Beiträge von DF

    macmarkus: Es stimmt natürlich, das meine Sets nicht gerade besonders flexibel sind, zumindest nicht was gewisse Soundklischees angeht. Natürlich kann man auch mit nem Set in 13/16/22 Trip Hop, Latin Jazz, Fusion, Bebop, Tanzmucke oder was auch immer spielen. Man kann aber nicht überall den für das Genre normalen Sound anbieten. Ich bin irgendwann davon runter gekommen, zu glauben, dass ich alle Standardsounds liefern können muss. Für die Musik, die ich spiele sind diese Sets sehr konsequent und darum geht es mir. Wenn ich irgendwann mal was anderes mache, dann kauf ich mir zur Not ein anderes Set. Ich hätte wahrscheinlich echt Problem mit zwei oder mehr Toms oben zu spielen, weil ich das schon seit 10 Jahren nicht mehr gemacht habe. Aber warum nicht ein Set in 12x8, 14x14, 16x16 und 20x16 oder in 10x9, 13x11, 15x13, 18x16? Cool finde ich auch nen mittleres Tom links neben der Hihat oder ne Sidesnare, nur glaube ich nicht, dass ich soviel Kram jemals schleppen werde. Bei deiner Trommelauswahl fehlt natürlich noch nur ne große Bassdrum. Dann hättest Du echt zwei geile Sets.


    Frankensteyn: Ich habe bei den alten Sets im Originalzustand immer etwas Probleme mit der unpraktischen Hardware. Darum sind meine Sets auch etwas upgedatet. Das Ludwig hängt auf Tama Starcast Mounting System. Das Gretsch auf R.I.M.S. Eine Todsünde für einen Vintage Fan, aber es ist praktischer und klingt besser. Wenn Du Dir mal ein altes Ludwig kaufst und rocken willst, dann nimm auf jeden Fall 24/13/16. Bedenke, dass die alten BDs alle kurz sind. Ne 22x14 hat echt nicht genug Bums. Die klingt nicht wie ne moderne 22x18. Da muss dann schon mehr Durchmesser her.

    Der hohe Preis erklärt sich dadurch, dass ein zahlungskräftiger Japaner geil auf das Set ist. Das mit der 18er stimmt natürlich nur bei 60er Jahre Sets, weil die kleinen Bassdrums damals nicht populär waren und es daher nur weniger gab. Ganz krass ist das bei alten Ludwig Jazz Sets mit 18er BD. Seit wann sind die späten 80er Vintage. Da gabe es schon Bebop Kids in 12/14/18 ohne Ende.

    Ganz genau so eins hatte ich, gleiche Farbe, gleiche Serie, gleiches Alter, gleiche Größen. Hab ich für lächerliche 2400 DM mit guten Sabian und Zildjian Becken, Hardware, Cases und Yamaha Messingsnare gekauft. Hätte ich nie wieder verkaufen sollen, aber ich habe rund das Doppelte rausgeholt. Dann ist mir das selbe!!! Set 3 Jahre später noch mal über den Weg gelaufen, allerdings nur der Gretsch Kesselsatz. Ich habe es dann gegen ein anderes mit 600 DM Aufpreis meinerseits getauscht. Nach einem Jahr habe ich es dann für 3000 DM wieder verkauft. Obwohl es so geil klang, aber was soll ich mit nem Bebopset?

    Sie sieht doch auch wirklich süß aus, auch wenn mir die Musik manchmal ein wenig zu schön ist. Außerdem hat sie wirklich gute Musiker um sich. Die Gitarristin ist die einzige Frau, die ich kenne, die amtliche Solos spielen kann. Der Bassist ist auch der Supergroover, aber leider alles ein wenig zu nett. "Sugar" oder ähnliche Semikracher gehen aber schon ganz gut ab, dinfe ich.

    Das haben einige gemacht, gerade bei größeren Trommeln (14er) und es machen auch heute noch welche. Damals war der Hauptgrund wahrscheinlich die wackelige Hardware und die Instabilität der Bassdrum, wenn man an eine Seite ein großes Tom hängt. Außerdem natürlich der Aufbau. Bei großer Bassdrum und großem Tom wird es einfach zu hoch. In den 60ern gab es auch noch keine stabilen Tomständer, wie heute. Da musste man dann nen Snareständer nehmen. Heutzutage ist der Vintage-Look wohl der Hauptgrund. Eigentlich hält heute jede Tomhalterung auch bei großen Toms. Ein Tom im Snareständer klingt aber auch etwas anders, als ein Aufgehängtes. Besorg dir mal den 16er Tom, Frankensteyn.

    Die klingen wirklich geil, wobei ich die definitiv schon ziemlich jazzig finde, die sind spürbar dünner, als die normalen Ks, die doch eher für den normalen Rock-/Popmarkt gebaut sind, zumindest die Ks der letzten 20 Jahre. Habe die Constantinopels aber letztens auch in nem Rock-/Popkontext gehört und da haben sie ne gute Figur gemacht. War letzten Samstag: WDR Osterrocknacht 2002, der Trommler von Heather Nova (schleck) hatte 14er Constantinopel Hats und ein 22er Medium oder 21er Big Band Ride klang beides in der Musik sehr gut, kombiniert mit K und K Custom Crashes.

    Das Problem ist mir bekannt und fand oben unter dem Oberbegriff "fehlende Flexibilität im Aufbau" Berücksichtigung. Für mich ist der Aufbau eines Schlagzeugs immer ein Kompromiss. Die Frage ist jetzt nur, ob ich den Kompromiss zu Lasten der Substanz mache. Dazu gehört für mich auf jeden Fall Bassdrum und Snare, denn darauf basiert fast jedes Schlagzeugspiel zu 90%. Oder ob ich den Kompromiss zu Lasten von Spielereien mache. Dazu gehören für mich sehr viele Toms und Effektbecken etc. Gut damals gab es das Phonic plus eben nur mit quadratischen Toms. Heute kann man oft auch die Kesseltiefen wählen und dann könnte man die zwei Zoll, die die 24er höher ist, als die 22er auch durch zwei Zoll weniger an Tiefe bei den Toms (12x10, 13x11, 14x12 oder sogar noch flacher 12x9 etc.) kompensieren. Man hätte auch damals schon einfach ein oder zwei Toms weglassen können. Aber was erzähl ich dir das, Du hast Dein Set ja mittlerweile verkleinert, auch was die Anzahl der Klangkörper angeht.
    Wenn man es unbedingt mörderdruckvoll will und eben ein 14x14 oder sogar ein 15er Hängetom her muss, dann kann man das auch etwas links von der Bassdrum positionieren. Klar dann hat man nur ein Hängetom. Oder man hängt noch ein oder zwei kleine rechts daneben, aber dann hat man wieder nicht die Reihenfolge von klein nach groß. 14x14, 10x10, 12x12, 16x17, 18x18 gabe es auch damals schon.
    Ich meine, es gibt immer Lösungen und die Frage ist ganz einfach, wo man die Prioritäten setzt. Ich würde sie wirklich nicht bei der Bassdrum setzten. Gerade die alten Buchenteile von Sonor hatten unheimlichen Druck.

    Natürlich kann man den Schlägel verstellen, nur man verstellt damit auch den Hebelarm. Mach ihn doch mal so kurz, dass er bei ner 18er oder 20er in der Mitte trifft und probier aus, ob Du Spaß damit hast. Selbst der eine Zoll den Du bei ner 22er ausgleichen musst, haut das Pedal schon aus dem Gleichgewicht. Da nimmst Du dir die ganze Kraft.

    Chad Smith spielt Sabian, zumindest offiziell. Ich meine, 14er AA Rock Hats oder AA Fusion Hats. Jedenfalls nen rockigen, polierten, modernen Sound.


    Bei Zildjian sind die Modelle 14er K, 14er Avedis New Beat, 14er A Custom alle totale Allrounder. Die Ks sind etwas dunkler und weicher, die Avedis etwas heller und die A Customs moderner, studiomässiger und auch einen Tick leichter. Das ist reine Geschmacksache und hat noch nicht einmal viel mit der Musikrichtung zu tun. Matt Cameron (Soundgarden, Pearl Jam) spielt zum Beispiel Ks und Bigbandlegende Louis Bellson spielt Avedis Becken. Da ist die Stärke der Becken viel wichtiger. Dicker ist normalerweise auch rockiger und dünner eher jazzig und der Allrounder spielt was Mitteldickes.

    Die frühen Led Zepplin Jahre spielt er ein Maple Set in 24x14/13x9/16x16/18x16. Es wurde dann immer größer und die späten Jahre war es dann so groß wie oben beschrieben. Ich würde jetzt nicht drauf wetten, ob es ne 26er oder 28er war. Ich hab mal irgendwo in nem Bonham Thread in nem anderen Forum was von 28 gelesen.
    Mit Sicherheit hat er keine quadratischen Toms gespielt, denn die gabe es damals noch nicht.
    Irgendwann bringt es die Größe aber auch nicht mehr. Die BD wird ja immer wummeriger. Ich finde, 24x16 oder 24x18 Zoll ist genau richtig, da trifft der Schlägel in der Mitte, die lässt sich noch problemlos abnehmen und das Verhältnis von Attack und Ton stimmt auch. Spielen ja viele Leute, auch Studiodrummer, wie J.R. Robinson, Simon Phillips oder Kenny Aronoff oder auch Danny Carrey. Das ist auch gar nicht so was Extremes. Nur von den ganzen Hobbytrommlern trauen sich halt viele nicht, sich so ein Teil zu bestellen, selbst wenn sie Musik spielen, der so ein Sound gut stehen würde.

    Kai:
    Ist etwas aus der Mode, aber Bonham spielte BD 28x14, TT 15x12, FT 18x16, FT 20x18, SD 14x6,5. Es gab früher sogar Bigbandjazzer (Gene Kruppa), die ne 28x14er spielten. Das kommt aus der klassischen Orchestermusik. Da gibt es auch diese großen, weichen Bassdrums. Dementsprechend hatten die ersten Schlagzeuge auch große Bassdrums. Das haben die Urjazzer dann übernommen. In den 50er Jahren kamen dann die kleinen 20er BD auf, in den 60ern die 18er. Die alten Rocker haben sich dann auf den Bums der größeren Durchmesser besonnen und haben Ende der 60er/Anfang der 70er die großen Kessel wieder populär gemacht. Da war eine 24er der absolute Standard für Rockmusik. Viele haben auch 26er gespielt. Davon ist man wieder abgekommen. Heute spendiert man den Bassdrums lieber mehr Tiefe, als mehr Durchmesser. Kaum einer spielt mehr als 24x18, die meisten geben sich sogar mit 22x18 zufrieden. Das hat aber viele Gründe und hat auch damit zu tun, dass man in den 60ern noch mehr akustische Power brauchte, während man heute alles über die P.A. macht. Außerdem sind die großen BDs natürlich unflexibler beim Setaufbau. Im Proberaum kommt eine 24er trotzdem kerniger, als eine 22er oder 20er. Man kann Durchmesser nicht durch Kesseltiefe kompensieren.

    Zum leidigen Thema Force:
    Bei den alten Force Serien (1000/2000/3000) unterschieden sich die Trommeln nicht nur im Finish, sondern in der Substanz. Der Force 2000 Kessel war ein preiswerter Mischholzkessel mit billigen Füllfurnieren, der Force 3000 Kessel war ein reiner Hartholzkessel aus Birke. Daher die Fans vom Force 3000, denn das war qualitativ nicht schlechter, als die teureren Serien Hilite und Lite. Zudem war alles Made in Germany (Ausnahme: Kessel Force 1000).


    Die neuen Force Kessel sind alle aus einem preiswerten Mischolzkessel und unterscheiden sich nur im Finish und der Hardwareausstattung. Zudem sind sie alle Made in China. Man hat sich also nicht an dem guten 3000er orientiert, sondern hat das alte 2000er durch Lackierungen optisch aufgewertet. Die Sets sind deshalb nicht schlecht, sie sind ja auch günstiger geworden. Das 3001 ist ja billiger als das 3000 damals war. Nur kann man das 3001 vom Kessel her eben nicht mit dem 3000er vergleichen. Der neue Kessel ist sicherlich nicht schlechter, als der alte 2000er. Insofern ist das 3001er eher ein verbessertes 2000er, aber eben kein verbessertes 3000er, wie der Name vermuten lässt.


    Zum Thema Fusion (10/12/14) und Standard (12/13/16) Kesselsätze:
    Das hat von der oben diskutierten Bassdrumfrage abgesehen nichts mit Rock oder Jazz, sondern mit gewissen Vorlieben bei den Toms zu tun. Mag man die klare Abstufung von 2 Zoll oder den weichen einzölligen Übergang? Mag man die tiefen Standtoms, die eben nicht klingen, wei Hängetoms oder will man den Sound der Hängetoms in der Tiefe homogen fortsetzten und spielt daher lieber ein 16x14er Hängetom. Hat auch was mit Flexibilität beim Setaufbau zu tun. Mag man die hohen 10er Toms oder will man nicht kleiner, als 12 Zoll werden, weil einem das sonst zu piselig klingt.


    Es gibt Jazzer, die gerne Standardsets spielen. Gängige Kombinationen hier sind 12x8, 14x14, 20x14 oder 20x16 oder 18x14 oder 18x16. Das dritte Tom ist dann entweder ein 10x8 oder ein 13x9 oder ein 16x16. Es gibt auch Jazzer die gerne 13x9, 16x16, 22x14 spielen, erweiterbar mit 12x8 und 14x14 oder mit 14x10.
    Bei den Rockern gibt es viele, die Sets in 10x9, 12x10, 14x12, 16x14 spielen (oder alles einen Zoll flacher) und die Toms mit ner 20x18 oder 22x18 kombinieren. Es gibt auch die die mit 12/13/16/22 oder 24 anfangen und dann um 14 und/oder 18 Zoll erweitern. Ist Geschmacksache und schwer zu sagen.
    Wenn ich ein günstiges Komplettschlagzeug kaufen sollte und mich zwischen 20/10/12/14 und 22/12/13/16 entscheiden müsste, dann würde ich zum Rocken das Große nehmen und zum Jazzen das Kleine.

    Je größer die Bassdrums, desto tiefer der Ton und umgekehrt, genau wie bei jeder anderen Trommel. Die Bassdrum ist ja auch nur ein großes Tom.


    Je größer die Bassdrum, desto mehr verschiebt sich das Verhältnis von Attack (Anschlagssound) und Grundton zu Lasten des Attacks und umgekehrt. Das ist aber nicht so dramatisch, weil man mit Stimmung, Schlägelart und Felltyp gegensteuern kann. Das gilt auch nur, wenn man die Trommel genau in der Mitte trifft. Nun trifft man in der Regel nur 24er BDs genau in der Mitte. Bei einer 18er ist der Schlägel, sofern sie keinen Highriser hat, soweit außerhalb, dass der an und für sich kickigere Sound der kleinen BD durch den Treffpunkt des Schlägels wieder weicher wird. Dieser Effekt ist aber schon spürbar. Gerade beim Vergleich zwischen 20er und 22er. Da kommt die 20er auch über Mikro spürbar knackiger und trockener rüber, hat aber dafür auch weniger Tiefe unten herum, d.h. sie geht von den Frequenzen her einfach nicht so weit runter.


    Sind große BDs lauter, als kleine? Ist ein 12er Tom leiser, als ein 14er? Nicht wirklich. Es kann sogar sein, dass sich der höhere Ton der kleineren Trommel besser im Sound durchsetzt, als der tiefe Ton der großen Trommel. Trotzdem ist an der These was dran. Das kommt dadurch, dass bei großen Trommeln die Membran (das Fell) einfach größer ist, dadurch wird unter sonst gleichen Bedingungen (Anschlagstärke, Bauart, Felltyp) mehr Luft bewegt. Das führt dazu, dass der Sound einer großen Trommel im Raum besser trägt und das wiederum empfinden viele als lauter. Lautstärke ist ja nichts anderes, als Schalldruck und der hat was mit der Größe der Membran zu tun. Entgegengesetzt wirkt allerdings, dass das menschliche Ohr auf den mittleren Frequenzbereich (Sprache) optimiert ist und daher extreme Frequenzen (hoch oder tief) schlechter hört. Dementsprechend bewegt eine große BD zwar mehr Luft, der Schall wird dadurch fühlbarer, man nimmt ihn im Kontext aber nicht unbedingt lauter war. LAutstärke hat auch viel mit dem Attack einer Trommel zu tun und der hängt von Bauart, Anschlagstärke, Stimmung, Felltyp, Raum, Schlegel etc. ab. Abgenommen ist das Lautstärkeargument keines.


    Die Größe der Bassdrum hängt in akustischen Situationen auch vom Raum ab. Grundregel: je größer der Raum, desto größer die Trommeln.


    Aussagen über BD-Größe und Musikstil sind schwer, weil es quasi für alle Möglichkeiten auch gute musikalische Beispiel gibt.


    Um eine Vorstellung von den Standards (von denen man auch abweichen darf) zu bekommen hier ein paar Hörtipps:


    Große BD (24-28): Led Zepplin, Nirvana, Queens of the Stone Age, Kyuss, Jimi Hendrix Experience


    Kleine BD (18): Viel moderner, akusitischer Mainstream Jazz in kleinen Besetzungen; offene Drum'n Bass, Jungle und Trip Hop Sounds meist kombiniert mit kleiner Snare (12er oder 10er)


    Die 20er und die 22er sind beide Allrounder, die man überall findet. Von der Tendenz her geht die 20er akustisch eher in die Richtung klein, die 22er in Richtung groß. Wenn Du also in ner richtigen Rockband spielst, würde ich was Großes nehmen, wenn Du viel Akustikjazz in kleinen Clubs, sowie Fusion, Funk und Elektronisches spielst, dann würde ich die 20er nehmen. Das gilt wie gesagt nur akustisch. Die Deftones spielen z.B. ne knallige 20x18er und es gibt Dixilandjazzer, die ne weiche, runde 24x14er spielen

    Habe ich noch nicht probiert. Die Grundidee ist wohl, dem Becken durch federnde Beckenfilze die Möglichkeit zum Ausweichen zu geben und so die Bohrung zu schonen. Die Montage auf einem normalen Beckenständer sieht allerdings wackelig aus. Es ist auch nicht sicher, dass das Teil auf alle Ständerdurchmesser passt. Außerdem besteh die Gefahr, dass dir die kleine Schraube zur Befestigung der Schoner am Ständer das Gewinde des Beckenständers beschädigt. Fraglich bleibt auch, ob Du Spaß an einem Becken hast, das bei jedem Schlag nach unten federt. Ich stell mir das mal bei einem durchgenagelten Ridebecken vor. Kann mir nicht vorstellen, dass das Teil die Vibration länger aushält. Andersherum braucht man so einen Mechanismus wenn überhaupt dann bei heftigem Spiel. Kann auch sein, dass Becken damit etwas offener und luftiger klingen, weil sie nicht so stark vom Filz gedämpft werden.

    Das bekommst Du sicherlich auch mit nem alten Ludwig Vistalite hin. Das kostet Dich mit drei Toms nur 1000-1300 Euro. Wenn es bunt sein darf dann wird es vielleicht noch günstiger, weil Du verschiedenfarbige Einzeltrommeln mischen kannst und so auch mal nen Schnäppchen machen kannst.

    Zitat

    Haben wir schon alles gehabt: Über New Sound, Tama Swingstar, Mapex-Sonor Force 1001, über die wirklich guten Schlagzeuge bis jetzt gar hin zu Deinem für Gretsch-Verhältnisse höchst durschnittlichen 80er-Set: Alle sind sie die besten. Ist ganz klar. Fehlt nur noch, dass wir die Basix-Custom-Serie noch als den Gipfel aller Trommelschaffung von irgendjemandem angepriesen bekommen.


    Für mich wirfst Du hier Gretsch in einen Topf mit Basix, New Sound und anderen Billigset, aber das kann man sicherlich auch anders verstehen.


    Bei dem von dir ausgegrabenen Zitat habe ich mal versucht zu ergründen, warum diese Schlagzeuge so klingen wie sie klingen. Das war ja in einem bestimmten Kontext. Wenn ich mich recht erinnere, hast Du da mal irgendwas behauptet, dass ich für präzisierungsbedürftig gehalten habe. Ich habe auch dort schon geschrieben, dass sie sehr weich klingen. Weich ist für mich kein durchweg positiv besetzter Begriff, besonders nicht, wenn die Musik, die man damit spielen will eine gewissen Härte hat. Mit den Teilen kann man in elektrischer Rock und Popmusik meines Erachtens nicht viel anfangen, außer vielleicht in Studiosituationen, jedenfalls nicht im Proberaum. Die sind viel zu leise. Ich habe schon auf ner alten Gretsch Bassdrum gespielt und da kam nicht viel raus, auch wenn sie sehr weich klang. Ich habe das auch schon desöfteren gelesen.


    Zur Glückssache: natürlich haben die Qualitätsschwankungen, genauso wie DW, Fender oder Gibson, wie wahrscheinlich fast jeder Hersteller auf der Welt. Ich bestreite lediglich, dass das für ganze Jahrzehnte gilt. Das gabe es in jedem Monat und Jahr und mit ziemlicher Sicherheit auch schon in den 60ern. Das bestklingenste Gretsch, dass ich bisher gehört habe, kam zufällig aus dem Looserjahrzehnt. Dieses spezielle Set war aber gut verarbeitet und klang auch gut. Der Auffassung war übrigens auch der Käufer.

    Hochi, hab Verständnis für den armen, unwissenden MG. Er hat wohl noch nie auf einem Gretsch gespielt, sonst würde es nicht mit New Sound in einen Topf werfen. Red mal zu nem Blinden von Farbe. Ich habe auch ein Gretsch aus der "Durchhängerzeit" und es klingt so gut, dass das wirklich jedem auffällt, selbst Bassisten, Gitarristen oder Sängern. Ich werde so oft bei Gigs darauf angesprochen, besonders, wenn andere Trommler es mitbenutzt haben und hinterher vollkommen begeistert sind.

    Zitat

    Das 18" Crash Ride hat mir nicht so gut gefallen. Ich fand aber die 18" Crashes und vor allem das 19" Crash der Avedis Serie sehr gut.


    Sag ich doch die ganze Zeit! Warum glaubt mir den keiner? Das 18er Crash Ride ist zum Durchnageln nen bisschen laff. Das 19er Medium oder Medium Thin ist genau das Richtige, je nach Geschmack in brilliant oder traditional. :]

    LP macht zwar keine schlechten Sachen, die sind aber auch teuer, vielleicht ein bisschen zu teuer. Andere bieten vergleichbare Qualität etwas günstiger.


    Das mit den Fellen kann ich bestätigen. Frag mich nicht nach dem Tier, aber ich persönlich bin kein großer Fan dieser harten, glatten, glasigen Felle. Es gibt matte, undurchsichtige mit ner etwas weicheren und leicht aufgerauten Oberfläche. Die klingen besser. Bei Bongos sollten sie relativ dünn sein. Man kann viel rausholen, wenn man die Fellauflagen mit Schmiergelpapier nacharbeitet, bis sie richtig eben und glatt sind. Da muss man auch nicht ganz so vorsichtig sein, wie bei Schlagzeugen, weil es da nicht auf nen 10-tel mm ankommt. Dann kann man die Felle noch mal neu draufziehen, d.h. einweichen und feucht aufziehen. Die passen sich dann der neuen, geschliffenen Oberfläche an und die Trommel klingt deutlich besser.


    LP Trommeln werden meines Wissens nach in der weltgrößten Fabrik gebaut, nämlich bei Meinl.


    Es gibt sicherlich ne ganze Reihe guter Hersteller, auch kleine, handgearbeitete Instrumente zu bezahlbaren Preisen, selbst in Deutschland. Habe mal vor Jahren auf der Musikmesse ne ganze Reihe gesehen. Alles so Öko-Schreiner-Trommel-Typen, die ordentliche Arbeit mit viel persönlichem Engagement lieferten. Haben leider oft Vertriebsprobleme, die kleinen Klitschen.


    Die Sachen von Meinl, LP, Raul, Afro Percussion, Schalloch sind alle recht gut. Da macht man nichts falsch.

    http://www.tama.com/customerservice/tw_guide.html


    Das Ding besteht aus einem runden, massiven Metallklotz, der unten ganz plangeschliffen ist. Mitten durch geht ein beweglicher Bolzen, der mit einem Messinstrument obendrauf verbunden ist. Das Ding stellt man nun auf das Fell, an den Rand neben die Stimmschrauben. Je nachdem wie stark das Fell gespannt ist sinkt der Bolzen mehr oder weniger tief ein. Das Messinstrument zeigt dafür einen entsprechenden Wert an. Man kann damit sicherstellen, das das Fell an jeder Stimmschraube die gleiche Spannung hat und man kann einen Wert für diese Spannung angeben. Dies erleichtert zum einen das exakte Stimmen und zum anderen die Reproduktion bestimmter Stimmungen für gewisse Fellkombinationen und Kesselgrößen.
    Das ist nicht billig, weil es hier nicht um billige Elektronik, sondern um mechanische Präzision geht. Darum funktioniert es auch nicht so gut auf rauen Oberflächen. Das Prinzip ist eigentlich einfach und recht zuverlässig. Kompliziert wird es nur, weil eine Drehung an einer Stimmschraube, nicht nur die Spannung an der entsprechenden Schraube, sondern auch die Spannung an den anderen Schrauben verändert. Es reicht also nicht, an jeder Schraube einmal zu messen und zu drehen, sondern man muss sich der Gleichheit der Spannungen an allen Stimmschrauben langsam nähern. Man kann die Watch dazu auch nicht einfach über das Fell schieben, dann misst sie nicht mehr genau. Man muss sie immer wieder runternehmen und in der beschriebenen Art an der gewünschten Stelle sauber aufsetzten.


    Noch was zu nem Drehmoment Stimmschlüssel. Das ist totaler Schwachsinn, weil (1) niemals alle Schrauben und Gewinde gleich leicht gehen und weil (2) viele Trommeln mittlerweile irgendein System zur Verhinderung von Verstimmen haben, die Schrauben also extra schwergängig sind und Drehmomentschlüssel damit nicht sauber funktionieren