Ich persönlich finde, dass Recht ja immer eine Toleranzzone hat und auch haben muss (Tempolimit, Hasch für Eigenbedarf, etc.), denn wenn jeder Rechtsbruch verfolgt werden würde (vorausgesetzt es wäre möglich), dann wäre ordentlich was los. Mein persönlicher Maßstab ist, ob ich anderen durch mein Handeln irgendeinen Schaden zufüge. Am Beispiel des Drogenkonsums: Ich mache was illegales, schade aber nur mir selbst (sofern ich als Konsequenz nicht der Krankenkasse auf der Tasche liege), also geht das in Ordnung.
Übertragen auf Software sehe ich das so: Wenn jemand eine Raubkopie eines teuren Programms benutzt, um es auszuprobieren, sich einzuarbeiten oder aus Spass ein paar Dinge zu fummeln ohne mit den Ergebnissen irgendwelche kommerziellen Absichten zu verfolgen und ohne diese Software wirklich zu benötigen, ist das okay.
Wenn jemand ein Programm wirklich benötigt und/oder in dem Sinne benutzt, dass er in der Folge daraus Gewinne erzielen könnte (z.B. Abmischen/Mastern einer Promo-CD für die eigene Band), sollte er sich das Programm auch kaufen.
Wenn hier eine Frage auftaucht, die mit einem Verweis auf das Handbuch zu beantworten ist, sollte man das auch genau so machen. Sollte sich aufgrund dessen herausstellen, dass der User aus naheliegenden Gründen gar kein Handbuch hat, würde ich die Beantwortung der Frage vom technischen Level des Inhalts abhängig machen:
Fragt z.B. jemand, wie er überhaupt ein Projekt anlegt, ist er weit davon entfernt ein vermarktungsfähiges Produkt herzustellen, und dort ist moderate Hilfe okay.
Fragt jemand etwas wirklich kompliziertes, z.B. wie er ein gewisses Filter über eine Gesamtaufnahme mit 24 Spuren legt, würde ich demjenigen sagen, ob dies prinzipiell Möglich ist und dann nahelegen, sich eine Originalversion nebst Handbuch zu kaufen, und dann die Antwort darin nachzulesen.
Selbstredend ist es schwer, eine prinzipielle Grenze festzulegen, aber ich denke, aus der Art der Frage kann man oft auf die Art der Verwendung und ggf. auf die Absicht des Users Rückschlüsse ziehen und anhand dessen für sich selbst entscheiden, ob und was man darauf antwortet.
Gruß
Alex
P.S.: Mich persönlich würde ja auch mal die Meinung eines Rechtsgelehrten hierzu interessieren... 
Edit: "wirklich benötigen" ist natürlich unglücklich formuliert. Gemeint ist "nutzen im (semi-)professionellen Bereich und intensiv nutzen im Hobbybereich", wobei letzteres schwierig zu definieren ist.