Ein Kern des Problems steckt, wie Newbeat völlig richtig bemerkt hat, doch schon im Threadtitel: Das Forum heute hat eine völlig andere Struktur als das Forum damals.
Der immer wieder bemühte wie für ein Internetforum irgendwie absurde Hinweis, das Forum besser verstehen zu können wenn man sich bei Bier und Gegrilltem mal im richtigen Leben kennenlernt, greift nicht mehr, weil nicht wenige User, u.a. ich, sich bewusst dafür entscheiden, ihre Freizeit in einem Online-Forum zu verbringen anstelle einen Musikerstammtisch in der örtlichen Kneipe aufzusuchen. Das Forum heute ist also nur noch sehr bedingt und nur für eine Teilmenge der User der verlängerte Tresen von Astheim und Bommerholz.
Macht man sich das Bewusst, versteht man vielleicht, warum vieles, was für Mitglieder der ersten Stunde, die regelmässig Treffen aufsuchen, so selbstverständlich ist, für das relativ neue und vielleicht nur sporadisch reinschauende Online-Mitglied dies noch lange nicht ist.
Unter anderem damit ist auch erklärbar, warum eine Moderation mit einem, aus pragmatischen Gesichtspunkten durchaus sinnvollen, Ermessensspielraum bei der Auslegung und Anwendung von "Regeln" immer den Beigeschmack des Nasenfaktors und des Messens mit zweierlei Maß riskiert. Von einer recht nebulösen Formulierung einiger Regeln (Stichwort Werbefreiheit) mal ganz abgesehen. Was aus Sicht des kleinen Kreises der Internen ein roter Faden bei der Steuerung des Forums sein mag, ist nach außen als solcher nicht immer erkennbar.
Insofern kann ich sehr gut verstehen, warum sich besagtes Forenmitglied ungerecht behandelt fühlt und die als natürlich vorausgesetzte "practice what you preach"-Regel verletzt sieht und sich dagegen verwahrt, alle persönlichen und kommunikativen Schwächen und Schwachstellen mal außen vor gelassen.
Wie man das jetzt auflöst - ich weiß es nicht. Unter den gegebenen Umständen wie persönlichen Animositäten und bereits reichlich zerschlagenem Geschirr wird man das kurzfristig wahrscheinlich gar nicht lösen können. Aber sich ein bisschen darauf einzulassen, das Problem mal aus der Perspektive des Gegenübers zu betrachten, wäre meiner Meinung nach ein guter Ansatz für alle Beteiligten. Wenn sich die Mütchen gekühlt haben und ein bisschen mehr objektiver Abstand breit macht, wird das hoffentlich möglich sein. Dann wird man erkennen können, dass hier letztendlich viel Wind um nichts gemacht wurde.
Gruß
Alex
P.S.: Glückwunsch Onkel!
P.P.S.: Schade motz!
edit setzt das richtige bild ein