Beiträge von DF

    Ich habe noch keine vorgespannten Teppiche benutzt, überleg mir aber, es mal auszuprobieren, von wegen Ansprache und Volumen. Mir ist das Problem klar, das man eine Snare leicht abwürgt, wenn man den Teppich zu stramm anzieht, es aber zum Teil wieder machen muss, damit der Teppich definiert genug klingt und nicht zu viel raschelt. Ich weiß aber, dass die Benutzung markenfremder Teppiche nicht überall funktioniert. Z.B. kann man an eine Gretsch Snare keinen Sonor Teppich machen, weil der nicht mit dem Gretsch Snarebett harmoniert und Du sagst ja auch, dass es bei Ludwig nichts bringt (14x6,4 Supraphonic Steel?). Da die Teppiche ja nicht ganz billig sind dazu meine Fragen:


    (1) Welche Modelle gibt es? Welche davon sind gut oder nicht so gut?


    (2) Hat jemand schon spezielle Erfahrungen auf Sonor Snares mit einfacher Throw Off Abhebung und entsprechendem Snarebett (Phonic Stahl, Hilite oder Designer Maple oder vergleichbare Modelle)?

    Mehr Spiralen machen mehr Raschelsound, d.h. der Anteil des Spiralsounds im Snaregesamtsound nimmt zu.


    Bei heftigen Rocksachen überwiegt meist der Plöng-Anteil vom Kessel und der Obertonanteil vom Spannreifen. Entweder, weil die Snares tief sind und der Teppich deshalb weit vom Mikro weg ist, oder weil man Teppich mit wenig Spiralen (12-16) spielt oder weil der Teppich sehr feste angezogen ist oder weil das Mikro entsprechend zum Kesselrand hin plaziert ist oder alles zusammen.
    Wenn man etwas altmodisch nach Eimer klingen möchte, so wie Snares klangen, als man noch Naturfell und Sehnen, statt Metallspiralen benutzte (vor dem Krieg), dann spielt man auch mit wenig Spiralsound, aber eben weicher als bei den heftigen Anwendungen. Kann man gut für traditional Jazz benutzen. Das ist z.B. der Grundcharakter der Ayotte Wood Hoop Snares. Die haben daher auch nur wenige Spiralen am Teppich. Ebenso kleine und/oder Flache Snares, weil hier der Teppichsound sowieso sehr dominiert.


    Typisch für viele Spiralen ist ein weicher Jazzsound mit sehr viel Rascheln (gut zu hören auf dem akuellen Cindy Blackmann Soloalbum "Work on Canvas") oder der weiche Sound von klassischen Schlagzeugern in Symphonieorchestern.


    Ob die Ansprache dadurch besser, wird ist so eine Sache. Man hat dann zwar mehr Spiralsound, das lässt die Trommel aber auch leicht matschig und verschwommen klingen. Jedenfalls ist es nicht unbedingt das, was man vielleicht bei Backbeatmusik erwartet.


    Man kann auch viel mit der Stimmung des Resofells machen. Der Sound wird wesentlich rascheliger, wenn man die vier Stimmschrauben an den Teppichenden mehr anzieht, als die Restlichen und umgekehrt, wenn man das Resofell gleichmässig stimmt, um weniger Snare und mehr Eimersound zu haben


    Auch der Teppich selber macht viel aus. Ist es ein normaler Teppich oder ein Vorgespannter.


    Dass man den Teppich bei mehr Spiralen nicht mehr so feste anziehen muss, kann ich nicht bestätigen, eher andersherum, weil sonst immer irgendeine Spirale nachraschelt.


    Fraglich ist auch, was man unter viel Spiralen versteht. Ich habe einen Sonorteppich mit 40 Spiralen, hab ich mal vor Jahren im Laden rumliegen gesehen und wollte den Sound mal ausprobieren. Den kann man gar nicht benutzen, auch nicht auf Sonorsnares. Die normalen Snarebetten :D sind nicht breit genug. Tipp: Nehmt Teppiche mit 12-24 Spiralen.

    Hot Rods sind meinen Augen (Ohren) gar nicht so unproblematisch wie die vielen Fans suggerieren.


    Unproblematisch finde ich nur den Sound auf den Becken, sofern man auf der Beckenoberfläche spielt. Dann gibt es diesen schönen Mischsound aus Besen und Sticks. Schon die Crashsound klingen meist daneben, besonders, wenn man ein Crash mit der Kunststoffummantelung trifft. Die Becken gehen entweder gar nicht oder erst sehr spät auf. Man kann das teilweise durch Anschlagstärke ausgleichen. Am einfachsten ist es bei relativ dünnen und kleinen Crashes. Ist es bei normalen Sticks meist so, das man Becken weniger feste anspielt, als Trommeln, so sollte man gerade Crashes mit Hod Rods etwas fester, als gewohnt anschlagen, sonst versacken sie. Das hört man selbst bei Profis öfter und es klingt nie gut.


    Relativ gut klingen sie auch noch auf gongig gestimmten Toms ab 13 Zoll aufwärts. Schon ein 12er Tom klingt abgewürgt, erst recht ein 10er oder 8er. Die Snare klingt nur auf dem Fell angeschlagen genauso abgewürgt.
    Musikalisch kann man damit folgendermassen umgehen: Am besten einschichtige Fellen bei mittlerer Stimmung auf mittelgroßen und großen Trommeln spielen. Ansonsten die Trommeln im Kopf in zwei Gruppen teilen. Die großen Toms ab 13 Zoll aufwärts, die man normal spielen kann und die kleinen und die Snare, die man allesamt mit Rimshots spielt. Muß ja nicht superfeste sein, aber sobald man bei Hot Rods den Spannreifen mit in den Sound nimmt klingt die Trommel. Allerdings hat man dann einen anderen Sound. Es ist nicht der normale fette und punchige Rocksound, aber er klingt auch gut, sehr percussiv und obertonreich, das ist ja rein akkustisch durchaus reizvoll. Jedenfalls klingt es auf jeden Fall besser, als die abgewürgten Minitoms, am besten noch mit Pinstripes. Das Gesagte gilt übrigens auch für Besen, sofern man sie wie Sticks benutzt.

    Klar kann man saubere 8tel shaken. Versuch das Handgelenk aus der Shakebewegung ganz rauszulassen und nur aus dem Unterarm zu shaken. Das Handgelenk bleibt ganz steif, der Unterarm zeigt nach oben. Shaken ist nicht so einfach, wie man denkt. Es gibt auch Shaker, die schwerer und welche, die leichter zu spielen sind. Der unkomplizierteste Shaker den ich kenne, ist von Afro Percussion. Die Röhre ist aus achteckigem Aluminium und an den Enden mit Gummimuffen verschlossen. Gefüllt ist er mit kleinen Plastikkügelchen. Übung macht den Meister. Neben der richtigen Spieltechnik mag es auch daran liegen, dass Du dazu Schlagzeug spielst (Tust Du doch, oder?). Da rutscht einem schon mal leicht wegen der fehlenden Unabhängigkeit der neuen Bewegung ein Ei rein.

    Fitness hat mehrere Komponenten: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Flexibilität, Koordination. Wer fit sein will, muss für alle Komponenten was tun. Die meisten Sportarten erfordern alle Komponenten, nur mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung.


    Problem bei jedem Musikinstrument: sehr starke Beanspruchung einzelner Körperbereiche. So was ist immer ungesund, darum ist ein sehr ausgewogener Ausgleichssport sinnvoll. Also ein Sport, der möglichst alle, insbesondere aber die vernachlässigten Komponenten trainiert. Schlagzeugspielen selbst hat schon was mit Koordination zu tun. Mit Tempo zwar auch, aber nicht auf die Art wie im Sport (Sprint etc.). Reaktionsvermögen wie beim Tischtennis oder Badminton ist wieder was anderes, genauso, wie die schnellen Bewegungen dort etwas ganz anderes sind.


    Fürs Schlagzeugspielen bringen diese Sachen also meist nicht sehr viel. Ausserdem erfordern sie ihrerseits wieder sehr spezifische Fähigkeiten. Anderes Thema sind das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit.


    Näheres zu den Komponenten:


    KRAFT: Krafttraining, muß nicht Muckibude oder Hantelbank zu Hause sein. Wer nicht gerade Schwerathlet werden will, kommt mit KRAFTGYMNASTIK aus.


    AUSDAUER: alles Aerobe für den Kreislauf: Joggen, Squash, Schwimmen, Rudern, Fahrradfahren, auch die meisten Ballsportarten.


    SCHNELLIGKEIT: Hat mit Kraft, Koordination, Technik und Talent zu tun. Beim Trommeln mit Bewegungstalent, Lockerheit und mit der richtigen Ausbildung der entsprechenden Muskulatur in jungen Jahren. Übt man am besten am Set oder will hier einer Sprinter werden?


    FLEXIBILITÄT: Dehngymnastik


    KOORDINATION: viele Sportarten, bei denen man neben einem Sportlerherz oder riesen Muckis noch Technik braucht, fördern das nebenbei: alle Ballsportarten, Turnen, Leichtathlethik Technikdisziplinen etc.


    Für Drummer würde ich vor allem zu Kraft- und Dehngymnastik raten. Das ist am Wichtigsten als Ausgleich der sehr spezifischen Belastung beim Trommeln. Fürs allgemeine Wohlbefinden dazu noch ab und joggen, schwimmen oder Ballsportarten, wie Fuß-, Hand- oder Basketball.


    Das ist langfristig wahrscheinlich wirkungsvoller gegen Sehenprobleme, als langes Aufwärmen (Frank). Situps sind scheisse und seit 25 Jahren wegen ihrer ruinösen Wirkung auf die Bandscheiben von Sportmedizinern verpönt (Maurice). Die Wirbelsäule ist kein Schaniergelenk, wie der Ellenbogen. Dementsprechend kann man die sie umgebende Muskulatur (vordere und seitliche Bauchmuskeln, Rückenstrecker) auch nicht mit Klappbewegungen trainieren. Besser sind Crunches: Auf den Rücken legen, Beine anziehen, anwinkeln oder auf einen Stuhl oder Gymnastikwürfel legen. Kopf LEICHT heben und dann den Bauch unter permanenter Spannung einrollen. Dabei den Rücken auf dem Boden lassen, nicht anheben. Situps übertrainieren nur den Hüftbeugemuskel, der wiederum zieht dann aufgrund seiner starken, einseitigen Ausbildung und weil er meist auch nicht richtig gedehnt wird und sich daher verkürzt, das Becken nach vorne. Das wiederum führt zum Hohlkreuz und das wiederum zur Überbelastung der Wirbel, das zu Rücken- und Kopfschmerzen etc.


    Buch: Kempf, Hans-Dieter: Die Rückenschule, rowohlt, 2000, Euro 8,50


    Leider mach ich das alles auch nicht oft genug, aber man sollte es, sonst geht es euch wie Buddy Ritch, den sie wärend des Konzertes wegen seiner starken Rückenschmerzen vom Hocker tragen und auf den Boden legen mussten. Ähnlich wie Sheila E., die musste das Schlagzeugspielen wegen Bandscheibenproblemen an den Nagel hängen. Jetzt spielt sie nur noch Percussion im Stehen.

    Natürlich sieht ein farbiger und professionell gedruckter flyer besser aus, als ein selbstgemachter, kopierter. Aber der Kopierte erfüllt seine Funktion genauso. Die low-budget-Variante wäre ein kleiner DIN A 5 oder 6 flyer aus dem Kopierer. Die 100 oder 200 Exemplare, die ich vielleicht beim Drum Center Bochum hinlegen könnte, würde ich zur Not noch selbst auf der Arbeit machen. Ob sich drucken lohnt, hängt entscheident von der Stückzahl ab. DIN A 6 bei 6 Pf pro DIN A 4 Kopie im Copyshop heißt 1,5 Pf pro Exemplar. Ab welcher Stückzahl sind wir mit einem einfachen Druck unterhalb von 1,5 Pf?
    Der Flyer hat doch einzig und allein die Aufgabe, die Leute aus reiner Neugierde einmal dazu zu bewegen, auf diese Seite zu gehen. Danach muss die Seite wirken. Darum muss man auch nicht zu viel Energie in die ganze Werbesache stecken. Die Hemmschwelle, sofern man informiert ist, mal auf der Drummerforumseite vorbeizuschauen ist doch wohl bei Internetanbindung äußerst niedrig. Darum muss man auch keine superdesignte Werbung machen. Die blosse Information reicht.

    Events sind in Ordnung, auch wenn sie gesponsort sind. In Frage kommen Rekordversuch, Drum Clinics, Gigs, Summercamps etc., wobei das natürlich alles sehr viel organisatorische Arbeit beinhaltet. Das kann man mit ruhigem Gewissen kaum noch jemanden ehrenamtlich machen lassen. Natürlich wirkt das auch irgendwie auf den Bekanntheitsgrad des Forums, aber nicht hauptsächlich. Ich sehe das mehr als Möglichkeit, solche Events im eigenen Sinne und damit auch für die eigenen Bedürfnisse auszugestalten. Damit taucht dann allerdings wieder das Problem der Heterogenität der Forenmitglieder auf und: warum sollen wir sowas organisieren, das machen doch schon Profis überall, von Herstellern über Plattelabels, Messeveranstaltern, Musikläden etc.


    Ich würde das hier nicht zu euphorisch sehen. Es geht doch nur um ein Forum oder wollen hier welche mal irgendwann ihre Brötchen damit verdienen? Mehr Bekanntheit und mehr User wären sicherlich gut, davon profitiert das Forum, weil es dann mehr interessante Fragen und Antworten gibt. Der große Vorteil ist doch, dass die potentielle Benutzerschaft hochgradig selektiv ist. Es geht doch nur um Drummer. Davon gibt es eine gewisse Menge, von denen sich wieder eine gewisse Menge im Internet rumtreibt und an die müssen wir ran und an die kommen wir auch über google und über links zu anderen recht erfolgreichen, nicht kommerziellen Seiten ran. Das dauert alles eine Weile, aber seit mal nicht zu ungeduldig. Das Forum gibt es doch noch nicht mal ein Jahr und wenn ich den jetzigen Verkehr mit den ersten Monaten vergleiche. Da hat sich doch schon ne Menge getan. Sowas muss langsam wachsen. Wahrscheinlich bringen schon Handzettel im Msuikalienhandel ne Menge. Wenn die jedes aktive Mitglied in seiner Umgebung streut, bekommt das früher oder später jeder Trommler mit. Das koste kaum was und es wird wohl auch kein Drumcenter was gegen die Auslage von ein paar Handzetteln haben.

    Ich weiß nicht, ob ich diese Idee so gut finden soll. Eigentlich bin ich gar nicht scharf darauf, ein drummerforum T-Shirt zu tragen und erst recht nicht, wenn auch noch Werbung von Schlagzeugherstellern drauf ist. Viele Leute bekommen Geld oder zumindest ein geiles Gratisset und ich bezahle das mit überhöhten Preisen. Warum kostet nen Paar Sticks denn 12 Euro? und warum ein Ambassadorfell 13 Euro? Nicht nur, weil der Dollar so stark ist, sondern weil es tausende von kleinen Endorsern (ich habe gar nichts gegen ein paar Topwerbeträger) das Zeug für lau verheizen. Alle fünf Stücke nen neues Snarefell, alle zwei Stücke nen neues Paar Sticks, auf der Tour vier Crashbecken zerhackt, was soll's, zahlt ja die Firma. Es ist doch der totale Wahnsinn, dass ein halbwegs vernünftiges 4 Piece Set mit Becken und Hardware praktisch 10.000 DM kostet. Ein Ridebecken kostet neu mittlerweile 600-800 DM. Schau dir mal die Preise türkischer Becken an, da bekommt man mal ne Vorstellung von Produktionskosten, denn auch die haben noch fett Spanne und der Einzelhandel auch und Mehrwertsteuer ist auch noch drauf. Ich wette, dass ein Paar Sticks nicht mehr als ne Mark an Herstellkosten verursacht und ein 22er Konstantinopel Ride für 1000 DM kann man mit Sicherheit für 100 DM fertigen. Ne gute Gitarre gibts für 2000-4000 DM, aber da haben nur Superstars Endorsementverträge, bei Schlagzeug selbst Die Happy oder die Lemonbabies.


    Ich mache keine Werbung für Hersteller einfach so. Das erste, was ich abmache, wenn ich ein neues Set habe, ist das Frontfell. Da kommt sofort ein Neutrales drauf. Ich würde niemals ohne Vertrag Werbung machen. Ich trage doch kein Sonor T-Shirt auf nem Gig (alles schon gesehen). Am besten sogar eins, dass ich noch im Sonor Shop gekauft habe. Und dann nehmen die mir 1300 DM für ein Standtom ab, nicht mit mir.


    Der Vorteil des Forums ist doch gerade seine Unabhängigkeit. Sonor und andere haben doch auch eigene Foren und sticks auch. Dort machen die auch Werbung und darum sind diese Zeitschriften auch durch die Bank nicht neutral. Da wird doch alles in den Himmel gelobt. Manni van Bohr ist der einzige offizielle, deutsche Zildjian Endorser (auf Zildjian.com). Meinst Du, das liegt daran, dass er der beste oder erfolgreichste deutsche Trommler ist. Der hat weder ne Band, noch ist er als Freelancer sonderlich erfolgreich. Ich bin nicht für Komerzialisierung. Ich finde die Sache mit den Google-Routinen reicht, dann noch nen paar links streuen, aber auf keinen Fall alle Großen anschreiben und einschleimen. X(

    Vor der Probe wärme ich mich nie auf. Wenn die anderen aber gleich in einem unangenehmen Tempo loslegen, dann sag ich es. Mann kann sich schlecht bei einem straight eight mit 168 bpm warm spielen. Wenn man kalt ist, ist man nicht locker genug und verkrampft ruck zuck und dann hat man die ganze Probe nen Eisenarm.


    Vor Gigs mach ich manchmal nen Miniprogramm. Meist geht es nicht über einen bisschen auf den Schenkeln spielen und dazu Füsse auf den Boden treten hinaus, 5 Minuten vielleicht. Das lockert die entsprechende Muskulatur, gibt einem neues Gefühl für Groove und Bewegung, die Koordination klappt dann besser, insgesamt kann ich dann beruhigter auf die Bühne gehen. Wenn der erste Song gleich ein schneller Abgeher sein soll, dann ist das wichtig, sonst gibt's nen Eisenarm.


    Zu Beginn einer Übungsrunde, baue ich es klassisch auf. Mit typischen Warm-up- und Bewegungsablauf-Übungen. Singles, Doubles, Paradiddles inkl. Permutationen im Kreis, Gänge von langsam bis schnell, ein paar Handfußkombinationen, alles dann auf das Set ausgedehnt und schon ist man drin.

    Wo wir nebenan gerade beim Thema Stil sind. Lars Ulrich ist einer der ganz wenigen Metalltrommler, die einen eigenen, vollkommen unverwechselbaren Stil haben. Darum ist er auch zurecht berühmt. Ob man ihn mag oder nicht, man erkennt ihn nach zwei Takten Uff Cha.


    Natürlich ist Lars Ulrich nicht Metallica, auch wenn er sehr prägend ist. James Hetfield ist mindestens genauso wichtig. X(


    Zum Thema live und zu schnell. Live spielen viele Bands schneller, weil es mit ihnen durchgeht und es auch mehr abgehen soll. Das Pubklikum springt darauf auch oft gut an, weil es zur Situation passt. Wenn man sich dann natürlich zu Hause in aller Ruhe und ohne Liveathmosphäre einen Livemitschnitt anhört findet man es nicht mehr so gut. Die Musik ist ja auch nicht für das Wohnzimmer gespielt sonders für die tobende Halle. ;)

    Die Herangehensweise von Maurice kann ich gut nachvollziehen, so ähnlich habe ich es auch immer gemacht. Aber, Image ist nicht Stil und der Stilbegriff den Du benutzt hat nicht viel mit dem zu tun, den ich meine. Auch, wenn man es oft hört, denn jeder meint ja, er habe seinen eigenen Stil. Ich finde, kaum einer hat einen eigenen Stil. Die klingen alle, wie die Klone. Da gibt es die Dave-Weckl-Klone, die Colaiuta-Klone, die Lars-Ulrich-Klone, die Dave-Lombardo-Klone etc., so, wie es bei den Gitarristen die Steve-Vai-Klone, die Steve-Lukather-Klone und die Eddy-van-Halen-Klone gibt. Ich finde, es gibt nichts Langweiligeres, als sich diese Typen anzuhören. Oft hört man nur von wenig virtuosen, eher trashig-schrägen Garagenbands oder von richtig guten Jazzleuten mal Eigenständiges. Geht mir zumindest so.


    Zum Thema Covern: es ist bekannt, dass covern nicht unbedingt einfacher ist, als eigene Stücke zu machen. Im Gegenteil, beim Covern muss man viel flexibler sein, weil man ja Sachen von anderen spielt, natürlich lernt man dadurch auch. Trotzdem, finde ich persönlich, liegt die größere Herausforderung in den eigenen Stücken, weil sie eigene Kreativität erfordert. Covern erfordert solides Handwerk und wenn der Funke überspringen soll, natürlich auch Feeling. Etwas Eigenes machen ist was anderes. Es geht dabei nicht um leicht oder schwierig, es geht um die Idee. Natürlich kann man auch covern im Sinne von Neuinterpretieren, aber das machen sogenannte Coverbands leider höchst selten. Wenn einer mal nen wirklich eigenständiges Cover spielt, dann meist Leute, die sonst nur eigenen Sachen machen. Das ist eben die Grundsatzentscheidung. Versuch ich Eigenes zu machen oder will ich nachspielen.


    Noch was zum oft angeführten Thema Groove. Man kann sich da auch was in die Tasche lügen. Natürlich gibt es Kleinstschwankungen in der Mikrotime und natürlich gibt es diesen Feelingfaktor, aber zu allererst heißt grooven einmal präzise spielen. Wer wirklich präzise ist, der groovt meist schon mal nicht schlecht. Wenn man dann das Click weglässt und seinen Gefühlen mal ein bisschen freien Lauf lässt, dann kann man den Groove vielleicht noch etwas verbessern, wobei Grooveempfinden oft äußerst subjektive ist. Neben Präzision hat Technik und dort vor allem Schwung einen sehr großen Einfluss, natürlich geht das auch Hand in Hand mit Präzision. Sagen wir mal so, ein Pendel groovt auch schon nicht schlecht. Wer also mit flüssigen, Schwungvollen Bewegungen spielt, der hat es leichter mit dem Groove. Groove fühlen heißt oft mehr, Groove hören. Nur wer Rhythmus gut genug hört, der wird Nuancen überhaupt unterscheiden können. Natürlich hat das alles auch was mit Talent zu tun, aber ich glaube, dass Groove, wie fast alles, zumindest bis zu einem gewissen Level, auch erlernbar ist. Wer regelmässig und über Jahre hinweg immer wieder zum Click übt, wer technisch sauber, flüssig und schwungvoll spielt, der hat es leichter. Gut ist auch Musikhören und sich selbst aufnehmen!!! Es gibt auch Eselsbrücken, um sich verschiedenen Feelings bewußt zu machen: am einfachsten ist es, wenn man an die Art zu Gehen oder zu Laufen anknüpft, denn da ist schon viel Groove drin. Bsp.:


    (1) schneller, treibener straigt eight, ca. 150-180 bpm: lockeres Bergabjoggen


    (2) Kraftvoller, forcierter Midtempogroove mit Härte, ca. 90-120 bpm: kraftstrotzendes Bergauflaufen, wenn man noch Körner in den Knochen hat und es den anderen zeigen will.


    (3) Swing: Seilchenspringen von locker bis schnelle, kleine Boxerschritte


    (4) Shuffle: Hopserlalauf bergauf oder bergab, je nach Feeling und Tempo


    (5) Langsamer, zurückgelehnter Groove: sich mit Rucksack durch den Schlamm kämpfen


    Man kann noch viele solche Bilder finden. Ich glaube es ist klar geworden, was ich meine. Diese Eselsbrücken erleichtern es ungemein, das richtige Feeling zu finden.

    Ich glaube, wir meinen doch verschiedene Dinge. Vielleicht erkläre ich es noch mal an einem anderen Beispiel. Die Art wie jemand spielt und der Mix aus, sagen wir mal direkten, unmittelbaren Einflüssen ist nicht sein Stil. Dann hätte ja jeder einen Stil und wäre somit auch stilbildend. So wie man sagt: "Das ist halt mein Stil. So spiel ich eben."
    Wenn man über Einfluss und Topdrummer redet, dann meint Stil etwas anderes. Picasso ist ja nicht berühmt, weil seine Kunst eine Mischung aus der Kunst anderer Künstler war, sondern weil er eine eigene Formensprache erfunden hat, einen eigenen Stil, den Kubismus. Genauso ist es bei Dali und Andy Warhol. Natürlich hatten die alle auch Einflüsse, aber die haben sie nur auf bestimmte Ideen gebracht oft sogar darauf, einfach mal das Gegenteil von den Einflüssen zu machen. Auf die Entwicklung des von ihnen entwickelten Stils hatte die aber nur mittelbar Einfluss. Hinter jedem Stil steckt immer eine abstrakte Idee. Zusätzlich zu den Stilerfindersuperstars gibt es natürlich meist noch andere mit stilistisch verwandten Ansätzen. Aus diesem Grunde sind Elvin Jones, Toni Williams oder Jack DeJonette etwas anderes als Simon Phillips oder Marco Minnemann. Erstere waren bzw. sind stilbildend, letztere nicht.
    Ein anderes Verständnisproblem entsteht durch die Vermischung verschiedener Dinge: Stil ist das eine, darüber habe ich gerade geschrieben. Das, WAS man konkret in Noten spielt und die Art und Weise, WIE man es spielt ist sind andere Ebenen. Stil ist die abstrakte Idee. Wenn man Licks oder Grooves klaut, dann geht es um das WAS. Da kann man sich natürlich was abgucken von anderen, normal, das macht aber noch keinen Stil aus und die Tatsache, das jemand anderes auch 16tel-Triolen Vorschläge auf der Bassdrum spielt macht noch keinen Stil. Auf die Idee kommt ja zwangsläufig jeder irgendwann und wenn der Fuß mitmacht kann er es irgendwann. Hat er dadurch den 16tel-Triolenbassdrumvorschlagstil geprägt? Wohl kaum. Etwas anderes ist es, wenn solche Bassdrumvorschläge für eine bestimmte Art von Musik prägend werden, z.B. für Metal. Der Metalstil entsteht aber nicht durch die Note allein, sondern erst durch die Note, den Sound, den musikalischen Kontext, die Optik und das Gepose und durch das (abstrakte) Bewußtsein, dadurch eine gewisse Härte, so einen hau in die Fresse-Effekt zu erzeugen. Darum ist etwas ja auch Metal, wenn es mal zufällig keine Bassdrumvorschläge hat und umgekehrt spielen auch Jazzer schon mal diese rhythmische Figur.
    Das andere, was man sich auch abguckt und besonders durch viel hören und vielleicht auch dazu spielen verinnerlicht, ist das WIE, also bspw. die Art des Grooves. Warum klingt uff cha bei Mitch Mitchel anders, als bei Bonham, als bei Ringo Starr, als bei Charlie Watts, als bei Dave Grohl, als bei Lombardo, als bei Chad Smith etc. Das hat was mit feeling und mit Phrasierung zu tun. Das ist so ein bisschen die Handschrift eines Trommlers, aber auch die macht nicht den Stil. Ihr hier redet fast ausschließlich von dem WAS und dem WIE und natürlich lernt ihr da von anderen, normal.
    Stil hat aber etwas mit musikalischem Ausdruck zu tun und der wiederum nicht nur mit der Art wie man ein Rock-/Popstück begleitet, das ist nämlich fast immer von Alanis Morisette bis Dream Theater eine Art Rockbeatvariation. Für den Stil verantwortlich ist eher die Tatsache, wie man mit Klangfarben malt. Natürlich spielt da auch der Sound, das WIE und das WAS mit rein, aber eben nicht nur. Viel wesentlicher ist die abstrakte Idee dahinter. Picasso ist z.B. immer sofort erkennbar, egal, ob er malt, modelliert, zeichnet, fotografiert oder was auch immer. Jack DeJonette erkennst du sofort, egal auf welchem Schlagzeug und Elvin Jones erkennt man wahrscheinlich, wenn er einfach nur auf Bassdrum, Snare und Ridebecken spielt. In diesem Sinne ist die wenig virtuose Schlagzeugerin von Velvet Underground (Mo Tucker) viel stilbildender als die Portnoy-Fraktion.
    Zusätzlich gibt es noch Leute, die sind zum einen stilbildend und zum anderen auch noch extrem mitreissend, so wie sie ihre Spannungsbögen bauen und ich persönlich finde, dass Leute wie Portnoy, egal wie virtuos sie sind, überhaupt keine Spannung im Spiel haben. Das ist auch der Grund, warum sie mich kalt lassen, aber das ist natürlich ein subjektives Empfinden. Wenn ich jedenfalls über Supertrommler rede, über Leute die einen echt umhauen und beeinflussen, dann meine ich die mitreissenden und stilbildenenden. Und dann gibt es da auch noch die nicht stilbildenden, aber immerhin supercoolen, deren Groove ich einfach geilfinde. So einer ist Chad Smith, aber auch Lenny Kravitz, da braucht man gar nicht so virtuos sein, die ersten 4 Platten grooven unglaublich, da war er allerdings auch noch etwas verspielter. Aber wer sagt (hört man öfter), der könne nicht spielen, der hat gar nicht verstanden. Der hat es sowas von raus und da gibt es noch ne ganze Menge geiler Trommler die auch super grooven und deren Musik ich sehr gerne höre, aber die sind nicht stilbildend und sie beeinflussen mich auch nicht sonderlich, auch wenn ich sie mag.

    Natürlich ist es wichtig, sich andere anzuhören. Durch hören lernt man mindestens so viel, wie durch Unterricht. Man kann von fast jedem irgendwas mitnehmen, auch vom mittelmäßigen Garagenbandtrommler live im Jugendzentrum, denn auch der hat vielleicht bei zwei Songs eine supercoole Idee gehabt, den Song auf eine Art zu begleiten oder irgendwelche Schwerpunkte zu setzten, wie man es vorher noch nie gehört hat.
    Bestimmt schadet es auch in einer vielleicht auch langen Anfangsphase nicht, hier und da mal ein paar Standards von anderen nachzuspielen, letztendlich ist ja alles, was man so die ersten Jahre übt so ein Standard.
    Ob man in der Lage ist, Individualität zu entwickeln hängt in meinen Augen aber entscheident davon ab, wie man das Gehörte verarbeitet. Wenn man sich Licks oder Grooves draufschafft, ist das sicherlich eine ganz nette Übung. Beides, das Raushören und das Üben. Wichtiger ist jedoch meiner Meinung nach, ob man in der Lage ist, davon zu abstrahieren und den Gedanken, die Idee hinter der Spielweise einer bestimmten Person zu entdecken. Die gute Leute haben bewußt oder unbewußt immer einen Ansatz, eine eigene Herangehensweise. Es bringt für fortgeschrittene Trommler in meinen Augen mehr, sich nicht auf die Licks, sondern auf den abstrakten Ansatz zu konzentrieren. Wenn man versucht diesen Ansatz oder eine Facette davon mit eigenen Mitteln, selbständig umzusetzten, dann ist man einen guten Schritt weiter. Die Eigenständigkeit ergibt sich dann aus der Mischung solcher abstrakter Ideen, das sind dann die Einflüsse, die man hat. ?(
    Weil das vielleicht etwas abgehoben klingt hier einige Beispiele:


    Was ist der Ansatz von STEVE GADD? Geht vielleicht am einfachsten, wenn man sich an den Stichworten, die einem dazu einfallen orientiert. Mir fällt zu ihm folgendes ein:


    - Paradiddlegrooves am Drumset
    - Bassdrumfuß als dritte Hand
    - grooveorientiertes, musikdienliches, nicht zu dominierendes Spiel, also mehr der Sideman,
    - dumpfer, trockener Sound,
    - große Hängetoms, statt Standtoms (hat seinerzeit kein anderer gemacht, heute machen es die meisten)
    - seit 30 Jahren die gleiche Ausrüstung: Yamaha 9000er und Zildjian K Becken, Ludwig supraphonic: hat was Puristisches und hat sicherlich auch was mit seiner Persönlichkeit zu tun, Beschränkung auf das Wesentliche
    - sehr dynamisches Spiel zwischen sensiblestem Besen und allem was drin ist.


    oder
    MITCH MITCHEL:


    - Jazztrommler in einer Rockband
    - extrem interaktionsfreudig, hat mit Hendrix zusammen den Saal schwindlig gespielt. Ungewöhnlich: Bassist, nicht Schlagzeuger hält die Band zusammen, Schlagzeuger folgt dem Solisten
    - offener, mittiger, sehr akkustischer Sound mit jazzigem Beckenrauschen


    oder
    JOHN BONHAM:


    - Nur Größe bringt im Raum Volumen, spielte Sets mit 15er Hängetom, 18er und 20er Standtom und 28er Bassdrum, dazu 15er Hihats, 18er und 20er Crashes und 24er Ride
    - Der einzige echte Akkustiktrommler im Rockbereich, bei Aufnahmen kam kein Mikro näher als 1,80m an das Schlagzeug ran, Sound entwickelt sich im Raum, das Spiel des Drummers entscheidet über seinen Sound, nicht der Toningenieur, spielte daher Toms und Bassdrum extrem hart und Snare und Becken leiser, um das Set ausgewogen klingen zu lassen.
    - Spielte als einer der ersten (neben Ginger Baker) die im Rockbereich üblichen durchgeprügelten Singlestrokerollen über Toms und Snare.
    - Durchgrooven geht vor Interaktion mit Sänger oder Solist (im Gegensatz zu z.B. Mitch Mitchel)


    Man könnte das jetzt noch Stunden so mit anderen fortsetzten. Versucht es mal, es bringt euch weiter, als die Licks. Redet mal mit anderen Trommlern darüber, auch kontrovers. Wenn ich einen Trommler belanglos finde, dann meist deshalb, weil ich bei ihm keinen eigenständigen Ansatz erkennen kann, weil er selber nur ein, wenn auch technisch sehr virtuoser Nachäffer ist :O (Los, aufregen! alecco ;) ).

    Hallo Maurice,


    das mit den Vorbildern sehe ich ähnlich. Ich meine auch weniger Vorbilder im Sinne von Idolen, denen man nacheifert. Das halte ich für Schwachsinn. Aber es gibt natürlich Leute, deren Musik man besonders gut findet und die einen auch irgendwie beeinflussen, auch wenn man sich keine Licks rausschreibt und 1 zu 1 draufschafft. Das halte ich für unproduktiv, zumindest wenn es das eigene Trommeln zu sehr dominiert. Oberziel sollte die Entwicklung von Individualität und nicht das Nachäffen von Supertrommlern sein.

    Stehen hier alle nur auf Strumpfhosen- und Haarsprayrocker mit 9 Toms und 4 Bassdrums. Über Geschmack läßt sich ja bekanntlich nicht streiten, aber fast keinen, der hier genannten Drummer finde ich persönlich musikalisch erwähnswert (Ausnahme: Gadd und Cobham), auch wenn sie technisch alle sehr gut sind. Das Problem fast aller hier genannten ist, dass sie in meinen Ohren fürchterliche Musik machen und einen ebenso fürchterlichen Drumsound spielen. Natürlich groovte Pocaro gut, aber mal im Ernst, findet jemand hier Toto geil? Das ist doch Keyboardplastikrock der übelsten Sorte. Da könnt ihr ja gleich Michael Bolton hören. Simon Phillips habe ich auch mal live und auf Video gesehen. Der spielt sicherlich sehr gut Schlagzeug, aber ein mitreissendes Solo kann der nicht trommeln, genauso wie Portnoy. Die spielen alle so inspiriert wie ihre skalendreschenden Gitarrenbandmates, auch wenn sie im Bezug auf Tempo und Koordination sehr virtuos sind. Es geht ja nicht darum, dass die Leute besser als ich sind. Weltklasse vergleiche ich auch mit Weltklasse und da finde ich diese Leute ziemlich nichtssagend. Fehlt nur noch, dass jetzt einer mit Phil Collins ankommt.
    Steht denn hier niemand auf Trommler, die musikalisch was zu sagen haben? Bsp.:


    Jazz:
    DER 60er Trommler: Elvin Jones
    DER 70er Trommler: Toni Williams
    DER 80er Trommler: Jack DeJonette
    und die anderen Geilen, wie Roy Haynes, Jeff "Tain" Watts, Terry Lyne Carrington, Bill Stewart etc.
    oder
    Rock:
    Mitch Mitchel, John Bonham, Matt Cameron, Danny Carey, Dale Crover, Josh Freeze, Chad Smith etc.

    Ich habe neben dem Bandproberaum in der Nachbarstadt noch einen kleinen 4,5qm kleinen Raum nur für mich zum Üben gemietet, ebenfalls in einem Bunker. Ist im Ruhrgebiet so üblich, da gibt es kaum andere Proberäume. Da habe ich ein ähnliches Problem gehabt. Ganz gut funktioniert Noppenschaumstoff an 3 Wänden und die Wand im Rücken sowie die Decke freilassen, damit man ein bisschen Reflektion hat. Ich habe rumprobiert, bin mit einer Wand angefangen, hab nen Monat getrommelt und habe dann weitergemacht bis der Sound gut war. In diesem Kabuff hab ich nen unglaublich druckvollen, großen, schon fast aufgeblasenen Sound. Das ist zwar ziemlich brutal, aber mit Gehörschutz macht das Üben so auch Spaß, die Trommeln klingen fast wie abgenommen, nur akkustischer.

    (1) Mir geht es schon darum, was ich geschrieben habe: Ich glaube nicht, dass es so etwas wie einen Natursound gibt bzw. dass es wünschenswert ist, ihn als Klangideal anzustreben. Das ist ein Holzweg. Diese Auffassung vertrete übrigens nicht nur ich, sondern die meisten Leute die sich intensiver mit Akkustik und Recording beschäfftigen, zumindest dann, wenn sie akkustische Instrumente mögen. (Natürlich kann man den unnatürlichen Sound auch als Effekt einsetzten) Der Sound eines akkustischen Instruments wird ganz entscheident, ich würde sogar sagen in der Hauptsache durch die Umgebung und die Schallreflektion geprägt. Was soll's, wenn Du mit dem zugedämpften Raum und seinem Sound glücklich bist, ist es o.k. Ich schreibe das nur, weil ich glaube, dass man ein Schlagzeug ruhig klingen lassen sollte und weil ich feststelle, dass sehr viele Schlagzeuger und Bandkollegen das nicht machen, sich aber immer wundern, warum sie keinen natürlichen Akkusitiksound haben. Die Helden haben den nämlich sehr oft, egal ob John Bonham, Mitch Michell oder Matt Cameron im Rockbereich bzw. Elvin Jones, Toni Williams oder Jeff "Tain" Watts im Jazz. Fast alle guten Schlagzeuger mögen einen akkustischen, klingenden Raumsound und spielen ihr Set auch so, dass es im Raum gut klingt. Wenn man immer in schalltoten Räumen übt, dann bekommt man kein Gefühl dafür, wie man ein Set in einem klingenden Raum spielen muss, damit es klingt.


    (2) Bei der Abdämpfdiskussion muss unterscheiden zwischen dem Klang im Raum und den Faktoren, die ihn beeinflussen (darüber habe ich bisher geschrieben) und dem Problem einen Raum nach außen hin zu isolieren. Letzteres funktioniert nur, wenn man an zwei Dinge denkt: (a) Körperschall läßt sich nur durch Masse isolieren, also am besten zweite Mauer bauen oder zumindestens doppelte Gipswände. (b) Isolieren heißt Abkoppeln von möglichen Resonanzwänden, d.h. ein an allen Seiten durch Luft, Dämmmaterial oder Gummi abgekoppelter Raum isoliert am besten. So, wie bei der Schallschutzkabine. So was wird kostspielig und ist sehr umständlich. Darum probe ich auch in einem Bunker, in dem man Lärm machen kann, wie man will.


    (3) Die abgedämpftesten Kopfhörer, die es gibt, sind die Big Phones von Hear Safe. Da kommt kein noch so guter Kopfhörer irgendeiner renomierten Firma ran. Die waren einfach die ersten, die so etwas gebaut haben. Der Kopfhörer schließt ganz dicht ab und dämpft gute 30 db, hat dabei einen wirklichen guten Sound und einen Lautstärkeregler an der Muschel. Zwar teuer, aber wirklich gut und bequem dazu.