ziemlich interessante diskussion.
zu dem foto des threadstarters kann ich nur sagen: berechtigt!
meine gründe zu dieser aussage:
die zahl der kinder und jugendlichen, die so rumlaufen und wirklich ahnung
von dem haben, was sie da glauben zu hören, ist verschwindend gering.
die meisten passen sich einfach dem allgemeinen klamotten-mainstream an um "in" zu sein. ebenso bei der auswahl ihrer musik. natürlich gilt hierbei die phrase "jedem das seine", trotzdem müssen sich solche leute meinen vorwurf gefallen lassen. eine tiefgreifendere beschäftigung mit der materie, also der eigentlichen kultur des hiphop, deren vergangenheit etc. findet allgemein nicht statt. welcher pubertäre 3käsehoch weiß denn wirklich, um was für ein phänomen es sich bei der hiphop kultur dreht?
der grund dafür ist die zunehmende kommerzialisierung von musik im allgemeinen.
die hiphop kultur hat durch ihre eigenen repräsentanten ein falsches selbstbildnis in die welt projiziert. ein bild von goldenen uhren und schmuck, halbnackten frauen, teuren klamotten und autos sowie sonstigen luxusartikeln ("bling bling"), das in der breiten masse der jugendlichen anklang findet. so hat sie sich aufgrund der immer mehr kommerzorientierten ausrichtung ihrer künstler und sprößlinge selbst geschädigt.
die betroffenen künstler sehen den (finanziellen) erfolg meistens als ausgleich für die probleme, die sie in ihrer jugend hatten, wenn sie überhaupt noch eine solche jugend hatten. viele kommerzrapper machen sich auch einfach das gangster-image, das durch die harten zeiten der kindheit (unterdrückung, schikane, rassismus etc.) bestimmter künstler enstanden ist, zu eigen um damit noch mehr "kohle zu scheffeln".
dabei werden die wurzeln außer acht gelassen:
die verarbeitung der alltagsprobleme und das auffordern an die politik, diese probleme zu lösen.
wenn man das einem solchen "mainstream-möchtegern-hiphopper" mal vorhält und ihn nach seiner meinung fragt, wird man schnell enttäuscht. die können sich mit solchen sachen garnicht identifzieren. sie wollen und können es auch garnicht, denn sie leben nicht das leben eines menschen, der unter gewalt, armut, psychoterror und unterdrückung aufwächst.
das trifft natürlich vornehmlich auf die amerikanische hiphopkultur zu.
um die deutsche kümmere ich mich eigentlich herzlich wenig, da diese ihren wirklichen vertretern leider all zu oft den weg an die öffentlichkeit versperrt.
ich hoffe das hier gibt weitere denkanstöße für die diskussion...
anmerkung:
ich selbst bin sehr breitgefächert, was meine musikalischen vorlieben angeht. von jazz, funk, reggae über rap bis rock, punkrock, metal, und zwar so gut wie sämtliche spielarten. auch wenn man das nicht unbedingt von meinem nick ablesen kann...