Zitat
Original von Zagschleuger
...
Ok, noch eine Frage zur Bearbeitung an so einem Multitracker: Funktioniert sowas da überhaupt auch gut?
Was meinst Du mit "gut" ?
Im Prinzip ist da kein Unterschied zwischen PC und Tracker: Beim einen klickst Du mit dem Mauszeiger auf ein entsprechendes Schaltelement, beim Anderen drückst/schiebst Du halt direkt einen Knopf/Regler (wobei man fairerweise sagen muß, dass auch der Tracker nicht für alles physische Knöpfe hat, sondern Du für Einiges ebenso "Ansichten wechselst" und auf "virtuelle Knöpfe" clickst).
Wesentlicher ist dabei, welchen "Workflow" die jeweilige Umgebung anbietet. Ich bin da eher "hardcorig" und stelle mir Routing, FXs, .... gerne jeweils selbst ein, aber es gibt eben sowohl Tracker als auch PC-Software, die Dir so eher "über einen vorgefertigten Weg helfen". Das mußt Du am Besten selbst ausprobieren.
Nurmal so "mein" Vorgehen:
- im "Song"-Menu neuen Song erstellen (dazu Bitrate, SampleFrequenz und Namen angeben)
- "Input-Layer" wählen (= die Kanalzüge am Gerät repräsentieren die Inputkanäle: 1 Tastendruck)), die gewünschten Inputkanäle aktivieren und bei jedem den gewünschten Bus zuordnen.
- (In der Standardeinstellung liegt BusN auf RecoderInputN) => entsprechende Buttons der Recordersection aktivieren.
- (optional: Per "Tempomap" Taktart(en), Tempi und -wechsel einstellen)
=> Aufnahme starten (mit "normalen Recorderelementen")
Neue Takes kann ich per PunchIn/Out direkt in andere "hineinschneiden" oder auf neue virtuelle Spuren aufnehmen.
Aufnahmeteile kann ich markieren (auf Wunsch per Takt/Beat oder Timecode), löschen, verschieben, kopieren, benennen, trimmen, .... , beschleunigen/verlangsamen (braucht kein Mensch
)
Wenn ich fertig bin (bzw. zur Kontrolle): Abmischen
- (In der Standardeinstellung liegt RecoderOutputN auf MonitorKanalN) => MonitorLayer wählen (1 Tastendruck), gewünschte Monitorkanäle aktivieren
- Je Monitorkanal (= aufgenommener Spur):
* Lautstärke regeln (Fader entsprechend hochziehen)
* EQ (3 physische Drehregler (Gain, Quality, Frequency) + 4 Taster für 4 Bänder)
* Panning (separater Knopf)
* Dynamics
- Wechsel auf "FX-Layer":
* 2 interne FXe aus Lib auswählen und einstellen
* bis zu 6 OutboardFX ansteuern
* die 16Monitorkanäle anteilig auf die 8 FX-Busse mischen
Alle diese Einstellungen (inkl. Routing) kann man (kanalweise und/oder insgesamt) in Libraries abspeichern und per Automix automatisieren (sprich: Dynamisch ändern oder von einer Scene auf die nächste wechseln); pro Song kann man mehrere Automixes anlegen.
Abschließend kann ich das Ergebnis (evtl. zusammen mit anderen Songs) per Knopfdruck auf AudioCD brennen.
Aber: All das kann man garantiert mit (vernünftiger) Sequenzer-Software ebenso auf dem PC machen. Falls ich aber andere FX nutzen will als die eingebauten meines Trackers, muß ich es entweder über eine SPDIF- oder analoge Strecken oder per "Einbaumodul" (sündhaft teuer) machen; da kann man im PC deutlich mehr.
UND: Alles, was Du bei mir falsch machen kannst, kannst Du beim PC auch falsch machen. 
Nach meinem Empfinden beschäftige ich mich 98% meiner Zeit mit dem Song und dem Instrument und nur 2% der Zeit mit der Technik und das war mir wichtig.
Letztlich mußt Du selbst ein eigene Vorgehensweise herausfinden, ein "Feeling", das zu Dir passt.
Gruß,
Simon2.