Beiträge von noPsycho

    als ich angefangen habe, war ich musikalisch völlig talentfrei. Das merkt man bei Drums jetzt nicht unbedingt sofort, insbesondere wenn man mit anderen Instrumenten-Anfängern gemeinsam beginnt. Meine erste Bandgründung wurde quasi im Klassenzimmer beim Abi beschlossen. Da wir alle am Anfang nix konnten, hatten wir bei den ersten kleinen Fortschritten richtige Höhenflüge und hielten uns bereits für die kommenden Stars.


    Nach gut 3 Jahren und ein paar ersten Gigs stand dann aber plötzlich eine Bandabordnung vor meiner Haustür. Und ich muss sagen: ich war null darauf vorbereitet. Da hieß es: Micha, die Band hat sich entwickelt, du aber leider nicht ;(


    Das war ein echter Schock, zumal mein Selbstbild ein ganz anderes war und mir die Band sooo wichtig war dass es mich mehr geschmerzt hat als die spontanen Enden meiner damaligen etwas flatterhaften Beziehungen...


    Zum Glück kannte ich im Studentenwohnheim noch einen (richtig guten) Gitarristen, der mein Bild von mir wieder ins richtige Lot gerückt hat: "das sind doch alles Penner, die nix können, mach lieber mal mit mir was", hat er gesagt. Da ich damals mehrere Proberäume in der Schule gemietet hatte, in der ich mein Abi gemacht habe, haben wir uns in einen anderen Raum verzogen und was neues aufgebaut. Das Projekt hatte dann 18 Jahre Bestand. Die ersten zwei Jahre haben wir allerdings grundsätzlich nur mit mitlaufendem Drumcomputer gespielt, der letztlich mein Timing gerade gebogen hat.


    Meine völlige Talentfreiheit konnte der letztendlich auch nicht ganz richten, aber mit einem wirklich guten Timing war ich besser dran, als so mancher Frickler aus der Geheimtippfraktion. So kann ich bis heute keine Noten lesen oder bestimmte Rudiments und Triolen spar ich mir immer noch aus. Solos spiel ich auch keine. Meine linke Hand ist auch noch immer eine Linke. Sticktricks spar ich mir ganz seitdem ein ehemaliger Basser aus der Band eine Beule am Kopf davon trug. ^^


    Die Kontinuität und meine durchaus vorhandene Probedisziplin hat allerdings viel bewirkt. So spiele ich nun seit über 30 Jahren durchgehend in irgend einer Band und seit einigen Jahren mit wirklich herausragenden Musikern. Ich denke manchmal, eigentlich kann ich denen von meinen musikalischen Fähigkeiten her nicht das Wasser reichen, aber trotzdem wollen sie niemand anders an den Trommeln.


    Warum? Weil als Drummer das Timing wichtiger ist als ständige musikalische Abflüge zum Nachweis der eigenen Fähigkeiten. Darum kann ich auch nur jedem Anfänger immer wieder raten, Timing zum zentralen Ziel des Lernens zu machen und nicht nur seinem Lieblingsdrummern, -bands etc. spielerisch hinterherzulaufen.


    Und was wurde eigentlich aus meiner ersten Band? Die haben sich nach 3, 4 Jahren aufgelöst und heute macht keiner mehr von denen Musik.


    Grüße
    Micha

    die Welt verändert sich auf jeden Fall schneller als die beschränkten Ansichten über sie. Das macht mir mehr Sorgen, als die Existenz von mit Mangel behafteten Produkten, die leider überall produziert werden. Man denke da z.B. an die vielen Rückrufe deutscher Autos.


    Wie dem auch sei, ich kauf auch Chinaprodukte und bin normal sehr zufrieden. Geht mal was schief rät mir schon mein Restverstand daraus kein Traumata werden zu lassen.


    Hier mal ein schönes Positivbeispiel aus der Sticks:


    https://www.sticks.de/stories/…-drum-factory-in-tianjin/

    interessanter Tipp (hier mal als Workflow übesetzt): studiere Bass, Schlagzeug, Keyboard, Gitarre und Gesang, schreib die Noten jedes Instruments einzeln auf und dann lass es über ein Freeware Notationsprogramm auf einem PC per Midi abspielen. Die Instrumente, die du nicht brauchst, klickst du weg. :thumbup:

    es scheint heute ein "Wert an sich" unter Drummern zu sein, auf sowenig wie möglich so viel wie möglich trommeln zu können. In den 80ern waren die Ballerburgen cool, heute ist es das Cocktailset ^^ .


    Im Laufe meines bisherigen Drummerdaseins habe ich Jahre damit verbracht, die richtigen Becken für mich zu finden. HiHats, Rides, Crashes etc. wurden gekauft wund wieder gekauft bis ich nach gut 20 Jahren da war, wohin ich hin wollte (obwohl... ;) )


    Jetzt muss sich das Publikum die auch zwangsläufig anhören, auch wenn sie davon nichts hören. Es reicht ja, wenn es zu einem guten Feeling für mich auf der Bühne beiträgt.

    Hybridlösung


    darunter kann man viel verstehen, aber eines haben alle Hybrid-Lösungen gemeinsam: es wird lauter für die Nachbarn.


    wenn der Zweck war, zu Hause trotz Nachbarn üben zu können, hast du eigentlich bis jetzt alles richtig gemacht (wenn du jetzt nicht noch der vielen Kohle hinterher jammerst :)


    Du willst aber eigentlich Akustik spielen, les ich so raus. Es gibt ja auch leise A-Becken. Wenn ich zu Hause E-Drum müde bin stelle ich ein A-Set in meine Whg. und spiel mit Rods auf Zimmerlautstärke. Man kann sich auch die Frage stellen: ist ein A-Set immer zu laut für meine Whg.? Was sagen denn die Nachbarn? Sind die normal nett oder Nervensägen? :)

    Extreme Funktionsvielfalt ist mir gar nicht so wichtig aber so authentisches Spielgefühl wie möglich da mein Ziel natürlich auch nicht ist bei E-Drums zu bleiben.


    A-Drums haben ein authentisches A-Drum-Spielgefühl, E-Drums ein authentisches E-Drum-Spielgefühl. Ein authentisches A-Drum-Spielgefühl auf einem E-Drum gibt es nicht und das lässt sich weder herbei- noch schönreden.


    Zu den E- oder A-Toms: der wesentliche Unterschied von Meshheads und Naturfellen ist der völlig andere Rebound, der das spielen auf E-Drums erheblich vereinfacht. Daher kann man Dinge, die man auf dem E-Drum gelernt hat, normal nicht sofort auf dem A-Drum spielen. Das üben auf dem E-Drum bringt natürlich dennoch was, aber man muss dann auch die Gelegenheit haben das Erlernte nochmal ausführlich auf dem A-Drum zu üben, bis es sitzt.


    Zum Unterschied beim Spielgefühl von Becken und Pads: Pads erzeugen zwar einen beckenähnlichen Ton, aber da hört es auch schon mit den Gemeinsamkeiten auf.

    Vielleicht ne blöde Frage, aber gibts Paradebeispiele von langsamen bekannten Songs?


    Die Geschwindigkeit von den Songs in bpm ist ja in der Regel bekannt. Über solche websites wie https://songbpm.com/ kannst du für Songs, die dich interessieren, auch das Tempo leicht ermitteln.


    Ein Playalong langsamer zu spielen ist kaum eine Lösung, das Langsamspielen von Songs funktioniert eher in der Band, da können sich alle drauf einstellen. Ein Playalong wird aber immer die Tonhöhe verändern wenn du die Geschwindigkeit veränderst. Und wie das klingt sag ich mal nicht, sondern werde ich noch gesperrt ^^


    Also wenn man zu Songs aus der Konserve spielt ist die langsam zu üben keine Lösung, außer du trommelst die einzelnen Takte so lange separat, bist du sie in der Songgeschwindigkeit halbwegs flüssig spielen kannst. Das ist die Methode für die Irondrummer unter uns, die immer voll Disziplinierten, für diejenigen, die in der Schule früher auch immer die Hausaufgaben gemacht haben. Gehörst du nicht zu dieser Gruppe: Song zu schnell: trotzdem mitspielen und wenn man rauskommt wieder einsetzen, solange bis es irgendwann funzt.

    an ein edrum muss man sich schlicht gewöhnen, aber ruinieren tust du dir dabei nichts. Die voreingestellten Sets in den Rolandmodulen taugen in der Band erstmal kaum was, die musst du für dich einstellen. D.h. natürlich etwas Auseinandersetzung mit den Einstellungsmöglichkeiten im Modul. Wenn dazu die Lust jetzt schon fehlt, spiel akustisch... das ist auch genehmigt ;)

    nicht zu vergessen die Tagesform aller Beteiligten. Mal ist man ätzend, mal lieb. Solche Post klingen immer so, als wenn immer alles voll negativ ist, dabei ist es oft nur eine Momentaufnahme, war vielleicht einfach ein schlechter Zeitpunkt gewesen. Beim nächsten Mal, als der TS da war, war es doch völlig anders...


    BTW: ich bin früher oft im Rockshop Samstags morgens gewesen, aber wenn ich mal was antesten wollte, ging es fast nie in Ruhe, weil fast immer Kids überall dran saßen und zwar nahezu immer völlig unbeaufsichtigt und laaaaut. Die meisten sind gleich ohne Eltern reingelatscht, vermutlich aus der Nachbarschaft. Ich hätte sie am liebsten rausgeschmissen, obwohl ich selber Papa bin. Heute ist es da eher ruhiger, weil die Sticks jetzt an der Theke abgeholt werden müssen.


    Ich informiere mich übrigens im Internet immer vorher wegen der Preise beim Store, Thomann etc., aber kaufen tu ich vor Ort im Rockshop weil die Preise i.d.R. die selben sind und Umtausch, Reparatur wesentlich stressfreier abläuft.