Beiträge von Druffnix

    Eine Freundin meiner Frau war bei der ersten Adele-Veranstaltung. So fand die es:


    Eine beeindruckende Location mit einer schicken, aber unspektakulären "Event Area", reibungslose und fehlerfreie Organisation. Das Infield ist wohl wirklich beindruckend, echter Wow-Effekt. Das Konzert selber war für eine halbe Stunde echt ganz spannend, zumal die Adele echt ne Riesenstimme hat. Aber dann wurde es irgendwie langweilig. Ja, die Videoleinwände sind beeindruckend, ja, Adele ist eine tolle Sängerin. Aber es passiert halt einfach nicht viel. So richtig stimmungsvoll sah es eben aus, wenn viele Handys geleuchtet haben, aber insgesamt war es doch ziemlich zäh, ohne einen echten Spannungsbogen. Gesanglich gut, aber nichts was zwei Stunden trägt. Dafür fand sie es viel zu teuer.


    Und überhaupt ist diese Filmerei echt die Seuche. Ich gehe ja oft auf Konzerte, aber ich filme da maximal einmal einen kurzen Schnipsel, ansonsten will ich das Konzeert erleben. Und wenn es gut war bleibt es mir auch in der Erinnerung. Beispiel wie es nicht sein sollte waren die Architects letztes Jahr. Da blieb nichts hängen.

    Ja, beeindruckend ist dieser Aufbau. Aber nach 20 Minuten ist das doch nur noch langweilig wenn eine einzige Person über dieses Laufsteglabyrinth spaziert und eine Ballade nach der anderen singt. Hat die ne Band dabei? Das könnte man auch aufnehmen und abspielen, es ist im Prinzip vor allem ne gigantische Videoshow.

    Diese Nummer mit der Adele-World ist doch exemplarisch dafür, warum die Ticketpreise hochgehen. Nicht wegen dieser Area. Nein, sondern weil MAN zu Adele geht (ich konnte diesem Seniorenpop noch nie was abgewinnen, aber...). So wie MAN auch zu AC DC (Markus Söder;-)), Taylor Swift, U2, Madonna, Herbert Grölemeister, Peter (der alte Rocker;-)) Maffay und Helene Fischer (die Show ist so toll, da ist für jeden was dabei <X ) geht. Und einmal muss der Papa mit seinen Kumpels auch in Wacken gewesen sein, dafür geht Muddi mit ihren Besties dann mal auf den CSD.


    Die großen Acts heutzutage ziehen zu einem wachsenden Anteil Leute, die das Geld haben, die dann auch Merch für 150€ kaufen und es am nächsten Tag stolz bei ihren Freunden spazierenführen. Es ist eine Eventisierung, die natürlich Geld kostet, sich aber auch nicht an die klassische Fan-Klientel der jeweiligen Künstler richtet. Die haben dann ein AC DC Konzert auf der ach so modernen "Bucket List", und wenn man die nach Titeln fragt, wissen sie nur Highway to Hell. Dafür haben sie die ganze Zeit ihr IPhone hochgehalten, damit ihre Freunde auf Insta oder Facebook schön neidisch sind. Als ich angefangen habe Konzerte zu besuchen, haben die größeren Bands die Frankfurter Festhalle voll gemacht. Heute ist Stadion angesagt, und die Hälfte der Zuschauer ist kein wirklicher Fan. Aber gerade diese Leute sind eben auch bereit, mal 170 Tacken auf den Tisch zu legen, weil sie da unbedingt dabei sein wollen. Die Zeche zahlt der echte Fan, der diese 170 Tacken dann auch hinlegen muss. Ich war auf der Ballbreaker-, der Stiff Upper Lip- und der Black Ice Tour von AC DC jeweils einmal in der Halle und einmal draußen. Halle war immer geiler. Keine Handys, nur Fans, Bier und Krach, da kam richtig Energie rüber. Bei den Open Airs war ein völlig anderes Publikum. Und genau so was wissen auch Veranstalter, und dementsprechend langen sie beim Preis hin. Und gerade mit Künstlern die vermeintlich zum letzten Mal kommen, läßt sich dieses Spiel super spielen. Die Scorpions sind ja gerade zum elften Mal auf ihrer letzten Tour, die Eagles machen Farewell VI, die Reste von AC DC würgen sich gerade über deutsche Bühnen, und KISS haben vor kurzem zum x-ten Mal iher Maxi-Playback-Show abgeliefert. Und da zahlen viele 200 Euronen, um die hüftsteifen Altmeister noch mal zu sehen. Dann ist es wie mit allem, diese Preise ziehen auch andere preise mit hoch. Und wenn sie da sind bleiben sie da auch. Aber ganz ehrlich, wenn ich dann Taylor Swift 3 Stunden auf der Bühne sehe, wie sie selbstgeschriebene Songs in sehr guter Qualität mit toller Show und gutem Support (Paramore sind live geil) abliefert, dann lohnt sich das. Adele hat 4 Alben, von denen sich zwei mäßig verkauft haben. Die Musik ist eher fad, keine Show, was soll so was? Kein Wunder dass die Bude nicht voll wird.

    Wie Rolf Miller schon sagt: Das ischt immer ein zweigleisiges Schwert. Es ist natürlich so, dass die Veranstaltung eines größeren Konzertes sich massiv verteuert hat. Da hat Corona schon Wirkbeschleuniger gespielt. Und erhöhte Energiepreise und allgemeine Inflation (einen Seitenhieb auf unsere derzeitige Regierung spare ich mir) machen natürlich so was generell erstmal teurer, bis hin zu einem großen Security-Aufgebot, was vor 10 Jahren nicht gebraucht wurde. Das sieht man ganz gut an den Ticketpreisen in Läden wie dem Schlachthof in Wiesbaden, wo ich öfter bin. Und gerade die kleinen und mittelgroßen Bands verdienen ihr Geld oft live und mit Merch. Selbst Hausnummern wie die Beatsteaks können vom Verkauf ihrer Musik über Streams allein nicht mehr existieren.


    Bei den Großveranstaltungen bin ich mittlerweile auch so weit, dass ich mir das zweimal überlege. Einerseits kann es toll sein, ich war mit meiner Tochter 2019 bei Pink, Front of Stage, 135€. Da reden wir heute noch oft davon, Wenn man so nah dran ist, dass man die Stimme der Sängerin trotz PA hört, da waren Momente dabei die jedes Geld wert waren. Und ja, ich würde auch zu Taylor Swift gehen. 3 Stunden sehr gute Show, Paramore als Support, ich mag die Musik, das wäre mir der Spaß wert. Aber viele der sonst für dreistellige Euro-Beträge tourenden Altmeister sind tatsächlich Nepp, an dem viele Leute sehr viel Geld machen. Beispiel AC DC: 175€ für eine Band mit 3 Mietmusikern und einem 76 Jahre alten Sänger, der keine Stimme mehr hat. Aber man hat dann halt noch mal ACDC , „den Bon Jovi“ oder Kiss (die Könige der Abzieher) gesehen. Die stoßen sich dann zusammen mit den Versnstaltern gesund. Der Springsteen haut für das viele Geld wenigstens 3 Stunden lang raus, aber da kostet dann ja auch noch ein Parkplatz ab 25 (!) Euro, und man läuft trotzdem ne Stunde bis zur Bühne. Bei solchen Acts halten Ticketer, Veranstalter und Künstler gemeinsam die Hand auf, und das verdirbt das Preisgefüge. Beispiel, wie viel Spielraum da drin ist: Festhalle Frankfurt, 2022 Pearl Jam, 130€ (Preis von 2020, zwei mal verschoben) Kein Support, einfach nur Licht und Bühne. Ein Jahr später Billy Talent, 59€. 2 Supports, Bühne mit Videowand. Beide Konzerte waren sehr geil. Aber warum Pearl Jam das doppelte gekostet hat, hat man dem Dargebotenen nicht angemerkt. Das Pricing ist intransparent, und solche Entwicklungen schlagen eben nach unten durch.

    Oha, dann hat die ja ihre 800 gekriegt. Das war mir ein bisschen viel, ich hatte mich auch eher nur für die Supra interessiert. Die 101er wirken eher abschreckend ;) Die Innenverarbeitung von meinem President sah aus wie Billig-Schrott. Faseriges Holz, Lagen nicht sauber auf Stoß geklebt. In der Bass war ein Streifen zugekittet, da haben sie die Innenlage etwas zu klein geschnitten. Erstaunlicherweise waren die Toms klanglich ganz OK. Kannst ja mal schreiben, wie es so ist.

    Moin Klaus,


    erstmal willkommen hier. Mit dem Verkäufer hatte ich auch Kontakt, das war eine echte Zangengeburt, aus dem irgendwas rauszukriegen. Darf ich fragen was du letzt lich bezahhlt hast? Waren ja wohl auch noch 101er von paiste dabei, stimmt's?


    Das Set sollte tatsächlich ein President von Anfang der 70er sein. Das war ein bisschen Mischmasch mit den Badges damals. Ich hatte mal so eins in blauer Sparkle-Folie. Die Innenverarbeitung der Kessel war bei dem Gerät etwas schluderig, ist das bei dem Ding OK?

    Zumal es faggot heißt. Aber am besten gefällt mir immer, wenn im EBay ein 21“ schweres trocken Fahrgeschäft angeboten wird.

    Bei mir war es lange Zeit Haben und Suche nach dem Sound. So habe ich viele Sets kennenlernen können, viel restauriert und meist mit etwas Gewinn wieder abgestoßen. Irgendwann letztens wurde mir das aber über. Wenige gute Angebote, der Aufriss beim Abholen und Verkaufen, der volle Keller mit Ausrüstung die ich ja doch nicht nutze. Dann ist mir bei einer meiner letzten noch gemachten Aktionen ein Set in die Hände gefallen, das eigentlich all das macht was ich so gesucht habe. Dazu die Überlegung, dass ich als erweiterter Hobbymusiker mit mittelfristig wenig Gigs gar nicht für alle Gelegenheiten was brauche. Also fast alles abverkauft, im Bandproberaum am Zweitwohnsitz steht das Yamaha 7000, und für ein in Gründung mögliches Classic Rock Ding zu Hause dient ein Catalina Herrengedeck. Keine Extra Snares, je ein vierteiliger Beckensatz pro Set. Das brauche ich. Und wenn das Ding zu Hause doch nix wird, kommt das Catalina wohl auch wieder weg. Zum Üben daheim noch ein altes Set mit Meshheads. Und jetzt stellt sich das Gefühl immer wieder ein, dass ich mich total freue, an meinem 42 Jahre alten Yamaha zu sitzen. Es klingt toll, ich mag die Optik, und ich habe nicht mehr das Bedürfnis, nach etwas anderem zu suchen.


    Und für jeden, der 7 Sets zu Hause hat, ständig wechselt oder sich 32 Snares und 19 Beckensätze anschafft, einfach weil es Spaß macht, man es wirklich braucht oder man sich einredet, dass weniger nicht geht, habe ich allergrößtes Verständnis. Been there, done that 😁

    Ich habe eine Weile einen Vertrag mit Völkl gehabt und für die nebenbei Tennisschläger verkauft. Und habe beruflich Einblick in die Herstellung bestimmter Sportartikel. Natürlich sind die Rohstoffe, und auch die Personalkosten gestiegen, und auch die Energiekosten. Daher sind Teuerungen eigentlich der gesamten Palette in Rahmen der üblichen Teuerungsraten normal. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass beispielsweise ein lackiertes Pearl Export Kesselset in der Produktion all in mehr als 200 € kostet. Dann muß das Zeug verschickt werden für nen Fuffi, der Vertrieb kassiert 150, der Händler 150, der Hersteller streicht 200 ein, fertig sind die 750 Euro Ladenpreis. Das ist Massengeschäft, da lohnt es sich über die Menge. Das Pearl Masters Maple Gum mag , sehr großzügig, die vierfachen Material und Herstellkosten haben, also 800 €, Versand kostet das gleiche, UVP 4.700€. Da streichen dann eben alle Beteiligten ein mehrfaches ein, weil das ja auch keine Großserien sind. Da muss der Verkauf von ein, zwei Sets dem Händler schon Spaß machen.


    Warum habe ich das mit den Tennisschlägern erwähnt? Ein Schläger hat UVP 199€, Straßenpreis 160€ neu. Ich habe den Schläger bekommen für 70€, der Vertriebler über den ich die bezogen habe kriegte 20€ pro Schläger. Ich hab dann juxhalber mal in einer der asiatischen Firmen, die die Dinger produzieren, ein Angebot erfragt, wenn ich eine eigene Schlägermarke machen wollte. Bei Abnahme von mindestens 500 Stück war der Preis für einen fertigen Schläger nach meinen Spezifikationen nicht mal 10 €. Es werden ja letzlich auch immer nur Materialfasern in verschiedene Dichte gedreht und in eine Mold gepresst. Löcher rein Griffband drauf, Lack drauf, fertig. Auf meine Frage an den Vertriebler, was denn das doppelt so teure Spitzenmodell so viel teurer machen würde, sagte der: Gar nix. Wir sagen, das ist das Spitzenmodell, lassen es so bauen dass die zahlungswilligsten Kunden (wohlhabende Hobbyspieler) darauf anspringen, geben dem Ding einen teuren Appeal und eine vorgeblich leichte Spielbarkeit, und hauen dann ein dickes Preisschild dran. Da bleibt pro Stück mehr hängen, dafür verkaufen wir weniger.

    Von wegen Mädels: Die nette junge Frau Kayser habe ich letztens per Zufall auf der Vorschlagsleiste in Youtube entdeckt. Dann noch ein bisschen nach weiteren Videos geschaut, die kann was.


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    Und jetzt sitzt sie beim guten alten Lenny Kravitz an der Rummelkiste und tourt durch Europa.

    Danke! Und auch wenn es aussieht als würde ich mich in genau dieses Set verbeißen: Ein Gretsch Broadkaster hat nichts was irgendwie neu oder speziell ist. 3-lagige Kessel mit nicht speziellen Böckchen, einer nicht speziellen Halterung, das ist einfach nur ein relativ ordinärer Dreiteiler. Und dafür 4.500€? Nee is klar. Spannreifen kostet nicht die Welt, Delmar Folie auch nicht. Das ist einfach völlig überteuert. Was isn That great Gretsch Sound? Das Tama Star hat viele Lösungen, die eben nicht 08/15 sind. Ein Broadkaster schon. Und ein Recording Custom spielt auch in dieser Klasse. Bei aller tollen Verarbeitung ist es letztlich ein Set ohne irgendwas Spezielles. Und dafür sind die beiden Modelle einfach sauteuer.

    Uii, der DW-thread ist gut.

    I really admire DW's customer service as well. I was picking up my new kit and was having trouble getting my yacht through the Panama Canal. John Good made one phone call and immediately I jumped the line and was through in no time. He also sent some high end women to keep me company, which was a nice touch. Then when I got to port he sent a high end truck to pick up my yacht and carry it to Oxnard-- amazingly generous.

    :)

    John Good hat Chuck Norris alles beigebracht.

    Lexikon75


    Du bist Endverbraucher, deine Materialpreise z.B. bei ST Drums darfst du ja nicht rechnen.


    Achtung, Gretsch-Broadlaster-Kalkulation eines Teil-Nichtwissenden (ich hab zwei Jahre in einem metallverarbeiten Betrieb gearbeitet, wo galvanisierte Zukaufteile mit Gewinde und ähnlichem in großer Stückzahl eingekauft wurden, Solche Teile kosten fast nichts im Einzelpreis, da wundert man sich wirklich) mit guten, wertigen Komponenten für ein Jazz-Kit: Ein qm Schälfurnier Ahorn in guter Qualität kostet maximal 15 Euro, Pappel maximal 10 Euro, wenn überhaupt im gewerblichen Bereich. Großzügig gerechnet 4 Platten Ahorn für ein dreiteiliges Set, 2 Zuschnitte Pappel, sind 80€ für das Holz, da werden auch noch die Hoops für die Bassdrum rausgeschnitten. 40 Spannböckchen im gewerblichen Einkauf in ordentlichen Qualität kosten maximal 1,50 Euro pro Stück. 60 Euro. Gute Standtombeine mit Halter 10 Euro pro Stück, 30 Euro. 4 Spannreifen, Guss, lass das nochmal 40 Euro sein. Ein RIM, ein Halter, zusammen im Einkauf 30€. Ich komme für einen gewerblichen (Groß-) Einkäufer auf 240€ Materialkosten, und das ist schon sehr sehr reichlich gerechnet. Das kann man natürlich noch halbieren wenn man die billigeren Komponenten nimmt. Aber das Material macht diese Preissprünge definitiv nicht aus. Und die Verearbeitungsschritte sind eigentlich für jede Trommel halbwegs gleich.


    Drumstudio1 Vielleich kann aber Gerald etwas Licht ins Dunkel bringen, Du hast ja durchaus Insiderkenntnisse. Würde mich freuen, wenn Du mal was rauslässt.