Ich würde sagen Kreativität ist die Fähigkeit das erlebte ordentlich zu verarbeiten. Damit mein ich ganz konkret, das erlebte auch zu fühlen. Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber manchmal erlebe ich krasse Dinge (zb meine Mutter liegt wegen einem Herzfehler im Krankenhaus) und es berührt mich rein garnicht. Irgendwo traurig macht es mich, aber ich schaff es nicht die Emotionen so nah an mich ran zu lassen dass ich sie am Schlagzeug oder in der Musik allgemein verarbeiten könnte. Wie gesagt, ob das jetzt garnicht so unnormal ist, oder ich nur einen gewaltig Knicks inner Birne habe, weiß ich nicht. Ich hoffe/denke allerdings es ist das erste, dann macht meine Theorie auch Sinn.
Jetzt zu schlussfolgern "Wenn jemand keine Kreativität hat ist er also ein kalter Mensch? :O" halte ich für Quatsch. Es gibt keine Theorie hier, die so eine Weiterführung ohne ungereimtheiten überlebt. Wichtig ist der Kerngedanke, wenn man den zu sehr ins Detail weiterführt, ist er zwar auf einmal ungeheuerer Blödsinn, aber wenn man es generell betrachtet erscheint es richtig. Soviel zu Kerngedanken/Theorien im allgemein.
Technik ist für mich trotzdem ungeheuer wichtig. Wie schon ein paar mal erwähnt hier, und von Benny Greb in einer DVD (die ich noch nicht gesehn hab) vermittelt: Schlagzeug, oder Musik im allgemeinen, ist für mich wie eine Sprache. Und das mein ich nicht im symbolischen, sondern genau SO. Kreativität ist das was man vermitteln/sagen will, Technik ist die Sprache. Wenn man zb jetzt Japanisch lernen will und in Japan studiert, dauert es nunmal teilweise ganze 3 Jahre bis man soweit ist, ohne große Probleme anderen Leuten die Sachen die man denkt genau so zu sagen wie man sie wirklich meint. Ein anderes schönes Besipiel, welches mich persönlich dazu gebracht hat sich das ganze mit der Schlagzeug-als-Sprache Nummer konkret vorzustellen, ist der Unterschied zwischen Schlagzeug üben, und in der Band spielen.
Technik üben -> Grammatik
Frei spielen -> Vocabular
In der Band spielen -> Mit anderen Leuten in der Sprache reden.
Ich finde, das ist eine Theorie die man immer weiterführen kann, bis ins Detail, deswegen denke ich, ist die Sache mit der Schlagzeug-ist-eine-Sprache Nummer goldrichtig.
Und deswegen ist musizieren mit anderen Leuten auch so wichtig, denn Reden mach schließlich kreativ.
Also kann man im Grunde die Fragestellung auch ändern: Nicht, "Wie spiele ich kreativ?", sondern eher: "Wie sage/denke ich etwas kreatives?". Das ist doch das poblem, und das ist einerein persönliche Sache, bei der man wohl wenig hilfe bekommen kann. Da denke ich, kann man felsenfest behaupten:
Was zu sagen ist Techniksache, was gutes zu denken ein Reifeprozess.
