Im großen und ganzen hast Du die Antwort schon bekommen, Parallelen gibt es tausendfach, z.B. passionierte Auto- und Mopedschrauber.
Natürlich ist die Gefahr gegeben, dass das Ergebnis scheisse klingt. Andererseits bin ich mir sicher, dass man schon grobe Scheisse bauen muss, damit das passiert. Die Parameter einer Trommel sind schon recht gutmütig und wenn man sich ein bisschen eingelesen hat, weiss man eigentlich, was man erwarten kann, wenn man eine bestimmte Holzart in einer bestimmten Bauweise zu einem Kessel formt, der wiederum eine bestimmte Wandstärke und Gratungsform hat. Ich behaupte, mit gescheitem Ausgangsmaterial und etwas handwerklichem Geschick wird man zwar keine Wundertrommel bauen, aber das Risiko bei der Qualität einer 50 Euro-Trommel zu landen ist überschaubar bzw. gering.
Zudem möchte ich behaupten, dass die Verarbeitungsqualität durch die Sorgfalt, die man an den Tag legt, gleichwertig oder besser ist zu Industrieprodukten von der Stange. Bis hin zur Mittelklasse ist meine Erfahrung, dass sich die Hersteller nicht zwingend um Macken in der Gratung oder schnarrende Böckchen kümmern, dem sorgfältigen Bastler wird sowas schwerlich durchgehen.
In realistischer Einschätzung meiner Fähigkeiten, zeitlichen Ressourcen und der Werkstattausstattung habe ich mein Unikat durch kompetente Hände bauen lassen. Das Risiko, dass mir der Klang trotzdem nicht gefällt, war von Anfang an kalkuliert, und ja, dann wäre die Schnarre halt in die Vitrine oder an die Wand gekommen oder wäre als Leuchtobjekt geendet. Im Endeffekt habe ich eine Trommel bekommen, deren Potenzial auszuschöpfen ich nicht in der Lage bin.
Das Geld hätte ich super in eine Supra oder eine Ferromangan oder irgendeine andere amtliche Trommel inverstieren können, aber ich wollte kein Arbeitsgerät kaufen, sondern ein optisch ausgefallenes Unikat, im wahrsten Sinne ein Liebhaberstück. Das sind zwei ganz unterschiedliche Betrachtungsweisen.
Gruß
Alex