Hallo,
welche Versicherung für wen sinnvoll ist, das kann man nur individuell klären.
Ich habe in der ferneren Vergangenheit gerne mal Versicherungen verglichen. Aufgefallen ist mir, dass es Direktversicherungen, gebundene Makler und freie Makler gibt.
Weiterhin ist mir aufgefallen, dass es Versicherungen gegen Dinge gibt, welche bei Eintritt des Schadensfalls die wirtschaftliche Existenz kosten können, welche oftmals nicht abgeschlossen werden, andererseits viele Versicherungen abgeschlossen werden, die ob der Situation oder gar des Verhaltens des Versicherungsnehmers nicht sinnvoll sind.
Aus privater oder beruflicher Erfahrung ist mir dann noch aufgefallen, dass Schadensregulierung so eine Sache für sich ist.
Danke für den wirklich schlauesten Beitrag soweit - ernsthaft.
Normale Musiker brauchen beim besten willen keine Instrumentenversicherung - ganz einfacher Grund: das Instrument ist in aller Regel, das bei Zerstörung/Abhandenkommen/etc. die Existenz eines Einzelnen bedroht. Wenn überhaupt ist die Instrumentenversicherung für einen Berufsmusiker mit einer entsprechenden Ausrüstung sinnvoll - nur hier ist auch wieder das Verhältnis zwischen Preis und Notwendigkeit fraglich.
Die Klauseln bei solchen speziellen, sich auf einen sehr begrenzen Umfang erstreckende Versicherungen, sind in aller Regel sehr umfassend - hier setze ich einfach mal die Instrumentenversicherung mit der gut bekannten und oft als unnütz bezeichneten Reisegepäckversicherung gleich.
Zitat
Gegen einen Zuschlag von 10% können die zu versichernden Gegenstände auch zum Neuwert versichert werden. Der Versicherungswert ist hier der Wiederbeschaffungspreis für gleichwertiges neues Equipment. Ist der sich aus Alter, Abnutzung und Gebrauch ergebende Zeitwert einer Sache niedriger als 50% des Wiederbeschaffungspreises (Neuwertes), so wird nur der Zeitwert ersetzt.
Alleine schon diese Klausel von SAM finde ich persönlich ein Unding - wenn man sein neues Schlagzeug versichert und nach beispielsweise zwei Jahren eine gewisse Abnutzung und ggf. einen leichten Vorschaden am Set hat, kann man sich diese "Neuwertklausel" sonst wohin stecken. Diese Probleme bekommt man spätestens im Schadenfall mit.
Zitat
Besonders zu beachten sind gewisse Ausschlüsse und Klauseln, wie z.B. Schäden durch grobe Fahrlässigkeit (...)
Das wird definitiv der erste Vorwurf im Schadenfall sein: "Sie haben grob fahrlässig gehandelt!" - zwar ist der Versicherer durch das neue Versicherungsvertragsgesetz in dem Maße leistunsgfrei, in dem das grob Fahrlässige handeln auch zum Schaden beigetragen hat - aber welcher Laie weiß schon, ob sein handeln zu 30%, 40%, 80% oder 100% den Schaden verursacht hat?
Zitat
Bei Vereinbarung einer Selbstbeteiligung in Höhe von 125 EURO je Schadenfall reduziert sich der zu zahlende Beitrag um 20% (ggs. Abweichungen möglich - bitte Angebot anfordern)
Auch noch so ein Fallstrick - Selbstbeteiligung ist schön und gut ... aber nicht, wenn hierdurch der Versicherer in den meisten Fällen (natürlich durch Berücksichtigung von Zeitwert und grober Fahrlässigkeit) nicht leisten braucht. Gerade die größte Angst des Musikers - ein Diebstahl - wird hier zur Enttäuschung, denn wenn bei einer geklauten 300 Euro-Snare nach x-hundert gezahlten Beitrags-Euros auch noch 125 Euro Eigenanteil und ggf. weitere Abzüge abgehen, bleibt nicht viel übrig.
Liebe Mittrommler - nehmt ein Tagesgeldkonto und legt dort die 100 Euro im Jahr an die Seite. Denn eine Instrumentenversicherung ist meines Erachtens in wirklich fast allen Fällen unnütz. Und das wichtigste: versichern sollte man in erster Linie existenzbedrohende Risiken! (Hierunter fallen u.a. die private Haftpflichtversicherung, Risikolebensversicherung bei nicht unerheblichen Krediten und der Absicherung des eigenen Einkommens bei Verlust der eigenen Arbeitskraft).
Wichtig: wer nach seiner individuellen Risikosituation eine solche Versicherung abschließen möchte, der soll das bitte tun! Wer hierfür aber auf o.g. Absicherungen verzichtet, hat definitiv einen Schatten weg...
MfG
Para
Edith hat noch etwas gefunden:
Zitat
Beitragssätze pro Tausend EURO Versicherungssumme zzgl. Versicherungssteuer (z.Zt. 19%)
Als ob der Beitrag nicht schon sehr hoch wäre, kommt hier sogar noch die Versicherungssteuer on Top - seriöse Unternehmen weisen stets den Bruttobeitrag aus.
Was ist noch merkwürdig finde: nirgends kann man die kompletten Versicherungsbedingungen einsehen - und diese "Erläuterungen" ersetzen keine vollständigen Versicherungsbedingungen. Denn wo stehen alleine schon die Obliegenheiten? Gerade im Schadenfall kann man bei Nichtbeachtung derselbigen ziemlich auf die Nase fallen.