Geschmäcker sind vielleicht verschieden, aber ich bleibe bei meiner Aussage.
Und wenn ich an die B8 in der Musikschule an meinem Unterrichtsset denke, dann wird mir anders.
Das Ride ist ein Ping-Becken mit keiner Ausstrahlung und einfach nur laut.
Das Crash ist viel zu dick und muss geprügelt werden, um überhaupt einen einigermassen Crash Sound zu erzeugen.
Die HiHat hat keinen schönen Chic mit dem Fuß noch mit dem Stick. Offen ist sie einfach nur laut ohne jegliches Rauschen.
Ich behaupte mal, stünde nicht Sabian drauf, würde die kaum einer kaufen.
Sabian macht übrigens tolle Becken, aber eben nicht die B8 Serie...
Beiträge von drumdidi
-
-
Eine Lösung dieses Problems sehe ich leider nicht.
Gibt es auch einfach nicht, so lange die Menschen nur auf den Preis schauen. -
Das ist natürlich ein Problem (vor allem bei unseren Nachwuchstrommlern).
Ich hab schon mehrfach von meinen Schülern gehört, das die am Samstag mal nach Köln fahren, um da mit Kumpels zusammen im Musicstore auf allem möglichen rumzuspielen.
Eigentliches Kaufinteresse recht niedrig. Ist halt eine Form der Freizeitgestaltung.
BTW hab ich in jedem Laden immer alles anspielen dürfen, was mich interessiert hat. Aber ich frage auch nur bei Dingen, an denen ich ein theoretisches Kaufinteresse habe.
Ist vielleicht doch zu einem nicht unerheblichen Teil eine Frage des Auftretens... -
Warum das bei den Drums nicht geht?
Vielleicht liegt´s auch an den vielen geistesgestörten Kiddies, die ohne Sinn und Verstand auf alles einprügeln, was sich ihnen in den Weg stellt ...
Was man jedes Jahr eindrucksvoll auf der MuMesse beobachten darf.
Leider gibt es eben im Bereich Drums zu viele Gestörte, die ein Instrument antesten mit stundenlangem sinnlosen Rumgekloppe verwechseln.
Nur eine Szene von der MuMesse, die leider exemplarisch für einen gewissen Spezies "Trommler" ist:
Teenager, supercool mit Chucks, halb kurzer Hose, Baseballcap und Punkrock T-Shirt geht mit einem paar Sticks bewaffnet den Messegang entlang und schlägt im Vorbeigehen auf jede Snare und Becken in Reichweite einmal drauf.
Noch Fragen?Das Problem ist also im gewissen Masse auch selbst gemacht... (ohne jetzt den Musicstore sonderlich verteidigen zu wollen...)
-
Was bewirkt denn dieser Hocker bzw. die Sitzfläche im Gegegensatz zu konventionellen Sitzflächen bzw. wie ändert sich das Sitzgefühl?
Erzähl mal.
Der blöde Rücken ist ja leider immer ein Thema (allein schon wegen der stundenlangen, elenden Autofahrerei...) -
Deshalb habe ich Dir auch schon beschrieben, warum deine These, das das einen positiven Effekt haben könnte, Unsinn ist.
Jeder, der schon einmal auf einem wackelnden Hocker gesessen hat (und das nicht nur für 5 Minuten), der weiß, welche Probleme dies bereitet, sowohl spielerisch als auch körperlich.
Schmerzen sind da vorprogrammiert.
Diese Stühle sind konzipiert, um an Plätzen mit ansonsten starrer Sitzhaltung mehr Bewegung rein zu bringen.
Klingelt es jetzt? Drummer haben keinen starre Sitzhaltung. Die bewegen sich, während sie auf dem Hocker sitzen.
Bei einem guten Drumhocker sollte man so sitzen, das man stabil und wackelfrei mit sicherem Schwerpunkt auf dem Hocker sitzt, so das man sich mit Händen & Füssen entspannt bewegen kann.
Wer seinen Schwerpunkt nicht auf dem Hocker hat, der muss halt an seiner Sitzposition (Höhe/Position auf dem Hocker etc.) und an seiner Muskulatur arbeiten.
Wer jedoch dem Drummer die stabile Basis in form eines wackelnden, seine Position ändernden Hockers entzieht, der schafft nur Probleme
Das ist auch keine einfache Vermutung, sondern jahrelange Beschäftigung mit dem Thema Sitzposition, u.a. mit Orthopäden und Sportmedizinern, die ich kenne.
Die sind übrigens teilweise gar nicht so begeistert von den dynamischen Sitzmöbeln als Dauersitzmöbel.
Aber das ist ein anderes Thema...Nachtrag in Bezug auf deinen letzten Post: Das hat nix mit Innovation und sich verschliessen zu tun. Vielleicht haben sich schon Leute mehr mit dem Thema beschäftigt als Du und spekulieren nicht im luftleeren Raum!
-
Naja, die B8 Sabians haben nach meinem dafürhalten noch nie wirklich gut geklungen.
-
@ trommla:
Klar. Wackelnde Sitze sind auch extrem ergonomisch, wenn Du beim Spielen dann ständig damit beschäftigt bist, nicht auf die Fresse zu fliegen...
Du sprichst von Sitzmöbel. Ein Drumhocker ist aber kein Sitzmöbel im herkömmlichen Sinne wie z.B. an einem Schreibtischarbeitsplatz.
Ein Drummersitz muss dem Drummer in erster Linie sicheren Halt bieten, weil er ja schließlich mit seinen Füßen in Bewegung ist.
Nimmt man ihm diesen Halt, ist er permanent um die Balance bemüht.
Bedeutet 1. negative Auswirkungen auf das Spiel, 2. auf Dauer arge Probleme im Rücken, Lendenbereich. -
Nee, rumgeritten wurde imho darauf, das es sowas wie Talent nicht gibt und das man nur genug üben muss, um bei den ganz Guten "oben" mitspielen zu können.
Das man sich intensiv mit der Sache beschäftigen sollte, war nie Diskussionsthema, jedenfalls nicht von meiner Seite -
Natürlich sollte man dabei nicht aus den Augen lassen, dass es auch Leute mit Talent gibt, Leute, die durchschnittliche Anlagen haben und auch Leute, die völlig untalentiert sind, denen die Trommelei aber trotzdem Spass macht. Und wenn die alle ihre 10.000 Stunden voll haben, werden die nichtsdestotrotz völlig unterschiedlich weit sein und klingen.Auch dann, wenn sie alle nach demselben System üben. Das ist halt das Leben.
Nichts anderes sag ich doch die ganze Zeit. -
Wenn Gast die 10.000h vol hat, kann er ja bescheiod geben, ob er "ganz oben" angekommen ist.
Das ist der einfachste Beweis dafür, das die 10.000h Regel Unsinn ist. -
??? Du meinst, nur weil das Kind weiss, das es adoptiert ist, würde es sich deshalb schlechter entwickeln?
Das wäre ja ein absolutes Gegenargument zur Adoption!
Zudem widerspricht es trotzdem der These, das gleiche Förderung zu gleichen Ergebnissen führen.
Dazu hätten die Adoptiveltern und die Geschwister den Jungen anders behandeln müssen. War aber nicht so. -
Letztendlich werden wird das hier sowieso nicht mir richtig oder falsch beantworten können.
Schließlich hauen sich zu diesem Thema schon seit Jahrzehnten die Wissenschaftler die Köppe für ein.
Das Intelligenzthema ist nur insofern ganz interessant, da die Wissenschaft mittlerweile durchaus die Ansicht vertritt, das es eben doch etwas wie festgelegte Vorgaben gibt. In wie weit die Relevanz haben, wird halt der eine Wissenschaftler sagen "unwichtig", der andere sagt halt, das das das Quentchen Unterschied ausmacht.
Ich bleibe dabei, das beim Thema Musik/Kunst es eben so etwas wie Talent gibt, was in nur manchen Menschen schlummert und bei entsprechender Förderung eben zu grossartigen Ergebnisse führt.
Es gibt aber auch Leute, die werden gefördert und gefördert und es klappt trotzdem nicht.
Selbst in der Wissenschaft wissen die Befürworter der alle sind gleich These um dies Fälle und haben ihre Probleme, dies zu erklären.
Ich kenne aus der Familie meines besten Schulfreundes selbst so einen Fall. Die ahtten 3 leibliche Kinder und haben bei der geburt des dritten Kindes (meinen Schulfreund) spontan im Krankenhaus ein zur Adoption freigegebenes Kind adoptiert und mitgenommen.
Dieses Kind wurde genauso geliebt, gefördert wie alle anderen 3 Kinder (ich hab das hautnah miterlebt, weil wir immer zusammen hingen und der adoptierte Bruder voll in unsere Klicke integriert war).
Trotzdem hat er es letztendlich nur auf die Hauptschule geschafft, hat das mi dem Instrument lernen nicht hingekriegt und ist leider auch später noch extrem abgestürzt.
In diesem Falle war das Umfeld völlig "unschuldig" und absolut identisch zu den Geschwistern, alle Abi und studiert, alle sehr gute Instrumentalisten geworden (2 nur Hobby, mein Freund auch Profi)
Wie so eine menschliche Entwicklung in das Model, wir bringen nix mit und alles nur eine Frage der Förderung passt, möchte ich gerne mal erklärt haben...
Es ändert nichts an der natürlich geltenden Erkenntnis, das jeder Mensch bei guter Förderung mehr erreichen kann als bei schlechter. Aber offensichtlich führt gleiche Förderung nicht immer zum gleichen Ergebnis.
Wie schön einfach wäre das Leben, wenn die Regel "gleiche Förderung=gleicher Erfolg" Gültigkeit hätte... -
-
Das ist aber leider falsch.
Der Erzieher
Belege? Oder einfach nur Ideologie? -
Aber das ist nur zu einem sehr geringen Teil eine Gabe! Talent ist nur geringfügig angeboren - alles andere ist das Leben, dass im Säuglingsalter bis hin zur Kindheit gelebt wird. Und zwar sehr, sehr oft.
Eine These, die eben von manchen vertreten wird. Nachweisen kann man dies aber nicht.
Ich würde zwar immer zustimmen ,das die Rahmenbedingungen eines Menschen einen enormen Einfluss haben, es aber eben doch bestimmte Anlagen gibt.
Zudem gibt es auch genügend Beispiele von Musikern, die eben nicht aus Musikerelternhäusern kommen, die auch nicht die komplette Förderung seitens der Eltern etc. bekommen haben.
Die dürfte es ja dann auch nicht geben, wenn nur das Umfeld bestimmt, was aus einem wird bzw. welche Fähigkeiten man ausbildet.
Sonst müssten ja die ganzen Kinder reicher Eltern an dem Internat, an dem ich unterrichte, die mit 7000 Nachhilfestunden durchs Abitur getrieben werden alle plötzlich totale Genies werden.
Manche von denen sind aber trotz der ganzen Förderung und das ALLES für die getan wird, um im Leben erfolgreich zu sein, trotzdem irgendwie deutlich weniger pfiffig als der Typ aus deutlich schlichteren Verhältnissen. Sei es im Musikunterricht oder der Schule. Das widerspricht ein wenig der These, es habe alles nur mit Umfeld und entsprechender Förderung zu tun.
Da kenne ich persönlich sehr krasse Beispiele für...
Ich glaub nicht an diese Gleichmacherthese und finde einfach dafür in all den Jahren viel zu viele Gegenbeispiele. -
Zu behaupten, dass sich da in 20 Jahren NIX getan hätte,....klingt für mich ein bisschen ignorant.
Das habe ich nicht gesagt.Seine technischen Fertigkeiten wird er durch eine 2. und 3. Portion " 10000 Stunden" nicht verfielfacht haben, aber trotzdem wird er sich (zumindest in seiner Wahrnehmung) weiterentwickelt haben.
Sicherlich hat er sich weiter entwickelt. Ich wollte nur sagen, er spielt immer noch wie Dave Weckl (und das ist auch gut so!) Das stützt ja gerade meine These, das auch ein Dave Weckl schon mit 16 seine Art zu spielen in sich trug und er diese, wie du schreibst, WEITERentwickelt. Das gilt übrigens für alle die Typen, die wir als Trommler grossartig finden. In den Biografien stolpert man dann äuserst selten über solche Aussagen, der Drummer xy hat aber am Anfang ganz schön scheisse getrommelt. Es sind immer wieder die Geschichten: Typ trifft auf Drums und es passiert was. Ob Vinnie, Dave, oder wer auch immer hört man immer, das sie schon in jungen Jahren aufgefallen sind. Das sie da noch nicht so gespielt haben wie heute ist klar. Aber sie hatten schon dieses "etwas". Vinnie spielt heute auch immer noch wie Vinnie, auch wenn er nicht haargenau das Gleiche spielt wie vor 20 Jahren.
Mein credo: eine musikalische Entwicklung geht auch immer mit einer persönlichen einher. Aber es geht ja auch eigentlich nicht darum, was über die Jahrzehnte aus den Leuten wird, sondern ob es sowas wie die Urkeimzelle eines Talentes gibt, oder ob es was mit viel üben zu tun hat. Das zweite bezweifle ich arg!Glaubst du auch, dass Intelligenz angeboren ist?
Oh Ja! Ist zar in manchen politischen Kreisen und im aufgeregten Gleichmacherwahnsinn nicht sehr populär. Aber es kommen nicht alle Menschen mit den gleichen Fähigkeiten und Möglichkeiten auf die Welt.
Nicht jeder kann alles erreichen bei gleichen Voraussetzungen. Auch wenn das Umfeld immer einen gewaltigen Einfluss auf die spätere Entwicklung eines Menschen hat, so heisst es im Umkehrschluss nicht, das alle Menschen ab Geburt erst mal genau gleich ausgestattet wären.
Selbst in der Tierwelt kann man doch erlebe, das manche Tiere pfiffiger sind als andere. Ich bin in meiner Kindheit mit unzähligen Katzen im Haushalt aufgewachsen und jede hatte eine eigene Persönlichkeit und unterschiedliche Fähigkeiten. Manche waren echt doof im Sinne von trottelig, andere konnten Dinge, wo man erstaunt war.
Will man da jetzt behaupten, meine Familie hätte die Katzen unterschiedlich behandelt/gefördert? Absurd!
Menschen haben unterschiedliche Fähigkeiten/Qualitäten und das ist auch gut so. Ein Problem wird es nur, wenn man diese Fähigkeiten unterschiedlich bewertet und manche Fähigkeiten als höherwertig deklariert als andere, wie das z.B. unsere Gesellschaft zuhauf tut.
Und es ist natürlich immer eine fRage, was man aus sich macht. Von nix kommt nix. Wer Talent hat und faul ist, wird trotzdem nicht super gut. Wer kein talent ist und fleissig wie Sau wird trotzdem nie das erreichen, was jemand mit Talent und fleiss erreichen kann. Und glücklicherweise gibt es nicht nur hopp oder top, sondern zwischen den extremen untalentiert und talentiert eine schön gefüllte Bandbreite.
Für alle gilt: üben hilft, kann aber keine Wunder vollbringen.
Oder wie mal ein Dozent an der Hochschule lapidar sagte: üben schadet zumindest nicht, aber es macht noch keinen grossartigen Musiker aus dir.ZitatNaja, aber diese Sichtweise seine Fähigkeiten betreffend ernstzunehmen dürfte im Kreise von Eingeweihten eher Ausnahme sein.
Das war auch mehr als Provokation zusehen, denn ich störe mich schon an dieser Überhöhung in der Musik auf Genie. Da gibt es verschiedene Sichtweisen, was eigentlich in der Musik Genie ausmachen könnte. wenn man es rein wie du auf technische Fähigkeiten bezieht, kann man an Dave nicht kritteln. Die Leute, die sich aber an Dave stören, meinen in den meisten Fällen nicht seine technische Seite sondern die Art, wie er spielt. Das kann Leuten missfallen, die eben andere Arten des Trommelns genialer finden. Deshalb schrieb ich ja auch schon über die Problematik, wenn man solche Begrifflichkeiten/Wertmassstäbe in der Musik einführt...Zitat
Zitat von »drumdidi«
Das stimmt natürlich. Bei mir könnte man jetzt auch meinen, ich würde die Meinung vertreten, man solle nicht gescheit üben. Vielleicht sperre ich mich auch deswegen gegen diese 10.000h These, gerade weil ich schon mal verdammt viel geübt habe (ca. 40h die Woche) und irgendwann zur Überzeugung gelangte, das zu viel üben zwar gute Technik aber scheiss Musik macht...
Ich meinte dies so, das es eine gewisse Gefahr in sich birgt, wenn man sehr, sehr viel übt und dies vor allem in einem Missverhältnis zur musikalischen Praxis mit anderen Musikern steht, das man nicht mehr im Dienste der Musik sondern im Dienste der Technik spielt. Ist mir selbst so ergangen, als ich meine Lebensphase mit besagten bis zu 40h die Woche üben hatte und ich nach 2 Jahren feststellte, das ich immer mehr nur noch aus der Sicht des Trommlers und nicht aus der Sicht des Musikers gespielt habe. Zu viel Gefrickel, zu kompliziertes Zeug, zu wenig dem Rest Beachtung geschenkt. Und solche Trommler sehe/höre ich immer wieder, die zwar für sich gesehen tolle Sachen trommeln, musikalisch aber nix ankommt. Um diese Problematik ging es mir. Das einseitige Überhöhen des reinen Übens kann eben auch Gefahren mit sich bringen.
Allerdings würde ich auch nicht sagen, das gute Musik immer gute Technik braucht oder anders herum, das Musik zwangsläufig dadurch besser wird, das man mehr technische Möglichkeiten hat.
Ich habe in meinem Leben schon so viele Konzerte gehört, die mich zutiefst bewegt und begeistert haben, wo nicht die besten Instrumentalisten der Welt auf der Bühne standen und anders herum schon so manche AllSTar band von Virtuosen, die nur scheisse produziert haben. Beim Musik machen gibt es eben noch mehr Parameter als gutes Handwerk und Virtuosität.
Gute Technik schadet nicht, würde ich als These immer gelten lassen. Gute Technik als Voraussetzung für gute Musik würde ich wieder anzweifeln.
Manchmal kann halt ein Lied mit 3 Akkorden, einfacher Melodie und total simplen Instrumentalparts ganz grosses Kino sein... -
OH! Ich rudere sofort zurück und erkläre alles, was ich zuvor geschrieben habe zu Unsinn!
Ich stand gerade unter der Dusche und hab dann mal kurz überschlagen, wie viele Stunden ich eigentlich in meinem Leben schon geübt haben dürfte.Ich hab ja schon vor Jahren die 10.000h Marke gerissen!
Und da lasse ich auch noch die ganzen Proben und Gigs aussen vor.
Also behaupte ich jetzt das Gegenteil. Ich bin auch ein Genie und spiele ganz oben mit(Ironie Tag aus)
Fazit: ich glaube doch immer noch an Talent und das manche Leute einfach eine Gabe haben, die andere nicht haben, egal wie viel sie üben.
durch viel üben wird man halt ein solider Handwerker, mehr aber auch nicht. Der Rest kommt von woanders her. Je nach Glaubensrichtung kann das dann anders heissen -
was "nicht sonderlich viel" ist, das kann man schnell ermitteln, wenn man mal eine Umfrage macht, wieviel die Leute so Alkohol trinken. Da können "nicht sonderlich viel" ein Bier im Monat oder eben ein Stützbier alle paar Stunden sein.
Das stimmt natürlich. Bei mir könnte man jetzt auch meinen, ich würde die Meinung vertreten, man solle nicht gescheit üben. Vielleicht sperre ich mich auch deswegen gegen diese 10.000h These, gerade weil ich schon mal verdammt viel geübt habe (ca. 40h die Woche) und irgendwann zur Überzeugung gelangte, das zu viel üben zwar gute Technik aber scheiss Musik macht...Dieser Herr sollte besser weiter als Psychologe arbeiten und keine Einschätzungen über Dinge abgeben von denen er ganz und gar nichts versteht! So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Sehe ich ähnlich. Der Herr hat auch komplett ausgeblendet, das ein Mensch eine gewisse persönliche Entwicklung durchläuft. Das hat aber selten was mit der Anzahl der Übestunden sondern mit Reife und Lebenserfahrung zu tun.
Jedem (normalen) Menschen leuchtet ein, das eine 10 Jähriger keine Werke mit gewisser Schaffenshöhe mangels Lebenserfahrung, mangels entwickelter Persönlichkeit schreiben kann.
In der Popmusik kann man es ja bei diesem juvenilen Wahnsinn tatgtäglich hören, wie langweilig es ist, immer nur noch 17 Jährige Teenager singen und spielen zu hören, deren musikalische Ausdruckstiefe nun mal der von maximal 17 Jährigen entspricht.
Das es für gewisse Dinge eine persönliche Reife braucht, sollte wohl bekannt sein. Mit Übung hat das nur sehr sekundär was zu tun.
Und dann kommen wir immer wieder zu dem Punkt, das manche Menschen einfach ein Potential in sich tragen, das andere nicht in sich tragen.
Und wie gesagt. In meinem Unterricht erlebe ich tagtäglich, wie unterschiedlich die Schüler von ihren Anlagen sind.
Jeder, der kleine Kinder hat aufwachsen sehen, hat schon erlebt, das die teilweise erschreckend viele Eigenschaften/Charakterzüge mitbringen. Und der eine/die eine kann das viel besser als der andere. Gerade unter Geschwistern sehr gut zu beobachten.Wenn Musik nur das fleissige Üben eines Instrumentes wäre, wäre die ganze Geschichte ganz schön fad.
-
Es sei dir belassen, das du an die 10000 Stunden glaubst.
Dass man vernünftig und konsequent üben sollte, ist unbestritten. Der Begriff '"ganz oben" ist auch schon wieder müssig, da es eine Wertigkeit in Musizieren einführt, die völlig unangebracht ist.
BTW ist Dave für manche Leute dann doch eher ganz unten. Sorry, ich mag ihn ja auch, aber wie ich zum Begriff Genie bereit schrieb, kann man das je nach Blickwinkel auch ganz anders sehen.
Und ich würde sogar widersprechen, das Dave heute wirklich anders spielt als in den 80igern. Er spielt immer noch wie Dave Weckl und diese Art zu spielen ist er.
Das wird doch wunderbar klar bei sowas wie dem Buddy Rich Memorial, wenn z.B. er neben Steve und Vinnie spielt. Da macht wirklich jeder der drei ganz deutlich, wer er ist.
Wie gesagt, ich erkenne da keinen grossen Unterschied über die Jahrzehnte, das die zusätzlichen tausenden Stunden sein Spiel auf den Kopf gestellt hätten...Zu Jack DeJohnette: Der Herr hat mehrfach in Interviews sich dahin gehend geäussert, das er es gar nicht gut findet, wenn man viel Drums übt. Er hat sich auch recht geringschätzig zum Thema Technik und Rudiments üben geäussert.
Er hat dagegen empfohlen, viel mit anderen Musikern zu spielen und sich mit Musik im allgemeinen zu beschäftigen, also zu zuhören. Er meinte mal, die meisten heute gefeierten Drummer spielen virtuos Drums, machen aber zu wenig Musik. Für ih nsei das eher bei Sport anzusiedeln...
Laut eigener Aussage hat er nicht sonderlich viel Drumset geübt.
Und wenn man sich Aufnahmen von ihm über die Jahrzehnte anhört, hatte er schon immer diese sehr spezielle Art zu spielen.
Für mich wäre nämlich der Begriff Genie, sofern ich ihn überhaupt benutzen würde (was ich allerdings niemals tuen würde) jemand, der eine besondere Art zu spielen hat. Das hat zunächst mal mit Technik/Virtuosität nur sekundär etwas zu tun.Lange rede kurzer Sinn.: so wie du glaubst, man müsse nur genug üben, um "oben" mitspielen zu können, so bleibe ich bei meiner festen Überzeugung, das bestimmte Fähigkeiten einfach schon da sein müssen und nicht durch klotzen erzeugt werden können. Wer dieses Talent nicht hat, der kann üben so viel er will, der wird nur einen bestimmten Level erreichen und vor allem nicht dieses gewisse Etwas haben, was ihn vielleicht zu anderen heraushebt.
Was das mit solchen Terminologien wie "Oben" zu tun hat, will mir immer noch nicht in den Sinn kommen, da Musik nicht so verstanden werden sollte wie unsere Gesellschaft/Wirtschaft funktioniert. Da geht es nicht um Wettbewerb oder Ranking.
Es gibt grossartige Drummer auf dieser Welt, die kaum einer kennt und die auf ihre Art einzigartig sind.
Über die schreibt kein Modern Drummer oder Drums und Percussion, weil sie eben nicht so viel Öffentlichkeit haben und Gehör finden wie die Typen, die aus diversen Gründen im Lichte der Öffentlichkeit stehen.
Am Ende des Tages ist mir sowieso dann Joe Zawinul wesentlich sympathischer mit seiner Aussage: Life comes first! Wer nicht lebt und was erlebt und den ganzen Tag nur in Proberäumen verbringt, der kann nix in der Musik erzählen.Es geht doch darum, gute Musik zu machen und nichts anderes