Also grundsätzlich ist es imho wichtig, zu wissen, was man eigentlich will. Das fängt schon damit an, ob du in einer Coverband spielst, oder ob ihr eure eigenen Songs schreibt.
Mit der richtigen Coverband kann man unter den richtigen Umständen relativ schnell gutes Geld verdienen, was allerdings hohen Zeit- und Arbeitsaufwand (u.U. jedes Wochenende ein Auftritt) erfordert. Dafür ist es aber auch ziemlich leicht an Auftritte zu kommen, zumindest im kleinen Rahmen. Bei entsprechender Qualität der Band kommt man auch schnell an "größere" Auftritte. Und die Proben gestalten sich natürlich auch recht einfach, da ihr ja nur auf bereits vorhandenes Liedgut zugreift, und nicht selbst schreibt. Allerdings haben selbst die besten Coverbands kaum Chancen groß bekannt zu werden. Selbst, wenn man auf sämtlichen Festen in der Umgebung spielt, man wird selten über den Regionalen Status hinauskommen.
Versucht man dagegen, mit eigenen Songs beim Publikum zu landen, hat man es vor allem am Anfang ungleich schwerer. Die Auftrittsmöglichkeiten dafür sind dünn gesät, zumal der "Konkurenzdruck" in den letzten Jahren enorm gestiegen ist. Außerdem kommen zu solchen Auftritten meist nicht so viele Leute. Geld verdienen ist also nicht, hier geht es vorrangig um Idealismus, und den Spaß an der selbstgemachten Musik (Was jetzt nicht heissen soll, daß Coverbands keinen Spaß an ihrer Musik haben). Die Lust zum musizieren ist imho gerade hier unbedingt erforderlich, da die Proben durch das selbstkomponieren mit sehr viel mehr Arbeit verbunden sind, als bei Coverbands. Als Belohnung winkt hier allerdings die Chance, irgendwann mal "richtig gross" rauszukommen, wenn dies auch letztendlich nur wenigen gelingt.
Zum Thema Zeit: Du mußt dir klar darüber sein, wieviel Zeit du investieren kannst und willst, unabhängig davon, ob du noch zur Schule gehst, studierst, oder arbeitest. Es gibt auch arbeitende Menschen, die jedes Wochenende woanders spielen, irgendwie geht es also. Ob das allerdings für den einzelnen ok ist weiß nur derjenige selbst.
Ich habe erst in verschiedenen Coverbands gespielt, und dort Erfahrung gesammelt. Selbst, ohne, daß wir sonderlich gut waren, fielen (falls sie nicht vorher versoffen wurden
) immer mal wieder ein paar Mark von irgendwelchen kleineneren oder größeren Auftritten ab, und für einen Schüler waren "damals" 100 Taler mal einfach so bar auf die Kralle ein ganz schöner Batzen Geld.
Mit reiferem Alter und verbessertem Spiel stiegen aber auch die Ansprüche, und so habe ich in einer Band angefangen, die ausschließlich selbstkomponierte Songs spielt. Die meisten Auftritte machen wir für Umme, bzw. gegen Kostendeckung, aber ich finde, es macht ungleich mehr Spaß, und irgendwie fühl' ich mich auch besser dabei, ich bin auch ein wenig stolz darauf, daß wir selbst Musik geschaffen haben. Also, ich wollte auch nicht mehr dauerhaft in einer Coverband spielen.
Letztendlich spiele ich lieber vor 3 wirklich interessierten Zuhörern als vor 500 betrunkenen "Hey Baby!"-gröhlenden Idioten.