Mein Aha-Erlebnis war mit verschiedenen Sticks zu experimentieren...Dicker/Dünner/Hickory Maple/Kopfformen , weil ich nicht mehr so happy war und dann feststellte "hey mein Ride klingt ja plötzlich komplett anders" und damit klar war, dass ein Ride eben nicht DIESEN Sound hat. Dann habe ich aber festgestellt, dass ein für mich gutes Ride mit verschiedensten Sticks zwar sehr unterschiedlich aber dann immer irgendwie anders cool geklungen hat.
Oh ja, Sticks können einen riesen Unterschied machen. Habe ich gerade wieder erlebt, weil ich eine ganze Zeitlang mit sehr leichten Maple 7A gespielt habe und letztlich wieder auf 5er Hickory umgestiegen bin (manchmal auch Maple). Da klingt ein Ride mitunter ganz aufregend neu... Ich muss das allerdings etwas einschränken: ich spiele die Sticks, die mir gut in der Hand liegen und die mir vom Spielgefühl zusagen - ich suche sie nicht nach dem Rideklang aus.
Diesen Punkt finde ich auch immer zu pauschal, wenn er angeführt wird. In der Theorie beginnen wir Schlagzeuger doch alle auf der kleinen Trommel und sollten unsere Technik klar haben. Da werde ich irgendwann mal einen Stick haben, der für mich passt. Und im Rock-Pop-Bereich (wo es u. U. um Schnelligkeit und Power geht) habe ich persönlich ein Problem, plötzlich mit einem dünneren Stick zu spielen, nur damit das Ride feiner klingt. In Orchester- oder Jazz-Geschichten sehe ich das noch mal anders - also überall, wo die Dynamik eine größere Rolle spielt und das Schlagzeug meistens insgesamt zu laut ist.
Ich würde da auch immer erst den Stick als gesetzt nehmen und dann das Ride suchen. Für mich selber war aber nie der Ping selbst das Kriterium, sondern das komplette Ride und dann nicht nur der Klang, sondern wie fühlt es sich an. Wie ist der Rebound, wie schwingt es auf, wenn ich crashe...der Sound ist dann halt meiner, der eben auch maßgeblich von "meinen" Sticks geprägt ist.
Ich denke, der Weg und das Herumprobieren gehört schon irgendwie dazu. Man sollte nur irgendwann ankommen und nicht den Fehler machen zu denken, man könne nur mit Equipment XYZ gut trommeln. Wie Du selber richtig feststelltest:
So sehe ich das auch. Gerade als Anfänger wird man schier erschlagen von den Optionen, und ich finde auch den Rat "geh in einen Laden und nimm deine restlichen Becken mit" nicht unbedingt hilfreich. Hätte ich das mit meinen 402er Sibernickel gemacht, dann hätte so ziemlich jedes "ordentliche" Ride gut geklungen und am Ende hätte sicher der Geldbeutel eines 16jährigen mitentschieden. Man muss vielleicht tatsächlich mal Fehler machen und irgendwann merken, dass das mega Ride, was man da vor Jahren gekauft hat, doch nicht seins ist. Aber irgendwann wird einem bewusst, was man wirklich will und braucht. Ich habe das Gefühl, dass sich das bei mir jetzt so langsam einstellt. Liegt aber auch daran, dass auch mal andere Sachen wichtig werden und man gar nicht so viele Gigs hat, bei denen man das Zeug alles live probieren kann.