Das "eigene Musik schützen Thema" mal aussen vor (weil auch ziemlich überbewertet, vor allem in der heutigen Zeit...), noch eine Info, die vielleicht den einen oder anderen interessieren könnte.
Es gibt nicht nur die Möglichkeit, in die GEMA einzutreten, um gegebenenfalls Vergütungen aus Aufführung etc. zu erzielen.
Man kann auch bei der PRS for Music in England Mitglied werden PRS for Music.
Das habe ich auch erst kürzlich erfahren und war mir bislang nicht bekannt.
Vorteil:
Kommission nur zwischen 3,6-12% (Durchschnitt etwa 10%) statt pauschal 15% für Gema und 10% für kulturelle & soziale Zwecke
Die Abrechnung erfolgt nicht nach Pauschalvergütungen wie bei der GEMA (was "kleine" Acts absolut benachteiligt) sondern nach "pay per play". 90% aller Sender melden an die PRS.
Folglich sind die Abrechnungen wesentlich akkurater als die der GEMA, die grösstenteils das Geld in die Taschen der grossen Chartacts (und klassische Musik) schaufelt.
Auch fallen keine hohen Mitgliedsgebühren und GEMA Lizenzzahlungen bei VÖ an wie bei der GEMA.
Ich bin selbst nie in die GEMA eingetreten, ob wohl ich zahlreiche VÖs in D hatte, weil ich immer im Vorfeld durchgerechnet habe, was mich der "Spass" kostet und was ich im Gegenzug von der GEMA zuerwarten hatte.
Wer nicht im Mainstreamradio Radio rauf und runter gespielt wird, wer nicht die TopTen der dt. Charts regelmässig bevölkert, wer keine "ernste" Musik macht bzw. nur den Status "angeschlossenes Mitglied" hat, der ist i.d.R. vor allem eins: Beitragszahler, weil die Abrechnung eben viel zu oft nach dem Pauschalprinzip abläuft, bei dem so ziemlich alles, was abseits des Mainstreams läuft, hinten runter fällt.
Im Extremfall kann es sogar so sein, das man von kleinen Radiostationen rauf und runter gespielt wird, aber trotzdem nichts bekommt. Genauso kann man unzählige CDs über Indielabel auf Gigs verkaufen und man bekommt auch nix.
Die GEMA ist leider vor allem eins, ein System das eine bestimmte Gruppe extrem bevorzugt. Leider ist man gerade dabei, die GVL auch auf eine ähnliche Struktur umzustellen, die wieder vor allem bestimmte Großverdiener begünstigt bzw. alles benachteiligt, was nicht nach den vorgegebenen Kriterien beruht.
Fazit: auch aus diesem Grund ist das Thema CD Release recht unattraktiv geworden, selbst die Eigenproduktionen bzw. kleine Produktionen mit kleinen Studiohonoraren werden wegen zukünftig fehlender GVL Vergütung noch uninteressanter.
Deshalb würde ich übrigens derzeit kaum jemandem empfehlen, in die GEMA einzutreten, sondern schlicht und einfach seine CD (so billig wie möglich) zu machen und auf Gigs zu verscherbeln.
Das Thema Musik produzieren und auf Tonträger veröffentlichen ist wohl durch, es sei denn, man macht halt fast Food Musik für die Chart Affen...