Ich glaube, alle zum Click üben/spielen zu lassen funktioniert besser, als wenn es nur der Drummer hört.
Die Situation in der nur der Drummer das Klick hört finde ich total daneben. Der Drummer ist dann immer hin und her gerissen, zum wem er spielen soll, zum Klick oder zu seinen Mitmusikern. Spielt er stummpf zum Klick wird es sehr unmusikalisch. Da können die anderen gleich zum Drumcomputer üben. Lässt er sich hinreissen, zu den anderen zu spielen, dann ist er raus, weil die ihn aus dem Klick ziehen.
Nur zum Klick spielen verhindert den Aufbau einer eigenen Time. Es einfach mal so, mal so zu machen ist sicherlich ganz o.k., aber auch nicht optimal, weil man dem Körper keine Zeit gibt zu lernen. Am besten sind meiner Meinung nach Blöcke. 5-10 Proben mit, dann 5-10 ohne usw.
Man kann sich immer nur auf eine Sache konzentrieren, gerade, beim Lernen. Also entweder auf Time proben und dann darauf konzentrieren oder auf das Zusammenspiel oder auf den Groove oder auf Solokram oder auf Kreatives etc.
Man kann auch tightness Übungen machen. Wenn man das nämlich nur zu seinen eigenen Stücken macht, dann spielt man sich schnell leid daran. Bsp.: 16-beat: alle spielen jedes Viertel abgestoppt, der Trommler auf der BD und/oder Snare. Jetzt alle 16tel im Viertel durchgehen, also das Zweite, das Dritte, das Vierte. Dann das gleiche mit 8teln, dann mit Doppelschlägen, dann mit anderen Syncopen und Kombinationen davon. Dann alles triolisch etc. Immer nur auf diese Sache konzentrieren. Jede Probe ne halbe Stunde. Ist natürlich der Abtörner, was Spiellaune angeht, aber davon wird man tight.
Denk dran, tight ist nicht alles. Rock darf etwas schlampig gespielt sein. Groove und Spannung, ich würde sagen, Musik allgemein, lebt auch von der Reibung der einzelnen Mitmusiker. Es gibt mittlerweile wissenschaftliche Untersuchung zum Swing. Bei allen super groovigen Altmeistern wurde das gleiche Phänomen festgestellt. Der Drummer phrasierte auf dem Becken enger, als der Bläser. Aber gerade das ergibt den Swing. Gitarrenriffs sind nie so präzise, wie ein gutes Schlagzeug. Natürlich müssen sie an den Eckpfeilern des Groove genau drauf sein und in sich stabil sollten sie auch sein. Man muss aber nicht unisono jede Note ganz tight spielen. Viele Instrumente leben auch vom Drüberlegen, Draufschwimmen, von der stehenden Note vom Reinziehen in den Beat.
ElEhnez soll mal als Gitarrenspieler und Drummer was dazu sagen.