Beiträge von DF
-
-
Hier kannst Du sehr schön den Unterschied zwischen Vollgummistöpseln und Filtern sehen.
-
Probier aus, was die Teile können und ob es die Massanfertigung sein muss. Wichtig ist, dass sie bequem sind und das sie viel Lautstärke rausnehmen, sonst musst Du die eingespielten Sachen (ich schätze du willst zu irgendwelchen Einspielungen spielen) unheimlich laut machen und dann macht der Gehörschutz wenig Sinn.
Massgehörschutz kostet ca. 200 Euro, nicht 400!!!
-
Es wird ein Abdruck von deinem Ohrinneren gemacht, danach wird ein Ohrstöpsel massgefertigt. In den Ohrstöpsel kommen dann auswechselbare Filter (9, 15 oder 25 db). Diese Filter haben zum einen einen recht linearen Frequenzgang, zumindest sind sie das beste was es gibt. Das bedeutet, dass du alles in etwa so hörst, wie es auch ohne Stöpsel klingt, nur eben leiser. Sie lassen den Sound natürlich und machen ihn nicht so dumpf, wie die billigen Teile aus einfachem Schaumstoff oder Gummi. Außerdem sind die Filter luftdurchlässig. du hast also nicht dieses unangenehme Gefühl der Abgeschlossenheit, sie sind auch einfach bequemer, wie alle Massanfertigungen.
-
7,5 mm sind im Vergleich zu 4,2 mm sehr dick. Außerdem hast du ein billiges Schlagzeug, dessen "unschönen" Sound ein dickes Fell besser kaschiert. Bei einem dünnen Fell würde man nur hören, wie deine Kessel wirklich klingen. Weiterer Vorteil bei Metal: die Felle halten länger. Außerdem entspricht dieser trockene Sound mehr dem typischen Metallsound. Metaller mögen keine dünnen Kessel, die wollen es wuchtiger. Sonor Phonic Plus oder Tama Artstar II sind daher auch beliebt bei Metallern. Haben beide dicke und tiefe Kessel.
-
Soviel ich weiß, kann man die hear safe in ear monitoring sachen nur mit dem hearsafe spezialverstärker benutzten, aber ich bin mir da nicht sicher. Es ist auf jedenfall etwas anderes als ein Kopfhörer. Bigphones sind normale Kopfhörer, nur eben superabgeschirmt. Die In ear Teile sind was anderes als nen Walkmanohrstöpsel. Der spaß kostet dich mit allem drum und dran locker 2000 DM. Das ist die absolute Profilösung. Schau mal bei Produktiv nach, was das Zeug kostet und geh mal auf die hear safe seite. Vielleicht hast du ja recht und die haben mittlerweile auch preiswertere sachen auf dem markt. Ich glaube es aber nicht, ich habe immer nur von den teuren massanfertigungen mit spezialverstärker gehört.
-
ranzig:
ich hab doch schon von den gelben Tannenbäumchen erzählt (10 DM). Die sind gut für Proben mit der Band, wenn ihr laut seit. Zum Alleineüben hab ich auch schon oft die Baumarktmickeymäuse (Kopfhörer) benutzt, klingen auf jeden Fall superfett, wie Stereoanlage mit Lautness.
-
Die Hearsafemassstöpsel sind genauso gut wie die Marke vom Hörgeräteakkustiker. Die Stöpsel kosten dort allerdings nicht 400 sondern 500 DM. Wenn Du Inearmonitoring machen willst, dann kauf hearsafe. Wird allerdings teuer, denn du brauchst ja auch die Verstärkerstation. Muss das denn sein?
-
Die Teile aus der Apotheke sind der letzte Dreck, hab ich auch lange Jahre benutzt. Die findest Du nur gut, weil du nichts anderes kennst. Immerhin, besser, als nichts, aber auch nicht mehr.
-
Ich hab die Typenbezeichnungen nicht auswendig drauf. Ich kann dir nur sagen, das die Teile für 60 DM auch nicht viel besser sind, als die für 10 DM. Von Hear Safe gibt es auch Massanfertigungen, die sind aber teurer, als die Firma, die der Hörgeräteakkustiker führt. Geh mal zum einem Hörgeräteladen und lass dich beraten, die haben viel mehr Ahnung als die Heinis in Musikgeschäften, die haben das schliesslich als Beruf gelernt. Wenn Du ein altbackenes Geschäft erwischt hast, die sich mit dem Thema Musikergehörschutz nicht auskenne, dann geh in ein anderes. Immer mehr Hörgerateakkustiker raffen, dass es sich dabei um einen neuen Markt handelt. Wenn Du in Earmonitoring machen willst, dann must Du allerdings Hear Safe Massstöpsel nehmen, denn nur dafür gibt es die entsprechenden Beschallungssysteme.
-
-
(1) Man sollte beim Trommeln immer Gehörschutz tragen. Alles andere ist Selbstverstümmelung. Das gilt auch für nicht so heftige Musik. Man braucht da nicht nur auf den fast tauben Pete Townsend schauen, auch Peter Erskine hat schon massive Probleme mit seinem Gehör, obwohl er wirklich moderaten Jazz spielt.
(2) Ihr scheint hier ja alle von der Totdämpffraktion zu sein. Meiner Meinung nach der letzte Schwachsinn. Schlagzeug ist ein akkustisches Instrument, das, wie jedes andere von der Projektion im Raum lebt. Ein schalltoter Raum klingt immer scheisse. Schon mal von nem berühmten Konzerthaus (Philamonie) gehört, das schalltot ist. Wenn ihr meint, Studioathmosphäre heisst der Raum ist tot, dann wart ihr immer nur in Scheissstudios. Ein gutes Studio hat gut klingende Aufnahmeräume, die natürlich nicht totgedämpft sind, sondern Holzboden und -wände haben, dazu hohe Decken und keine rechten Winkel und gleichen Kantenlängen oder Vielfache davon (Höhe, Breite, Länge), da schaukeln sich bestimmte Frequenzen auf. Mit dem totgedämpften Raum bekommt man nur einen wiederlichen 70er closemiking Discosound hin oder auch die moderne Fusionrockjazzvariante a la Dave Weckl. So klingt kein Schlagzeug. So klingt eine Trommel höchstens 2 cm vom Fell entfernt. Hat da jemand seine Ohren? Falls ihr es nicht glaubt, geht mit einer Trommel auf einen Hügel mit Wiese, dort habt ihr praktisch keine Schallreflektion, und hört euch mal an, wie euer tolles Instrument da klingt. Wenn schon dämpfen, dann niemals mit Teppich oder Styropor (alles schon ausprobiert). Einen schlechtklingenden Raum friesiert man am besten, indem man gegenüberliegende Wände mit Noppenschaumstoff dämpft, außerdem braucht ihr dann eine Bassfalle, denn Bassfrequenzen lassen sich nicht mit Schaumstoff oder Eierpappen eliminieren. Wem das noch nicht reicht, der kann auch alle Wände damit zu machen. Ich würde aber dringend empfehlen, sich dann auch einen Holzboden zu gönnen, dann habt ihr zumindest von unten eine schöne, warme Reflektion, sonst hört ihr nur Pappe.
(3) Die Bigphones sind definitiv die besten Schlagzeugerkopfhörer.
(4) Ich habe schon fast alles an Gehörschutz ausprobiert. Die beste preiswerte Lösung sind die Tannebäumchen aus gelbem Gummi von ich glaube Hear safe. Die gibt es für 10 DM beim Hörgeräteakkustiker. Wenn sie wesentlicher teuer sind, sind es nicht die, die ich meine. Die klingen schon ganz passabel und man kann die Dämpfung auch ein bisschen darüber justieren, wie weit man sie ins Ohr steckt. Das definitiv beste sind massangefertigte Stöpsel vom Hörgeräteakkustiker. Ich habe welcher zu Weihnachten bekommen und die sind der Hit. Kosten zwar 400 DM (hab sie etwas billiger bekommen, weil eine Freundin Hörgeräteakkustikerin ist), aber klingen gut. Es gibt verschiedene Filter mit 9 db (könnt ihr vergessen) 15 (ganz gut zum live Musikhören) und 25 db Dämpfung. Ich habe die 25er und bin damit sehr zufrieden. Ich habe die anderen Filter ausprobiert und nur der 25er war gut zum Trommeln. Die 25db sind wesenltich frequenzneutraler, als alles was ihr bisher gehört habt, daher ist der sound auch nicht so muffig. Es gibt ne website mit Vergleichen. Schaut mal bei google, hab die Adresse vergessen.
-
RIMS lohnen sich immer. Gerade bei billigen Sets kann man da viel rausholen. Teure Sets haben doch mittlerweile alle irgendeine schwingungsneutrale Aufhängung.
Ich wette, das niemand im Blindtest den Unterschied zwischen einem Gretsch, DW, Tama SC Performer oder Sonor Phonic mit Folie und einem mit Lack hört. Im Zweifel würde ich zwar auch lackierte Sets kaufen, aber das fällt doch wohl eher in die Rubrik Spleen. Das mittlerweile fast jedes Set lackiert oder geölt ist, hat wohl mehr marketingtechnische Gründe. Es will halt keiner mehr Foliensets. Wenn Sets mit Folie scheisse klingen, dann wohl eher weil sie aus billigem Sperrholz sind, unsaubere Gratungen haben und insgesamt eben billiger Mist sind. -
Hallo Ranzig!
Das Problem besteht darin, dass Du den Sound Deiner Helden nicht im Proberaum imitieren kannst. 18/19er Z Customs sind gut für Metall oder andere härtere Rockspielarten, aber eben nur in Hallen ab 800 Zuschauern. Die großen Bands spielen auf großen Bühnen. Da können sie diesen brutalen, lauten und schneidenden Sound gut gebrauchen und dir gefällt ja wahrscheinlich auch der Livesound von Metallica. In Deinem Proberaum wird Dich dieser Sound aber nicht Glücklich machen und wahrscheinlich auch nicht bei den Gigs, die Du spielst oder spielst Du in 1000 Mann-Hallen.
Also kauf dir Becken, die in Deinem Rahmen funktionieren. Da sind Z Customs zu heftig. Wahrscheinlich sind A Customs zu dünn, also versuch A Custom Projektions oder AAX Stage Becken oder die guten alten Avedis Becken (Medium). Zu Bionics kann ich nichts sagen, aber wenn sie dir gefallen, dann kauf sie. Vielleicht lässt Du mal einen Kumpel spielen und hörst sie dir aus der Zuschauerposition an, mit möglichst großer Entfernung zum Set. Dann bekommst Du eher einen Eindruck vom Sound. Einer der Standardfehler ist, den Sound eines Schlagzeugs nur aus der Schlagzeugerperspektive zu beurteilen. Klar, es ist verständlich, Du willst ja schließlich Spaß beim Spielen haben. Letztendlich zählt aber doch mehr wie es im Bandgefüge und vor allem, aus der Publikumsperspektive klingt.Rock it
-
Hi Jan,
bei Dir klingt ein Hauptproblem des Schlagzeugspielens an, nämlich wie man ein Set akkustisch ausgewogen spielt bzw. auch welche Ausrüstung einem das erleichtert und welche nicht. Die einzelnen Klangkörper sind ja unterschiedlich laut, Hihats setzten sich mit ihrem hellen Sound meist leicht durch, die Snare ist lauter als die Bassdrum, Toms sind auch unterschiedlich laut, Becken dröhnen leicht das Set zu. Jeder kennt diese Probleme und es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen.
Fangen wir mit den Akkustikpuristen an: Wenn Du z.B. akkustischen Jazz spielst, ist es unvermeidlich, akkustisch auch wie aus einem Guss zu klingen. Was spielen solche Leute für Ausrüstung? Man würde denken, kleine Trommeln und Becken (die Rocker und die Heavies spielen doch die großen). Das stimmt so aber nur bedingt. Das klassische Jazzset hat eine 18er oder 20er Bassdrum, normalerweise nur 14 Zoll kurz und zwei Toms: 12x8 und 14x14. In der Bigband früher auch schon mal 22x14, 13x9, 16x16, aber heutzutage auch dort meist 20/12/14. Die Snare ist meist zwischen 5 und 6,5 Zoll tief. Diese Leute spielen oft kein 10er Tom und auch oft keine ganz flache Snare. Beckenstandard ist ein Set aus 14er Hihats und zwei Becken, meist 18/20 oder 19/21 oder 20/22. Alle Becken handgehämmert und relativ leicht. Wie passt das jetzt zusammen? Nun, diese Leute spielen fast immer weisse, einschichtige Felle, die zudem noch relativ hoch gestimmt sind, die Snare ist dagegen eher etwas weicher, die Bassdrum geschlossen und offen, gongig. Sie spielen selten ganz kleine Toms (8er oder 10er). Sie wollen also schon ein gewisses Volumen. Hoch klingen die Toms dann eher über die mittige, offene Stimmung. Die Becken werden nun alle als Allroundbecken gespielt. Richtig gecrasht werden sie fast nie, höchstens mal auf dem Dynamikhöhepunkt für einen Moment. Eigentlich spielt man überwiegend Ride, Crashakzente setzt man auf den Ridebecken mit dem Stockschafft. Die Snare wird fast nie richtig genagelt, ebenso die Becken. Wenn man das richtig kann, der Raum alle Frequenzen gleichmässig reflektiert und das Set gut klingt, dann hat man einen guten Akkustiksound und eigentlich nur dann.
Sobald man rockig spielt, hat man Probleme. Warum? Weil man voll auf die Snare draufhaut und zwar die ganze Zeit, weil man Crashes benutzt und wohlmöglich auch noch durchzieht, weil viele Leute zudem ihre Trommeln dämpfen, damit sie fett klingen. Dadurch werden die Trommeln leiser, sowohl die Bassdrum mit Powerstrokes und erst recht mit Kissen oder Decken, das Resoloch macht sie auch etwas flacher, weil es Ton nimmt; als auch die Toms, wenn man sie tief stimmt und wohlmöglich noch Pinstripes oder Emperorfelle drauf hat. Ausserdem will man ja vielleicht noch den voluminösen Sound von 18er Crashes und mag es, ein Ride auf der Kante durchzunageln, so dass es richtig rauscht. So etwas klingt akkustisch nie ausgewogen. Problematisch ist nur, dass es die Musik eben oft so erfordert. Was macht man da?
1. Mach die Trommeln so laut wie möglich, d.h. spiele große Trommeln, einschichtige Felle, dämpfe sie nicht, stimm sie etwas höher, damit sie singen. Dann klingt ein 10er wie ne Bongo, darum: spiel kein 10er, spiel ein hochgestimmtes 12er als 10er usw. lass die Bassdrum so offen, wie möglich und verwende einen Holzschlägel und vielleicht auch ein Kickpad.
2. Lass die Trommeln im Raum klingen, d.h. dämpf den Raum nicht zu, gönn Dir zumindestens nen offenen Holzboden, das bringt unheimlich was, auch wenn es nur ein paar qm billiger Baumarktboden unter dem Set sind.
3. Spiel etwas dünnere Becken und vielleicht auch kleinere Durchmesser, leider klingen letztere etwas fippsig und ein 16er ist schon klein, also dann eben nur dünnere Becken. Spiel mittelschwere Stöcke (z.B. 5A). Ganz leichte Stöcke (z.B. SD 4 Combo) lassen zwar die Becken nicht so schnell aufgehen, aber dafür hast Du auch wesentlich weniger Wucht auf den Trommeln.
4. Verbessere Deine Technik: Spiel die Toms volle Kanne, dabei aber flüssig und nicht mit Kraft, sondern mit Schwung, je tiefer das Tom, desto fester musst du drauf hauen, ebenso die Bassdrum, nimm bei der Snare etwas Power raus, aber pass auf, dass sie bei Backbeatmusik nicht zu lasch rüberkommt, lieber ein Rimmschott mit halber Kraft, als volle Pulle nur aufs Fell. Nimm bei den Crashes und bei der Hihat etwas Power raus. Man muss Crashes nicht durchziehen, auch wenn das die Profis machen und es toll und aggressiv aussieht. Das ist die Kunst: das fette Tom mit aller Kraft und direkt danach das 18er Crash ganz rechts aussen schön weich auf der 1 kommen lassen und es nicht zu massakrieren.
So kannst Du versuchen, auch ein Schlagzeug im Rockkontext halbwegs ausgewogen klingen zu lassen. Lass Dich nicht verunsichern, wenn Du dieses offen klingende Schlagzeug alleine beim üben hörst. Es mag Dir zu mittig und nicht fett genug erscheinen. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn Du mit anderen Musik machst und das Set im Raum und im Zusammenhang hörst, dann wirst Du feststellen, dass das offene, mittige Set sich durchsetzt und wenn Raum, Set und Stimmung passen auch fett klingt, wärend das kleine gedämpfte, tief und fett gestimmte Pinstripeset wie Pappkarton klingt. Pappe klingt nicht fett.
Anderes Thema: Live mit Mikros: hier brauchst Du Crashpower, also 17-19 AAX Stage Modelle. Das klingt zwar akkustisch nicht ausgewogen, aber der Mixer macht schließlich Deine Trommeln groß und laut. hier kannst Du, wenn Du drauf stehtst auch ein tief gestimmtes 10er spielen, mikrofoniert klingt das ganz anders. Du brauchst die großen Becken hier auf jeden Fall, bei mittlere Größe müssen die oft nicht abgenommenen Becken mit abgenommenen Trommeln mithalten, bei großen Gigs werden auch die Becken abgenommen. Aufgrund der hohen Bühnenlautstärke und dem erforderlichen Mindestabstand der Mikros zu den Becken, die auch Platz brauchen, um ihren Klang zu entfallten, musst Du dem Mixer viel Schlalldruck anbieten können, sonst kommen die Becken nicht richtig. Darum hauen die Profis live auch so drauf.
Anderes Thema, Studio: Wenn Du auf schöne Akkustiksound stehst, dann dürfen die Becken nicht alles zudröhenen, sonst kannst Du die Trommeln nicht auch über die Overheads laufen lassen, sondern musst nur den unnatürlichen Closemiking Sound nehmen. Da Du die Trommeln aber direkt abnimmst, kannst Du hier trotzdem kleine Trommeln in tiefer oder mitteltiefer Stimmung benutzten.
Fazit:
1. Jazz:
a) Im Proberaum und bei reinen Akkustikgigs: Set wie oben beschrieben,
b) bei großen mikrofonierten Gigs oder mit der Bigband, auch schon mal mit Crashes und insgesamt etwas mehr wie Rockband im Proberaum
c) wie (a)2. Rock:
a) im Proberaum oder bei Kneipengigs: Große, mittige, offene Trommeln, nicht zu dominante Becken, auf ausgewogenes Spiel achten.
b) Live: Trommeln tiefer stimmen, denn Mixer mögen helle, offene Stimmungen nicht (Closemiking), bei Bedarf deshalb vielleicht kleinere Trommeln nehmen. Becken dürfen größer sein, sofern der Saal eine gewissen Mindestgröße hat, bei vollmikrofonierten Gigs immer voll auf die Zwölf, wenn es rocken soll, brauchst Du live Beckenvolumen.
c) Studio: bei Bedarf kleinere, tiefer gestimmte Trommeln, kleine, nicht zu laute Becken, das Volumenproblem bei den Becken fällt im Studio nicht so auf. Ausgewogen spielen.Was hat das alles mit deiner Beckenfrage zu tun? Sehr viel, wie Du hoffentlich gemerkt hast. Wenn Du die AAX Stage Teile magst, dann kauf für weniger Lautstärke die Studiobecken. Die A Customs sind auch gut, aber ne andere Klangfamilie. Von der Dicke liegen sie auch eher zwischen AAX Studio und Stage, insofern ist die Studiovariante, wenn Du schon einen kompletten Stagesatz hast, vielleicht konsequenter. Vielleicht reicht auch schon ein ausgewogeneres Spiel. Denk mal über ein 16er Tom nach und lass mal das 10er weg.
Paiste 2002 oder line sind in Proberäumen und im Studio beliebt, weil sie nicht so weh tun und man das dort verschmerzen kann, live über Mikrofone oder auch durch Gehörschutz finde ich sie eher lächerlich, zumindest die gut klingenden. Die superlauten Heavymodelle gefallen mir sowieso nicht, die haben keinen wash mehr.
Spielst Du mit Gehörschutz?
Rock it.
-
Das PA- Männer Paiste mögen, gibt es oft, gerade bei den kleinen PA-Männern. In Clubs sind richtig laut gespielte Zildjian oder Sabian Becken oft zu penetrant. Die Paiste Teile sind einfach leiser und lassen sich besser handhaben. Einige Mixer haben immer Angst, dass ihnen Becken den Mix zudröhnen, die mögen dann oft Paiste. Diese Leute mögen allerdings meist auch keine heftigen Sounds, für die ist HIM dann schon Hardcore.
Ich wollte auch nichts gegen Pearl sagen. Pearl hat halt nur nicht eben den eigenständigen Sound. Die Sachen sind wohl ganz o.k., eben gerade, was das Preisleistungsverhältnis angeht. Selbst die Topserie ist, verglichen mit anderen Topserien, relativ günstig.
Was ich persönlich an Sonor mag, ist der Bassdrumbumms. Das empfinden auch viele andere so, hab ich schon oft in Foren gelesen, auch in Übersee. Ausserdem ist die Verarbeitungsqualität immer noch recht gut. Das gilt zwar auch für die großen Japaner, aber leider nicht immer für die kultigen US Firmen. Zudem finde ich, dass der Sound was eigenes hat, er hat Charakter, mann erkennt ein Sonor, wenn man dran spielt. So lange die alle in Deutschland gefertigt wurden, galt das selbst für die alten Einsteigerserien, insbesondere für das alte Performer aus Buche. Das war ein richtig gutes Set mit dem typischen Sonor Sound und fast allen Features der Lite oder Signature Serie.
-
Wenn jemand keine Kohle hat und darum Force 2001 und Paiste Alpha spielt, dann ist das o.k. Wenn er allerdings ne große Klappe hat und das für der Weisheit letzten Schluss hällt, dann kann ich ihn nicht richtig Ernst nehmen. Das ist die Einsteigerklasse. Kann derjenige überhaupt mitreden, weiss der überhaupt, wie richtig gute Sachen klingen? Hat das Force 2001 denn den typischen Sonorsound, hat das Pearl Export denn den typischen Pearlsound? Die typischen Sounds machen sich meist erst bei den Klassikern bemerkbar
Sonor: Lite, Hilite, Designer, Phonic, Designer, Delite (sehr untypisch für Sonor), Performer (Buche), Force Maple und 3000 (nicht zu verwechseln mit Force 3001 oder 2001, das sind meines Wissens nach Mapex Kessel)
Pearl hat zwar ein gutes Preisleistungsverhältnis, hat aber keinen wirklichen Klassiker oder eigenen Sound, baut immer nur nach. Das MMX ist mehr ein Ludwig Nachbau.
Weitere noch zu kaufende Klassiker: Yamaha 9000er (der 70/80er Recordingstandard), Ludwig Maple mit Verstärkungsrinken (der Beatles, Led Zepplin, Lenny Kravitz Stanard), Gretsch (der Bebop Standard), Tama Artstar II bzw. Custom (der Heavy Standard), Premier Signia (moderne Maple Version der klassischen Premierbauweise: dünne Kessel mit Buche Verstärkungsringen und druchgehenden Böckchen), DW, Ayotte, Noble&Cooley (Was man heute so spielt, wenn man genug Geld hat) etc.
Grüße
-
Hallo Jan,
zum Sound von Becken und den Soundbestandteilen und warum was so klingt, wie es klingt. Hier die wesentlichen Faktoren isoliert betrachtet, d.h. immer bei Konstanz aller anderen Faktoren:
Durchmesser: macht ein Becken lauter und tiefer
Wölbung: je stärker gewölbt, desto obertonreicher und heller, je flacher, desto dunkler
Kuppel: je größer, desto lauter und desto mehr Sustain, je kleiner, desto leiser und desto trockener
Dicke: je dicker, desto lauter, desto heller und schneidender; je dünner, desto dunkler, leiser und weicher
Hämmerung: Handhämmern macht ein Beckenprofil flacher: das Becken wird dunkler. Außerdem werden bestimmte Frequenzen ausgelöscht und andere dadurch hervorgehoben. Je nachdem an welcher Stelle wie gehämmert wird, bezieht sich das auf die dort vorherrschende, dort entstehende Frequenz. Maschinengehämmerte Becken werden durch die Art der Hämmerung eher gewölbter im Profil und dadurch obertonreicher und heller
Material: Keine Ahnung, aber unterschiedliche Legierungen klingen eben auch unterschiedlich
Herstellungsverfahren: Gegossene Bronze: voluminöser und punchiger im Grundsound. Sheetbronze: leichter und heller im Grundsound
Finish: poliert hat hellere Obertöne und etwas mehr punch, traditionell hat seidigere, dunklere, in meinen Ohren ausgewogenere Obertöne, klingt irgendwie schengeliger und weicher.
Jetzt der Transfer, typische Beckensounds ud der Grund für ihren Klang.
klassisches 22er Jazzride oder Crashride: groß, dünn, gewölbtes Profil, relativ große Kuppel, handgehämmert, meist gegossene Bronze, normalerweise traditional finish. groß=tief, laut, voluminös und träge; dünn= leiser, leichter, verwaschener, bessere Crasheigenschaften; Profil und Kuppel sorgen für Obertöne und Präsenz, auch wichtig für das aufgehen beim Ancrashen. Insgesamt Allrounder mit genug Volumen für den Ride und mit klarer Stickdefinition, mit genug Lautstärkereserven, mit leichter Ansprache für leises Spiel und mit schönem Wash im Sound, verlangt viel Gefühl und Kontrolle, bietet aber auch das Maximum an musikalischem Ausdrucksvermögen
18/19er Rock Crash: hell, dick, groß, gewölbt mit großer Kuppel, maschinengehämmert: Größe, Dicke und Profil machen es laut und schneidend mit viel Obertönen.
20er Flatride: ohne Kuppel, flaches Profil, also leise, trocken und klar definiert, wenig Obertöne, extrem kontrolliert
20er K Heavy Ride: flach=dunkel und trocken, dick=scheidend und pingig, etwas kleinere Kuppel unterstützt den Charakter, für genug Lautstärke sorgen Größe und Dicke
Beim Händler klingt es immer anders, weil jeder Raum anders klingt.
Die Harald Schmidt Anatolians klingen deshalb hell, weil sie klein und dünn sind, verglichen mit den gleichen Größen und Dicken aus z.B. der Paiste 2002 Serie würden sie dunkler klingen
Vergiß Beckensounds auf Aufnahmen, da spielen Mikrofone, Raumsound, Effekte und Mix eine zu große Rolle. Außerdem kennst Du die verwendeten Typen nicht, denn fast jeder spielt im Studio andere Becken, meist dünnere und kleinere, damit man sich die Tommikros nicht Beckensounds zumacht und damit man die Overheads genug hochfahren kann (wichtig für schönen Akkustiksound) ohne das die Becken zu laut werden.
Der Klang hängt auch von der Spielweise und den Stöcken ab.
Tipp für Deine Wahl:
Mittlere Lautstärke=mittlere Durchmesser und Dicke, bei Crashes 15/16/17er Thin oder Medium Thin, solche Becken sind immer relativ hell, einfach, weil sie klein sind. Wenn Du den hellen Charakter noch hervorheben willst, dann Paiste 2002 oder Avedis oder A Custom oder AAX Studio oder Stage, wenn Du den hellen Charakter entschärfen willst, dann handgehämmerte Serien (K, HH, HHX oder Türken)Wenn Du echt rocken willst:
nicht unter 18er Crash, nur Diecast Becken (auch wenn das Paiste Fans anders sehen mögen). Falls es unbedingt Paiste sein soll, dann größer und/oder dicker.
Langfristig führt kein Weg an zumindest zwei Beckensätzen vorbei (lauter für live und zum richtigen abrocken, leiser für Probe, Studio oder ruhige Gigs)
Lass Dich nicht zu sehr von den Stars beeinflussen, obwohl es natürlich ein ganz guter Anhalt ist. Schau Dir mal die Profile Deiner Helden auf der Zildjian Seite an
Ein Crash klingt nicht wie ein China.
Zum Thema Paiste und Zildjian/Sabian:
Gefällt Dir der Sound von Steward Copeland bei Police besser (typisch Paiste) oder der von Dave Grohl oder Taylor Hawkins (Nirvana, Foo Fighters, typisch Zildjian)Die Paiste Eigenschaften lassen sich teilweise durch Größe kompensieren. Bsp.: Bonham bei Zeppelin oder Crover bei den Melvins, spielen beiden sehr große 2002er: 20er Crashes, 22/24er Rides oder Mediums
Grüße
-
Zum Thema Hihats: Schau mal bei Mic's drumpage im Diskussionsforum.
Zum Thema China: Hängt von Deinen Spielgewohnheiten ab. Manche Leute brauchen das zweite Crash dringender, manche stehen auf unterschiedliche Sounds und würden bei vier Becken die Lösung mit vier ganz unterschiedlichen wählen (Crash, Ride, China, Hihat). Die letzte Variante ist technisch schwieriger zu beherrschen, denn man muss in der Lage sein, an der entsprechenden Stelle, genau das Becken zu spielen, dessen Sound man dort haben möchte. Bei zwei Crashes spielen die meisten Leute das eine oder andere nur, weil es gerade dort hängt, wo sie beim Break rauskommen. Zwei Crashes sind auch ratsam, wenn man oft viele Crash Akzente direkt hintereinander spielt, z.B. bei nem schnellen straight eight auf 4+ und 1 oder auf 1 und 2+. Sowas klingt mit zwei unterschiedlichen Crashsounds meist besser, als mit einem oder mit Crash und China. -
Das passiert jedem Mal, auch Vinnie Colaiuta. Dem aktuellen Trommler von Funlovin Criminals ist das live in einem Stück viermal passiert und der Typ war wirklich tierisch gut, groovy und extrem cool und entspannt, an einem supercoolen Gretsch mit Sparkle Lack. Er hat sich selbst kaputtgelacht. Was soll man sonst auch machen?