Ich möchte mein Statement eher als Zwischenfazit verstanden wissen, denn als endgültige Kritik. Ich weiß seit „Lateralus“, dass ein Fazit bei der Regelmäßigkeit meiner Hördurchläufe erst nach frühestens zwei Monaten möglich ist. Damals war ich mir auch sehr unsicher, ob Tool da nicht zu weit gegangen sind. Es klang irgendwie alles so komplex und undurchsichtig, und bis auf einige prägnante Passagen blieb einfach nichts hängen. Dafür hat das Album dann irgendwann gezündet, und ich würde „Lateralus“ unter die 10 Alben für die Insel einreihen. Gut, hängt natürlich von der Insel ab, auf Jamaika könnte diese Musik dann auch wieder fehl am Platz sein... 
Also:
Momentan bin ich wiederum äußerst zwiespältig. Der Unterschied zu Lateralus liegt in meinen Augen in den weniger ausgefuchsten Songs. Wo ehemals 11-Minütige Songs mit vielen verschiedenen Grooves, Licks und Rhythmen abwechslungsreich gehalten wurden, wird dieses mal eigentlich immer sehr lang das gleiche Thema gespielt, bis dann eben wieder 5 Minuten rum sind. Soll heißen, es zieht sich teilweise ein bisschen. Es kann aber auch sein, dass ich die spannend machenden Unterschiede einfach noch nicht höre und sich dies mit der Zeit noch gibt.
Die grundsätzliche Stimmung auf 10.000 Days finde ich etwas positiver als noch beim Vorgänger, wo das neue Album hingegen härter sein soll (wie oftmals zu lesen), erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Gut, die 2 Opener sind mehr Metal als Tool es bisher waren, aber sonst? Ewig lange Tom-Teile, wie sie für Tool nun mal so typisch sind, dazwischen Interludes, welche das Tempo auch nicht gerade anziehen. Etwas langatmig das Ganze, so zumindest meine Gefühl zur Zeit.
Bestätigen kann ich hingegen auch, dass das Album kurzweiliger ist als Lateralus. Die 75 Minuten vergehen relativ schnell, was aber mit der vorstehenden Aussage irgendwie sehr widersprüchlich ist. Sehr seltsam das, deshalb kann ich mir auch noch kein endgültiges Fazit erlauben.
Zitat
Right in Two erinnert sehr an Pushit bzw. die veränderte Liveversion auf der Salival.
Dass ist mir auch aufgefallen, ob das unbedingt so toll ist, weiß ich nicht, denn bei dem Song hat man doch das Gefühl, selbigen schon irgendwie zu kennen.
P.S.: Vielleicht wäre 10.000 Days das bessere Album für die Insel, alleine schon des Artworks wegen. Auf Jamaika sogar um so mehr... 