Beiträge von DF

    Leute, warum seit ihr so internetfixiert. Jeder weiß doch, dass sich die meisten Händler mit online Bestellungen schwerer tun, als mit einer telefonischen Bestellung. Zudem sind die Seiten oft nicht gepflegt, so dass nicht alle Produkte drinstehen etc.

    Du vergleichst hier natürlich Äpfel mit Birnen.


    Brauchst du ein ganzes Beckenset oder nur ein Crash? Was kannst/willst du ausgeben?


    Ein A Custom klingt besser als ein ZBT, ist aber auch um einiges teurer.


    Grundsätzlich spricht nichts gegen den Kauf von Becken im Satz. Man sollte aber genau diese Becken(größen) auch haben wollen. Es sind ja in der Regel 14/16/20er Sätze. Oft ist der Vorteil eines Satzes, dass die Becken aufeinander abgestimmt sind. Es gibt ja auch hochwertige Sätze von Sabian und anderen. Zildjian macht das bei teureren Becken nicht so.

    Normal, oder würde hier jemand nen billigen Einsteigerblecheimer spielen, wenn er so viel Kohle hätte und so berühmt wäre?


    Die Snare hat nur einen Sinn: dumme Jungs verarschen und zum Kauf animieren.


    Ich will jetzt nicht sagen, dass hier niemand diese Snare spielen sollte. Es ist eine ganz passable normale Stahlsnare der preiswerteren Bauart. Da sie aber auch recht günstig ist, geht das Preis-Leistungs-Verhältnis schon in Ordnung.


    Nur, denkt nicht, ihr bekämt damit genau diesen Sound hin. Erstens spielt er die nicht, zweitens hängt der Sound noch von so vielen anderen Faktoren ab, die ihr alle nicht reproduzieren könnt, so dass ihr das abhaken solltet.

    Ich bin der Meinung, dass da grundsätzlich alles draufgehört. Bei nicht extrem lauten und großen Gigs auf sehr großen Bühnen kann man das Schlagzeug selbst aber in der Regel rauslassen oder runtermixen.


    Ich halte nichts davon, dass da nur der Bass drauf soll (haben mir Mixer schon wie selbstverständlich angeboten). Ich brauche natürlich auch das Akkordinstrument, dann die Stimme, die den Song singt, wenn es die gibt dann auch Bläser oder ne Sologitarre. Dazu spielt man doch schließlich. Wie soll man auf die hören und eingehen, wenn man sie eben nicht hört.

    Das seh ich aber ähnlich. Klar ist es blöde, wenn ein Song auf einmal wegrennt oder abkackt, aber leichte Temposchwankungen, kompakt gespielt, im Rahmen und musikalisch passend, sind nicht schlimm, teilweise sogar notwenig, um abzugehen. Jedes Orchester arbeitet mit so etwas.


    Viel wichtiger ist das genau auf den Punkt spielen und das meint jawohl der Ausdruck Mikrotiming.


    Hendrix und Konsorten sind schon genau auf den Punkt, zumindest meistens, die schwanken aber schon mal etwas im Tempo, na und? Die haben halt nicht alles mit Klick eingespielt und waren nicht so verdorben von den Hörgewohnheiten. Man gewöhnt sich sehr schnell an die heute übliche Präzision. Präzision ist aber nicht alles, Feeling und Groove sind im Zweifel sicherlich wichtiger.


    Ich will das Schwanken aber nicht zur notwendigen Bedingung für Groove und Feeling erheben. Hendrix würde auch gut sein, wenn sie sauberer spielten. Früher ist mir das nie aufgefallen, dass die etwas eiern, letztens schon, wie gesagt, man wird immer pedantischer. Die Aufnahmen sind trotzdem unglaublich gut gespielt.

    Ich will jetzt nicht alles entzaubern, aber ein bisschen kann man das schon nachempfinden, wenn man programmiert. So etwas machen auch alle Electronic Beats Programmierer. Da wird auch mit Reibung gearbeitet und da werden Spuren ganz leicht um 10-20 Milisekunden gegeneinander verschoben etc.


    Das ist was anderes als dieses Humenizer Sachen, die machen nur Unregelmäßigkeiten rein.


    Natürlich ist das nicht alles, aber ein paar Sachen lassen sich schon analysieren. Mystifiziert doch nicht alles so extrem.

    Ich meine das mit dem 10er Tom vollkommen ernst!!! Dieser Sound macht jede Art von Rockmusik, die ich meine auf der Stelle athmosphärisch kaputt und das ärgert mich. Es klingt eigentlich immer scheiße. Erst recht, wenn die Leute es dann noch über Emperor und tief stimmen groß machen wollen. Sowas klingt einfach nicht und wenn da einer drauf haut oder gar einen Tomrhythmus spielt, dann ist das so daneben, so dermaßen, dass der Trommler für mich auf der Stelle gestorben ist. Ich kenne außer den Deftones keine Rockband mit einem Drummer der ein 10er benutzt, die ich mag. Und Cunningham benutzt das fast gar nicht und wenn dann mal für ein paar Melodieakzente. Da passt es aber auch, er weiß halt, was klingt und was nicht. Der Tool Typ kann auch noch mit sowas umgehen, aber das sind absolute Ausnamen. Das sind auch keine normalen Rockbands, gerade Tool. Ich finde einfach, dass es scheiße klingt. Punkt.


    Es gibt einige hier, die das nachvollziehen können und andere die das nicht können. In der Regel finde ich die letzteren dann auch scheiße. Das könnt ihr krass finden, aber so ist es und ich bin mir da mit vielen Leuten einig, auch mit Bassisten und Gitarristen.


    Ich musste mal einen Gig auf einem Set in 10/16/20 spielen. Unser Basser lag am Boden, das klang so beschissen. Unglaublich. Der Hammer ist, dass die Band, deren Schlagzeuger das Set gehörte, meinte, sie machen Stonerrock. Unglaublich. Ein paar cm können so viel ausmachen. Außerdem darf man nicht nur in absoluten cm denken. 3 Zoll auf 10 Zoll macht 30% Differenz, das ist schon was.


    Denk mal bei einer Gitarre, da kann man auch nicht sagen, spiel doch statt einer 25 Zoll Mensur eine 20er. Das geht halt nicht. Dann ist es keine Gitarre mehr, sondern ne halbe Mandoline.

    Schlimm genug, dass Jason Bonham diese Gigs gespielt hat. Den Job hat er nur bekommen, weil er Bonham heißt. Abe Laboriel Jr. oder Dave Grohl können so etwas 10x authentischer spielen.


    Also auch du bringst neben meinem Abba Beispiel ein weiteres Beispiel dafür, dass mal wieder der Drummer der einzige Idiot ist, der nicht rafft worum es geht.


    Ganz im Ernst, es muss kein 1:1 Bonham Ludwig Kit im richtigen Finish sein, aber wenn mir einer bei Led Zepplin auf ein 10er Tom haut, dann muss ich auf der Stelle kotzen gehen, weil das einfach nicht passt. Genau wie dort eine Steve Vai Sign. Gitarre mit Boogie Amps total Fehl am Platze wäre, egal, wie gut die das spielen. Wenn er klug war, hat er die Toms fast nicht benutzt. Das sah übrigens ein Freund, der mit war und kein Schlagzeuger ist, genauso. Das merkt auch meine Freundin, die keine Musikerin ist. Ich hab sie natürlich entsprechend gebrieft. :D


    Es sind immer die dämlichen Drummer, die es nicht peilen.


    Ich hab noch ein Beispiel: Randy Hansen mit Manni v. Bohr im Trio. Der Welt beste Hendrix Imitator, der das lebt wie kein Zweiter mit einem Drummer mit DB Kit und ganz fürchterlichem Italopopsound und einer Spielart, die wirklich jeden Hendrix Song und jedes Randy Hansen Solo kaputt macht. Dazu noch ein vollkommen unpassendes Drumsolo und der Trommler hatte den Abend mal wieder geschmissen.


    Auf den Mond mit diesen Typen. Wenn man so etwas macht, dann muss man zumindest in etwa auch die Vibes der ganzen Sache raffen und das Instrument muss geeignet sein, dass auch in etwa umzusetzen. Vor allem, weil es da nicht um eine eigene Interpretation von Hendrix ging, sondern um eine möglichst detailgetreue Kopie. Hansen zieht sich ja genauso an und post genauso und spielt sogar mit den Zähnen.

    Es soll Hersteller geben, die auch an den FT-Beinen Memorieclams haben (Sonor, Gretsch...). Ganz pedantische Trommler markieren sich jedes Teil, auch bei Beckenständern.

    Das Wackeln ist ja bei einem Schlag oder einer Rolle unerheblich. Es wird nur ziemlich nervig, wenn man Rhythmen auf den Toms spielt, feste draufhaut und sich die Toms dann ruckzuck aufschaukeln und dann richtig wackeln. Genau wie man das bei diesen elenden Drummerpodesten live oft hat. Da ist das dann noch heftiger und das ist ein ganz großes Argument für fest stehende Trommeln.

    Logo, aber als nicht DW Kunde ging ich davon aus, dass Standtoms die Maße 14x14, 16x16 und 18x16 haben. Ich würde auch ein 18x16er hinter ein 16x14 TT stellen, aber eben kein 16x16er hinter ein 14x12er. Ich würde also ein Standard 22er Fusion Kit nicht um ein 16er FT erweitern, wenn ich nicht 10/12/14 oben über der BD spielen würde.


    Das du als Designer Spieler das mit dem Wackeln sagst. Mein 14x10er Designer Tom wackelt ziemlich, auch bei geschlossenem Akustikgate. Ich kenne keine Trommel mit RIMS-artigen System, die nicht wackelt, gerade, wenn sie groß ist.

    Eine Led Zepplin Cover Band mit einem Set in 8/10/12/14! Erzähl das mal dem Vogelmann. Der spielt selber in einer.


    Der Link oben funktioniert nicht!


    Wir reden hier zwar über Sound, aber eben über Akustiksound!!! Dann kommt doch bitte nicht immer mit diesen Mikrofonbeispielen. Es geht bei Größe nicht nur um Lautstärke, es geht um Sound! Man kann mit großen Trommeln etwas machen, dass mit kleinen nicht geht. Man kann sie relativ hoch stimmen und sie haben trotzdem noch Volumen. Man kann bei einem großen Tom das Reso eine Oktave höher stimmen als das Schlagfell, ohne dass es wie ne Bongo klingt und ohne dass es abgewürgt klingt. Das ergibt einen speziellen Sound im Raum, einen Sound der sich durchsetzt und im Raum trägt. Das geht mit kleinen Trommeln einfach nicht.


    Zudem klingen kleine Trommeln einfach höher und sie setzen weniger Luft in Bewegung, weil ihre Membran kleiner ist.


    Ich halte ein Set in 13x9/16x16/24x16 für extrem flexibel. Ich würde damit alles spielen, von Charts Cover, über Rock, Big Band, Funk, Soul, Beat, Punk, Hiphop, alles außer Metall, Combo Jazz und Latin, weil man da andere Sounds braucht.


    Selbst bei Alanis Morisette spielt der Typ 12/14/16/22 und Jim Chamberlain hat bei Nora Jones ein Set in 13/16/24 benutzt, sowas spielt auch die Drummerin von den Walkabouts. Auch bei Portishead, Beck oder James Last hört man meistens Sets in 13/16/22. Es geht dabei also nicht nur um "harte" oder extrem laute Musik.


    Ich würde zwei Standtoms (auch in 14/16) an der Seite immer den Hängetoms vorziehen. Erstens weil sie nicht wackeln, zweitens weil sie fetter klingen, drittens weil ich den Transport eines superstabilen und damit schweren Doppeltomständers spare, viertens weil es besser aussieht.


    Der einzige Vorteil der großen Hängetoms ist, dass sie sich flexibler positionieren lassen, dass sie billiger sind und dass man das 14er zur Abwechslung auch mal über die BD hängen kann.


    Ich würde nur im Notfall ein 16x16er FT hinter ein 14x12er TT stellen. Ganz einfach weil das scheiße aussieht.


    Um auf die Anfangsfrage zurückzukommen: Wenn ich wenig Kohle hätte und unbedingt ein neues Set haben wollte, dann würde ich das Sonor 2003 Standard Stage Set kaufen und ein 14er FT ergänzen. Fertig! Damit geht alles, mehr Schlagzeug ist was für Spinner (nehme mich da selbst nicht aus).


    Noch eine Geschichte: Ich habe von meinem Chef zwei Freikarten für diese Abba Musical Show bekommen. Bin also mit meiner Freundin hin. War im Rahmen der Möglichkeiten ganz witzig, man kennt ja doch jeden Song aus dem elterlichen Radio. Alle in Originalkostümen, mit passenden Instrumenten. Eine gut eingespielte Band, ABER der Drummer spielt ein Pearl Set in 8/10/12/14/20 auf Rack. Das war so ein Stilbruch, das sah so daneben aus, das klang so unpassend. Daneben sein Bassist in Originalkleidung mit weißem 70er Jahre Fender Jazzbass und dann der Depp von Drummer mit seinem modernen High Tech Look. Das immer die Drummer die Deppen sind und nichts peilen.

    Außerdem ist dies hier ja nicht der Thread "Was einen guten Drummer ausmacht"!


    Groove hat nichts damit zu tun, ob die Phrasierung binär oder ternär ist, ob es funky ist oder swingt etc. Kyuss groovt auch wie Hölle und klingt weder funky noch swingig.

    Das mit der Reibung ist ein sehr wichtiger Punkt, den ich vergessen hatte. Es gibt dazu mittlerweile Untersuchungen. Man hat z.B. die genaue Mikrotime/Phrasierung verschiedener Bandmitglieder in berühmten, ohne Frage super groovenden/swingenden Bands mittels Computer verglichen, im einzelnen das Ride Pattern des Drummers mit der Phrasierung von Bläsern. Man hat dabei festgestellt, dass alle Drummer und Bläser auf die gleiche Art phrasiert haben: der Drummer phraiert die Triole immer etwas enger als sie nortiert wird (Ausnahme, wenn es richtig schnelle wird) und der Bläser immer etwas weiter. Man geht davon aus, dass das wesentlich für das Swingfeel und damit für den Groove ist.


    Groove ist auf jeden Fall nicht das automatisierte richtige Agieren der Band.


    Natürlich kann auch ein einzelner Drummer grooven. Natürlich auch die Band. Ich würde aber noch eine Regel aufstellen wollen: Wer alleine nicht groovt, tut dies auch nicht in der Band. Das gilt für alle Mitglieder der Band. Wer spielen kann, der klingt auch alleine.

    Ist eine Diskussion über Groove schon Philosophie, nur weil es sich bei Groove um eine Sache handelt, die nicht in Einheiten messbar ist? Ich meine nicht!


    Kann man über Sachen, die nicht in Einheiten zu messen sind, wie Groove oder Gefühle (Beispiel kam hier), nicht vernünftig reden? Ich meine man kann das trotzdem!


    Gab es seit dem Blowbeat Album kein geiles Album mit geilem Drumming mehr? Ich vermeide bewusst den Ausdruck "bahnbrechend", weil ich das Album zwar für gut, aber nicht für bahnbrechend halte, aber nicht im Entferntesten. Es ist ein Album von handwerklich sehr guten Musikern, dass nichts bewegt hat. Hätte es das, würde Rene Cremers nicht davon leben in Arnheim Dozent zu sein, sondern hätte irgendwas Nennenswertes neben seiner Trommelgruppe am Start. Den wollte aber keiner, obwohl er sich international beworben hat.


    Ist es wahr, dass nur laid back Spieler grooven? Ich meine nicht!


    Ist die empirische Feststellung, dass viele intuitiv etwas richtig machen ein Grund dafür, dass etwas nicht zu analysieren ist. Ich meine nein. Na klar groovt Phil Rudd, aber man kann schon sagen, warum das so ist. Hört mal auf die Hihat und in Relation dazu auf BD/SD.


    Haben Leute, die ihre Statements mit BASTA beenden noch Argumente? Ich meine nein!


    Kann man Dinge, von denen man im Augenblick nicht weiß, warum sie passieren, die man also im Augenblick nicht erklären kann, grundsätzlich nicht erklären bzw. ist so ein Versuch von vorne herein Schwachsinn? Ich meine nein!

    Fast alle, die ich sehe sitzen ruhig auf ihrem Stuhl, gerade Hiphoper und Jazzer. Mir fällt auf Anhieb nur ein "tanzender" Topjazzdrummer ein: Jeff Watts. Einige bewegen etwas den Oberkörper, wenn es richtig abgeht. Das hat aber dann oft auch technische Gründe.


    Groovemaschine Bernhard Purdie sitzt sowas von ruhig, genau wie Chambers. Oder schau dir Florian Dauner an bei Fanta 4 an. Einige Rocker posen mit Bewegungen des Oberkörpers, der Hintern ist meistens trotzdem ruhig auf dem Sitz. Ich will ja nicht sagen, dass man tanzend gar nicht spielen kann, aber es ist eher die Ausnahme, als die Regel und es ist auf jeden Fall keine notwendige Bedingung für Groove. Vor allem, weil sich diese Dinge ohnehin im Kopf abspielen.


    Man kann durch motorische Abläufe die Wahrscheinlichkeit für guten Groove erhöhen, wenn man z.B. alles mit sauberen, schwungvollen Bewegungen spielt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es gut groovt höher, als wenn man hackt. Aber es gibt auch Hacker oder lässige Aus-Dem-Handgelenk-Trommler, die unglaublich gut grooven. Da spielt die Technik des Bewegungsablaufes gar keine Rolle, die haben das Gespür für das Setzen der Schläge einfach drin (im Kopf), egal ob sie ruhig sitzen oder tanzen, egal ob sie schwungvoll und locker spielen oder jeden Schlag scheinbar verkrampft hacken.


    Wenn ich meine Eier in den Schlag legte, würde ich auch singen.

    Ich halte es für ein Gerücht, dass ein Drummer auf dem Sitz tanzen muss, um zu grooven. Da gibt es viele Gegenbeispiele, gerade in den von dir zitierten Genres.


    Nur weil der Begriff erstens keine deutsche Entsprechung hat, also nicht übersetzbar ist und weil er zweitens ein theoretisches Konstrukt ist mit dem man eine ziemlich abstrakte Vorstellung von etwas begrifflichen zu fassen versucht, heißt das nicht, dass man sich der Sache nicht nähern kann.


    Man kann versuchen das Wort Groove mit Bedeutung zu füllen und das wurde hier von einigen besser, von anderen schlechter versucht. Das man grooven nicht beschreiben kann, halte ich für ein Totschlagargument.


    Du wiedersprichst dir übrigens, wenn du erstens sagst, man könne nicht sagen es grovvt oder nicht und wenn du zweitens direkt danach sagst, es gibt drummer, die grooven mehr als andere.


    Oder meinst du, dass sich Groove nicht mit zwei Polen (ja-nein) messen lässt, sondern dass hinter der Beurteilung von Groove eher die Vorstellung eines Kontinuums steht, das die Funktion des Grooves also stetig ist? Das würde ich auch sagen.


    Die 3. Person Singular von grooven in der eingedeutschten Variante kann übrigens niemals das englische Partizip Perfect sein (grooved). Er/Sie/Es groovt.

    Man darf sich da als Schlagzeuger aber nichts vormachen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung. Nur, weil der Drummer abgeht, heißt das nicht, dass es groovt. Dann würden die meisten Jugendheimtrommler super grooven. Ehrlich, es gibt da extrem viel Drummer, die sich was vormachen. Die Band klingt zum kotzen, kein bisschen tight und ohne jeglichen Flow und auch der Drummer ist kein Ass, aber geht gerade voll in seinen Emotionen auf. Das ist nicht das Kriterium. Dann schon eher der Indikator "Publikum/Tontech/Freunde wippen mit".


    Und den Groove bitte nicht immer auf den Drummer reduzieren. In einer früheren Band meinte unsere Sängerin immer, ich ginge nicht ab, wir würde schleppen. Wir drei anderen (git., b, dr.) empfanden das nicht so, aber egal, das Problem war aus ihrer Sicht nicht wegzubekommen. Etwas später hörte sie mich mit einer anderen Band und meinte, ich hätte ja spielen gelernt und ich würde ja sogar "nach vorne" gehen. Ich persönlich bezweifel, dass sich an meinem Spiel in der Zeit viel geändert hat. Ich hatte einfach nur einen anderen Bassisten und Gitarristen, dazu andere Songs und schon empfand sie den Groove komplett anders. Hinzukommt, dass sie die Zuschauerperspektive und nicht die des Mitmusikers einnahm. Man darf sich da auch nicht verrückt machen lassen.


    In der Regel merkt man, wenn der Groove einrastet, egal ob alleine zum Klick oder in der Band.

    Es ist nicht richtig, dass ein Drummer die Snare immer Laid Back spielen soll. Das kann für gewisse Sachen gut sein und bei anderen kann es furchtbar schleppen. Wenn es treiben soll, dann spiele ich nicht laid back.


    Genau drauf spielen ist ersteinmal immer richtig.


    Wenn man zum Klick spielt, kann man den kompletten Groove etwas vor das Klick ziehen. Minimal (10-20 Millisekunden), dann zieht das Drumset nach vorne, ohne rauszufallen. Sowas findet man in punkigen Abgehparts. So etwas ist mit "Lage auf dem Beat" gemeint.


    Man kann auch Hihat und BD genau drauf spielen und die Snare etwas laid back oder SD und BD genau drauf und die Hihat etwas nach vorne. Sowas ist mit "Zusammenspiel der Klangkörper im Mikrotiming" gemeint.


    Die Übung von Christian Blüm versucht nur das allgemeine Gefühl, die Sensibilität für Mirkotiming und Zusammenspiel zu schulen.


    Diese Dinge passieren oft unbewusst. Es ist sehr schwer, sowas bewusst zu machen. Die Snare drauf vor oder zurück bekommt man mit einem Trick noch am Einfachsten hin: Man denkt sich den Schlag auf die Hihat und die Snare als Flam. Ist die rechte Hand (Becken) der erste Schlag, dann liegt die Snare laid back, ist die linke Hand (SD) der erste Schlag, dann liegt sie vorne. Man muss nur aufpassen, dass man durch solche Faxen kein Ei in die Hihatfigur bringt.


    Wichtig finde ich auch in zwei Ebenen zu denken: BD/SD ist eine Ebene, das Becken eine andere. Man sollte das Becken/Hihat unabhängig von BD/SD spielen können. Wenn also die Snare etwas hinten liegt, dann darf die Hihat nicht auch hinten liegen. BD muss drauf sein, die Hihat auch und nur die Snare einen Hauch hinten. Wenn die Snare anfängt auf die Hihat auszustrahlen, dann schleppt die Hihat und es groovt nicht mehr.


    Genauso die Akzentuierung der Hihat. Wenn der Groove am besten kommt, wenn die Hihat gerade Achtel oder Viertelakzente (auf Achtelhihat) spielt, dann dürfen Snare- und BD Schläge nicht dazu führen, dass die Hihatfigur in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies hört man aber sehr oft bei nicht so guten Drummern. Die spielen dann 16tel-Syncopen auf der Snare und hauen sich damit ein Ei in ihre Hihatfigur. Natürlich hört man so etwas besonders bei einer geschlossenen Hihat.