Beiträge von zorschl

    Humor ist unglaublich wichtig! Wenn mal was live nicht hinhaut, sollte man locker bleiben und über sich selber lachen können. Bierernst und verkrampft kommt nie gut.


    Was das Stimmungsmachen beim Drummer angeht, gilt das gleiche wie für den Rest: Ich habe mal in einer Band gespielt, wo sich live genau zwei Leute bewegt haben: Der Sänger und ich. Die Gitarren- und Bass- Fraktion hat sich auf jeweils einem halben Quadratmeter bewegt und ihre Bünde angeschmachtet. Obwohl wir unser Set musikalisch gut abgeliefert haben, wurde das sehr wohl vom Publikum registriert und kam als negatives Feedback zurück ("Sagt mal, sind die anderen drei Gastmusiker, oder was?"). Was der Sänger gemacht hat, weiss ich nicht, ich hab's ja bestenfalls von hinten gesehen, ich für meinen Teil habe einfach versucht, eins mit der Musik zu sein und im Prinzip mein Drumming zu "tanzen". Ich persönlich finde z.B. Drummer, die mit Pokerface und Knopf im Ohr gerade aufrecht sitzend alles locker aus dem Handgelenk spielen für eine Live-Situation unglaublich unattraktiv (kommt aber auch ggf. auf's Genre an).


    Wichtig ist daher imho, nicht nur die Lieder sauber runterzuspielen, sondern auch unbedingt optisch zu kommunizieren, dass das, was man da gerade macht unglaublichen Spass macht und das es unglaublichen Spass macht vor genau diesem Publikum zu spielen.


    Schmal ist aber der Grat zum Aufgesetzten. Wenn Eure Erscheinung unglaubwürdig wirkt oder 'ne Schüppe zuviel ist (z.B. aus vollem Hals "Hallo Düsseldorf!" in einen Raum mit 30 Leuten zu brüllen), geht der Schuss definitiv nach hinten los!


    Gruß
    Alex

    Naja, was ich sag': entweder der Gesang ist auf der Aufnahme übersteuert oder man hört ihn nicht beim Spielen.


    Ich würde übrigens erst mal nur ein Overhead nehmen (tendenziell von über Deinem Kopf ziemlich gerade nach unten etwas auf die Snare richten) und ein Mikro für die Bassdrum.


    Was meinst Du mit Effekten? Hall für den Gesang? Gibt's keinen in Eurem Mischer? Wie habt Ihr das vorher gemacht?


    Mit Hall erreicht man eine räumliche Tiefe, ich nehme an, der Gesang ist zu weit vorne, bzw. die ganze Aufnahme ist recht flach. Wenn Ihr keine Effektgeräte für den Gesang habt, entweder direkt im Mixer oder extern zum Einschleifen, wird das nichts mit nachträglichen Effekten, da Ihr dann den Hall oder was auch immer über alles legen würdet.


    Die Gitarren spielt Ihr aber wie gehabt (also mit Distortion, Crunch, etc.), oder?


    Versucht erst mal, auf der Aufnahme ein gutes Laustärkeverhältnis hinzubekommen, also so, dass man alles gut hören kann ohne das was übersteuert (Zuerst den Gain so, dass nichts übersteuert, dann den Volumenregler). Tendenziell von leise nach laut arbeiten, hochdrehen kann man immer noch.


    Dann setzt Du Dir einen Kopfhörer auf und stellst den Sound für die Gitarren ein. Einzeln. Ein Gitarrist spielt z.B. einen Refrain oder sowas immer durch, und Du stellst dabei die Höhen, Mitten und Tiefen so ein, dass es sich gut anhört. Das machst Du nacheinander mit allen Instrumenten und dem Gesang.


    Zu guter letzt setzt Du eine Gitarre zu 60% auf links, die andere zu 60% auf rechts. Bassdrum und Bass, Overhead und Gesang bleiben erst mal in der Mitte.


    Testaufnahme machen.


    Lautstärkenverhältnisse korrigieren.


    Testaufnahme machen.


    Die einzelnen Instrumente am EQ bearbeiten (Bässe, Mitten und Höhen korrigieren). Dabei nach Möglichkeit darauf achten, dass sich die beiden Gitarren nicht Frequenzmässig überschneiden (also z.B. beide fett braten), sondern eine in den unteren Mitten für den Rythmus und eine in den höheren Mitten für die Lead-Parts.


    Nach jeder Testaufnahme immer nur ein oder zwei Dinge verändern, sonst habt Ihr das Ergebnis nicht im Griff.


    Testaufnahme machen... usw., bis Ihr alle Instrumente halbwegs sauber raushört. Erwartet keine Wunder, schliesslich arbeitet Ihr mit Minimalequipment und seid vermutlich recht unbeleckt, was das abmischen angeht.


    It's a long way to Tipperary...


    Gruß
    Alex

    So schön das mit dem Klimper- und Klapperkram ja ist, aber man müsste sich im Vorfeld ja auch Gedanken machen, wann man wo drauf haut... daher würde ich als tendenziell fauler Mensch einfach das spielen, was Du sonst auch spielst. Wie gesagt, meiner Meinung nach muss man am Arrangement nix mehr schrauben. Bassdrum, ein oder zwei Toms, Snare und drei bis vier Becken und gut ist's. Andererseits, wenn Du Bock drauf hast, spiel halt mit Percussions...


    Gruß
    Alex

    Na, das ist doch schon fast unplugged, was Ihr da macht. Benutz Rods oder dünne Sticks (ich mag den Sound von Rods nicht), großartig was am Arrangement ändern musst Du imho eigentlich nichts, Euer Sound ist ja quasi prädestiniert dafür. Ansonsten wie Schdaeff schon sagte, dünne kleine Becken, minimales Set, ggf. noch ein Moogel auf die Felle und fertig.


    Viel Spass!


    Gruß
    Alex

    Naja, die Mikros sind so sehr das Problem nicht, sondern eher wie man die Instrumente sauber in den Rechner bekommt und selber noch hört, was man macht.


    Was ich nicht auf dem Schirm hatte ist, dass wir im Prinzip zwei Mischer haben, nämlich einen Powermixer für den Gesang und ein 8-Spur-Gerät, wo wir dann die Mikros, Bass und Drum draufgeben und mit dem Tape-Out aufs Tapedeck gehen.


    So kann man alles fein säuberlich trennen und hat den gewohnten Proberaumsound, den man Mikrofoniert, bzw. durchschleift und recordet.


    Bei nur einem Mixer (Gesangsanlage) müsste man den Mix so einstellen, dass der Klang gut für die Aufnahme ist. Der kommt aber auch genau so aus den Boxen (damit man den Gesang hört), d.h. Gitarren, Bass und Drums werden nochmal geboostet und der Gesang geht vermutlich unter. Das gescheit einzustellen, bzw. da ein Optimum zu finden stelle ich mir deutlich schwieriger vor (Feedback, etc.).


    Das Problem tritt allerdings nicht nur bei Live-Aufnahmen auf, sondern auch bei der sequenziellen Aufnahme. Dort hätte man das Problem mit der Schmutzspur, die wäre halt ohne Gesang, oder der Sänger hört halt nicht was er singt (Boxen ab).


    Das Problem wäre behoben, wenn Ihr es irgendwie hinbekommt, den Gesang über eine andere Anlage laufen zu lassen, denn dann würde man den Mischer wieder alleine für die Aufnahme nutzen können.


    Ich kenne allerdings Euren Mischer und dessen Möglichkeiten nicht, ich weiss z.B. das unser ehem. Tech irgendwas über die ext. Effektwege gefruckelt hat, weil unser Monitorausgang im Arsch war. Vielleicht kann man da irgendwas tricksen.


    Gruß
    Alex

    Scheisse, das habe ich befürchtet... entweder Ihr habt vermutlich einen Scheiss-Sound im Raum beim Live einspielen (da kommt ja alles nochmal aus den Boxen, ich vermute mal, dass man das im Pult nicht trennen kann weil man keine zwei Ausgabewege hat, notfalls übers Panning, also links Gesang raus und rechts der Mix, der wäre aber dann Mono, auch nicht so toll) oder Ihr versucht es nacheinander einzuspielen, oder Ihr tut Euch noch 'nen Mixer und ein paar Mikros auf (befreundete Band?). Vielleicht gibt's noch andere Möglichkeiten, die ich einfach nicht kenne, aber ab hier muss ich passen, sorry...


    Gruß
    Alex

    Ich weiß zwar nicht, welchen Metallring Du meinst, aber die einfachen Dämpfungsringe für Toms und Snare kann man sich tatsächlich aus alten Fellen schneiden. Ich empfehle die Verwendung eines Cutters, einer schnittfesten Unterlage und zweier Schablonen, z.B. für einen 14" Dämpfungring kann man außen ein 14"-Becken nehmen und innen ein 12". Oder einen Teller. Oder einen Topfdeckel. Oder, oder...


    Gruß
    Alex

    Bei einer Bassdrum wird's mit dem drauflegen naturgemäß eher schwierig, also die Dinger aus dem Link kommen für die Bassdrum mal so gar nicht in Frage. Also kaufst Du Dir ein vorgedämpftes Fell, z.B. ein Powerstroke oder ein EMAD, bei letzterem sind zwei Dämpfungringe dabei, die man austauschen kann. Das Prinzip ist gleich, nur die Verbindung zum Fell ist eine andere.


    Übrigens ist Sound Control Ring und Dämpfungsring das selbe, "Sound Control Ring" ist halt ein Marketingname und hört sich toller an als "Dämpfungsring".


    Gruß
    Alex


    Edit sagt, bevor Du viel Geld für ein neues Fell ausgibst, versuch es mal mit sehr laschen Schlagfellspannung, Falam Slams (o.ä.) und einem zusammengerollten Handtuch, dass Du ans Schlagfell legst.

    Worüber singt Euer Sänger denn? Ich bin jetzt mal von entweder einem kleinen Mischer und 'ner Endstufe oder einem Powermischer ausgegangen, bei beidem hast Du mehr Ausgänge als die Boxenausgänge zur Verfügung. Ihr braucht halt einfach einen Ausgang, den Ihr direkt mit einem Kabel in einen Kanal Eures Mischpults einspeisen könnt, ein Kopfhörerausgang tut's auch (sofern dann nicht die Boxenausgänge stumm schalten, aber das wäre ungewöhnlich).


    Gruß
    Alex

    Wir "archivieren" gerade unser Set und haben daher eine ähnlich Anordnung aufgebaut (wir haben nur ein Mikro mehr...).


    Ich bin zuerst einmal anderer Meinung als Claus und würde weitestgehend live einspielen, hat beides Vor- und Nachteile. Vorteil des Nacheinander wäre, das Ihr mit den 5 Mikros problemlos auskommt (für Drums 2 x Overhead, 1 x BD und 1 x Snare, mit dem fünften wird gesungen) und jedes Instrument als einzelne Spur aufnehmt. Der Nachteil ist, das nacheinander eingespielte Aufnahmen bisweilen schlapp und leblos klingen können (was für ein Promo nicht so prickelnd wäre, aber das hängt auch stark von Euch ab) und man jede Spur von vorneherein annähernd so Mischen muss, dass sie hinterher im Gesamtkontext noch gut klingt. Mit wenig Erfahrung am Mischer ist das schwierig. Live eingespielt hört man sofort alle Instrumente zusammen und kann sofort entscheiden, was lauter muss, was leiser muss, wo mehr Bass, mehr Höhen, etc. reinmüssen. Man muss zwar nach jeder Änderung eine Testaufnahme machen, ich empfinde diese Vorgehensweise aber als recht zielführend.


    Außerdem solltet Ihr erst mal checken, welche Mikros Ihr habt. Je nach Typ und Bauart sind die für andere Anwendungen prädestiniert, ein Kondesator-Micro oder ein höhenlastiges Dynamisches würde sich z.B. als Overhead für Drumset aufdrängen, eines was hohe Schalldrücke verträgt eher für die BD. Das kann man schnell und unkompliziert anhand der Typen entweder beim Hersteller oder per Google herausfinden.


    Deine 5 Mikros würde ich wie folgt aufteilen: 1 Overhead, 1 BD, 2 x Gitarre und einmal Gesang. Den Bass schleift Ihr per DI-Box direkt aus dem Amp in den Mischer und den Gesang holt Ihr Euch ebenfalls direkt aus der Gesangsanlage indem Ihr z.B. einen Monitorausgang auf einen Kanal Eures Mischpultes legt.


    Bei uns klappt das super, wir recorden zwar klappertechnikmässig noch auf Cassette, haben aber ein recht differenziertes Klangbild und einen akzeptablen Sound hinbekommen. Für ein No-Budget-Promo tut's das.


    Gruß
    Alex

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    Original von Mr.Nunenmacher
    Ich will herausfinden wiso ich mich dauernd nach hinten lehnen muss um schnell zu doublebassn :D .


    Stell mal den Sitz höher...


    Meine Vorsätze: Lockerer werden und locker bleiben, nicht nur am Set...


    Gruß
    Alex

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    Original von esCo_LA_
    regen grad erst wind ja, hab die leuchtkugeln dann nimmer hoch, sondern die strasse runter geballert, ungefaehrlicher ;)


    jo, für Dich vielleicht...Weidmannsheil, wieviele Nachbarn hast Du denn jetzt in der Tiefkühltruhe???


    Der verkackte Wodka ist leer, also trinkt der Dude den White Russian nur noch mit Kalua und Milch... Scheisse, Mann, echt...


    ... Frohes neue Jahr!!!


    Gruß
    Alex

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    Original von rusty
    ...wäre so ein kauf wegen "HABEN! WOLLEN! JETZT!" ...


    Nun ja, damit beantwortet sich die Frage ja eigentlich von selbst... ;)


    Lass das den Verkäufer nicht merken (wenn der Preis nicht eh schon daher rührt), dass ist eine äußerst ungünstige Verhandlungsposition... Viel Glück!


    Gruß
    Alex

    Saubere Arbeit, interessant auch die Anordnung der Vents. Ich hätte die jetzt gleichmäßig über den Kesselumfang verteilt und mittig zwischen die Böckchen gesetzt, aber so machts auch jeder.


    Das mit den Folien verstehe ich nicht, gerade bei Folien hat man doch die größte Auswahl an Finishes, von Riffelblech über Sparkle bis Oyster, von billig bis teuer, da kommt keine Lackierung mit.


    Vielmehr würde mich allerdings Deine Bezugsquelle der Vintage-Böckchen interessieren, da ich seit geraumer Zeit auf der Suche nach ebendiesen bin!


    Gruß
    Alex

    total.desaster: Ist ja vollkommen legitim, wenn Du das für sinnlosen Klamauk hältst, wie ich sagte, ist das eine Möglichkeit von vielen. Davon abgesehen steht das aber, sofern ich mich recht erinnere, auch in der von Dir zitierten DTB. So zu stimmen ist okay, und so nicht zu stimmen ist auch okay. Mir erscheint es einfach von der Physik her als sinnvoll, beide Felle auf den Kesselgrundton, also seine Resonanzfrequenz zu stimmen (oder es zumindest mal zu versuchen), um einfach mal das Optimum an Resonanz aus seiner Trommel heraus zu holen.


    Ob man letztendlich darauf steht, was man da hört, ist wieder eine ganz andere Geschichte. Ich für meinen Teil stimme i.d.R. die Schlagfelle so tief wie möglich und die Resos 'nen Tacken höher, das ist der Sound den ich (momentan) mag. Ein Jazzer würde sich vermutlich spontan übergeben...


    Gruß
    Alex

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    Original von seelanne
    Kinners, ganz ehrlich: Wenn ich erstmal den gesamten Kessel von allem, was nicht Kessel ist, befreie, ihn dann fachmännisch stundenlang abklopfe, mich auf seinen Ton innerlich-seelisch einstimme und dann alles erst wieder anbauen muss nebst Felle aufziehen und stimmen, bis dahin habe ich schlicht und ergreifend den Ton wieder vergessen. Das ist doch alles Kappes.
    ...


    Daher erwähnte ich extra mein Hilfsmittel Keyboard. Und ich nehme auch nur die Felle ab, die Böckchen bleiben dran. Das macht man genau ein einziges mal, und dann schreibt man den Ton einfach mit Bleistift in den Kessel, mein 12" Tom hat z.B. ein b.


    Tim: Mal blöde gefragt: Um auf den 2. OT zu kommen muss ich dann aber die reine Quinte von der Oktave des 1. OT nach oben gehen, also 8+5, oder? Sonst wäre der 2. OT ja tiefer als der erste. Und nochmal blöde gefragt: Wenn mir also der Grundton des FT zu tief ist, nehme ich also den ersten oder zweiten OT. Angenommen ich entscheide mich für den zweiten, kann ich den dann wieder eine Oktave nach unten transponieren, weil dreizehn Töne nach oben wäre ja etwas knackig. Oder verstehe ich da grundsätzlich was falsch?


    Gruß
    Alex

    Zitat

    Original von total.desaster
    ...Vergiss das mit dem Kesselton bestimmen usw.
    ....


    Nö, das geht super! Wie weiter oben beschrieben: Felle ab, Kessel anklopfen, Ton merken (mir hilft summen, bzw. ein Keyboard), Felle drauf und beide Felle auf diesen Ton stimmen.


    Um Missverständnisse zu vermeiden: Wenn die Resonanzfrequenz des Kessels z.B. a ist, und ich die Felle so stimme, dass der jeweils dominante Ton ebenfalls a ist, wird das Tom trotzdem beim anschlagen keinen Ton a produzieren, da halt alle möglichen zwischenharmonischen Obertöne im Gesamtklang auftreten. Trotzdem sollte das Tom so seinen resonantesten Klang entfalten.


    Ob sich das lohnt, kannst Du nur selber entscheiden, indem Du es ausprobierst. Bei mir klangen beide Toms für sich prima, nur das Intervall zueinander fand ich irgendwie suboptimal. Es ist halt nur eine Möglichkeit von vielen.


    Gruß
    Alex