Beiträge von drumdidi

    Also jetzt hier mal meine ersten Erfahrungen mit dieser Schlagwerk Konstruktion:


    Die Halterung selbst ist ordentlich verarbeitet. Mit Hilfe zweier recht grosser und griffiger Kunstoffschrauben lässt sich bequem und schnell die Arretierung lösen, die Rückwand in der Schiene in die richtige Position schieben und dort arretieren.
    Dann stellt man die Cajo einfach rein. Die Füße setzen vorne auf der Erhöhungsschiene auf und der Rücken der cajon liegt auf der mit weichem Filz gepolsterten Holzhalterung auf.
    Das ganze sitzt absolut wackelfest und passt wie ein Handschuh. Dann noch schnell die Gummimatte draufgelegt, die wiederum mit kleinen Klettpunkt auf der Halterung befestigt wird, so das auch diese absolut nicht rutschen kann.


    Jetzt darf man Platz nehmen und siehe da, man hat sehr viel mehr Sitzfläche unter dem Hintern und die Sitzfläche selbst ist gerade und nicht mehr schräg, wie wenn man die Cajon angekippt hat und drauf sitzt.
    Das Sitzgefühl finde ich persönlich grossartig und deutlich besser als vorher.
    Ich hatte mich schon mal vor geraumer Zeit mit David Kukherrmann darüber unterhalten, der sich von einem schwedischen Cajon Bauer, dessen Name mir gerade entfallen ist, eine sehr schöne Cajon mit integriertem Sitz hat bauen lassen, die auch eine sehr gute Sitzposition hat. Jetzt hat meine Schlagwerk Cajon auch fast den gleichen Komfort! :D


    Zudem muss ich jetzt nicht mehr mit den Beinen die Cajon ausbalancieren und kann deutlich entspannter mit den Füßen Cowbell/Schellenkranz mit dem Fußpedal spielen.


    Auch bleibt die Spielposition immer absolut genau gleich, was sich sowohl für das eigentliche Trommeln als auch die Mikroabnahme als enorme Erleichterung erwiesen hat.
    Endlich kann ich von der Cajon aufstehen und muss, wenn ich mich wieder dransetze, nicht erst mal die Mikroposition kontrollieren, weil ich ja beim Aufstehen oder beim Ankippen etwas nach vorne oder hinten gerutscht sein könnte.


    Also mein Fazit: die ganze Sitzhaltung ist weniger angestrengt, weil ich nicht immer aktiv mit meiner Muskulatur, sowohl Beine als auch Rücken, die ideale Spielposition aufrecht erhalten muss.
    Ich kann auch mal die Sitzposition varieren, ohne das sich die Cajon dabei verändert (soviel zum Thema aktive Sitzposition).


    Also für mich war das absolut kein Fehlkauf!


    Für den Transport lässt sich die Halterung schön zusammen klappen und wandert einfach noch in meine Tasche, in der ich noch meine cajonito und Kleinpercussion transportiert habe. Also noch nicht mal mehr Bags am Start als zuvor. :thumbup:


    Zusammenfassend mal meine positiven Features dieses Gadgets:


    + breitere und bequemere Sitzfläche
    + gleichbleibende Spielposition, zudem genau richtig geneigt.
    + einfachere weil immer gleichbleibende Mikrofonierung (wenn man kein Clip-Mikro benutzt)
    + mehr Spielfreiheit für die Füße
    + sieht auch irgendwie cool aus, weil die Cajon grösser wirkt


    negative Effekte:


    + ein Teil mehr zu transportieren ;)


    Ach ja, abschliessend sei vielleicht erwähnt, das natürlich handwerklich begabte Menschen eine solche Halterung mit Sicherheit sehr leicht selber bauen können. Ich hab da weder Zeit noch Lust zu und dehalb geht für mich der Preis auch völlig i.O. ^^


    Nachtrag: ich hab übrigens kein Foto davon eingestellt, weil das Teil ganz genauso aussieht wie auf obigem Foto von Schlagwerk. Da ich auch noch genau die gleiche Cajon habe, würde ein Foto von mir absolut identisch aussehen :D

    und bei dem kleinen tom haust du deswegen ja auch oft auf den rim bzw sogar das mic


    Also wenn ich mir die Mikropositionierung anschaue, dann krieg ich so nen Hals und hätte ehrlich gesagt dem Mikrofonierer erst mal erzählt, das ich so nicht spielen will...
    Die hätten mich beim spielen wahnsinnig gemacht, wenn sie so nahe am Center jeder Trommel hängen.
    Das kann man definitiv anders montieren, das es den Spieenden nicht in die Quere kommt.
    So, wie die dort positioniert sind, hätte ich die auch regelmässig getroffen :cursing:


    Ach ja, und mir gefällt tatsächlich am allerbesten diese Sache mit den Decrescendi einmal rechts einmal links auf den beiden Snares. Muss man erst mal so hinkriegen :thumbup:

    Je statischer/stabiler der Untersatz, desto weniger braucht man auf die Balance im ganzen Körper (insbes. Rücken) zu achten. Kann also sein, dass es Deine Haltungs-Problematik eher unterstützt als behebt.


    Naja, unter der Maxime müsste man auf einem Drumhocker Höllenqualen leiden, da man dort ja eher sehr stabile und statische Sitzgelegenheiten bevorzugt und eher der Wackelhocker Probleme macht...
    Es kommt auf eine gute Körperspannung und entspannte Sitzposition an.
    Von der These des bewegten Sitzens a la Balance, Ball & Co etc. ist man heute bei Dauerarbeitsplätzen wieder völlig abgekommen.

    Sobald ich es da hab, kann ich ja mal berichten.
    Mir geht es primär um eine Verbesserung der Sitzhaltung. Wenn ich sehr lange auf der Cajon sitze, dann meldet sich bei mir doch regelmässig mein Rücken zu Wort.
    Die Sitzposition ist halt unter ergonomischen Gesichtspunkten ein Graus.
    Ich verspreche mir halt eine Entlastung dadurch und die wäre mir sowohl den Transportaufwand als auch den Preis wert.
    Zudem wäre die Mikrofonierung einfacher, wenn man mit ext. Mikrofonen arbeitet, weil sich die Cajon nicht mehr so leicht bewegt und sich dadurch die Mikroposition ändert.
    Da machen ja kleine Veränderungen im Abstand/Winkel teilweise schon viel aus und derzeit komme ich wieder von der ganzen Grenzflächen/Clipmikro Geschichte weg, weil ich bei Aufnahmen wieder von dem Soundunterschied bei ext. Abnahme mit höherwertigen Mikros beeindruckt war. Da klang Grenzfläche bzw. Clip wieder gar nicht schön im Vergleich dazu.
    Also Testbericht folgt hier umgehend in den nächsten Tagen, wenn ich ausreichend Zeit hatte, das teil zu testen. Noch hab ich es ja nicht.


    Am letzten WE hab ich jedenfalls einen Kollegen getroffen, der sich auch eine Halterung für die Cajon gebaut hatte, so das er auf einem Drumhockersitzend die Cajon vor sich stehend spielen konnte.
    Unter Rückenentlastungsgesichtspunkten fand ich das grossartig und es sah auch einfach besser auf der Bühne aus, weil man nicht so in sich gekehrt zum Publikum sitzt.
    Möglicherweise werde ich auch diese Schlagwerkhalterung noch etwas erhöhen, damit ich insgesamt höher sitze, denn die Sitzhöhe auf einer Cajon ist auch mit meinen 178 cm Körpergrösse viel zu niedrig.
    Ich hab ja nicht jahrelang an meiner Sitposition beim Drumming gearbeitet, um keine Rückenbeschwerden zu haben und mach mir dann an der Cajon den Rücken wieder kaputt...

    Man hört halt diese typische Überpräsenz des Audix, weswegen ich auch noch nicht so recht ein Fan davon geworden bin. Mir ist das zu sehr verbogen...
    Ich benutze nach wie vor gerne mein D112 und hätte noch gerne ein Shure Beta 52. Die sind für mich irgendwie mehr an dem Sound dran, den ich innerlich höre...
    Das die jetzt gerade nicht dabei sind, ist zwar irgendwie doof, allerdings war es für mich jetzt sehr interessant, alle anderen nebeneinander zu hören.
    D112 und Beta 52 kenne ich zur genüge ;)

    So sehe ich das letztendlich auch. Es ist auch zu keinem Zeitpunkt als Angriff auf Luddie gemeint. Herzblut soll sein. Gerechter Lohn für gute Arbeit eben auch ;)

    @ Luddie: ich mag dir ja in vielen Dingen, die du schreibst, beipflichten.
    Aber die Darstellung, es läge nur am Engagement und der Einstellung des Lehrers und schon läuft alles, blendet so ziemlich alles aus, was sich in der Unterrichtsbranche entwickelt.
    Das es ungeeignete, unengagierte Instrumentallehrer gibt, ist unbestritten. Ungeeignete Leute gibt es in jedem Beruf, trotzdem entstehen dadurch nicht gleich solche Arbeitsverhältnisse wie heute üblich.
    Die Situation der Instrumentalpädagogen hat damit absolut nichts zu tun.
    Du legst hier eine Darstellung hin, die eigentlich genau dem entspricht, was in dem hier von Matzdrums genannten Artikel beschrieben wird. Mit eigenem Einsatz und dem idealistischen Anspruch gleichen wir die ganzen Unzulänglichkeiten des Systems aus. Und du argumentierst genau in dieser idealistischen Weltsicht. Der Lehrer muss das als Herzensangelegenheit sehen. Er muss alles so machen und so erfüllen und dann wird das schon werden.
    Man stelle dann wohl auch sein gesamtes Leben 24/7 in den Dienst dieser Sache und dann geht das schon. Und schon bist du in die Ausbeutungsfalle getappt, die nämlich, wie in dem zitierten Artikel beschrieben, seit Jahren betrieben wird.
    Übertrage mal solche Aussagen auf andere Berufe, von denen man auch behaupten könnte, sie sollten mit so einer motivation gelebt werden. Ärzte, Pfarrer, Lehrer etc. Wirkt das dann nicht irgendwie seltsam?


    Und was macht zudem der Lehrer, wenn die Honorare sinken? Was macht er mit seinen Privatschülern, wenn diese ausbleiben (und das wird so kommen), weil die Kinder fortan bis 17 Uhr in der Schule bleiben und gar nicht mehr zu ihm in den Unterricht kommen können? Willst du dann auch Jeki mit 10 Kindern in einem Klassenraum unterrichten?
    Wenn ich mal meine persönliche Lage beschreiben würde, kann ich nur sagen, das ich sehr ordentliche Honorare bekomme im Verhältnis zu dem, was in NRW üblich ist, ich sehr lange Verweildauern meiner Schüler und einen sehr guten Ruf bei Eltern, Schülern und den Musikschulleitern habe. Trotzdem sehe ich die Welt nicht so romantisch, wie du das darstellst. Ich unterrichte jetzt schon so lange und dies aus freien Stücken und immer in Abstimmung zu meinen spielerischen Tätigkeiten, weil ich das will, und ich sehe da eine ganz andere Berufswelt und vor allem eine zunehmende Verschärfung der Bedingungen.
    Also habe ich zunächst auch nicht gerade den allergrössten Grund zu klagen, jedenfalls nicht aus der aktuellen Situation heraus.
    Ich sehe aber von Jahr zu Jahr, wie sich die Gesamtlage entwickelt, das die Honorare eigentlich nicht ausreichend im Verhältnis zur Kostenentwicklung steigen(meist nämlich gar nicht), das immer mehr Eltern nur noch 30 Minuten Unterricht buchen, das die Stundenplangestaltung von Jahr zu Jahr komplexer wird und das eben das Thema Ganztagsschule, Jeki etc. die Existenz der Musikschulen und der privaten Musiklehrer bedroht.
    In meinen Gesprächen mit Kollegen bundesweit, die auch unterrichtend unterwegs sind, kann ich jedenfalls sehr viel Zukunftängste und Bedenken hören, wie das weiter gehen soll, wenn die Entwicklung so weiter geht.
    Und die sind nicht, wie von dir dargestellt, automatisch dann wohl eher schlechte Lehrer, unengagiert usw.
    Eigentlich finde ich das sogar schon irgendwie ärgerlich, das es jetzt schon fast wieder in die Richtung geht, das sei ein hausgemachtes Problem und seien die Lehrer engagierter und fähiger, würde alles viel besser laufen...


    Und das man davon Leben kann, ist so ein Satz, der bei mir zumeist die Alarmglocken läuten lässt. Meist kommt dann noch der Satz hinterher, das man ja das tut, was man liebt, und deshalb sei das irgendwie ok, das das Geld eher nicht so üppig fliesst...
    Ich kenne jedenfalls niemanden in D, der mit einem Honorarvertrag an Musikschulen üppig verdient. Da müsste es in Deutschland irgendwo Honorare geben, von denen ich noch nie was gehört habe.
    Die Aussage, ich kann davon Leben, ist im Prinzip nichts auszeichnendes. Man kann in diesem Land mit verdammt wenig Geld leben. Ich weiß, wovon ich spreche, weil ich mal vor ca. 20 Jahren von nahezu nichts leben musste.
    Aber ist das die Antwort auf die Frage, das man davon (irgendwie) leben kann? Genau so laufen ja die ganzen prekären Musikerlebensverhältnisse ab. Es geht irgendwie. Ist das der Status, der ausreicht?
    Dann können wir uns in D jegliche Diskussion um Hartz 4, Mindestlohn etc. sparen...

    ich denke, das sich durch bundesweites jeki, flächendeckenden ganztag, über-mittagbetreuung und was es da so noch alles gibt, die situation für instrumentalpädagogen noch stärker verändern wird, als es bislang schon der fall ist. ob es in 10 jahren die "klassische" musikschule überhaupt noch gibt?


    Das ist die Frage, die ja gerade angsterfüllt allerorten diskutiert wird.
    Die Damen und Herren Politiker haben ja in ihrer grossen "Weitsicht" überhaupt nicht bedacht, was diese Veränderungen alles anrichten. Die Sportvereine können ja auch ein Lied davon singen.
    Und wenn man dann von irgendwelchen Flachzangen hört, das dann einfach die Musikschule an die Schule gehen muss, dann erkennt man wieder, wie wenig Ahnung die Leute von der Materie haben und das sie die logistischen und konzeptionellen Problematiken nicht begreifen. Wie man in einen völlig verplanten und zerpflückten Nachmittag noch Instrumentalunterricht integrieren soll, wenn es noch nicht mal Räumlichkeiten dafür gibt...
    Und wir haben ja heute schon mit einer gewissen Regelmässigkeit den fall, das aufgrund dieser ganzen G8 Misere und Nachmittagsunterricht und ständigen Stundenplanänderungen es immer schwieriger wird, überhaupt einen für den Lehrenden akzeptablen und zufrieden stellenden Stundenplan hinzubekommen. Und dann würde man vielleicht noch gerne die 2 Freistunden füllen, geht aber nicht oder dir wird ein Unterrichtstag durch die glorreiche Idee, das alle 9. Klässler Dienstags jetzt bis 17 Uhr Unterricht haben, komplett zerlegt...
    Und ansonsten geschieht dann genau das, was in diesem Artikel angesprochen wird. Es wird halt den Zwängen jegliches sinnvolles pädagogisches Konzept und der klassische Individualunterricht geopfert. Die Infrastruktur wird auch völlig aussen vor gelassen und am Ende sitzen wir dann da und sollen in Klassen- und Fachräumen an schrottigen Instrumenten ohne entsprechende Ausstattung marodierende Kindergruppen disziplinieren und denen ein wenig Takt klopfen beibringen.
    Dann ist wenigstens auch der Instrumentalunterricht da angekommen, wo die allgemeinbildende Schule schon zuweilen angekommen ist. Einfach alles runterschrauben und am Ende behaupten, es geht doch...
    Hab ich schon mal erwähnt, was ich eigentlich von Jeki halte?
    Ich lasse das mal lieber... ;(

    Woher soll denn das angemessene Honorar für einen Musiker oder Musiklehrer herkommen?


    Das ist ja genau das, was der Artikel beschreibt. Wir verzichten schon seit Jahren, weil es ja allerorten heisst, wir können die Gebühren nicht erhöhen, weil sich sonst keiner mehr den Unterricht leisten kann.
    Werden die Gebühren nur um 5€ im Monat erhöht, hagelt es Abmeldungen.
    An einer Musikschule, an der ich mal unterrichtet hab, wurden die Gebühren für die Schüler erhöht, die Lehrerhonorare blieben aber gleich. Da hieß es dann auch, man müsse halt die Gebühren wegen der gestiegenen Kosten erhöhen, eine weitere Erhöhung zwecks Erhöhung der Lehrerhonorare sei aber nicht möglich. Dann würde ja der Unterricht zu teuer...
    Dann kommt vielleicht nach 10 Jahren mal eine kleine Erhöhung, die aber unterm Strich noch nicht mal die Inflation der letzten 10 Jahre ausgleicht.
    Natürlich ist das ein Dilemma, das der Unterricht teurer sein müsste, genauso sieht es bei den Gagen für Livemusik in vielen Fällen aus, aber auf der anderen Seite die "Kunden" das auch erst mal zahlen müssten.
    Nur sieht es ja schon lange so aus, das es ein recht einseitiger Verzicht stattfindet..
    Und man darf ja auch schon oft genug lesen/hören, das man seine Musik sowieso umsonst anbieten soll und pay to play muss halt sein und jetzt auch noch für jeden Schüler jede Woche 1 Stück transkribieren muss auch drin sein usw...
    Übrigens wollte ich auch noch kurz einem Satz widersprechen, der weiter oben mal gefallen ist:

    Zitat

    Der Staat investiert im Verhältnis ENORM mehr Geld in einen Musikstudenten im Vergleich mit wirklich jedem anderen Studierenden (Stichworte: Einzelunterricht, sehr kleine, exklusive Kurse, etc.) um am Ende einen Ausgebildeten zu haben, der sehr wenig Steuern zahlt und auch sonst niemand ist, an dem der Staat was verdient. Darüber hinaus nutzt er der Wirtschaft so gut wie nichts.


    Das wir der Wirtschaft nichts bringen, kann man so nicht behaupten. Musik ist omnipräsent. Das Erlernen eines Instrumentes ist etwas, was an sich tief in der Gesellschaft verwurzelt ist. Die Werbung bedient sich mannigfaltig der Musik, um ihre Produkte zu vermarkten. Filme brauchen Musik, Radio, Fernsehen alles und jeder braucht Musik.
    Und dafür braucht man Musiker! Ich weiß nicht, ob es mal eine Erhebung über die wirtschaftliche Bedeutung des Musiksektors in der Gesamtwirtschaft gibt. Aber wenn man mal alle Sparten zusammenaddiert, seien es die Instrumentehersteller, die Musikgeschäfte, die Musikschulen, die freiberuflichen Musiker, die Werbebranche, TV, Radio, Film usw., dann wird einem schnell die wirtschaftliche Bedeutung des Themas Musik klar. Da wird viel Geld umgesetzt bzw. mit Hilfe der Musik Geld verdient. Also das wir keine Steuereinnahmen generieren bzw. für die Wirtschaft irrelevant wären kann man wirklich nicht sagen.
    Am viel diskutierten Thema Tonträger kann man nur ganz gut erkennen, wie teilweise die Verteilung des generierten Vermögens falsch läuft als auch die Bereitschaft in der Gesellschaft, die Leistung zu honorieren.
    Eine Arbeitsstunde in der Autowerkstatt darf ja mal 50€ und mehr kosten, aber ein selbständiger Instrumentallehrer soll möglichst nur 10€ oder höchstens 20€ die Stunde kriegen...

    Ich möchte noch etwas nachschieben.
    Ein Abschnitt in diesem Artikel hat mich sehr nachdenklich werden lassen.

    Zitat

    Am unteren Ende der bildungspolitischen Hierarchie stehen die Musikpädagogen, die kaum noch eigenständige pädagogische Entscheidungen treffen (können) und sich stattdessen mittlerweile ausschließlich ökonomischen Kriterien zu beugen haben. Ein Bildungsauftrag lässt sich jedoch nur dann erfolgreich umsetzen, wenn er in Übereinkunft mit allen Betroffenen formuliert wird.


    Das beschäftigt mich schon seit langem und beschreibt auch im weiteren sehr gut die Frustration, die ich zuweilen im Unterricht erlebe, und was ich weiter oben mit dem Wunsch nach mehr Anerkennung für das, was man so tut, geäussert habe.
    Wenn man sich mit Kollegen über Yeki unterhält, dann weiss man bescheid und das Arbeitsklima hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert, da alle total unter Druck stehen, das man eigentlich immer mehr Unterrichten muss, nur um den jetzigen ökonomischen Status zu sichern. Und statt Honorarerhöhungen finden Vielerorts nur Umwandlungen von Anstellungen zu Honorarverträgen und Absenkung der Bezahlung statt.
    Von den Lehrern wird verlangt, immer mehr über den eigentlichen Unterricht hinaus zu leisten.
    Und es kommt auch zum Teil daher, wie in dem Artikel auch gut beschrieben, das Kollegen damit begonnen haben, "freiwillig" mehr über den eigentlichen Unterricht hinaus zu leisten, um sich nach meinem Eindruck dadurch einen Vorteil gegenüber den "Konkurrenten" zu verschaffen. Frei nach dem Motto: der Kollege macht ja "nur" seinen Unterricht. Da mach ich mal noch ein Ensemble und spiele damit auf dem Musikschulkonzert und mach das ohne Honorar. Da steh ich dann bei der Musikschulleitung besser da...
    Genauso hab ich schon erlebt, das da dann sehr kulant seitens der Schüler ausgefallene Stunden nachgeholt oder grosszügig Stunden hin und her verlegt werden. Das gefällt zwar den Eltern sehr gut, bedeutet aber am Ende des Tages für den Lehrer enorme zusätzliche Zeitliche Bindung und Belastung und womit man einmal angefangen hat...
    Freiwilliger Verzicht auf Honorarzahlung bei "rechtzeitiger" Absage eines Unterrichtstermins ist auch so was oder Verzicht auf einen Teil der Ferienregelung usw

    4 GB Grenze ist natürlich total bescheuert. Es würde wohl nur wenige cent kosten, das System >4GB fähig zu machen und zudem versteh ich bei der Verwendung einer SD Karte als Speichermedium die 4 GB sowieso nicht 8 oder 16 GB wären da ja nicht wirklich viel teurer und in der heutigen Zeit kann man einfach nicht genug Speicher zur Verfügung haben. Das 2box mk3 sollte da auch mal entsprechend zulegen, z.B. einfach mal 32 GB ab Werk.
    Das ist ja gerade die Stärke bzw. das entscheidend andere Feature zum grossen R.

    Die Vergleiche mir anderen Berufen sind immer müssig. BTW hast du mich in meinem Post wohl missverstanden. Ich beschreibe nur den Ist Zustand und der lautet, es interessiert im Prinzip niemanden, das ich einen akademischen Diplom Abschluss als Musiker von einer renommierten Musikhochschule habe. Niemand zahlt mir dafür einen Cent mehr Gage/Honorar noch kann ich daraus irgendwelche Ansprüche ableiten. Ich bekomme grösstenteils noch nicht mal Anerkennung dafür, das ich dies getan habe.
    Es gibt z.B. nichts deprimierenderes oder herbwürdigenderes als als freiberuflicher Musiker eine Mietwohnung zu suchen, die jetzt nicht in sozialen Brennpunkten oder "billigen" Wohnvierteln wohnt.
    Was ich in meinem Leben mir schon hab anhören müssen bzw. wie ich abserviert wurde, als die Sprache auf meinen Beruf kam und das ich in der Regel nur die Wohnung meiner Wahl bekomme, wenn meine sehr gut verdienenden Geschwister für mich eine Bürgschaft abgegeben, obwohl ich ein ganz ordentliches Einkommen habe, sagt alles über das durchschnittliche Standing eines Musikers in unserer Gesellschaft aus.


    Und wenn man schon mal Berufe vergleichen wollte, dann sollte man natürlich Lehrberufe mit dem Beruf des Musikschullehrers vergleichen. Das Studium ist vergleichbar und führt beides zu einem akademischen Grad, die Bezahlung im Beruf kann aber unterschiedlicher nicht sein. Ändern lässt sich dies allerdings eben nicht ohne eine gemeinschaftliche Organisation, die Dumping unterbinden würde.
    Denn die Musiker tragen halt selbst nicht unerheblich zu ihrer Situation bei. Was die Lehre angeht, ist es nun mal die Situation, das es viel zu oft, viel zu günstig angeboten wird und dann landen am Ende des Tages irgendwo alle im selben Bereich. Und wie ich schon oft schrieb, wenn viele mal anfangen würden zurechnen, was bei 5 Tage Musikschule an Monatshonorar zusammenkommt und dieses Einkommen aus freiberuflicher Tätigkeit den Bezügen eines Lehrers gegenüberstellt, dann weiß man, wie die Schieflage aussieht.
    Und genau dafür wäre eine Art Gewerkschaft oder solche Honorarsatzvereinbarungen wie z.B. bei Jursiten und Steuerberatern etc. keine schlechte Sache. Die haben sich gut organisiert und sind immer nur belustigt, wenn sie unsere Stundensätze hören...
    Für Gagen gilt im Prinzip das gleiche.


    Aber um mal auch die Diskussion ein wenig vom ewigen Geld Thema abzulenken, wäre ich schon ganz zufrieden, wenn die Anerkennung, der Respekt dem gegenüber, was man da tut, grösser wäre.
    Würde auch in vielen Bereichen allein dadurch schon ne Menge ändern...