Beiträge von drumdidi

    es ist nicht zynisch gemeint, sonder rein analystisch. genau hinter diesem "alle" versteckt sich der Kulturwandel, der es (für mich) unmöglich macht, noch daran zu glauben, dass die Moral und Ethik hier jetzt wieder Oberhand gewinnen, weil ein paar Musiker sich das wünschen


    Ach was. Der Zustand ist so,
    -weil es so einfach ist, sich den Kram zu beschaffen
    -weil es so verniedlicht wird, es sei keine grosse Sache (wie hier im thread schon zigfach Geschehen)
    -weil die grossen Profiteure dieses Zustandes erfolgteich Propaganda im Netz machen und die meisten Leute nicht merken, wie sie sich vor deren Geschäftskarren spannen lassen


    Und von wegen "ein paar Musiker".
    Unter den professionellen Musikern ist es die Mehrzahl und was die ganzen Leute da draussen überhaupt nicht ckechen ist, das schon heute ganz viele Dinge NICHT MEHR stattfinden aufgrund ihres Verhaltens.
    Gleichzeitig wird sich aber über diesen ganzen TV Casting Show Mist beschwert, der übrigens ein Produkt dieser Entwicklung ist. Das ist nämlich risikoloses Geld verdienen, weil man aufgrund der Downloadentwicklung nicht mehr in unbekannte Musiker, neue Bands investieren will - übrigens nicht nur die grossen 3 (mehr Majors gibt es ja eigentlich nicht mehr) wollen das nicht mehr so recht, auch die kleinen und Indielabels können/wollen nicht mehr viel machen.
    Noch vor 10 Jahren gab es auch für Indies Vorschüsse, Produktionsbudgets, Promobudgets. Das ist heute grösstenteils alles futsch. Das Internet leistet im Gegenzug als Promoplattform recht wenig.
    Bei den ganzen grossen die böse MI Laabertaschen schlage ich ja auch immer mal vor, ihre itunes Library zu sichten, was an echten Indieproduktionen oder noch besser, über das Internet entdeckte bzw. bekannt gewordene Acts dabei ist.
    Das krasse ist dann, das 99% der in der Library befindlichen Musik über ganz traditionelle Wege entstanden ist, sei es über Major Labels oder Indie/kleine Labels und nix von wegen extravagante Bibliothek mit völlig auf Selbstvertrieb und Selbstpromo ÜBER DAS INTERNET vertreibende und wirkende Musiker.

    oderatorengequatsche etc.? Wir haben Platten aufgenommen aud Highenendtapedecks mit Dolby hastenichgesehen, für ganze Großfamilien... vollkommmen legal. Wenn meine Kumpels sich ne neue Platte gekauft haben, hatten die eine Woche später alle auf Kassetten. und die meine neue Platten


    Ich bin selbst ein Kind dieser Zeit. Wir sind die gleiche Generation. Auch ich habe so manches Album auf Tape gehabt.
    Trotzdem entsoricht das nicht der heutigen Situation.
    Im zarten Alter von 18 Jahren besaß ich aber damals rund 100 LPs.
    Heutige 18 Jährige besitzen oft 20GB Musik aber nur 5 CDs
    Heute haben alle die aktuelle Musik und KEINER hat was gekauft.

    Ich glaube, das ganze HickHakck lässt sich ja auch auf eine einzige, grundsätzlich unterschiedlich bewertet Frage reduzieren.
    Psycho behauptet, der derzeitige Zustand sei nicht revidierbar und die normative Kraft des Faktischen verlange zwingend nach einer Veränderung der Position der Musiker.
    "wir", die Erschaffer der Musik, sind der Meinung, das es durchaus die Möglichkeit, die Instrumentarien gibt, den derzeitigen Zustand nicht fortzuschreiben und zwar ohne den angeblichen Überwachungsstaat und die Beendigung der "Freiheit" des Internets.
    Mir scheint die Position der Downloader in der heutigen Zeit relativ schwach, wo es funktionierende Modelle für den legalen Bezug von Musik/Film etc. gibt, so das der Zugriff auf die illoegalen, kostenlosen Quellen letztendlich nur der eigenen Gier nach kostenlosem Konsum geschuldet sind.
    Was der eine (Psycho) als "Kulturwandel" (welch zynische Begriffsverwendung) bezeichnet, dem man sich schicksalsergeben zu unterwerfen hat, setzen "wir" halt unserer Standpunkt engtgegen, der einen respektvollen und wertschätzenden Umgang mit dem Kulturgut Musik/Film etc. einfordert und eine Beendigung dieser "Unkultur" fordert. Dahinter steckt eine ganz simple Forderung nach gerechten Lohn für Arbeit - eine ganz alte und recht "normale" und ansonsten in der Gesellschaft immer noch akzeptierte Grundüberzeugung, die seltsamerweise im Kulturbereich einem Reality Distortion Field unterzogen wird.


    Ausserdem ist es nicht so, das du Psycho das einzige Gegenmodel vorgestellt hättest.
    Ich hab dir recht ausführlich ausgeführt, was der Haken (eigentlich besser die Haken*Plural*) an dieser Idee sind, wie mir zunehmend auffällt, das du in der Regel auf diese Gegenargumente überhaupt nicht eingehst, sondern immer wieder nur wiederholst, man müsse akzeptieren, das Dinge so sind, wie sie sind.
    Dann sollte man übrigens in D sofort alle Arbeitskämpfe der Gewerkschaften beenden und akzeptieren ,das man in Zukunft nicht mehr mehr Lohn bekommt. Das entspräche deiner Argumentation im Zusammenhang mit der Musikbranche.

    soll ich mal aufzählen, was wir in den 70er noch an technischen Geräten gehabt haben, die es heute nicht mehr gibt, an manches wirds sich kaum noch einer erinnern.


    es klingt natürlich hart, aber Volkswirtschaften machen keine Unterschiede zwischen Musikern und analogen Fotoentwicklern, wenn der Markt sich ändert


    ich denk mal die Musikindustrie hat verpennt zu versuchen, von den Softwarefirmen, die MP3ripper herstellen, eine Art "Geräteabgabe" einzuklagen. Dann gäb es diese Software zwar nicht kostenlos (aussßer man kopiert sie illegal), aber dann wären sie am Markt beteiligt gewesen


    Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich, mein Herr.
    Würde unser Produkt nicht mehr nachgefragt, dann wäre dein Vergleich korrekt. Kodak/AGFA musste sterben, weil sie keine digitalen Produkte am Markt hatten.
    Unser Produkt wird immer noch nachgefragt, sogar mehr als je zuvor.
    Noch nie hatten die Leute so viel Musik zur Verfügung.
    Der einzige Unterschied ist, das sie sich das Produkt kostenfrei "besorgen".
    Du hättest nur recht, wenn sie das Produkt nicht mehr nachfragen würden.
    Hätte Kodak gute digitale Produkte entwickelt, wären sie noch Genauso am Markt wie Canon, Nikkon etc.

    Psycho, es tut mir leid.
    Wenn man die Summe alle deiner Posts zusammenzählt, dann stellt man nur fest, das du überhaupt keinen Einblick in das Musikgeschäft hast und nur vom Hörensagen Allgemeinplätze nachbrabbelst, die allerorten verbreitet werden.


    Die Musikbranche schrumpft. Immer mehr Labels schliessen ihre Türen. Das die Zahlen nicht so schlimm aussehen, wie sie eigentlich müssten, hat viel damit zu tun, das mittlerweile aufgrund der ganzen 360 Deals andere Einkommensquellen die grottenschlechten Einnahmen aus Tonträgerverkäufen kaschieren.
    Und vor allem tauchen in diesen Zahlen genau die Leute nicht auf, zu deren Anwalt sich so Leute wie Du angebeblich aufschwingen, wobei sie nur ihren eigenen Vorteil, Musik für lau bekommen zu wollen, im Auge haben, während sie Musikern (wie mir) vorwerfen, das sie Geld für ihre ARBEIT bekommen wollen! Wer hier sich mal Gedanken um seine Grundhaltung und seine Gier machen sollte, kann sich jeder selbst ein Bild von machen, der deine Posts liest.
    Gerade die kleinen Musiker (im Sinne von Business), zu denen ich mich selbst übrigens auch zähle, die alljährlich kleine Produktionen mit hohem persönlichen Einsatz und komplett eigenfinanziert an den Start bringen, ohne grosse Promo Budgets, sind die besonders gearschten von dieser Selbstbedienungsmentalität. Ich wurde von der bösen Industrie relativ selten ausgebeutet.
    Klar waren manche Deals echt nicht so toll, manchmal hat man sich auch geärgert, aber ich mach den Job schon seit über 20 Jahren und konnte davon Leben.
    Jetzt kommen da so Leute wie du daher und erzählen einem, sie wollten uns unterdrückte und ausgebeutete Musiker befreien, indem sie unsere Musik umsonst haben wollen.
    Gleichzeitig beobachtet man, das die Gagen sinken, die Möglichkeiten als Sideman zu arbeiten immer geringer werden, weil keiner mehr Budgets hat, um seine Liveband zu bezahlen, wenn er auf Tour geht.
    Allerorten werden Bands so klein gehalten, wie irgendwie nur möglich ist, damit bei den kleinen Gagen oder Budgets das Ding überhaupt noch läuft.
    Wie ich schon weiter oben schrieb, ist es doch mehr als auffällig, das es recht wenig Musiker, also angeblich so geknechtete und ausgebeutete, schützenswerte Individuen, gibt, die sich zum Anwalt deiner und deiner Gesinnunggenossen eingenommenen Positionen machen. Wenn ich mir mal meine Facebook Einträge zum Regener Ausbruch anschaue, was seit Tagen da unter den Kollegen (ich rede von Berufsmusikern) los ist, dann finde ich da nur Zustimmung zu diesem Statement. Ich könnte hier mal so einige sehr bekannte Namen aufzählen. Komisch, das da keiner bislang nur ansatzweise deine Positionen oder die der Piraten vertritt. Ganz im Gegenteil. Unterden Musikern sprichts sich so langam rum ,was da von diesen Piraten so kommt. Da baut sich jetzt der Gegenwind auf!
    Und wieder einmal sage ich, fang doch einfach mal an, deine eigene Position in die Perspektive der Musiker zu bewegen und nicht nur als Konsument draufzuschauen.
    Ich weiß nicht, welchem Beruf du nachgehst. Aber stell dich doch einmal selbst in die Position, das da jetzt die leute beginnen würden ,dir zu erzählen, du darfst in Zukunft kein Geld mehr für deine Arbeit verlangen, weil sich die Nachfragestrukturen so verändert haben, das man ab sofort für deine Arbeit nix mehr zahlen will.
    Ehrlich gesagt, statt mir hier vorzuwerfen, ich würde hier immer nur das selbe sagen und das sei destruktiv, würde ich mir mal an die eigene Nase fassen.
    Mehr als Allgemeinplätze und ziemlich inhaltloses Wiederholen der Beschreibung des Status Quo, kommt von dir nicht.
    Dann machst du einen Vorschlag, ich setzte mich ernsthaft damit auseinander, und was kommt dann von dir?
    Du behauptest, ich habe nur meinen Geldbeutel im Kopf und sei destruktiv.
    Wie destruktiv ist es, wenn man als Grundtenor immer nur aussagt: ihr habt die Arschkarte. Haltet endlich die Klappe und akzeptiert, das eure Arbeit nicht mehr bezahlt wird und "wir" eure Musik für alle Zeiten für lau konsumieren.


    Und deine Aussagen zur Fotobranche sprechen auch wieder für sich....

    ich interpretiere hier lediglich die gesellschaftliche Entwicklung und die hat sich schon immer über geltendes Recht gestellt. Die Ursachen interessiere dich scheinbat nicht, sondern offenbar nur der Zustand deines Geldbeutels. Das sind die schlechtesten Voraussetztungen dafür eine Lösung zu finden


    Mein Herr, jetzt muss ich gerade alle Kraft aufbringen, Sitte und Anstand zu wahren!
    Das hier, was du gerade ablässt, ist einfach nur unter jedem Niveau!
    Arbeitest du für umsonst? Willst du kein Geld für deine Arbeit?
    Mir wirfst du vor, mir ginge es nur um meinen Geldbeutel. Ich will nur gerechten Lohn für meine Arbeit.
    Dann fang du doch als erster an und gehe am Montag zu deinem Arbeitgeber und bitte ihn darum, in Zukunft umsonst arbeiten zu dürfen.
    Dann reden wir nochmal drüber!
    Ansonsten schalt einfach mal dein Hirn an!

    offenbar nix denn das Verfahren gegen ihn wurde eingestellt. ist doch folglich alles legal gewesen


    AUAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!
    Das verfahren wurde gegen Zahlung von 20.000€ eingestellt. Das heisst was ganz anderes als, das ist alles egal gewesen. Man hat sich nur im Vorfeld auf diese Regelung geeinigt.
    Solche deals sind im beiderseitigen Einvernehmen möglich.
    Hätte man sich nicht im Vorfeld auf so eine Vereinbarung einigen können, dann wäre es zur Anklage und einer Verurteilung gekommen.
    Der Gutti hat aber bei dem Deal sofort zugegriffen ,weil er dadurch nicht vorbestraft ist.
    Herr Psycho - sie sind mit Verlaub ein übler Rechtsverdreher - das muss mal gesagt werden!

    wie schon gesagt: für mich ist es kein Diebstahl, sondern Folge der technischen Revolutionen, wachsende Ausdifferenzierung der Gesellschaft mit massiven Verarmungstendenzen und in Kombination mit veränderten ethischen Werten, die zudem von den Funktionsträgern als akzeptabel vorgelebt werden wie von Merkel, Guttenberg, Wulff etc...


    Du stellest dich mit solchen Aussagen über gültiges Recht. Übrigens argumentiert so mancher Krimineller ähnlich, wenn er dann verhaftet wird.

    bildlich gesprochen: die Bevölkerung wird seit Jahrzehnten ausgepresst, ein großer Teil ist verarmt, die Regierung schert sich ein Scheiss drum und übt sich in Vorteilsnahme im Amt, gleichzeitig stellt ihr in die Armenviertel eure MP3- Mercedesse mit Schlüsseln und laufenden Motoren ohne effektive Kontrolle rein und dann wundert ihr euch darüber, dass was geklaut wird. das ist doch echt lächerlich, nix für ungut


    WIR haben die mp3s einfach ins Netz gestellt? Ich glaube, es hackt! Ich hab noch nie irgendeine CD von mir selbst ins Netz gestellt. Das machen schon andere unter Mißachtung von Recht und Gesetz! Kein Musiker hat diese Entwicklung angeschoben noch ausgeweitet. Das ist nie auf Wunsch der Musiker geschehen.

    wenn euch das so nervt, hättet ihr schon früher was dagegen unternehmen müssen, als jetzt hier nur rumzujammern. dass alle Welt offenbar kriminell ist. Aus der Sicht der angeblichen Kriminellen sieht das übrigens ganz anders aus (so und jetzt froh sein, dass ich nicht noch Rio Reiser oder Udo Lindenberg zitiere


    Also dieser Satz schlägt dem Faß ja den Boden aus. Die Downloader sehen das anders- welch grosse Erkenntnis. Auch hier erinnert deine Argumentation an bekannte Rechtfertigungsmuster von Kriminellen.
    Ich hab die Bank überfallen, weil die ja sowieso dort alle Halsabschneider sind- ich hab mir nur geholt, was mir zusteht etc. pp...
    Glaubst du das wirklich, was du da schreibst?
    Das ist dann wirklich der moralische Untergang, wenn das Mehrheitshaltung wird.

    OK, für mich las sich das anders.
    Das Downloaden von Dateien ist kein Diebstahl, weil Dateien keine beweglich Sachen, also keine körperliche Gegenstände sind.


    Wie gesagt, deshalb hab ich ja beides zitiert. Wenn CDs gestohlen werden, ist es Diebstahl. Wenn unerlaubt vervielfältigt und verbreitet wird, dann ist dies ebenso eine Straftat - wird halt vom Wortlaut unerlaubte Verwertung genannt (meint aber damit faktisch etwas vergleichbares wie ein Diebstahl, nur das es eben keine physische Sache ist, die man wegnehmen kann, wie du richtig schriebst).
    Aber es ist doch ebenso sehr auffällig, das Diebstahl mit bis zu 5 und unerlaubte Vervielfältigung mit bis zu 3 Jahren und in beiden Fällen allein schon der Versuch strafbar ist. Also bewertet der Gesetzgeber die Schwere der Tat ähnlich hoch, weil die Strafen für diese Tat vergleichbar sind.
    Dies sollten sich doch mal manche durch den Kopf gehen lassen, wenn sie das eine im Vergleich zum anderen gerne verniedlichen.
    Zudem ist es nicht sonderlich zielführend, wenn man sich permanent um einzelne Worte streitet.
    Wie ich schon mal viel weiter vorne geschrieben habe, sind die aller allermeisten Verfechter des Status Quo oder Protagonisten der Forderung nach freier Verfügbarkeit Leute, die noch nie etwas (relevantes) veröffentlicht haben. Wer nichts zu verlieren hat, kann ja auch hervorragend diese Standpunkte vertreten.
    Es ist doch ziemlich auffällig, das z.B. bei den Piraten relativ kaum Musiker zu finden sind, schon gar nicht welche, die wirklich ihren Lebensunterhalt mit Musik verdienen und Releases auf dem Markt haben.
    Aber welcher Vegetarier würde auch bei einer Metzgerpartei mitmachen...
    Mir scheint, die allermeisten Musiker teilen wohl doch nicht die Ansicht, das das alles in ihrem Interesse und nur gut gemeint ist... :whistling:

    Sorry, aber in diesem zusammenhang ist das einfach nur blödsinn.
    Als Hobbyjurist sollte man ziemlich vorsicht sein Gesetzestexte zu zitiern, da macht man sich ganz schnell lächerlich.


    Kannst du das bitte mal ausführen, warum das lächerlich ist, statt es einfach nur so zu behaupten?
    Ich hab dt. Strafrecht im Bezug auf Diebstahl von CDs zitiert und dt. Urheberrecht im Zusammenhang mit Vervielfältigung /Verbreitung.
    Ich denke nicht, das ich da was lächerliches geschrieben habe...

    Macht das Sinn, die Gesellschaft zu einer totalen und lückenlosen Strafbehörde umzubauen, will das einer, willst du das? Du bist doch auch froh, wenn du mal nicht geblitzt wirst, wenn du aus Versehen schneller fährst und noch froher, wenn du es mit Absicht machst.


    Hab ich das irgendwo gesagt?
    Ich habe gefordert, das das in D gültige Urheberrecht auch für den derzeit mehr oder weniger rechtsfreien Raum des Internets Gültigkeit haben soll.
    Wenn du natürlich meinst, wir leben bereits in einer lückenlosen Strafbehöre, dann fordere ich das.
    Und das es eine Provider/Hosterhaftung geben sollte, hat einfach damit zu tun, das die letztendlich ihr Geschäft auch zu Lasten der Contentlieferanten betreiben.
    Google/Youtube ist da ja ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sie regelmässig in Streitfällen einfach sagen, sie haben damit nix zu tun, wenn Leute urheberrechtlich geschütztes Material hochladen.
    Die Millionen aus den Werbeeinnahmen kassieren sie aber einfach. Ich finde es weiterhin seltsam bis befremdlich, das man sich zum Anwalt dieses Zustandes macht. Also wenn Google Geld scheffelt, ist das gutes Geld. Wenn eine Plattenfirma Geld scheffelt ist das Blutgeld, verwerflich, amoralisch, böse, menschenverachtend etc.

    1. rechtliche Probleme? nenn doch mal nen paar von den §§


    Ich brauche keine mehreren sondern nur einen: der Gleichheitsgrundsatz!
    Ich bin mir absolut sicher, das eine gesetzliche Regelung, die vorsieht, das Musikern/Künstlern von der Gesellschaft ein Grundeinkommen gezahlt wird, vom BVerfG gekippt werden wird.
    Es gibt keine rechtliche Grundlage, auf derer man einer bestimmten Personengruppe aufgrund ihrer Berufswahl bzw. Tätigkeit ein Grundeinkommen bezahlt, während andere in die Röhre schauen.
    Über den psychologischen Effekt in der Gesellschaft, wie die sich dann u Musikern stellt, die von allen bezahlt werden, möchte ich gar nicht reden. Die Anpöbeleien kann ich mir vorstellen,wenn man irgendwo auf der Bühne steht und einer aus dem Publikum brüllt: ich bezahl dich, also mach mal ordentlich und spiel mal länger...
    Der Musiker als permanenter Stütze Empfänger - das auch Musiker einen gewissen Stolz bzw. Selbstwert haben, der damit den Bach runter ist, blendet man dann ja aus.


    Wenn man überhaupt über solche Modelle nachdenken will, dann heisst das Model "bedingungsloses Grundeinkommen für alle". Das wäre ein echter Wurf und eine andere Gesellschaft.
    Das ist aber noch viel weniger durchsetzbar als die hier vorgeschlagene Individuallösung für Musiker.


    Ach ja, die Ansichten/Thesen des Herrn Götz Werner kannte ich schon. Der war ja mal eine Zeit lang recht präsent in der medialen Dauerbeschallung. Er ist unbestritten in seiner Branche sehr erfolgreich unterwegs.
    Der Denkfehler ist aber, das man ein Erfolgsmodel in einer Branche auf alles und jeden übertragen könnte.
    Jede Branche hat ihre Mechanismen, ihre Regeln und Gepflogenheiten. Deshalb scheitern ja auch regelmässig sogenannte Top Manager, die in einer fremden Branche supererfolgreich waren, dann in einem anderen Geschäftsfeld genauso erfolgreich sein wollen. Die müssen dann auch feststellen, das der Verkauf von Autos was anderes ist als der Verkauf von Drogeriewaren...


    Übrigens dürfte doch auch dir klar werden, das ich deine Vorschläge durchaus ernst nehme. Ich lehne die nicht einfach ab. Sie sind mir auch (bislang) bereits bekannt und habe ich schon stundenlang mit Bekannten/Kollegen diskutiert.
    Ich sehe nur schlicht und einfach nicht, das das irgendwie besser oder gerechter wäre als die simple Lösung Ware für Geld.


    Also mal abgesehen von den rechtlichen Problemen, die deine Grundidee aufruft, mal noch ein paar Gedanken dazu, wie sinnvoll bzw. praktikabel eine solche Medienabgabe ist.


    Nehmen wir mal an, man setzt eine Medienabgabe in D fest, mit der jeglicher Konsum von medialen Inhalten abgedeckt ist.
    Ab diesem Moment darf man legal freudig kopieren - defacto käme dies ja auch einem Ende des klassischen Verkaufs von Musik gleich, weil ja Musik nur noch kostenlos angeboten werden kann.
    Nehmen wir an, man setzt z.B. 5€ im Monat Abgabe pro Einwohner der BRD an. Bei nem 4 köpfigen Haushalt also 20€ pro Monat.
    Das bedeutet bei 80 Mio Einwohnern in D macht das nach Adam Riese 400 Mio p.M. = 4,8 Milliarden im Jahr.
    Klingt erst mal gut. Das darf man dann unter den Musikern verteilen - ach nee, unter allen Content schaffenden - also auch Film, Wort, etc. Ist ja ne Medienabgabe - keine reine Musikabgabe.
    Und zudem würde ja das ganze Eintreiben, verwalten etc. auch noch Geld kosten. Keine Ahnung , wie viele Millionen das kostet. Also die GEZ kostet z.B. 160 Millionen p.a. ....
    Jetzt schau ich mal ganz keck, wie hoch der Umsatz in D z.B. 2010 im Musikbereich (also wirklich kein Boomjahr der Musikbranche) war. Mmmh, 1.8 Milliarden Euro Umsatz aus dem Verkauf von Tonträgern -physisch + downloads.
    Mist! Das ist ja schon fast die Hälfte der Abgabe. Da bleibt wohl nicht genug für die ganzen Filmleute etc. über.
    Aber blenden wir das mal aus und wenden uns jetzt der Verteilung zu.
    Also jeder, der mal beim FA hallo, ich bin Musiker sagt, soll ja jetzt ein Grundeinkommen bekommen. Das soll also schon mal zumindest zum Teil aus den 4.8 Milliarden bezahlt werden.
    Ich sag einfach mal, die Musiker bekommen jetzt die 1.8 Milliarden aus diesem Topf, weil die ja 2010 soviel erwirtschaftet haben.
    In der KSK sind derzeit rund 46000 Musiker gemeldet. Das sind schon mal die hauptberuflichen. Über die nebenberuflichen, die ja auch was aus dem Topf kriegen müssten, weil sie ja auch Musik erschaffen, gibt es leider keine Zahlen.
    Aber wenn ich mich so umschaue, dürften ja auf einen Profi mind. zwei Nebenerwerbsmusiker kommen, ich befürchte, es sind mehr...
    Jetzt zahle ich diesen Bezugsberechtigten ein Grundeinkommen. Das darf ja nicht so sonderlich hoch sein, sonst müssen die ja ganz viel zurückzahlen, wenn es ein Jahr später rückwirkend zur Berechnung der erworbenen Ansprüche kommt.
    Oder sollen Musiker ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen? Da möchte ich gerne mal das BVerfG zu hören, ob man für eine Personengruppe in D das mal so einführen kann, während der Rest der Bevölkerung in die Röhre schaut...Nee, das wird wohl nicht gehen. Das muss schon anteilig aus dem Topf bezahlt werden.
    Klingt immer noch irgendwie machbar. Aber jetzt wird es ja spannend. Das restliche Geld soll also als Prämie ausgeschüttet werden, nach Verteilungsplänen?
    Neben der Problematik, diese ganzen Nachweise zu erbringen und zu bearbeiten und zu prüfen - das wird ein Verwaltungsapparat beschäftigen, der richtig Geld kostet - dürfte dies dazu führen, das der durchschnittliche Musiker, der keine Millionenplays generiert, der nicht aufgrund seiner hohen Popularität permanent seine eigene Musiklive spielt (ach ja, soll es eigentlich auch eine Prämie für das Spielen von Covermusik für den Covermusiker geben? Dürfte ja eigentlich nicht, weil nur eigene Musik vergütet werden dürfte) aus dieser Prämie nix mehr erhält, denn die Lady Gagas werden immer noch Millionen Plays pro Jahr generieren, wogegen dann z.B. ein Gregor Meyle nur ein paar tausend vorzuweisen hat.
    Das in die Schlüssel übertragen bedeutet dann eine winzige Prämienausschüttung für den kleinen Musiker, der ja angeblich dadurch profitieren soll, wenn überhaupt noch was bekommt. Die müssen sich ja auch noch im Prinzip die ganze Band teilen - gut, wer da ein Solokünstler ist...
    Also bleiben ihm dann die 1200€ aus der Grundvergütung. Das wird den einen oder anderen freuen, andere aber dermassen abfucken.Jeder, der mit einer 4 Mann Band mit Eigenproduktion mehr als 400 CDs im Jahr verkauft hat, stellt sich dann schon schlechter. Sollte man in mehren Bands mit Tonträgerproduktionen spielen, sieht es noch fieser aus.
    Ach scheisse, in meiner Rechnung hab ich ja vergessen, das die Welt ja nicht nur aus deutschen Musikern besteht. Die ganzen Musiker aus dem Ausland werden ja auch noch was von dem Geld abhaben wollen. Deren Musik soll ja auch für lau sein. Bei 5€ kamen wir auf 4.8 Milliarden. Der Musikmarkt in D wird aber vom Ausland dominiert. Da ist bestimmt 80%der Kohle gleich mal weg ins Ausland. Ich befürchte, das wird dann nix mit den 100€ pro Monat.
    Würde dieses Grundeinkommen aber in die Größenordnung von 50€ oder weniger pro Musiker absacken, dann wird es lächerlich. Dazu musste man mit der 4 Mann Band gerade noch 200CDs verkaufen. Es wird immer armseliger...
    Also ich kann jetzt auch noch weiter rechnen, aber es leuchtet doch ein, das dieses System nicht funktionieren kann. Praktisch nicht und auch rechtlich nicht.
    Gut, man könnte statt 5€ im Monat pro Einwohner auch auf 20€ gehen, aber wenn ich nur an das Geschrei um die GEZ denke, wird mir Angst und bang. Es ändert aber rein gar nichts an der Tatsache, das ein solches System weder gerechter sein würde, noch überhaupt einen echten Anreiz zum sich Reinhängen setzt. Das hat mehr was von DDR- System. Ich krieg meine Kohle, auch wenn ich nix leiste. Mach ich mehr, zahlt sich das eigentlich gar nicht aus.


    Das einzig gerechte Model ist und bleibt die Vergütung über Verkäufe und eine Vergütung über Plays. Bekomme ich da mein Geld, bekomme ich soviel zurück, wie mein Produkt nachgefragt wird. Grosse Nachfrage viel Geld, geringe Nachfrage wenig geld.
    Gibt es eine Kulturflat oder wie man es nennen will, wird es nicht gerechter sondern ungerechter. Davon bin ich fest überzeugt.
    Ausserdem erhielte man dann endgültig den Status eines Almosenempfängers als Musiker. Wer will das denn wirklich?

    edith erläutert:


    du bist sicher schon mal über ne rote Ampel gegangen, oder nicht? oder hast am Steuer telefoniert.
    woilltest du da auch den Rechtsstaat abschaffen?


    Liest du überhaupt, was ich schreibe?


    Zitat von mir kurz über deinem Post:


    Zitat

    Ich hab auch schon mal ein ticket wg. zu schnellen Fahrens gehabt. Fordere ich deshalb die Abschaffung der Strassenverkehrsordnung? Nö!

    Es geht doch gar nicht ums erwischen? Niemand hat etwas davon, wenn man jetzt jeden Urheberrechtsverletzer anzeigt, abmahnt, mit dem Strafrecht wedelt.
    Genau deshalb sol ldoch auch eine Regelung her, die das unnötig werden lässt.
    BTW ist es doch so, das wenn an bestimmten Stellen die Unfälle wegen zu hoher Geschwindigkeit auffällig sind, das der Staat genau dort eine Radarfalle installiert.
    In Münster haben sich mal Polizisten an die Fußgängerampeln gestellt, um wegen zu vieler Unfälle wegen Rotverstössen bei Fahrradfahrern und Fußgängern die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren. Da hagelte es Strafzettel und die Leute haben ganz verdattert dreingeschaut.
    Als letzte Woche die Alkoholkontrolle war, hab ich den Beamten gefragt, warum eigentlich hier und jetzt und er sagte, sie hätten die letzte Zeit hier gehäuft Unfälle mit Alkohol gehabt.
    Der Staat reagiert also dort, wo gehäuft gegen Gesetze verstossen wird und vor allem wenn einSchaden entsteht.
    Wenn mal jemand bei Rot über die Ampel geht, wird nicht jeder Polizist sofort den Strafzettelblock zücken. Da reicht auch manchmal eine Ermahnung. Macht es jemand aber fortwährend, da gibt es dann eine Strafe.
    Du nivellierst gerade ganz schön dreist.
    So wie du gerade argumentierst, lassen wir also alles so, wie es ist, und leben damit, das die ganze Abmahngeschichte weiter geht. Dann verdienen halt auch noch die Anwälte gut.
    Den Muikschaffenden nützt es nicht, den Konsumenten auch nicht. Tolle Wurst!

    tja, didi, das telefonieren am Steuer ist auch verboten, bei rot über die Ampel gehen u.v.m.


    du forderst also, dass jeder erwischt und bestraft wird, der irgendwas tut, was verboten ist, in diesem Land?


    oder forderst du das nur da, wo es dich mal gerad persönlich betrifft?


    Äh, das ist doch auch so, oder ist mir da was entgangen. Wenn ich beim Telefonieren am Steuer erwischt werde, werde ich bestraft.
    Wenn ich bei Rot über die Ampel gehe und erwischt werde, werde ich bestraft.
    Heute standen hier überall Radarfallen. Wäre ich zu schnell gefahren, hätte ich eine Strafe/ein Bußgeld bekommen.
    Letzte Woche kam ich abends in eine Alkoholkontrolle. Hätte ich Alkohol getrunken, hätte ich eine Strafe bekommen.
    In all diesen Fällen, ist auch jedem klar, was ihm droht, wenn er dagegen verstösst. Deshalb fahren die meisten auch nicht betrunken, rasen nicht etc. pp.
    Manche tun es trotzdem und kassieren dann ihre Strafe. Ich hab auch schon mal ein ticket wg. zu schnellen Fahrens gehabt. Fordere ich deshalb die Abschaffung der Strassenverkehrsordnung? Nö!
    Was willst du mir hier wieder unterjubeln?

    Darf ich mal was zur Idee der "Künstlerabgabe" sagen?


    Diese Idee habe ich schon häufiger gehört. Sie wird ja auch gerne mal Medienabgabe oder Mediennutzungssteuer genannt. Eine Art Verbrauchssteuer, die vom Staat erhoben und dann verteilt werden soll.
    Ich habe mit dieser Idee ein grundsätzliches Problem. Es ist die Frage, wer wird wie aus dieser Abgabe bedacht. Welche Voraussetzungen muss ein Bezugsberechtigter erfüllen, welcher Verteilungsschlüssel soll entwickelt werden, der irgendwie gerecht und proportional zur Bedeutung/Nutungshäufigkeit etc. ist. wie kann das überhaupt ermittlet werden?


    Stellen wir uns mal diese Regelung vor.
    Als erstes müsste man also z.B. bei Musikern einen Status "anerkannter Musiker" einführen. Wie wird man das? Muss man Musik studiert haben? Muss man es geschafft haben, von der KSK aufgenommen zu werden? Das würde bedeuten, das der Zugang zur KSK noch mehr zu einer Art Aufnahmeprüfung führen müsste, da ganz andere/strengere Kriterien angelegt werden müssten? Schließlich ginge es ja dann nicht "nur" noch um eine Möglichkeit sich in der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung versichern zu können, sondern richtig um Kohle, um Einkommensverteilung.
    Alle Musiker in diesem Lande, die dann diese Kriterien, diese Aufnahmeprüfungen nicht bestehen, sind dann komplett aussen vor. Ist das gewollt? Führt das zu einer vielseitigen Kulturlandschaft oder schaffen wir dadurch nicht einen ziemlich eng gefassten Musikerberuf. Wer nicht Musik studiert hat, fliegt raus. Wer es nicht in die KSK schafft, ist auch nicht dabei etc. pp.
    Ist das die angebliche Freiheit, die die Piraten postulieren? Dann führt ihre Freiheit im Internet zu einer krassen 2 Klassengesellschaft in der Musikwelt. Die, die am Topf hängen und die, die komplett draussen bleiben. IMHO noch ungerechter als alles, was wir schon hatten.


    Eine Regelung, die einfach nach dem simplen Prinzip Ware gegen Geld beruht, ist immer gerechter weil direkt. Alles über Töpfe, Mitgliedschaften, Verteilungsschlüssel ist ungerecht.
    Den Vorschlag finde ich insofern besonders amüsant unter dem Aspekt, das die gleichen Leute ja Strukturen vorschlagen, die auf Organisationsprinzipien von GEMA, GVL, Plattendeals beruhen. Man hat nen Topf, in den Geld rein fliesst und überlegt sich dann, wer überhaupt was und wie viel kriegt. Die GEMA ist der erste Verein, der von Piraten, ACTA Gegnern etc. in Grund und Boden gebashed wird (kann man auch einiges dran Scheisse finden - deshalb bin ich ja z.B. auch kein Mitglied), aber mir dann ein Model als Alternative vorzuschlagen, das genau so eine Grundidee in sich trägt, ist irgendwie absurd, oder?

    Hierfür hätte ich gerne einmal konkrete, vergleichbare Beispiele (sowohl hinsichtlich der Auswirkungen der Maßnahme, als auch der Schwere der Tat) aus dem realen Leben.
    Hausverbote? Erteilen höchstens Ladenbesitzer, nicht der Staat oder von ihm legitimierte Institutionen.
    Knast? Eher nicht bei ein paar geklauten CDs.


    Also hier steht schon mal alles drin ,was sowieso schon Gültigkeit in D hat.
    Das sollten sich manche Leute erst mal durchlesen.
    Und wenn du hier so schön verniedlichend von "nur ein paar CDs klauen" redest, solltest du auch mal einen Blick ins Strafgesetzbuch werfen.
    § 242
    Diebstahl
    (1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


    (2) Der Versuch ist strafbar.


    Seltsamerweise wird das gerne in solchen Diskussionen verniedlicht. Dabei gibt es in unserem Strafrecht zu diesem Thema klare Aussagen. Sogar der Versuch ist strafbar. Je nach Schwere wird das Strafmaß gefällt und tatsächlich wurden in D auch schon Gefängnisstrafen für das "Klauen von ein paar CDs" verhängt. Kommt halt auf die Anzahl an...


    Was mich irritiert, ist die Geisteshaltung, die aus deinem Post rauszulesen ist. Sie impliziert unterschwellig, das das doch alles nicht so tragisch ist.
    Wenn Leute dir auf der Strasse dein Handy abziehen, findest du das auch nicht so tragisch? Defacto ist es genauso ein Diebstahl wie "nur ein paar CDs klauen".


    Auch das Urheberrecht kennt eine Strafe:


    § 106 Unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke


    (1) Wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung des Berechtigten ein Werk oder eine Bearbeitung oder Umgestaltung eines Werkes vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
    (2) Der Versuch ist strafbar.


    Also alles schon da. Ich fabuliere nicht sondern fordere eigentlich nur die umsetzung von gültigem recht im Internet!


    Und wenn du meine Vorschläge richtig liest, rede ich in erster Linie von Providerhaftung. Diese haben sicherzustellen, das solche Zugriffe nicht so einfach zu realisieren sind, indem diese z.B. den Zugriff auf bestimmte Seiten verhindern oder zumindest erschweren.
    Das dies nicht ganz einfach ist, ist mir klar. Aber es geht ja darum, es zu erschweren. Ganz verhindern kann man nie etwas - deshalb auch mein Beispiel mit dem Autodiebstahl. Auch den kann man nicht ganz verhindern sondern nur erschweren. Im ganzen Konstrukt ist imho der Punkt, an dem man ansetzen muss der Provide, der sicherstellen kann, das bestimmte Dinge nicht so einfach gehen wie heute.
    Megaupload hätte man recht früh unterbinden können, Rapidshare könnte dafür Sorge tragen, das keine illegalen Inhalte vertrieben werden. Kino.to hätte man blockieren können.
    Das Leute, die sich gut mit der Technik auskennen, immer einen Weg finden werden, Sperren zu umgehen, ist klar. Aber das ist keine Besonderheit des Internets. Bislang war alles nur viel zu einfach.
    Was Technik affine Leute gerne überschätzen sind die Fähigkeiten des Durchschnittsusers. Weil sie immer gleich wissen ,wie was geht, wie man was aushebeln kann, denken sie, das könnten am Ende alle.
    80% der Normaluser im Netz können aber so gut wie nix ohne Anleitung dazu. Ist die Anleitung nicht mehr so leicht verfügbar oder gibt es eben nicht mehr diesen simplen Zugriff, wie das heute der Fall ist, dann nimmt der Anteil des illegalen Downloads massiv ab.
    Und aus gegebenem Anlaß hab ich mal aus Interesse kurz die Google Maschine angeworfen und mal getestet, wie lange ich brauche, um einen Download link für JoJo Mayers Secret Weapons DVD zu finden.
    Erschreckendes Ergebnis: keine Minute hab ich gebraucht! Und es wird in keinster Weise verschleiert. Das das für den (nicht denkenden) User impliziert: kann ich ja machen, ist simple Psychologie.
    DAS ist das Problem! Müsste man grossen Aufwand betreiben, um diesen Downloadlink zu finden, müsste man sich durch obskure Kanäle wühlen, Proxy Server im Netzwerk eintragen, verschlüsselte Botschaften, links bemühen, um zum gewünschten Erfolg zu kommen, würde der Mehrzahl der Leute viel klarer, das es hier eben nicht darum geht, das man mal nur "ne DVD saugt", sondern das man tatsächlich nach unserem Recht und Gesetz eine echte Straftat begeht.
    Aber vielleicht möchten ja auch manche Leute auf den Rechtsstaat verzichten.

    Ja, Frank, das denke ich mir auch. Es wurde viel Energie investiert, um das TD-30 im Vorfeld in der Luft zu zerreißen. Und nun meldet sich kaum jemand zu Wort, der es getestet hat?!?


    Dazu müsste man ja erst mal zur MuMesse fahren :wacko: