Interessantes Thema, möchte ich mich gerne kurz zu äußern.
Ich habe im frühen Kindheitsalter begonnen, Schlagzeug zu lernen. In der Schulzeit kamen dann andere Interessen dazu und das Trommeln rückte etwas in den Hintergrund. Mit einsetzender Pubertät fing bei mir auch das Suchen nach Identität an: wer bin ich?, was will ich?, was sind meine Werte und Ideale?, etc.
Glücklicherweise für mich entdeckte ich ziemlich zu Beginn meiner schwierigen Jahre den Punk Rock/Pop Punk/Skate Punk und die Szene in Südkalifornien zu der neben der musikalischen Begleitung auch Skateboards, ein spezieller Kleidungsstil und tendenziell links-liberale (manchmal anarchistische) Mentalität gehören. Diese Musik und die Möglichkeit und Zeit, diese als Jugendlicher nicht nur zu hören, sondern auch selber dazu zu trommeln, haben mir den Arsch gerettet und mich ziemlich gut durch die Pubertät gebracht. Für mich war das überall: wenn ich nicht Schlagzeug gespielt habe, hab ich Musik gehört und dabei auf das Schlagzeug geachtet, gerne laut über meine Handy-Speaker, während ich Skateboard gefahren bin, oder beim damals noch jungen YouTube nach Musikvideos, Drum-Covern oder den Videos der großen Marken gesucht und diese aufgesogen.
Ich bin Musiker, ich spiele Schlagzeug! Diese Parole und die tollen Erinnerungen, die ich dadurch an meine Jugend habe, sind noch heute meine Leidenschaft für das Trommeln. Ich war nie besonders gut und auch nie ambitioniert, groß zu werden, aber ich genieße es bis heute, mir einen The Offspring Song anzumachen und mit Kopfhörern dazu Schlagzeug zu spielen. So fühlt sich Glück an.
Zur Motivation gibt es darüber hinaus nur wenig zu sagen: Schlagzeugspielen war immer ein teil meines Lebens und wird es bleiben. Mittlerweile interessieren mich neben den persönlich empfundenen Benefits auch Aspekte wie geistige Gesundheit durch Trommeln einerseits (2 Hirnhälften und 4 Gliedmaßen zu steuern ist eine wahre Meisterleistung) und die physischen Aspekte andererseits: Trommeln kann, bei entsprechender Intensität, mit Leistungssport mithalten! Das spielt mit rein, wenn ich mir heute zwei Stunden am Wochenende Zeit nehme und mich in den Kellern begebe, voll Vorfreude, gleich wieder für einen kleinen Moment ein Jugendlicher ohne ernsthafte Sorgen, Nöte und Probleme sein zu können.
In diesem Sinne: Rock on!