Hallo,
wer mischt denn für euch und wieviel Erfahrung hat er? Oder macht ihr das selbst? Mit viel Equipment/Mikrofonen (sprich Kanälen, auf denen dann später Signale anliegen) kann man sich sehr schnell überfordern, wenn man nicht die nötige Erfahrung mitbringt. Andereseits: wenn man es nicht ausprobiert, kann man auch keine Erfahrung sammeln - also ran an's Werk!
Beim Abmischen eines Schlagzeuges bzw. einer Band gibt es nicht den einen richtigen Weg - mehrere verschiedene können zum Ziel führen.
Grundsätzlich ist die von Dir beschriebene Reihenfolge nicht falsch in dem Sinne. Beim Linecheck geht es ja erstmal darum, die einzelnen Mikrofonsignale zu kontrollieren und klanglich so zu verändern, daß jedes angenommene Intrument am Set für sich gut klingt. Da spielt die Reihenfolge erstmal eine untergeordnete Rolle.
Interessanter wird es danach, wenn die einzelnen Signale zum großen Ganzen zusammengemischt werden sollen. Da kommen dann Übersprechungen der Mikrofone untereinander, Phasenauslöschungen oder eben auch die Wirkung von Overheads ins Spiel.
Grundsätzlich muß man sich fragen, welche Aufgabe die Overheads eigentlich übernehmen sollen: Sollen diese das set so gut wie möglich komplett und räumlich abbilden, so daß die restlichen Mikros nur noch als "Stütze" dienen sollen? Oder sollen diese eben selbst eine Art Stütze sein, um die Becken besser übertragen zu können? Auch hierzu gibt es verschiedene Meinungen und Auffassungen. Ich finde die erste Variante beim Liveeinsatz gerade bei lauterer, gitarrenlastiger Musik nicht sinnvoll. Man bekommt Probleme mit Monitoren, Gitarrenboxen und allem, was auf dem Bühne Lärm absondert.
Um dir hierzu mehr sagen zu können, müsste man wissen, welche Musik ihr macht und in was für Locations ihr auftretet?
Denn z.B. in einem kleinen Club macht es wenig Sinn, Overheads zu installieren, wenn das restliche Set per Closemiking vollständig abgenommen ist. Denn der Naturound der Becken ist dann meist Laut genug...
Grundsätzlich kann man sagen:
- Übersprechungen zwischen Tom- und Bassdrummikrofonen bzw. Übersprechungen von Becken in diese lassen sich durch geschickte Positionierung (auf die Charakteristik achten!) oft eindämmen, durch Noisegates oft ganz eliminieren. Aber Vorsicht, weniger ist hier oft mehr...
- Phasenauslöschungen kann man ebenfalls durch Umpositionierung in den Griff bekommen, falls nicht, hilft hier oft eine Phasendrehung (entweder per Taster am Pult oder mit einem Adapter am Mikrofonkabel). Dies ist zum Beispiel notwendig, wenn ich die Snare von oben und unten abnehme.
- Ein Mischpult ist keine Kläranlage - fließt Sch.... rein, kommt auch Sch.... wieder raus! Soll heißen: wenn Dein Set gut gestimmt ist und Du zufrieden mit dem Natursound bist, spricht in der Regel nichts gegen eine gute Übertragung über die P.A.! der rest macht der Mensch am Mischpult.
Solltest du das dennoch mit den eigenen Ohren kontrollieren wollen, so würde ich jemand anderes spielen lassen und mir das anhören. jeder spielt anders und es wird nicht exakt so klingen wie bei Dir, aber es liefert Dir eine Vorstellung.
Das eigene Spiel aufnehmen und über die P.A. anhören finde ich unsinnig, da genau dann eben der Natursound mit all seinen Reflexionen in der Location fehlt, der beim Auftritt trotzdem noch durchklingt. Hier vom Allem Snare und Becken...
Ich hoffe dann mal zur Verunsicherung beigetragen zu haben... 
Im Ernst: Informiere dich weiter im Internet durch Eigenrecherche! Es gibt viele gute Anleitungen zur Schlagzeugabnahme.
Eines kann ich Dir aber sagen: Das ganze muß wachsen, es wird beim nächsten Mal wohl nicht direkt perfekt funktionieren!