Beiträge von De Maddin

    Mal ein Zwischenbericht zum Thema: Vergesst nach wie vor das Proben. Wir sehen ja, dass trotz Lockdown die Zahlen stagnieren,
    die Zahl derer, die keinen Bock mehr haben und sich mehr oder weniger über Regeln hinwegsetzen - zumindest gefühlt - zunehmen.


    Mir geht es gut,......halbwegs gut,....... eingentlich so lala, immer noch nicht so doll. Diese Müdigkeit und Unbelastbarkeit will nicht weggehen.
    Und bei mir ist es ja jetzt 3 1/2 Monate her.
    Wenn meine Frau nicht wäre, wäre mein Geschäft wohl Geschichte. Ich kann nach wie vor nicht länger wie 4-6 Stunden konzentriert arbeiten.
    Mir passieren Fehler (Kleinigkeiten vergessen), die im Geschäftsleben nicht gut sind. Mir macht mein Job richtig Spaß und es kotzt ein an, dass
    man etwas, was einem Spaß macht und für einen samt Familie die Existenz bedeutet, nicht richtig ausüben kann.


    Geschmacksinn ist wieder komplett da, der Geruchsinn wohl immer noch nicht richtig. Das sorgt - Gott sei dank - auch mal für Brüllermomente.
    Ich bediene eine Kundin und sage zu meiner Frau ganz stolz, als die Kundin den Laden verlassen hat: Hase, es geht wieder, die junge Frau eben
    hat ein ganz leicht süßliches, dezentes Frühlingsparfüm an sich.
    Meine Frau war schon auf dem Weg zur Tür und meinte: Hier stinkts wie im Puff, die hatte genug Zeug über sich gegossen, dass es für ganz Friedberg
    gereicht hätte. Und riss die Tür zum Lüften auf.
    Auch habe ich noch Fehlinformationen/Interpretationen von Gerüchen. Frisch gebrühter Kaffee riecht für mich wie abgestandenes Brackwasser
    und ich habe gemerkt, dass ich schlecht gewordene Milch noch nicht am Geruch aber wieder am Geschmack erkennen kann :whistling:


    Whatever, ich habe ansonsten noch Schmerzen in den Beinen und Fehler in der Feinmotorick. Und eines ist ganz sicher:


    Noch nie in der Geschichte haben wir was aus China bekommen, was so lange hält und so teuer war. 8)

    Danke für die Genesungswünsche und aufmunternde Worte.


    Ich warte jeden Tag darauf und beobachte, ob es besser wird. Es fällt mir schwer zu akzeptieren,
    dass ich vieles nicht kann, was vor 4 Wochen noch kein Problem war. Ach was rede ich von kein Problem, Dinge,
    über die man nicht mal nachgedacht hat, dass man es kann und macht.

    Ich war lange am überlegen, ob ich was schreiben soll und habe mich dafür entschieden.


    Ich wurde am Monzag, den 26.10.20 positiv getestet. Und ab dann begann der Horror.
    Vorweg, ich gehöre - laut Gesundheitsamt - zu den mit "leichten Symptomen".


    Ich hatte am Sonntag, 25.10. ganz leicht erhöhte Temperatur und ein bißchen laufende Nase.
    Aufgrund meines Ladens (Postfiliale mit Lotto, Tabak, Zeitschriften) und den im Schnitt 250
    Kunden pro Tag, wollte ich auf Nummer Sicher gehen und habe mich freiwillig testen lassen.
    Alleine das war schwierig, aber mein Hausarzt hat es möglich gemacht, bei einer anderen Praxis
    früh um 10.00 Uhr am Montag einen Termin zu bekommen. Um 10.45 stand fest, ich bin positiv.


    Meldung ans Gesundheitsamt, Frau anrufen, die SOFORT ihren Arbeitsplatz verlassen muss
    und auf dem Heimweg beide Kinder in der Schule abholen MUSS, was beide sehr verstört hat.
    Ab nach Hause, bis 10.11. Haus nicht verlassen.


    Ich habe vier Tage durchgefiebert, Geruchs- und Geschmackssinn komplett verloren und war
    am zweiten Tag soweit, dass ich die 8 Schritte bis zum Klo nicht mehr laufen konnte.
    Luftprobleme habe ich nur in ganz, ganz milder Form. Also Dauerlauf geht nicht aber
    Treppensteigen ist ohne allzugroße Probleme möglich. Geschlafen habe ich zwischen
    16 und 18 Stunden pro Tag.


    Stand aktuell ist, dass der Geschmacksinn zum Teil wieder da ist, richen kann ich nach wie vor so gut
    wie nichts. Und wenn ich eine Stunde gestanden habe, gelaufen bin, muss ich 2-3 Stunden Pause machen.
    Ich bin nicht fähig, meinen Laden zu machen.


    Und ich schwöre bei Gott, wenn mir nochmal ein Vollidiot sagt, dass Covid nicht schlimmer ist, wie jede andere
    Erkältung auch, steht der Weihnachten noch nicht wieder gerade.
    Woher ich es habe, läßt sich nicht nachvollziehen, wahrscheinlich bei mir im Laden.
    Gott sei dank waren wir selbst innerhalb der Familie so vorsichtig und haben Abstand gehalten.
    Insofern sind Frau und Kinder negativ getestet.


    Um mal ein paar Halbfakten auszumerzen:
    Die Abstrichteste geben nur eine Momentaufnahme wieder. Wenn man sicher sein möchte, muss man
    den Test alle 24 Stunden wiederholen.
    Im Bluttest kann man nur Antikörper nachweisen, d.h. man hatte es. Wenn man aktuell infektiös ist,
    ist im Blut nichts zu sehen.
    Infektiös ist man etwa 3-5 Tage. In meinem Fall gehöre ich bis zur nächsten Mutation des Virus zu den
    sichersten Personen in Deutschland. Also etwa 2- 3 Monate. Danach kann ich mich durchaus wieder anstecken,
    werde aber wohl bei weitem nicht mehr solche Symptome haben.


    Hier wird wegen Proben und Auftritten gejammert.
    Seit ihr Hobbymusiker (dürften hier 97,5 % sein), ist meine Meinung, dass ihr als nächsten Probetermin den
    April nächsten Jahres ins Auge fassen könnt.
    Auftritte (egal ob Profi oder Hobby) wird es vor Sommer nächsten Jahres nicht geben und dann nur Open-Air.
    Die Branche wird es beuteln wie noch nie in der modernen Unterhaltungszeit.
    Ich schätze, mehr wie 25% werden es nicht überleben. Egal ob Veranstalter, Techniker, Cateringunternehmen,
    Besitzer von Lokations etc. Ich finde es traurig und furchbar.


    ABER: Die Diskusion drüber wird es nicht ändern oder aufhalten. Ja, es wird für die Branche viel zu wenig
    getan aber schon seit Jahren. Covid zeigt es jetzt nur in aller Härte und Brutalität auf.


    Wir haben seit März 2020 im Sommer drei mal geprobt, fertig. Wir machen das als Hobby und ein Hobby ist kein MUSS.
    Auftritte stehen gerade keine an und zwei Anfragen dazu haben wir höflich abgelehnt. Die Feiern fanden dann eh nicht statt.


    Und ich betone nochmal: Nein, dass ist keine normale Erkältungswelle. Normale Erkältungswellen
    haben die Welt noch nie so in die Knie gezwungen.

    Schade ;(


    Großartiger Musiker, Wegbereiter und Vorbild für einige Musikgrößen. Bescheiden geblieben,
    Suff und Drogensumpf entkommen aber das Leben als Rockstar hat ihn wohl eingeholt.


    Für mich in Erinnerung - neben der Musik - ein Satz in einem Interview:
    - Wie ist es, der beste Gitarrist der Welt zu sein?
    - Frag Steve Lukather.


    R.I.P