Ich glaube wir reden hier immer noch aneinander vorbei 
Der Klick an sich ist für uns Drummer doch eine extrem wichtige und nützliche Sache. Ich möchte mir auch keine Songs anhören, die ungewollt eiern.
Ich versuche mal zu beschreiben:
Aufnehmen/Spielen zum Click: sorgt dafür, dass zumindest ich als Drummer (oder auch die anderen Pfeifen, wenn sie den Click im Ohr haben oder auf den Drummer hören) in dem vom Click vorgegebenen Tempo bleiben. Das kann ja auch variieren, wenn kompositorisch so gewollt oder dem Song zuträglich.
Spielen exakt auf dem "Raster": Wenn ich in einem Temp spiele, dann sind die Zeitabstände zwischen zwei Schlägen je nach Notenwert exakt definiert. Für mein Verständnis geht es nun darum, diese Zeitabstände so exakt wie möglich einzuhalten bzw. eben die Schläge dann genau zu platzieren.
Die erste Frage, die ich mir stelle: Ein Schlag wird als akkustisches Signal (=Geräusch) aufgenommen. Das ist kein punktuelles Eregnis, sondern das Geräusch an sich hat ja schon eine gewisse Zeitdauer. Soll nun der Beginn des Geräuschs oder der Schallpegelpeak oder was auch immer exakt auf dem Punkt platziert werden? Während ich spiele, sehe ich dieses Raster ja nicht. Der Click gibt mir nur die grobe Struktur (z.B. Achtel) vor. Ob hierbei meine Schäge exakt am dem durch den Klick nicht vorgegebenen, aber virtuell vorhandenen mathematischen Raster liegen, sehe ich also nicht. Gute Drummer mögen das ja in gewissen Grenzen hören, aber keiner kann mir weiss machen, dass man es als Mensch schafft, zu 100% seine HiHat, Snare, Bassdrum, Becken und sonstigen Schläge exakt auf diesem Raster zu platzieren. Zudem kann man dieses "Raster" ja auch beliebig fein einteilen, irgendwann sagt mir dann einer, mein Snare-Schlag liegt ne Millionstel Sekund vor dem Beat oder was?
Tightness in der Band: Wenn ich als Drummer "eiere", aber alle meine Kollegen spielen ihre Noten auch dort, wo ich meine Schläge platziere, kann das wunderbar klingen. Kann, muss aber nicht. In diesem Fall bin ich der Klick und die anderen können zum Klick spielen.
Editieren/Mastern etc: Wenn es darum geht, das ich als Produzent (der ich nicht bin) ein Musikstück nur fertig bekomme, indem ich alle möglichen Teile ausschneide und an anderer Stelle wieder einklebe, dann macht es natürlich Sinn, dass alle (also nicht nur der Drummer) so exakt wie möglich dieses "Raster" treffen. Aber auch hier wieder die Frage: wie weit geht man da in den Ansprüchen? Reden wir hier von Hundertstel Sekunden, Tausendstel Sekunden ausserhalbd es Rasters oder was auch immer?
Vielleicht können die, die ins Studio gehen hier mal aufklären, mir ist das wirklich unklar, von welcher Art Präzision wir hier eigentlich reden... 