Beiträge von drumdidi

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    ... ich zieh mich schonmal warm an ;)


    Mein Gott. Dieses Machwerk ist ja voller inhaltlicher, sachlicher und historischer Fehler. Allein die ganzen Ausführungen zu Apple sind grösstenteils falsch. Noch nicht mal die historisch einwandfreie Abfolge der Ereignisse/Entwicklungen bei Apple werden eingehalten. Der erste ipod kam z.B. 2001, der itm wurde erst 2003 eröffnet.
    Kann man hervorragend in Steve Jobs Biografie nachlesen, was das Thema Apple & Musik angeht.
    Zum Thema Megaupload schlägt es dann dem Faß den Boden aus. Soviel Unsinn habe ich schon lange nicht mehr auf einem Haufen gehört.
    Wenn man sich seriös mit diesem Thema beschäftigte, würde man nicht so viele sachliche Fehler in einen Bericht einarbeiten - weder beim Thema Filme, erst recht nicht beim Thema Apple, weil das jeder, der sich nur einen Hauch mit der Geschichte Apples auskennt, es schon genauer weiß, wie sich was entwickelt hat.


    Früher nannte man solche Darstellungen/Filme Propaganda und gerne lief da auch mal dramatische Musik drunter...

    was in meinen Augen eine Zensur ohne gerichtliche Prüfung darstellt.


    Der Begriff Zensur im Zusammenhang mit Urheberrechtsverdstößen impliziert etwas völlig anders, als worum es sich handelt.
    Das ist imho die selbe falsche Begriffsvermischung wie Informationsfreiheit im Zusammenhang mit freien (kostenlosen) Zugriff auf Filme & Musik.
    Es gibt keinen Rechtsanspruch auf freien Zugriff auf Musik, auf Information aber schon!

    Das verstehe ich nicht - vielleicht ist mein Englisch nicht ausreichend.


    So richtig verstehe ich das bzgl. dieses Videos auch nicht.
    Ausserdem zeigt das Video überwiegend, welche Möglichkeiten existieren, wenn man bereits ein Act mit grossem Erfolg in der Vergangenheit und recht grosser Fanbase ist.
    Seine letzte Behauptung, das vorgestellte Prinzip tauge für kleine Bands, hinkt an mehreren Stellen des Videos. Es scheitert besonders an 3 Aspekten:
    1. viel zu wenig Geld im Vorfeld, um all diese vorgestellten Dinge zu realisieren bzw. um die Fanbase bei Stange und interessiert zu halten
    2. viel zu wenige Gig-Optionen für unbekannte Bands
    3. keine Öffentlichkeit, die einen wahrnimmt - nur über Netzpromo, Give Aways etc. kenne ich kein Beispiel, das seine Behauptungen belegt


    Es ist doch tatsächlich im Musikbusiness so, das erst wenn du eine gewisse Grössenordnung erreicht hast, bestimmte Dinge möglich werden. Dann kannst du entweder mit der konventionellen Industrie ganz andere Deals aushandeln oder, wie hier beschrieben, jenseits der etablierten Wege dein eigenes Ding machen (siehe z.B. auch Prince). Dazu braucht es aber auch schon entsprechende Kapital und eine bereits existierende Plattform für diese Art Marketing.
    Ich stelle mir gerade vor, wie ich mit ner unbekannten Band solche Dinge anschiebe, nach Gigs in D auf irgendwelchen Toiletten USB Sticks liegen lasse und was dann (nicht) passiert...


    Mir fehlen in solchen Vorträgen die Beispiele, die anhand völlig unbekannter Bands, die wirklich bei Null beginnen (und nicht wie hier das vermeintliche Jahr Null, das nur das Jahr des Beginns des neuen Geschäftsmodel beschreibt), den Beweis erbringt, das dies geht.


    Ich möchte gerne mal als Beispiel, wie wenig das Internet bringt, die vor einigen Wochen wirklich durch jedes Dorf getriebene Band "Walk off the earth" mit ihrem Cover von Gotye anführen.
    Wo bleibt der Effekt? Er ist nicht da - siehe u.a. deren Verkäufe im its. Da wurde nur das Cover rege gekauft-der Rest bleibt ziemlich unbeeindruckt.
    Ich bleibe skeptisch, bis mir einer echte Belege für diese Thesen des Videos bringt.

    Und deshalb ändert such auch nix. Bei der GVL Reform hat imho auch wieder nur diese Klientel am Tisch gesessen, wenn man die Regeln durchliest.
    Und wie wir feststellen, gibt es da draussen NIEMAND, der sich wirklich an diesen Stellen der Sache der Kreativen annimmt. Keiner der etablierten Parteien, aber auch schon gar nicht die Piraten.
    Wir Musiker sind halt als Berufsgruppe zu klein und haben null Lobby, keine Gewerkschaften nichts, was uns wirkliches Gehör verschafft.
    Eigentlich erstaunlich und absurd, angesichts der riesigen wirtschaftlichen Bedeutung dieses Marktes.
    Aber welche Berufsgruppe kriegt auch gleich Vorwürfe an den Kopf geschmissen, wenn sie eine vernünftige Entlohnung für ihre Arbeit fordert.
    "Künstler" haben dies ja schließlich altruistisch für lau zu machen...

    nils:
    Ich gebe dir absolut recht, das es eine gewaltige Gerechtigkeitslücke gibt. Die Bedingungen im etablierten System sind nicht so, wie sie sein sollten. Das wissen wir alle! Und sie sind in den letzten jahren nicht besser sondern schlechter geworden. Daran haben nun mal die Digitalisierung, respektive der CD Brenner, und das Internet ihren Anteil, auch wenn das regelmässig zu leugnen versucht wird. Dafür bin ich lange genug dabei, um das beurteilen zu können, und wenn ich an meine erste CD Veröffentlichung im Jahre 1992 denke, dann weiß ich sehr genau, das wir uns damals null Gedanken um Kopien von CDs machen mussten, da die viel beschworene Audiokassette überhaupt kein Bedrohungsszenario darstellte. Das Thema kam erst mit dem CD Brenner. Übrigens würden wir wohl heute für den Release dieser Fusion CD kein Label mehr finden, das das noch auf den Markt bringen würde...
    Natürlich ist auch das Thema GEMA ist zu diskutierendes, aber eben auf einer ganz anderen Ebene als das Urheberrecht gleich abzuschaffen. Das ist das Kind mit dem Bade ausschütten.
    Über die eigentlichen Probleme in den Strukturen des Musikbusiness wird doch gar nicht (mehr) diskutiert.


    Fragwürdig wird es erst recht dadurch, das gewisse Kräfte offenkundige Missstände im etablierten System für andere Zwecke missbrauchen wollen.
    Ich habe weder von den ACTA Gegnern noch von den Piraten nur einen einzigen Vorschlag gehört, der wirklich auf eine Stärkung der Position des Musikers gegenüber den Verwertergesellschaften, den Plattenfirmen, der Politik der Radiostationen, dem Schutz vor unerlaubter Verfielfältigung, will sagen, eine gerechte Vergütung für die Erstellung von Tonträgern etc., abzielt.
    Defacto sind es immer nur Vorschläge, die auf eine völlige Entrechtung, "Enteignung" der Kreativen hinausläuft.
    Gleichzeitig wird auch noch den Firmen der Rücken gestärkt (sei es Google oder solche Streaming Dienste wie Spotify etc), die ihre Milliarden auf dem Rücken der Kreativen verdienen und diese mit noch geringeren Vergütungen, wenn überhaupt, als die etablierten Mechanismen ausbeuten wollen.


    Ich würde gerne mal so Forderungen wie "Reformierung der GEMA", "Schluß mit Pauschalvergütungsverträgen, die nach Vergütungschlüsseln angelegt sind, die nur den Big Playern nutzen" sehen.
    Genauso vielleicht auch mal eine Kritik an den Deals im its oder amazon Downloadshop, deren Geschäftsbedingungen gerade für kleinere Acts alles andere als gut sind, wenn man schon pro Jahr ein paar hundert Downloads pro Album haben muss, um überhaupt die Einstellkosten reinzuholen, was in keinem Verhältnis mehr zu den Gewinnen steht, die ein Konzern wie Apple durch ihr Geschäftsmodel erzielt, was im wesentlichen auch auf Nutzung der Inhalte von Kreativen beruht.
    Auch die Zugänge zu diesen Online Stores sind viel zu reglementiert, was wiederum nur bestimmten Gruppen dient.
    Genauso würde ich mir eine Befeuerung einer gesellschaftlichen Diskussion wünschen, die darauf abzielt, das Bewußtsein zu ändern, statt Strafen und Kontrollmechanismen zu etablieren.
    Es würde solchen Gruppierungen wie den Piraten gut zu Gesichte stehen, wenn sie statt unter dem Deckmäntelchen des freien Informationszuganges (seit wann ist Musik/Film Information?) die völlige Freigabe zu verlangen, einfach mal eine Kampagne betreiben würden: Kunst hat ihren Wert! Wenn ihr die Musik liebt, dann zahlt auch für die Musik, die ihr gerne hört.
    Stattdessen wird eine hanebüchene Studie veröffentlicht, die behauptet, wir Musiker hätten in den letzten 7 Jahren 30% Gewinnzuwachs erlebt.
    Spätestens mit diesem Machwerk übelster Propaganda wird mir persönlich klar, welchen Geistes Kind diese Leute eigentlich sind...

    Nur mal der Interesse halber - gehts hier eigentlich noch um ACTA oder ist das hier schon der Wahlkampf-Thread für NRW?


    das ist doch DAS Thema der Piraten - daher die Verknüpfung. Genauso wie Aufklärung zum Thema ACTA nötig ist, ist auch mal eine breitere Debatte um Anonymous/Piraten von Nöten. Das hängt imho untrennbar miteinander zusammen.


    Und was die Kompetenz angeht, trifft in diesem Punkt deine Kritik zur Kompetenzschwäche bei den etablierten Parteien insofern nicht ins Schwarze, weil bei den Piraten die Unwissenheit und Verbreitung von Unwahrheiten im Zusammenhang mit ihrem Kernthema (oder sollte ich sagen einzigem Thema) schon frappierend ist. Gerade wenn man sich so demonstrativ als DIE Alternative verkauft, sollte man doch nicht eine so schlechte Figur machen.
    Aber vielleicht schlägt da ihre teilweise ideologische Nähe zur FDP durch...

    natürlich kann man die Piraten schön zum Buhmann für alles machen,


    Sie sind nicht Buhmnann sondern die Kulmination dieser geistigen Grundhaltung.
    Im 2. Punkt gebe ich dir aber voll und ganz recht. Das befremdet mich am meisten - der Vergleich mit den Grünen in ihren Anfangstagen noch viel mehr. Schließlich standen die damals für ziemlich klare Positionen und hatten eine klare Position in vielen gesellschaftlichen Fragen. Hier wird eine Partei gewählt, die permanent sagt, das sie noch nicht weiß, wie sie zu was steht (ausser natürlich Bahn frei für das Internet)

    Übrigens:
    Wäre ich dieser junge Herr, würde ich mal bei SPON anrufen und Richtigstellung verlangen. Wobei: Dass manche sich tatsächlich so äußern, ist vielleicht gar nicht so undenkbar, wie der gescheite Mensch es sich vorstellen mag.


    Ups! Vielleicht sollte man dem jungen Man mal etwas aufklären...
    Ich habe jetzt etwa 2 Minuten gebraucht, um ihn in Berlin zu lokalisieren. Ich weiß, wann er wo Abi gemacht hat und noch ein paar Sachen mehr...Das Netz weiß halt alles...
    Nicht das der plötzlich einen Abmahnbrief erhält...

    Nur mal so, vllt unqualifiziert, am Rande: "Kunst" wird immer nur durch den Betrachter/Käufer wertvoll.


    Richtig! Der Wert und damit der Preis richten sich nach der Nachfrage!
    Wenn niemand eine Platte will, verlangt auch niemand, das der Musiker dafür einen Cent bekommt, entgegen übrigens dieser seltsamen Idee des Grundeinkommens für Musiker.
    Aber es ist doch Fakt, das das Produkt nachgefragt wird, heftiger als je zuvor.
    Welcher 12 Jährige hat denn früher eine Musiksammlung von 5000 Songs gehabt? Wenn wir das mal auf Kassetten übertragen, wie das ja gerne verniedlichend dargestellt wird (wir haben doch auch alles auf Kassetten aufgenommen). wären das mehrere Hundert Kassetten...
    wenn ich tagtäglich solche Äusserungen im Netz lese: Shit! Apples itunes match unterstützt ja nur 25000 Titel abzgl. all der im it gekauften Songs. Das ist ja viel zu wenig! Schaue ich in meine Musikbibliothek im itunes, in der ca. 80% meiner CDs importiert sind, packe geschätzt noch die ganzen LPs drauf (so um die 100-150), wie viel das wäre, wenn ich die alle digitalisieren würde, lass mal die ganzen im its gekauften Songs mit drin und komme immer noch nicht auf 25000.
    Legal scheint mir das in der Regel recht schwierig, auf über 25000 Songs zu kommen, vor allem wenn man nicht schon so viele Lenze zählt wie ich...


    Wenn ein Produkt massiv nachgefragt wird, hat es einen Wert. Das wird nirgendwo in Frage gestellt nur bei Musik. Deshalb braucht mir keiner was davon zu erzählen, man müsse die Leute erst überzeugen, dafür Geld zu bezahlen. Die beweisen jeden tag, das sie scharf drauf sind, nur haben technische Entwicklungen, also Werkzeuge, dazu geführt, das man derzeit relativ gefahrlos alles "so organisieren" kann.


    Wenn man das mal vergleicht, wäre das ja so, als hätte jemand mal vor ca. 15 Jahren einen Generalschlüssel erfunden, der JEDE Wohnungstür auf der Welt öffnen kann. Das Ding hat sich sukzessive verbreitet und immer mehr Leute nutzen diesen Schlüssel, spazieren in fremde Wohnungen und nehmen sich das heraus, was ihnen gefällt. Irgendwann machen das 3/4 aller Menschen und dann wird einfach gesagt, die Technologie hat dies möglich gemacht, jetzt ist das nun mal einfach so und wir müssen Recht & Gesetz dahingehend ändern, das dieses unrechtmässige Betreten der Wohnungen und die Mitnahme von dem, was einem gefällt, als recht und billig erklärt und zudem bestimmt, dass alle Schlösser an Türen weltweit abzuschaffen sind.
    Ok, in Wirklichkeit würde der Schlüssel nicht zu jeder Wohnung passen, denn dann wären ja alle von den Auswirkungen betroffen und fänden es doch nicht so toll. Ne , er passt halt dann nur zu JEDER Wohnungstür einer bestimmten Berufsgruppe. So haben wir dann die Situation, wie sie sich eigentlich für den Musiker darstellt.
    Natürlich ist auch nicht jeder Musiker betroffen. Nicht jeder Musiker hat in seiner Wohnung etwas, was mitzunehmen lohnt. Das sind dann die Musiker, die mit den Forderungen zur Abschaffung des Urhebrrechtes und/oder der Kopierei kein Problem haben. Die haben halt nix zu verlieren. Wenn man keine CDs mach, nur in Cover Bands spielt und unterrichtet, wirkt sich das alles auch nicht so dramatisch aus. Wer aber eigene, originale Musik macht, wer Songs schreibt, wer regelmässig Tonträger veröffentlicht oder veröffentlich hat, dessen Wohnung wird zunehmend ausgeräumt.
    Interessanterweise sind das in den Diskussionen mit Piraten immer die Leute, die dann als "Musiker" pro Piraten sprechen, die eben überhaupt nicht in diese Problematik verwickelt sind. Sei es, weil sie ihren Lebensunterhalt überhaupt nicht mit eigener Musik machen, Tonträger veröffentlichen, Song Writing etc. verdienen oder eben "nur" Coverband, Unterricht o.ä. zur Erzielung ihrer Einkünfte betreiben.
    Aber ich merke auch gerne mal an, das die Coverbands auch irgendwann ein Problem kriegen, wenn es keine Leute mehr gibt, die denen die Vorlagen für ihre Programme liefern.


    Luddie: Ja, das mag sein ,das ich mich wiederhole. Das ist eine gewisse Probematik in solchen Internetthreads, weil ich natürlich nicht jeden meiner Posts nochmals daraufhin durchlese, ob ich das eine oder andere hier schon mal gesagt habe.
    Ich werde jetzt vielleicht einfach mal versuchen, hier nicht mehr so viel zu posten, sondern verstärkt nur mitzulesen. Meinen Standpunkt habe ich ausreichend dargestellt.

    Das Künstler aus anderen Richtungen "in die Zange genommen werden" kann ich auch so nicht unkommentiert stehen lassen, weil es ja gerade sehr oft missbräuchlich als Argumentationsgrundlage herhalten darf, das für die Musiker sowieso auch alles scheisse ist und noch behauptet wird, man wolle ihnen helfen, indem man defacto ihnen aber noch die letzten Einkommensquellen aus Tonträgern verschließt...


    Die geschäftlichen Rahmenbedingungen von Musikern waren noch nie gut. Dazu braucht man nur mit gestandenen Musikern aus älteren Generationen sprechen.
    Auch in den von den Downloadern zu paradiesischen Zeiten hochstilisierten Phasen nicht. Das hat aber viele Gründe und dies nur den bösen Verwertern anzulasten ist Unfug. Aber sie waren eindeutig schon deutlich besser als heute.
    Auch im "normalen" Arbeitsmarkt gibt es genügend Dinge, die nicht i.O. laufen. Trotzdem werden dort auch nicht alle verdammt und in Grund & Boden getreten. (wer war übrigens kürzlich bei Aldi/Lidl & Co einkaufen? Nur mal so am Rande...)
    Es ist aber ein Fakt, das die Mißachtung des Urheberrechtes, sei es durch Dienste wie Youtube, früher Napster, rapidshare, torrents etc. als auch durch die inflationäre Kopiererei und Weiterverteilerei nachhaltig zur Verschlechterung der Situation und der Arbeitsbedingungen der Musiker beigetragen haben.
    Das wird natürlich gerne negiert, indem Statistiken ausgegraben werden, die beweisen wollen, das die downloads, die Kopiererei gar nicht für die Umsatzrückgänge verantwortlich sind. Empirisch belegt ist davon aber nichts.
    Als Musiker erlebt man aber tatgtäglich am eigenen Leib, das es Zusammenhänge gibt. Fakt ist: es werden deutlich weniger tonträger verkauft als vorher. Fakt ist, es sind massenweise Labels gestorben. Fakt ist, man bekommt heute kaum noch einen Vorschuss von egal welchem Label. Fakt ist, es ist mittlerweile für viele Arten und Produktionen eigentlich nicht mehr attraktiv, diese noch unter wirtschaftlich relevanten Bedingungen zu veröffentlichen. Fakt ist ,die gagen für Livemusiker sinken. Sie steigen nicht! Dies ist tatsächlich eine Folge der massiven Konzentration des Musikbusines auf die letzten kommerziell funktionierenden Bereiche. Da die einnahmen aus CD Verkäufen sinken, kann/will man nicht mehr den Livemusikern, die als Sideman eingekauft werden, so gute Honorare zahlen, das es für diese wirtschaftlich interessant ist.
    Versucht mal in D eine Tour zu booken. Was man da an Bedingungen angeboten bekommt, ist teilweise ein Witz.


    Jetzt muss mir erst mal jemand nachvollziehbar und mit stichhaltigen Argumenten erklären, warum man aufgrund der Tatsache, das es schon von jeher schwierige Arbeitsbedingungen für Musiker gab, ableitet, man dürfe den Musikern gleich mal ganz eine Sparte der Einkommenserzielung aberkennen, dies u.U. noch gepaart mit der zynischen Aussage, wir machen das doch für euch, weil ihr sowieso immer schlechte Verhandlungs- und Vertragsbedingungen hattet.
    Das damit aber auch gleichzeitig der ganze Markt vernichtet wird, den sich Musiker jenseits der grossen Labels (von denen es sowieso nur noch 3 gibt und ein Grossteil der Mittelklasse und kleinen aber feinen Indielabels sind auch schon tot oder haben alles bis aufs Minimum runtergefahren)aufgebaut haben, wird dann gerne ausgeblendet.
    Git man das Urheberrecht auf, das Recht, darüber zu entscheiden, ob ich meine Musik umsonst verteile oder verkaufen kann, dann ist jegliche Aufzeichnung von Musik obsolet geworden.
    Warum sollte man dies dann noch machen? Gerade weil dann manche Kurzdenker den Musikern als "wohlgemeinten" Ratschlag auf den Weg geben: dann verdient euer Geld ausschließlich als Livemusiker, heisst dann die Konsequenz: bloss nichts aufzeichnen, sonst kommen die Leute ja nicht zum Gig, weil sie sich deine Musik zuhause anhören können!
    Jeder Musiker, der dann noch aufnahmen macht, ist dann total bescheuert!
    Übrigens müsste man dann auch noch rigoroser gegen das Filmen bei Live Gigs vorgehen. Da man das Urheberrecht nicht mehr hat, müsste man es in die Gastpielverträge schreiben und vor Ort mit massiven Kontrollen jegliches Filmen und Aufzeichnen noch viel entschlossener unterbinden, als das heute zuweilen versucht wird.
    Ich lasse dabei mal bewußt aussen vor, das das Ausweichen auf reines Livegeschäft nicht funktioniert. Und wenn erst mal alle Musiker gechecked haben, das sie ihre hart verdiente Kohle aus Live Gigs und Unterricht in Tonaufnahmen stecken sollen, damit andere kostenlos ihre ipods befüllen können, dürfte noch viel mehr Musik vom Markt verschwinden, als es jetzt schon der Fall ist.

    Wo bleibt denn das Totschlagargument mit der nicht selbst gefälschten Statistik?


    Wahrscheinlich sind die Piraten bei schönem Wetter draußen spielen.


    Das werden sie sich nicht trauen, weil es ja keine Statistiken sind sondern klare Angaben einer Band, was sich zudem mit dem deckt, was ich so kenne.
    Im Gegensatz zu den Sandkastenpiraten oder den sogenannten Netzpolitikern z.B. von den Grünen gibt es ja auch ein paar Leute, die wissen wovon sie reden.
    Wir haben nur das Problem, das die Diktatur der Mehrheit (siehe Alexis de Tocqueville "Über die Demokratie in Amerika" ) längst Einzug gehalten hat und die Mehrheit sind in diesem Bereich die Konsumenten und nicht die Produzenten.
    Da stellt man dann gerne mal die normalerweise geltenden Regeln auf den Kopf und argumentiert mit "die Mehrheit will es so".

    Besonders lustig sind die Spotify-Leute, die gerne ihre 5 Euro im Monat zahlen....
    Wie war das in einem der Kommentare? 1000 Plays bringen dem Künstler 1 Cent.


    Um einen Studio-Aufnahmetag von 1000 Euro zu finanzieren brauche ich dann also 100.000 Cent sprich: 100.000.000 Plays :D
    Ich hoffe, jetzt sieht jeder wie realistisch das ist..... 8|


    Hier steht es, was Streaming für ein elendes Geschäftsmodel für den Musiker ist.
    http://on3.de/e/12940


    Egal ob Streaming oder Werbefinanzierung, am Ende steht nur eine Erkenntnis: damit ist nichts zu verdienen, was noch eine Bedeutung für den Lebensunterhalt hat.
    Deshalb sag ich ja immer zu den Kollegen, das Abomodelle/Streamingdienste unser Untergang sind. Dann sollte man wirklich besser keinen Ton mehr veröffentlichen.

    Vllt hat er eine eigene Homepage, auf der er seine Artikel veröffentlicht, dann kann er von der, auf seiner Seite verlinkten, Werbung ganz gut leben, denke ich - so finanzieren sich übrigens eine Menge interessanter, freier Homepages. Ist also kein Hexenwerk.


    Mein Herr, sie haben aber so was von keine Ahnung von Vergütungen im Web.
    Was glaubst du, wie viele Millionen Klicks du brauchst, um ein erkleckliches Einkommen zum Leben aus Werbebannerklicks zu erzielen.
    Dieser oberschlaue Pirat lebt von Honoraren für seine Artikel. Würde er dieses Honorare gar nicht bekommen (analog zum völlig freien zur Verfügung stellen von Musik), wär der schon Harz 4.
    Die sind doch alle bis zum Abwinken verlogen! Genau wie Regener dies in seinem Wutausbruch in Richtung des Piraten, der Apps für iOS verkauft, so treffend formuliert hat.
    Und die Kommentare unter seiner Entgegnung zu Regener sprechen Bände über die Klientel, die er bedient.