Humor ist unglaublich wichtig! Wenn mal was live nicht hinhaut, sollte man locker bleiben und über sich selber lachen können. Bierernst und verkrampft kommt nie gut.
Was das Stimmungsmachen beim Drummer angeht, gilt das gleiche wie für den Rest: Ich habe mal in einer Band gespielt, wo sich live genau zwei Leute bewegt haben: Der Sänger und ich. Die Gitarren- und Bass- Fraktion hat sich auf jeweils einem halben Quadratmeter bewegt und ihre Bünde angeschmachtet. Obwohl wir unser Set musikalisch gut abgeliefert haben, wurde das sehr wohl vom Publikum registriert und kam als negatives Feedback zurück ("Sagt mal, sind die anderen drei Gastmusiker, oder was?"). Was der Sänger gemacht hat, weiss ich nicht, ich hab's ja bestenfalls von hinten gesehen, ich für meinen Teil habe einfach versucht, eins mit der Musik zu sein und im Prinzip mein Drumming zu "tanzen". Ich persönlich finde z.B. Drummer, die mit Pokerface und Knopf im Ohr gerade aufrecht sitzend alles locker aus dem Handgelenk spielen für eine Live-Situation unglaublich unattraktiv (kommt aber auch ggf. auf's Genre an).
Wichtig ist daher imho, nicht nur die Lieder sauber runterzuspielen, sondern auch unbedingt optisch zu kommunizieren, dass das, was man da gerade macht unglaublichen Spass macht und das es unglaublichen Spass macht vor genau diesem Publikum zu spielen.
Schmal ist aber der Grat zum Aufgesetzten. Wenn Eure Erscheinung unglaubwürdig wirkt oder 'ne Schüppe zuviel ist (z.B. aus vollem Hals "Hallo Düsseldorf!" in einen Raum mit 30 Leuten zu brüllen), geht der Schuss definitiv nach hinten los!
Gruß
Alex