Beiträge von DF

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    sondern jemand, der alles und jede art von gesellschaftlichem druck boykotiert.


    Schönes Stichwort, denn das scheint eines der Hauptprobleme vieler Punks zu sein. Sie können nicht mit gesellschaftlichem Druck umgehen. Es gibt nichts Natürlicheres und Normaleres als gesellschaftlichen Druck. Deine Eltern erziehen dich mit Druck, dein Freundeskreis übt einen gewissen gesellschaftlichen Druck auf dich aus, das ganze Leben besteht aus dem Umgang mit gesellschaftlichem Druck. Ich verstehe nicht, wie man da so ein Problem mit haben kann.


    Ihr meint sicherlich eher institutionalisierten gesellschaftlichen Druck durch Noten in der Schule, Polizei, Gesetze etc. Auch dazu kann ich nur sagen, dass man da zwar im Detail einiges verbessern kann, dass mir das Gewaltmonopol beim Staat aber noch zig mal lieber ist als Lynchjustiz. Jede Gesellschaft braucht Regeln und damit sich die Leute an die Regeln halten, braucht man gesellschaftlichen Druck, teilweise auch durch Institutionen. Wie soll es anders gehen?


    Unser Staatswesen ist ja nicht mal eben so von irgendwelchen Spinnern entworfen worden, sondern hat sich über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende zu dem entwickelt, was es ist. Gut, ich kann verstehen, das jemand mit dem Ergebnis nicht ganz einverstanden ist. Ich könnte mir auch ein anderes Leben denken, jeder hat ja diese Vorstellung, nur musst du die ganze Welt und die Menschen auf ihr ändern. Reichlich anmaßend diese Vorstellung.

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    In der Orginalbewegung wurde das wesentlich lockerer gesehen, als in einem deutschen Provinz-Autonomen-Jugendzentrum.


    Mülheim an der Ruhr ist mindestens so groß wie Bonn! :D Und das ist nicht einmal ein Jugendheim, nein, das ist für Erwachsene!


    Nach Verona ist Bonn eine schöne überleitung zu Böll und im Prinzip kann man das alles da nachlesen und nachempfinden:
    Ansichten eines Clowns (zum Scheitern eines Künstlers an der Gesellschaft)
    Die verlorene Ehre der Katarina Blum (zur Bildzeitung).

    Neben der tiefenpsychologischen Seite gibt es auch Soundgründe. Wenn ich nur zweit oder drei Becken spiele, dann geht es nicht um große Soundunterschiede zwischen den Becken, sondern darum das Becken A mit Becken B optimal harmoniert und das tun sie am besten innerhalb einer Serie. Zumindest ist das der einfachste Weg zum harmonischen Set Up, einfacher als sich aus der unendlich großen Menge von Cymbals ohne theoretische Reduktion der Möglichkeiten was Passendes rauszusuchen.

    Ja, darum habe ich so viele Becken. Ich kann ja keine A Hihat zu einem K Ride spielen oder gar noch ein A Crash. Schlimm genug, wenn ich ein altes A Ride mit einem neuen A Crash kombinieren muss oder das Constantinople, das fällt total raus, da bekomm ich Hitzewellen.

    Da hast du dir aber was ausgesucht. Hotel California, einer der genialsten Songs der Rockgeschichte und vor allem mit einem fantastischen Schlagzeug. Das ist ganz großes Tennis. Ich höre das ca. zweimal im Jahr zufällig im Radio beim Autofahren und bin jedesmal beeindruckt.


    Wichtig: muffiger Sound und hör dir das Stück 100 mal an und schaff dir die Hihat-Zischer drauf, genau so, wie sie dort gespielt sind, im Groove und vor allem in Breaks, dies sind der Schlüssel zur stilechten Begleitung am Schlagzeug.


    Die Breaks sind von den Notenwerten alle nicht so schwer, alles 16tel in langsamen Tempo. Was es schwer macht ist die Art wie sie gespielt sind und wie sie gesetzt sind. Ganz groß!


    Wichtig ist auch noch diese langsamen 16tel richtig über die Klangkörper zu verteilen und dabei weiter locker druchgrooven zu lassen. Die Breaks sind eine Fortentwicklung des Grundrhythmus mit anderen Mitteln. Sie entwicklen sich aus dem Rhythmus. Es ist nicht so, dass da Rhythmus aus und Break an gedacht wird. Das ist aber obwohl das nicht virtuos klingt ziemlich schwer. Das können nicht viele so. Ich würde mir das nicht zutrauen. Da muss man der Realiät ins Auge sehen. Jim Keltner kann so etwas.

    Bildzeitungsleser, die nichts blicken, dürfen wählen. Das ist das Grundprinzip der Demokratie und gleichzeitig ihr Problem. Das hast du gut erkannt. Demokratie auf Bohlen Niveau!


    Unsere Demokratie basiert auf einem gewissen Menschenbild, dem des mündigen Bürgers und man kann die Mündigkeit vieler Bürger getrost in Frage stellen. Ich persönlich halte viele Bürger bezogen auf die meisten Problemstellungen für absolut nicht mündig. Leider werden gesellschaftliche Zusammenhänge in unserem Schulsystem viel zu wenig thematisiert. Es gibt ja Ökonomie nicht einmal als Fach und das obwohl 80% der politischen Probleme damit zu tun haben.


    Wie soll ich entscheiden, ob ich das CDU oder das SPD Rentenmodell besser finde, wenn ich keine Ahnung von der Wirkung verschiedener Rentenmodelle habe?


    Wer von etwas keine Ahnung hat, dem sind die Zusammenhänge nicht klar und der kann nicht rational entscheiden, sondern nur aus dem Bauch und daher muss die Politik - insbesondere vor Wahlen, also eigentlich immer - das Bauchgefühl der Leute einfangen und das führt dann zu dieser idiotischen Politik ohne Konzept, auch Populismus genannt und diese Politik ist unser Problem und das in fast jedem Land mehr oder minder stark.


    Fachleute sind sich ja seit Jahrzehnten relativ einig, nur wird aus den genannten Gründen nichts umgesetzt.


    Von einem mündigen Bürger würde ich zumindest erwarten, dass er die Süddeutsche, die Zeit und den Spiegel zumindest ab und zu liest und auch versteht.

    Die Fragen um die es bei der Ablehnung unseres Gesellschaftsmodells geht sind so komplex und voller Zielkonflikte, dass es auch gestandenen Philosophie-Professoren verdammt schwer fällt, da Antworten zu geben.


    Kein Gesellschaftsmodell ist ohne Probleme und es soll mir erst einmal jemand ein praktisch besseres Modell als das der sozialen Marktwirtschaft vorschlagen. Das heißt nicht, dass das Ergebnis diese Modells immer optimal ist, aber die Frage ist, ob es am System selbst liegt oder an einzelnen Unzulänglichkeiten. Ich würde zu den Unzulänglichkeiten tendieren.


    Ich jedenfalls möchte nicht in einer Anarchie leben, davon ab, dass diese zwangsläufig zu einer Art Darwinismus führt, gerade das lehnen die Anarchos aber ab. Ich halte deren ganze Denke für absolut realitätsfern, reinster Idealismus. Wäre ja schön, aber geht nicht. Das zeigt die Geschichte der Menschheit aber ganz deutlich und ich bin auch nicht der Ansicht, dass der Mensch nur so ist, wie er ist weil er so sozialisiert wurde.


    Ich glaube nicht, dass das irgendeinem 14-Jährigen klar ist, wenn doch, solltest du mal bei der Hochbegabtenförderung vorsprechen.

    Ab und zu trifft man ja einen extremen Links-Anarcho auf einer Party und an denen kann man sich dann vorzüglich reiben und über Gesellschaftsmodelle diskutieren. Die laufen immer ganz normal rum. Ich teile deren Weltbild meist nicht, aber die sind wenigstens keine Asis.


    Es ist sehr schwer in unserer Gesellschaft konsequent zu leben, eigentlich ist es fast unmöglich, es gibt so viel Zwänge, da kann man das kaum durchziehen, wer es doch macht ist arbeitslos, kassiert Stütze und entwickelt sich nach und nach doch zum Asi. Manche ziehen auch was Eigenes auf, irgendein Kulturzentrum etc. oder werden desillusionierte Sozialpädagogen. Glücklicher sind die meist nicht. Ich halte das alles in allem nicht unbedingt für den besseren Weg. Aber wer meint er zerbricht an unserer bösen Gesellschaft und muss sich daher selbst zerstören, bitte! Es erscheint mir relativ normal, als Jugentlicher mal mit so etwas zu liebäugeln oder es sogar mal für eine Zeit durchzuziehen, mit dem Alter und den normalen Problemen des Alltags relativiert sich da viel. Oft reicht ein Kind und schon sind die Leute zurück in der Realität und viele wollen dann mit 35 doch nicht mehr Looser sein, sondern sogar etwas Karriere machen.

    Becken nutzen sich nicht ab!!!


    An dem Argument mit dem flexiblen Set in 10/12/14/16/22 ist was dran! Du kannst das 10er aber auch weglassen, das ist dann immer noch genauso flexibel. Andererseits, will jeder irgendwann man ein 10er ausprobieren, also kauf es besser gleich mit.


    Meist ist der Kauf eines Komplettsets günstiger, als die Bestellung einzelner Trommeln. Must du beim Händler abchecken. Es kann günstiger sein, ein Komplettset plus ein Extratom zu kaufen und dann ein anderes in die Ecke zu stellen oder bei ebay zu verticken, als sich die Konfiguration gleich richtig zu bestellen.

    Sonic Youth, White Stripes, The Hives, The Pixies...haben jeweils auf unterschiedliche Art alle was Punkiges.


    Hellacopters mag ich nicht, die klingen mir zu hardrockig, zu sehr nach Hair Crimes, die Queens würde ich nicht Punk nennen, obwohl es da natürlich auch die eine oder andere punkige Nummer gibt, besonders die Mondo Generator Sachen von Nick Olivieri haben oft was Punkiges.


    Hinzu kommen diverse Jugendheim oder andere Lokalgigs, wo man selber spielt oder bei Freunden reinschaut und wo meist 4 Bands spielen, darunter auch öfter mal ne lokale Punkband.


    Richtig: straight edge und saufender Pöbel gehen nicht zusammen, mir sind die straight edge Punks daher lieber, als die saufenden Iroskesen.

    Vielleicht sollte dir dein Lehrer erst einmal zeigen, wie man ein Drumset stimmt. Was willst du mit einem ordentlichen Set, wenn du es nicht mal stimmen kannst?


    Die Force Sets sind so immer komplett und da kann man die Hardware nicht einfach rausrechnen, zumindest nicht bei den Superangeboten. Kauf die Hardware mit, die ist doch nicht übel, sonst vertick sie bei ebay. Klar kannst du auch im Schlagzeugladen mal fragen, ob sie die rausrechnen, kann nur sein, dass das ein schlechtes Geschäft für dich ist.


    Thema Gebraucht: Seppel bietet ein handverlesenes Paar 2002er Heavy Hihats für 190 an. Die kosten im Laden über 300. Sowas meine ich. Dem kannst du uneingeschränkt trauen, der bringt dich zur Not auch ganz seriös unter die Erde.

    Der Unterschied ist, dass ich andere Leute nicht mit meiner Intolleranz belästige (außer dich hier) oder gar materiel schädige!!!


    Natürlich baisert das auch auf Voruteilen, ich hab aus dem Mund sogenannter Punks halt bisher überwiegend absoluten Müll gehört. Ich bin mir dessen aber bewusst und jeder Zeit bereit zu einer intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung mit Punks.


    Natürlich geh ich nicht auf Konzerte der Hosen, Ärzte, Bad Religion oder GBH, Exploited oder diverser Irokesenprovinzacts.


    In der Definition von Newbeat, gehe ich allerdings öfter auf Punk Konzerte. Da verkleidet sich aber auch keiner, weil die Verkleidung an sich schon lächerlich ist, genauso wie das tätowierte Arschgeweih, dass man heutzutage bei jeder zweiten Britney Verehrerin über dem Stringtanga sieht.

    Wenn puristisch und mit nur zwei Becken (was ich persönlich sehr gut finde), dann auch nur zwei Toms (13/16).


    Die Becken müssen dann aber gut abgestimmt sein und das Ride muss sich auch crashen lassen.


    Ich würde dann empfehlen als Ride ein 20er 2002 Medium zu nehmen, das ist so eine Mischung aus Crash und Ride. Dazu ein 18er Crash.


    Kauf dir auf keinen Fall ein Set mit Toms in 10/12/14, das rockt nicht und passt auch nicht zur Puristenphilosophie.


    Der Zildjian Beckensatz ist prinzipiell gut, gerade vom Preis her, nur das ich persönlich die nicht polierten Modelle wesentlich besser finde. Zudem klingen die ganz dicken Avedis Crashes ziemlich übel, erst recht in 16 Zoll. Mit anderen Worten, ich würde das Thoman Angebot nicht kaufen. Das ist so billig, weil es nicht klingt und es keine Sau haben will.

    Genau! lol


    Ich gehe sehr viel auf Konzerte, im Schnitt sicherlich 4 Mal im Monat und zwar sowohl zu kleinen Garagenbands wie auch zu größeren Acts. Junge, ich wohne in einem Ballungsraum mit 6 Millionen Menschen und bin Musiker, was denkst du, was die "blöde" Industrie an mir verdient?


    Punks sind da oft weniger drinnen (im Konzertraum) als dass sie draussen vor der Tür abfeiern, also saufen, gröhlen, Flaschen zerschlagen und manchmal auch Autos demolieren.


    Ich muss aber gestehen, dass ich auch schon nette Punks kennengelernt habe. Zu den Slime Zeiten war ich mit einigen über den Sportverein befreundet. Da hatten sie ja auch normale Sportklamotten an und keine Verkleidung. Ich hab auch schon mal im Autonomen Zentrum Mülheim gespielt, alles sehr nette, tolerante Leute, natürlich gab es vegane Lasange... :D denn heutzutage ist die Bewegung ja straight edge...

    Soweit ich sehe ist das ein Premier Artist Heritage Set. Das ist eigentlich ziemlich gut und in deiner Preislage.


    Was heißt, das Tom ist viel zu tief. Es ist doch flach (12x8 oder 13x9) und höher aufbauen kannst du es doch einfach, indem du es rausziehst. Oder meinst du es ist tonal zu tief, du willst also eine kleinere Trommel? Man kann es übrigens auch höher stimmen und etwas offenere Felle draufmachen. Dann klingt es auch höher. Für Punkrock ist das so doch genau richtig.


    Wie viele Toms brauchst Du?


    Bei deiner Kohle wirst du kein Pearl BLX bekommen, wenn das Set komplett mit Kesseln, Hardware und Becken höchstens 2300 kosten darf. Was du dir leisten kannst, ist dann ein Pearl Session Set, das ist aber recht gut.


    Ich würde an Größen entweder 13x11 (oder 13x10), 16x16, 22x18 oder


    bei drei Toms 12x10 (oder 12x9), 14x12 (oder 14x14), 16x14 (oder 16x16), 22x18 nehmen.


    Dazu ne Snare in 14x5, 14x5,5 oder 14x6,5, vorzugsweise aus Metall, da bekommst du einen ordentlichen Rocksound günstiger hin, als mit Holzsnares. Da wird so etwas dann nämlich relativ teuer. Probier mal ne Pearl Sensitone Stahl, Messing oder Bronze. Ich würde die Bronze in 14x6,5 nehmen. Free Floating Messing ist auch nicht übel.


    Becken Paiste 2002: 14er Heavy Hihat oder 15er SE Hihat, 20 oder 22er Medium Ride, Crashes in 18/19


    Wenn dir das zu rauschig ist, dann probier mal die Paiste Rude Becken. Die sind von der Substanz her wie 2002er nur nicht abgedreht und daher trockener. Aber eigentlich muss es für Punk rauschen. Ich würde also ganz klar die 2002er nehmen.


    2300 Euro sind ja eigentlich schon ne Menge Geld, nur bekommst du da neu nichts wirklich Dolles, weil sich die Preise der Einzelteile schon sehr schnell summieren. Gerade wenn es noch ein edles Doppelpedal sein muss. Das kostet ja alleine schon 400-500 Euro.


    Gebraucht bekommst du für das Geld schon ne amtliche Vollbedienung, da musst du aber etwas Ahnung haben, darfst nicht auf eine Marke und ein Modell fixiert sein, solltest bereit sein, dein Set auch zu mischen (zumindest die Snare kann von einer anderen Firma als das Shell Set sein, die Becken dann aus einer Serie und die Hardware aus einer anderen, wobei die Pedal ruhig anders als die Ständer sein können) und du solltest etwas Geduld haben.


    Mal als Anhalt die Gebrauchtpreis für ein Punkrock Set, wie ich es mir kaufen würde:


    (1) Gutes Shell Set in 13/16/24 (22): 1000 Euro
    (2) Ludwig Supraphonic 14x6,5: 250 Euro
    (3) Zildjian Avedis Becken: 14er New Beat, 20er Medium Ride, 18/19er Crashes: 650 Euro
    (4) Hardware: 3 Ständer, Hocker, Snareständer: 350
    (5) Pedale: 350
    zusammen: 2600


    Ich habe aber konservativ gerechnet, das geht auch etwas günstiger.


    Du kannst dir jetzt ausrechenen, was geht, wenn du bei Pedalen 500 (Doppelpedal plus Hihat Maschine) ansetzt, bei den Becken 1000 (neu) und beim Shellset 1300. Da geht nichts, was dich 10 Jahre zufriedenstellt. Da sparst du mit Sicherheit an den Becken und hast nur ein Allerweltsmittelklassekesselset.


    Du kannst ja auch mischen: Kauf dir ein günstiges Komplettset mit Hardware aus dem Angebot (Pearl Session oder Sonor Force 3003) und ergänze um eine gute Snare und gute Becken, das geht für das Geld auch.

    Mit deiner Punk Interpretation komme ich gut klar und so gesehen bin ich auch Punk Fan.


    Das alles hat aber nicht viel mit Nietengürtel-Irokesen, die die Anarchie ausrufen und mit Bier saufen ins Guiness Buch der Recorde wollen, zu tun.


    Wer hier nach Punk fragt, meint in der Regel keinen US Garagenbands oder irre ich da. Ich habe den Eindruck, die ganzen Missverständnisse beruhen auf diesen zwei Sichtweisen.


    (1) Punk als übergeordnete Idee, wie hier skizziert und
    (2) Punk als relativ kleine Stilschublade mit den entsprechenden Mode und Politattributen.

    Ich steh ja auch auf diesen alten Sound. Ich finde die Hendrix Alben sind da immer noch die Referenz. Klar auch, dass der Studiosound auch damals schon anders war, vor allem weil man da das Schlagzeug in ner Kammer oder zumindest abgeschirmt aufnehmen konnte und deshalb die Overheads auch richtig aufdrehen konnte ohne zuviel Gitarre drauf zu haben.


    Am echtesten klingt es natürlich mit nem Akustikschlagzeug ohne Abnahme oder nur mit ein wenig Stützung (Mikro vor der BD und ein Overhead).


    Wenn man das will, dann benötigt man ein möglichst lautes Schlagzeug. Das ist der Grund, warum Bonham anfing immer größer zu werden und auch Acryl und Blechkessel zu spielen. Auch Mitch Mitchel spielte schon 26x14, 14x10, 16x16, 18x16. Dazu 22er Rides und 15er Hihats. Das ist alles darauf ausgelegt, akustisch so gut wie irgend möglich zu tragen.


    Ich mag Vollröhrensound auch, aber klar ist auch, dass am Bass mit Hybrid schon einiges geht. Es hängt auch immer von der Spielart, den Einstellungen und dem Instrument ab. Alles zusammen gibt ja den Sound. Ein Basser in einer alten Band hat mal den AMPEG Hybrid Amp über zwei 2x12er Tech Boxen gespielt, mit Jazzbass. Das klang schon wirklich geil, auch wenn es ein Hybrid war und dazu sehr moderne Boxen. Unser Basser von Kontrast spielt einen Trace Elliot Hybrid über 4x10 und 1x15er Kombi, Ibanez ATK passiv Bass. Der Sound ist sicher nicht Vintage, aber er ist auch geil, er rockt, knurrt schön, ohne diese aktiv Bass Schmand Sound und er klingt auch nicht nach Fusion, wie diese Glockenklang und Hardke Sachen. Das ist schon ein ziemlich geiler Britrock Sound. Das Problem ist nur, dass die Teile nicht so singen wie ne Vollröhre.


    Ich kenne Keith Moon nur mit hochgestimmt, knalligen Toms. Nie mit fetten. Bei Ringo liegt es daran, dass er oder seine Tonings/Produzenten, zumindest in der späten Beatles Phase im Studio auf den Muff Sound standen, die haben ja sogar Handtücher auf die Trommeln gelegt. Bei früheren Beatles Aufnahmen hat der die Trommeln auch noch höher gestimmt und spielt sehr akustisch, dann haben die ja selbst das Close Micing entdeckt und ausgecheckt.