ist. Wenn das nicht aktiviert ist spart es vor allem mehrmaliges Hin- und Hergeschreibe.
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Dieser Thread ist meiner Meinung ein super Beispiel für musikerpolizeiliche Auswüchse, sei es in Bezug auf das Transponieren, die Verwendung technischer Hilfsmittel im Livebetrieb oder gar der Versuch Geld zu erwirtschaften.
Es kann doch – gerade hier, bei dem versammelten Fachwissen – niemand ernsthaft „verlangen“, dass Künstler auf der Bühne alles live, ohne technische Hilfsmittel und bitte so, wie wir es von all den schönen Schallplatten kennen, abliefern. Und Playback ist - wie hier schon jemand schrieb - beileibe kein neumodisches Phänomen. Und den meisten Leuten war es schon immer egal (oder sie merken es nicht). Ich verstehe bis heute nicht wo bei Milli Vanilli der Skandal war. Die Nahrungsmittelindustrie ist da sehr erfolgreich auch weit vorne - es muss nicht drin sein wonach es schmeckt. Die Technik entwickelt sich weiter und wird deshalb auch genutzt. Das ist bei Autos, Smartphones, Fernsehern und Kühlschränken nicht anders.
Ach ja Schallplatten: Es ist schön seine Idole für coole Aufnahmen zu feiern und sich vorzustellen, wie alle im Studio im Kreis standen und alles live aufgenommen haben, schnell abgemischt und ab ins Presswerk. Über den Einsatz von Effekten, Editing, Gastmusikant*innen und zig Spuren würden sie nie nachdenken, sonst könnten Sie ja Probleme haben die Sachen später live zu spielen.
Wenn mir nicht passt, dass BonJovi heute mehr Butterbrotdosen und Kreuzfahrten verkauft als zu singen, kann ich das als Verrat an seinen Fans oder schlicht als gängiges Geschäftsgebaren deuten. Opel baut heute keine Nähmaschinen mehr und Evonik macht auch lieber Kohle mit etwas anderem als Kohle.
Ich konsumiere viel, regelmäßig und gerne Musik aber ich gebe mich nicht der Illusion hin live oder auf Konserve vorrangig nur reine Handarbeit ohne Tricks und doppelten Boden serviert zu bekommen. Auch glaube ich nicht, dass die Kunstschaffenden oder deren Entourage gut von meiner Liebe und meinem Enthusiasmus leben können.
Just my 2 cents.
Edith fügt noch hinzu, dass ich keinesfalls von Geralds sehr differenziertem Eingangspost getriggert wurde.
Ja und nein
Es sind ja mehrere Sachen die vermischt werden. Die Sachen ein bisschen tiefer zu spielen, damit die Stimme das abbilden kann ist aus meiner Sicht völlig OK. Ein bisschen Pitch Shifting oder so was, damit es ordentlich klingt, auch wenn der Vokalist viel auf der Bühne unterwegs ist finde ich auch völlig in Ordnung. Wie es sich anhört, wenn der Sänger es dann trotzdem nicht mehr kann, hört man (leider, ich mag beide Bands) aktuell bei Bon Jovi und bei AC DC. Und das hat nix mit Musikantenpolizei zu tun, da passt einfach das Zitat von Zappa: You can't do that on stage anymore.
Und ja, Playback gab es immer schon. Das heißt aber nicht dass ich das gut finden muss und für legitim halte. Und wenn ich 200 Euro abdrücke, um KISS oder die Eagles live zu sehen, dann erwarte ich schon, dass die das auch machen was ich auf der Bühne sehe. Und dass immer Milli Vanilli herangezogen wird passt da auch nicht so ganz. Das ist ja keine Band, die sich früher den Arsch in kleinen Clubs abgespielt hat, dann zu Ruhm gekommen ist und plötzlich Playback gemacht hat. Aber wenn eine große Band eine riesige Produktion da auffährt, mir sehr ordentliches Geld abnimmt, damit ich das sehen kann, und dann singen und spielen die gar nicht selber, dann ist das schlicht Beschiss.
Und zu den ganzen Künstler-Experiences, Cruises, Special Events und musikfremden Artikeln gilt ja nun, dass man es einfach nicht kaufen muss. Ich hatte schon mal die Gelegenheit, eine halbe Stunde bei Bier und Zigaretten mit zwei recht bekannten deutschen Musikern ein Schwätzchen zu halten. Das hat mein Leben und deren Leben nicht nachhaltig verändert, es war einfach nett. Bezahlt hätte ich da nie im Leben was dafür. Und die Nudelsauce von der Bon Jovi-Stiftung ist gut
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Wenn man das ganze andere Geröll für 120€ verkauft, hat man einen dreiteiligen Masterwork-Troy-Satz für umme.
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Ich lege ein neues Fell auf die Gratung, Reifen drauf, über Kreuz (wegen der Ausrichtung) handfest angezogen, dann wird einmal mit dem Handballen fest in die Mitte gedrückt zwecks Auflage. Danach noch mal fingertight nachgedreht und Falten-Raus-Methode à la Rob Brown. Nachmessen oder ggf. auch höher stimmen dann mit Drum Dial, fertig. Hat bis jetzt gut geklappt.
Gibt es ein messbares Benefit, erst mal sehr fest zu drücken, dann fest und wieder lose zu zurren, und dann noch zu föhnen?
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Hab ich was überlesen? Du hast noch nicht mitgeteilt, was für einen Gong in deinem Auto Platz gefunden hat, oder?
Ich dachte schon ich wäre der Einzige, der die wahrscheinlich über drei Ecken bestehende Verbindung zum gekauften Instrument wieder mal nicht kapiert hat. Es schein sich um einen Gong in zwischen 20" und 36" Durchmesser sowie einen dazugehörigen Klöppel zu handeln, richtig?
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Im Prinzip könnte ich doch hier reinschreiben, was ich schon zu Ottoman oder anderen türkischen Schmieden geschrieben habe, und was aus meiner Sicht immer wieder stimmt: Da stellt sich einer hin, kloppt im Auftrag Becken in den unterschiedlichsten Abdrehmustern zusammen, druckt sein Logo drauf und vermarktet das dann als das Hochamt der Beckenschmiedekunst. Schließlich kommt das ja aus Istanbul, da kriegen schon die kleinen Jungs das Diril-Gen mit der Muttermilch eigeflößt, da gibt es einfach die tollsten Beckendengler. Sind die Dinger gut? Man weiß es nicht, solange man nicht mal eins zerhauen hat und der Ersatz genau so klingt. Ein 18" Crash mit 1.200 Gramm Gewicht, einem Traditional Finish und einer nicht abgedrehten Kuppe sollte jeder gelernte Beckenschmied hinkriegen. Meine Erfahrung mit der Diril-Aktion hat mich da ein bisschen geheilt. Beckensound ist ja viel Geschmackssache, schön wenn die bestellten Teller dem Käufer taugen. Der Wiederverkaufswert wird schlecht sein, wer weiß ob es den Laden in drei Jahren noch gibt. Und dass die finnischen Drummerlegenden Hunde Anlaiinen und Pasi Pillepale diese Dinger spielen ist auch kein Qualitätsnachweis. Wer die kaufen will soll das machen, übermäßig billig sind sie ja auch nicht gerade. Ich verstehe diese Geschäftsmodelle halt einfach nicht. Waschküchenhomepage, kein gescheiter Vertrieb, minimale Werbereichweite. KV = Kannste vergessen.