Wie gesagt, diese virtuellen Drums klingen für mich immer nach sehr stark bearbeiteten akustischen Drums.
Was halt daran liegt, dass sie es auch sind. Bearbeitet. Mehr oder weniger. Die Aufnahmen sind durch Mikros & Konsolen gegangen, Pre-Amps usw.
Es gibt durchaus Varianten und Erweiterungen von Superior Drummer, die deutlich natürlicher und roher klingen als das, was im Video zu hören ist (scheint die Grundbibliothek zu sein).
Vielleicht haben die Jungs von drum-tec auch an den EQs & Co. rumgespielt und nicht die rohe Variante genommen. Weiter klangbeeinflussend: die Boxen/Kopfhörer des Youtube-Guckers, zudem komprimiert Youtube jedes Video in Ton und Bild. Sprich: Wenn Du selbst spielst, hochwertige Kopfhörer nutzt (ggf. Verstärker), wird es wieder anders klingen.
So würde ich gerne das Eingangsbeispiel, das zu diesem Thread geführt hat, mit einer High-End E-Drum-Snare unter den Händen eines versierten Trommlers, getriggert von "Roots", der wohl realistischsten Erweiterung für Superior Drummer hören. Roots bietet als einzige Erweiterung zusätzliche Artikulationen für Snare und HiHat an. Und das Ganze als Blindtest wie damals vom guten Heizer. Ich wäre gespannt, wer da Akustik und E-Drum unterscheiden würde.
Roots SDX Beispiel 1
Roots SDX Beispiel 2
Ausführlicher Test mit Soundbeispielen bei Bonedo und Recording.de
Ich will hier gar kein Gegenbeispiel anführen oder behaupten, dass alles, was bislang geschrieben wurde, Blödsinn sei. Sondern zu zur Diskussion stellen, dass E-Drum eben nicht gleich E-Drum ist und man ein TD4 nicht mit diesen virtuellen Instrumenten vergleichen kann. Ich stelle in einem E-Drum-Forum ja auch keine 150€-Rappelkiste hin und sage: Seht mal, wie scheiße Akustikschlagzeuge sind.
Was das Gefühl beim Spielen angeht, kann ich nicht widersprechen.
Sowas gört man durchaus auf Plattenproduktionen, aber das ist dann auch nicht der natürliche Sound.
Das ist das, was Totti immer sagt. Die Hersteller dieser virtuellen Drums haben eher Produzenten als Schlagzeuger im Blick. Und damit haben sie Erfolg. Was ist das Schwierigste in der Produktion eines Songs? Das Schlagzeug abzunehmen. Du weißt besser als ich, wie viele Faktoren den Klang beeinflussen. Kessel, Gratung, Felle, Stimmung, der Raum (!), die Mikrofone, die Technik des Schlagzeugers usw. - Und Toontrack & Co. sagen: Hier, wir haben ein DW Collector's, ein Gretsch USA Custom oder Sonor SQ2 in die besten Studios der Welt gepackt, uns die besten Produzenten der Welt geholt und alles mit den teuersten Konsolen und Mikrofonen aufgenommen. Und jetzt mach! 
Den natürlichen Sound, den Du und jeder andere Schlagzeuger hört und (anders) empfindet, wirst Du virtuell, fürchte ich, nicht nachahmen können. Aber diese virtuellen Instrumente sind eine Lösung, um nicht den Plastiksound der Module haben zu müssen. Sie sind nicht die Goldrandlösung. Aber es ist, wie Du selbst nach dem Hören und Sehen dieses Videos gesagt hast, eine Annäherung. Dazu ein paar getriggerte Metallbecken, damit die Hände nicht diesen unnatürlichen Rebound der Gummibecken haben und, je nach Musikstil, die ein oder andere Erweiterung zulegen. Es gibt schon Wege, die Lücke zwischen Akustik und E-Drum kleiner werden zu lassen. Zumindest ein Stück. Insofern finde ich die Absolutheit, mit der einige argumentieren ("Alles, was nicht akustisch ist, ist großer Müll"), diskussionswürdig. Zumindest, was den Klang betrifft.
Aber das alles nur eine Einschätzung von mir, der immer noch mehr Musikhörer als -macher ist. Vielleicht liegt hier der Unterschied.
Ganz ehrlich: In so manch kleinen Clubs, in denen Bands auftreten, würde ich mir wünschen, der Schlagzeuger würde an einem E-Drum mit Superior Drummer & Co. sitzen.