Beiträge von abbot

    Musik ist definitiv eine Form von Kunst und eben keine Konsum-Massenwahre.

    ich denke auch, dass hier ein kern des problems liegt. darum finde ich es schön, dass die reflexion, was kunst ist, endlich mal in der diskussion einsetzt. kunst konnte auch erst zur massenware durch die kulturindustire bzw. die massenmedien werden. und dann wurde es auch möglich, die kunst regelrecht zu konsumieren, da ein kunstwerk reproduzierbar wurde. erst die technischee möglichkeit von schneller vervielfältigung von werken (zunächst schriften) drängte die notwenidgkeit eines urheberrechts auf. das urheberrecht gehört also zum zeitalter der massenmedien. jetzt drängt sich aber die frage auf, ob das internet schon etwas anderes ist als massenmedien und somit wäre auch dessen verhältnis zur kunst ein anderes. und ich würde schon sagen, dass das internet eine andere gesetzmässigkeit hat als die massenmedien. das erfordert aber auch, das autorenverständnis neu zu definieren und somit das urheberrecht. mir fällt auf, dass sich auch nur gewisse leute mit einem gewissen und eher konventionelleren autorenverständnis von den priaten beunruhigen lassen. jedenfalls impliziert die diskussion auch ein überdenken eines kunstverständnis (die vielen unbeholfenen vergleiche mit softwareentwicklung, hosen, schwarzfahren, ampeln und mona lisas nase könnten ein indiz dafür sein.).


    nachtrag: was früher unterhaltung war, ist heute etwas ganz anders als konsumieren. konsumieren kann jeder. unterhaltung war früher sehr privilegiert und erforderte alle art von "höfischem" geschick. spuren dieses unterschieds kann man noch im benehmen des publikums an einem symphoniekonzert im unterschied zu einem rockkonzert erkennen.

    experten gibt es an jeder ecke. für hosen, bildung, geschäftsmodelle, kebab, recht, internet, drummer pedale,... für piraten und gegen piraten. für jede meinung findet sich auch der passende experte. an experten hat es noch nie gemangelt. kann man jeden abend im fernsehen sehen. nur wird politik von politikern gemacht und nicht von experten. wo aber demokratie ist, sind die experten auch nicht weit, wie auch ihre gegner - auch alles nur experten. einen interessanten ausgleich zwischen wähler und experten schlägt die liquid democracy vor. den finde ich hundermal interessanter als dieses völlig veraltete konzept von urheberrecht.


    man könnte vielleicht zustimmen, dass es hier um nichts anderes geht, als um die aufklärung, dass künstler auch arbeiten bzw. von etwas leben müssen und dass die meisten konsumenten, das gar nie gedacht hätten. so weit so gut. nur finde ich die gepflogenheit, jedes votum, das etwas piratenverdächtig ist, in grund und boden zu stampfen müssen, etwas uneffektiv für überzeugungsarbeit. zudem finde ich diese in einem drummer forum ohnehin ein klein bisschen obsolet. aber es ist natürlich eine möglichkeit dampf abzulassen (und sich vorzumachen den gegner wie eine mücke zu zertreten), wenn man sonst kein gehör geschenkt bekommt. ob es tatsächlich auch etwas bringt, sei dahingestellt.


    auch finde ich die gleichung pirat oder symathisant gleich leecher gleich jemand der nicht von der musik leben muss gleich unkompetent, gleich weiss ich was, was einem sonst noch nicht passt..., ebenfalls merkwürdig. das problem ist multikausal (wie Psycho zu sagen pflegt), wie die meisten relevanten probleme in der welt. ich denke, dass vorallem gewise musik richtungen von der saugermentalität betroffen sind. und dann frage ich mich,wo überhaupt diese mentalität herkommt. und dann kommt mir auch die musikindustrie selbst in den sinn , die mindestens seit mtv für einegewisse jungend-mentalität verantwortlich sein könnte (wie ich schon oben mal erwähnte). da beisst sich die schlange auch etwas in den eigenen schwanz. und dann die bedrohung einer verarmung der kulturlandschaft auszurufen, scheint mir etwas gar scheinheilig.



    genau. so einfach. extrem einfach. einfacher gehts nicht mehr. (ich hätte da schon eine idee, wer die dikussion auch noch verpasst haben könnte.)

    Ich möchte auch nochmal eine sehr wichtige Sache unterstreichen: die Piratenpartei hat sich NICHT ins Programm geschrieben, die Künstlerfraktion zu stärken.

    das hat weniger mit einem kalkühl zu tun, sondern dass die partei und diese idee aus einem hintergrund stammen, wo die abschaffung des urheberrechts nicht gleich die existenzrecht der künstler bedroht, sondern progresiv demokratisch ist. damit tun sich die deutschen bekanntlich extrem schwer. sowie auch zu verstehen, was basisdemokratisch ist und wie so ein liquider haufen, wie die piraten funktionieren. ich denke, dass darin eher der erfolg dieser partei liegt. aber je mehr die piraten gedrängt werden sich politisch gegen aussen zu profilieren, desto eher wird die kleine künstlerfration keine rolle darin spielen, noch werden diese mitreden können.


    Wenn die Leute einfach einsehen, dass sie für das, was sie konsumieren, bezahlen müssen, kann tatsächlich alles so bleiben, wie es ist.

    der entscheid musik zu machen ist unabhängig davon. auch ob, man damit geld verdienen möchte. selbst in deutschland.

    Das deutsche Urheberrecht muss aber nicht "revidiert" werden, um die Autoren zu stärken. Das Urheberrecht zwingt niemanden zu einer Zusammenarbeit mit Verwertern. Jedem Urheber steht völlig frei, selbst zu verwerten - [edit:] oder es zugunsten der Konsumenten gar nicht zu tun.


    es ist auch niemand gezwungen musik zu machen, einen "autor" zu sein... von daher... können wir alles lassen, wie es ist, oder wie es kommt. ist das nicht schön? :) so viel aufregung für nichts und nochmals nichts. :huh:

    wie wir sehen, wissen wir - die leute vom fach quasi - nicht mal eine antwort (mal abgesehen, dass es auf beiden seiten leute gibt, die es besser wissen, aber das sind halt keine politische antworten). daher tendiere ich auch eher, dass sich die "autoren" bei den piraten mitarbeiten, weil da das problem bearbeitet wird. aber der zug dürfte leider abgefahren sein.


    die frage an die piraten ist immer die selbe: möchtet ihr das urheberrecht anpassen? und die antwort ist auch immer dieselbe: nein, sondern wir wollen eine revidierung zugunsten der künstler und konsumenten. dann wird darauf herumgeritten, dass sie keinen vorschlag haben und nur faseln. während aber die "autoren" auch nichts aus dem hut zaubern können und nur faseln, bzw über zeitungsartikel triumphieren, in denen steht, dass die piraten nichts zu bieten haben.


    super doof, finde ich das. ich finde es furchtbar unkonstruktiv, zu sagen ihr faselt nur und habt keine lösung. niemand hat im moment eine echte lösung. aber vom gegenseitig sich anfeinden entsteht wohl kaum eine lösung. die einzigen, die davon profitieren, sind die medien, die nun etwas amüsantes zu berichten haben.


    vertuscht wird, dass die andere seite, genau so wenig etwas zu bieten hat, ausser ebenfalls ein paar schreckenszenarien.

    Allerdings dürfte einigen von denen bereits schwanen, dass sie da Murks gemacht haben. Von einer ausgewogenen Diskussion kann ja nicht die Rede sein. Denn die Piraten haben die Rechnung ohne die Medien gemacht. Und die stehen den Künstlern meist recht nahe, wie man fast überall an der Berichterstattung sehen kann.

    das ist auch kein zufall oder aus rechts- oder nächstenliebe, sondern weil sie im selben boot sitzen. nur ist bei der "medienindustrie" der "autor" bekanntlich der letzte in der "nahrungskette". denn es braucht ja auch ein instrumentarium, das ihm einen grund gibt, pausenlos inhalt zu generieren und abliefern zu müssen. darum wird von seite der medien auch geschickt vertuscht, um was es der piratenpartei eigentlich geht: nicht um die abschaffung des urheberrechts, sondern um eine revidierung zu gunsten der "autoren" UND gleichzeitig der konsumenten (und leider (seufz!) nicht den verwertern (die "medienindustrie")). wie das vertuscht wird bzw. die information fehlgeleitet wird, kann man exemplarisch im obigen video sehen. und seien wir ehrlich, einen bericht über die fröhlich-idealistischen piraten ohne sie durch den kakau zu ziehen, wäre auch langweilig, also ganz ungeeignet für die unterhaltungs... äh... "medienindustrie".


    übrigens: der mona lisa im louvre eine längere nase anzumalen hat kaum mit missachtung des urheberrechts zu tun, sondern primär mit beschädigung.


    genau, für das leere gefasel bin ich zuständig und dass die normative kraft des faktischen ein verhalten sein soll du. beweist ja auch dieser thread, nicht? - die normative kraft des drumdidi. viel spass beim asterix lesen!


    (den kant hast du übrigens irgendwo ins spiel gebracht..., wenn ich mich recht erinnere. und von einem kategorischen imperativ habe ich auch nichts gesagt... aber eben.)

    der begriff geht auf jellinek zurück und kant witzelte darauf hin in seine richtung: "es gibt eine normative kraft des faktischen, aber keine faktenersetzende kraft des phraseologischen." passt ja wunderbar zum thema: :P :D irgend sowas habe ich erinnerung. so genau, weiss ich es auch nicht.


    aber wir können gerne diskutieren, was ein aktiver (richtig?) und was ein passiver (falscher?)
    ansatz(!)
    ?( dieser (genitiv) normativen kraft des faktischen sein könnte. :) ?


    und im übrigen nimmt mich wunder, wo kant sagt: die freiheit ist zugleich die freiheit des anderen. wenn sich da die gelegenheit bietet, dass sich einer als spezialisten hervortut.

    Es resultiert nämlich nicht aus einem gestalterischem Ansatz sondern aus einem passiven Ansatz der normativen Kraft des Faktischen. Unsere Kanzlerin nennt so was auch gerne mal "alternativlos". Ein Wort, das einem Kreativen jedenfalls selten über die Lippen kommt, denn es verneint jegliches gestalterisches Potential. Und wer behauptet, Urhebrrechte, Verwertungsrechte usw. stünden einer Weiterentwicklung im Wege, der muss sich durchaus mal die Frage stellen lassen, welchen Anreiz ein Mensch noch hat, sich in eine Sache reinzuhängen, wenn a priori klar ist, das hinten nix bei rauskommt. 40 Jahre DDR haben wohl nicht gereicht, um zu beweisen, das es ohne Anreize keine Entwicklung gibt...


    Wenn man aber in diesem Plusminusbeitrag diesem angeblichen Fachmann für Urheberrecht der Piraten zuhört, dann wird man bei wachem Geist auf einen gigantischen Anachronismus stossen. Hier wird überall vom Staat geredet, der sich dann darum kümmern soll. Bei Künstlern mit einer Alimentation über Kulturflat-also Künstler Hartz 4, beim Wegfall von Patenten (bei Softwarepatenten sowieso) soll ebenso der Staat irgendwie die Ingenieure und Programmierer entschädigen -also Ingenieur Hartz 4. Und das wird uns dann als neue Freiheit verkauft. Neusprech in Bestform! Orwell hätte seine Freude daran gehabt.
    Wenn das mal nicht der echte Über(wachungs)staat ist...

    einem passiven Ansatz der normativen Kraft des Faktischen??? was ist denn das? 8o da wird einem gefasel vorgeworfen. ich verstehe zumindestes mal die worte, die ich benutze.


    ich hatte eben leider nach bald 50 seiten gehaltvollen posts von kreativen, eher den eindruck, dass es auch etwas daran lägen könnte - keine alternative zu haben als die polizei?

    wäre eigentlich - und zwar gratis - von anfang an dabei, in diesem fall, aber eben, lieber hier sich gegenseitig fertig machen. ist auch viel bequemer.