Hm, kann das sein, dass Du eine etwas übersteigerte Erwartungshaltung an Dich selbst hast?
Was erwartest Du in solchen Situationen? Das Du sofort mit 'nem endgeilen Groove auf die Ergüsse des Klampfers einsteigen kannst und das Ding im Kasten ist? Was glaubst Du wohl, wie lange der daran geschraubt hat?
Zwischen Idee und fertigem Song (oder zumindest dessen Grundgerüst) liegt halt manchmal mehr als 5 Sekunden. Manchmal ist das halt 'ne halbe Stunde try-and-error, manche nennen das auch jammen... 
Erst mal muss klar sein, ob das Vorgespielte auch "rund" ist, soll heißen: Ist das ein 4/4 (oder 6/8 oder...), oder hat der Gitarrist irgendwo ein 1/16 verschluckt oder ein 1/8 drangehangen, und wenn ja, soll das so sein (meistens nicht, manchmal denken die Jungs auch, sie wären Prog, wenn man sie darauf hinweist...
). Aus meiner Erfahrung heraus nehmens die Herren Eierschneider mit dem Metrum im Eifer des Gefechts manchmal nicht ganz so genau.
Wenn das geklärt ist, überlege ich mir, wohin die Reise musikalisch gehen soll, also welches (Sub-)Genre bzw. Stil. Ska, Ballade, Country, Punk - everything goes. Oft ist das eh durch die Band festgelegt, bzw. durch das Riff oder den Part an sich und den verwendeten Gitarrensound. Sonst überlegt man sich halt, worauf man Lust hat. Jedes Genre hat ein gewisses Vokabular an Stereotypen, derer man sich bedienen kann. Über ein "klingt wie ..." kann man am einfachsten einsteigen, aber gerade die Verwendung eines Stereotyps, dass man nicht erwarten würde, kann der ganzen Nummer den gewissen Pfiff geben. Muss aber nicht.
Gleichzeitig kümmere ich mich um die Akzente. Welche nehme ich mit, welche nicht, wo setze ich was dagegen. Einfach den Part ein paar mal in Schleife spielen und rumprobieren.
Last but not least bleibt mir der Freiheitsgrad der Instrumentierung, sprich wo(rauf) spiel ich was. Offene Hihat, geschlossene Hihat, Ride oder Floortom für die Führungshand? Rimshot, Rimclick, Tom, Hihat oder wasauchimmer für die Snarehand?
Lange Rede - kurzer Sinn: Entspann Dich. Leg ganz locker los, und wenn es mit Uff-Ta-Uff-Ta ist, das passt meistens und ausbauen bzw. weglassen kann man immer noch. Einfach mal alles ausprobieren, was einem in den Sinn kommt, bei den guten Sachen bleibt man automatisch hängen und/oder man bekommt entsprechendes Feedback von den Mitmusikern.
Vieles von dem, was ich oben geschrieben habe, passiert intuitiv, parallel statt seriell und oft ergibt sich das eine schon aus dem anderen. Wenn nicht, hat man halt etwas, woran man sich langhangeln kann.
Gruß
Alex