Die IPods, Phones, Pads verkaufen sich gut, erstens weil sie ein Statussymbol sind (und alle, die sowas nötig haben, dieses Spielchen mitmachen) und zweitens, weil es durchaus möglich ist, auch dort umsonst an die Software/ITunes zu kommen (Jailbreak läßt grüßen).
Lächerlich! Die Jailbreaker benutzen den Jailbreak vor allem, um die iOS Devices mit zusätzlichen Funktionen auszustatten, die es sonst nicht gibt.
Das dadurch im grossen Stil Apps illegal beschafft werden, ist nicht die Regel. Zudem sind nur ein winziger Bruchteil dieser Geräte jailbreaked. Die masse interessiert sich überhaupt nicht für das Thema.
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Sorry, aber das ist doch genau das, was ich sagte - der "noch unbekannte" Schaffende (was ist an dieser Bezeichnung eigentlich frech??) bekommt nicht viel von dem riesigen Kuchen "Musikvermarktung", das versickert in irgendwelche obskuren Kanäle!!!
Es gibt keine obskuren Kanäle. Wer wieviel Geld wo mit einer CD verdient, ist jederzeit recherchierbar. Da gibt es je nach Deal nur gewisse prozentuale Verschiebungen in den Kuchenstücken. Obskur ist da gar nix. Immer diese Dan Brown mässigen Verschwörungstheorien.
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Bei 18€ pro CD bin ich vom normalen Kaufhaus (Karstadt, Kaufhof - und nicht Mainstream-Ware!!) augegangen.
Also erstens stimmt das auch nicht. Ich weiß nicht, wo du nach CDs schaust. Aber bei Karstadt, MediaMarkt, Saturn etc. muss man schon sehr picky sein, um auf einen Durchschnittspreis von 18€ pro CD zu landen.
Sowas zahlt man normalerweise höchstens für Reimporte oder Special Edition Ausgaben einer CD.
Und ich habe nur die Chart Ware angeführt, weil du von einem Durchschnittspreis geredet hast. Chartware ist die Masse aller cD Verkäufe. Dahinter passiert heutzutage praktisch nix mehr an Umsätzen, denn selbst als TopTen Act verkaufst du heute relativ wenig CDs/Downloads im Vergleich zu früher.
Der Durchschnittspreis des marktes wird also vor allem davon bestimmt.
Indie Produktionen, z.B. von Musikern auf den Konzerten verkauft, kosten auch nie 18€. Kann mich nicht erinnern, das ich oder Kollegen von mir jemals eine CD für 18€ angeboten hätte. Dort liegen die Marktpreise zwischen 10-15€.
Der riesige Back Katalog der letzten Jahrzehnte wird grösstenteils auch für weit unter deinem 18€ Preis angeboten. Selbst im Jazzbereich, der tarditionell schon immer kleinere Auflagen abgesetzt hat, kosten CDs nicht 18€ im Durchschnitt. Ich weiß nicht, wo du solche Behauptungen hernimmst.
Die Tatsache, das man einzelne CDs finden kann, die 18€ kosten, kann man nicht in einen Durchschnittspreis ummünzen. Das ist unseriös!
So könnte man auch behaupten, Autos kosten im Durchschnitt 100.000€, weil ich als Referenz einen entsprechenden Wagen heranziehe oder mir einfach den teuersten Laden suche, den ich finden kann, und dessen Preis als Markdurchschnitt darstelle.
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weisst dus? offenbar auch nicht. aber du bist dir sicher, dass er nicht dieser meinung ist. das ist natürlich eine gute grundlage für eine diskussion. meine annahme entnehme ich mir aber aus vielen äusserungen von ihm und ich frag ihn gerne auch nochmals selber.
Ja, frag ihn bitte mal, ob er seine Secret Weapons DVD gerne komplett kostenlos im Netz geshared sieht. Freut der sich wirklich über jeden illegalen Download?
Sorry, Herr Mayer hat die DVD sicherlich auch gemacht, um damit ein paar Euro/Dollars zu verdienen. Aber irgendwie ist auch das Rumreiten auf einer Einzelperson ziemlich müssig, denn ist JoJo Mayer diesbezüglich die Referenz? Ich denke Nein! Ausser uns Drummern kennt sowieso keiner JoJo, selbst unter Drummern ist er auch nicht JEDEM geläufig. JoJo ist auch kein gutes Beispiel für die berufliche Perspektive eines Drummers im 21. Jahrhundert.
Schließlich gründet seine Popularität in Drummerkreisen auf seiner Virtuosität - nicht auf seiner Musik (ich hoffe, das versteht man jetzt wieder richtig).
Diese Einkommenskomponente als Drummer's Drummer ist etwas für ganz wenige im Business und zudem für viele Drummer gar kein Thema (sei es mangels entsprechender Fähigkeiten oder vielleicht auch mangels Interesse an Virtuosentum).
JoJos Karriere könnte genauso unter "alten" Rahmenbedingungen existieren, genauso wie unter den neuen.
Nehmen wir aber mal einen Steve Gadd und dessen Biografie und denken uns die heutigen Plattenverkäufe, dann wird es mit dessen Karriere schon deutlich prekärer.
Selbst ein Vinnie Colaiuta war nie ein Clinic/Educational Drummer. Der lebte von seinen Recording Sessions, hat sogar viele Tourneen abgelehnt, weil er in der gleichen Zeit in LA besser mit den Studio Gigs leben konnte.
Jeff Porcaro the same. Deren Karrieren sähen ziemlich anders aus, wären sie Kinder des 21. Jahrhunderts. Nur mal so als Beispiel, warum das Heranziehen einzelner Biografien recht wenig zielführend ist, wenn man letztendlich um grundsätzliche Mechanismen/Strukturen streitet.
BTW versuchen doch alle Musiker schon seit über einem Jahrzehnt irgendwie mit den veränderten Bedingungen klarzukommen. Es wird ja gerne behauptet, die Verteidiger des Urheberrechtes und der gerechten Vergütung würden nur an alten Strukturen festhalten wollen. Das ist so nicht richtig! In Wirklichkeit versuchen alle, irgendwie etwas aus der Situation zu machen, bemerken aber, das ihnen sukzessive an ALLEN Ecken das Wasser abgegraben wird und das teilweise, wie hier im Forum ständig lesbar, mit atemberaubenden Argumentationsmustern.
Wenn man sich über ein Jahrzehnt in alle Richtungen gestreckt hat und am Ende nur sieht, das es immer noch schlechter wird, dann setzt nun mal die Gegenbewegung ein. Und so sind dann die Statements wie das von Herrn Regener oder auch meine sehr nachdrückliche Haltung gegenüber dem Status Quo, die immer ungehaltener wird, zu sehen.
Vor 12 Jahren habe ich auch noch geglaubt, in dem ganzen Internet-Ding steckt eine riesen Chance, ein riesen Potential. Man hat dann jeden Mist mitgemacht, Musik über diverse Portale (kennt noch einer Besonic lol) verbreitet, Direktvertriebsmodelle versucht, Preise gesenkt, Produktionsstrukturen verschlankt, mehr gearbeitet bei weniger Geld, versucht die Leute immer direkter abzuholen, halst sich den ganzen Promokram auf usw. und so fort.
Und man stellt fest, wenn man in das weite Rund der ganzen Kollegen schaut, die dies auch so versuchen, das es in unfassbar wenigen Fällen zu irgendeinem greifbaren Ergebnis führt. Schlimmer noch! Man muss sogar feststellen, das die ach so schlimmen "geknechteten" Strukturen der früheren Zeit am Ende des Tages sogar noch mehr für einen abgeworfen haben, obwohl die auch schon nicht dufte waren.
Da fangen halt immer mehr Leute an, drüber nachzudenken. Vor allem aber die, die eben weder vom Hörensagen dabei sind sondern tagtäglich unter diesen Bedingungen arbeiten, als auch die, die das schon lange genug machen und alle Spielregeln und Abläufe kennen. Die 18 Jährigen mögen ja noch an die grosse Chance des Internets glauben und stellen euphorisch ihr Bandmaterial einfach so ins Netz. Die "alten Hasen" wissen aber mittlerweile, die ganze Geschichte nüchtern einzuordnen. Das netz bietet einiges an Möglichkeiten ,die meisten davon werden aber eben dadurch entwertet, wenn sie zu einer permanenten Entrechtung und Enteignung des Urhebers führen.
Mir bringt der direkte Release über das Netz ohne Plattenfirma, was grundsätzlich eine sehr reizvolle Option ist, leider gar nichts, wenn es unterm Strich bedeutet, das jeglicher Content, den ich einmal veröffentliche, ab diesem Moment kostenlos verbreitet wird. Da hat mir der kleine Deal mit dem Indielabel mit 7000€ Vorschuss für die Produktion und 10% vom Händlerabgabepreis doch tatsächlich mehr gebracht und am Ende des Tages sogar mehr Beachtung, weil über die Platte noch Rezensionen erschienen und die hier und da gespielt wurde.