Es ist ein schwieriges Unterfangen, das Drumming einer Stelly Dan-Nummer zu reproduzieren. Man muß es zum einen spielen können - und da haben die DF-Member eine prima Figur abgegeben - und das Ganze muß auch soundmäßig passen, damit man die beabsichtigte Wirkung erzielt. Aja ist zwar von 1977, aber die Platte klingt richtig gut
und der Gesamtsound ist fein abgewogen. Der Drumsound an sich und wie er in die Nummer eingebettet ist, sind für die Wirkung des Grooves enorm wichtig. Noch wichtiger ist jedoch das Feel, mit der Marotta die Nummer gespielt hat. Für Marotta ist das vergleichsweise einfach, weil er halt einfach so spielt. Genau aus diesem Grund haben ihn Steely Dan ja engagiert. Lars Ullrich kann die Nummer bestimmt Schlag für Schklag auch spielen, doch wird es bei ihm anders klingen. Ob Marotta bei Metallica... Das wissen wir nicht.
Das Geheimnis vieler Grooves läßt sich nicht in Noten aufschreiben. Ob das jetzt Phil Rudd ist (siehe diverse aktuelle PR-Threads) oder Marotta, Porcaro, Gadd oder der unschlagbare Ian Paice (ohne Ian geht's halt bei mir nicht). Alle erzeugen durdh ihre persönliche Note - durch Ihre Persönlichkeit - das Besondere. Das ergibt letztlich den Stil, der einen Drummer auszeichnet. Und dieser entwickelt sich aus Sachen, die sie sehr gut können und Sachen, die sie nicht so gut können. Dazu addiert man Geschmack, Erfahrung, Technik und Musikalität und fertig ist die Laube (eigentlich ganz einfach).
Noch mal zu Marottas Peg: Einerseits schön smooth & greasy, andererseits sehr exakt und diszipliniert und immer geschmackvoll und songdienlich. Das macht's für mich aus. Wenn das sooo einfach wäre, würde ich's selber machen und Ihr würdet in diesem Thread über mich und nicht über Marotta schreiben. Leider ist's andersrum und ich "muß" mich über die Cats auslassen. Das Gute daran ist, daß mir die Jungs (es gibt auch ein paar Damen) unendlich viel Genuß bereiten und das ist doch schon mal was - auch wenn ich selbst grandios an der Aufgabenstellung scheitere.
fwdrums