Was du ansprichst ist durchaus gegenwärtig allerdings finde ich dass das nicht allzuviel mit der Mp3 Entwicklung zutun hat. Mir pers. ist das als Loudness War bekannt der losgelöst von Mp3 seit Jahren sein Unwesen treibt. Finde den Bericht auch ein bisschen Esotherisch:
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"Doch die CD stellt keine Frequenzen über 20.000 Herz dar und entfernt damit Klanginformationen, die das Gehirn möglicherweise unbewusst wahrnimmt."
Naja,.... Ich hätte gerne gewusst welche Musik über 20.000 Herz geschweige denn daran kommt....
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Jetzt zu meiner persönlichen Sichtweise: Die Programme, die grafisches editieren am Soundfile so einfach machen verführen vielevielevieleviele Produzenten einfach zu normalisieren und wenn da irgendeine Pegelspitze übersteht wird gleich alles wegkomprimiert. Die Leute verlassen ssich nicht mehr auf ihre Ohren sondern auf die Augen – und das ist fatal.
Mit einem Messer kann man sich ein Brot schmieren oder sich in den Finger schneiden. So siehts auch mit diesen "Verführwerkzeugen" aus. Meiner Ansicht nach ermöglichen die komplexen Möglichkeiten, Audio grafisch zu analysieren auch mit suboptimalem Equipment Störquellen in Audiosignalen ausfindig zu machen, bzw. sein Gehör zu Formen. Woher weiss ich sonst was z.b. 1kHz ist ?? Woher weiss ich, dass 100hz Bass ist? Meiner Ansicht nach lernt man das mit so einem Tool viel schneller als durch jahrelanges Equalizing, worum man dennoch nicht drumrum kommt.
Ich finde auch die Aussage dass heute alles wie ne DanceNummer produziert wird etwas übertrieben. Der Anspruch an Sound ist heute ein anderer geworden, wer heute gute Musik ohne den "Schmatzknall-Säg-Nerv-Multipenetrations"-Sound macht, wird nicht bemerkt, bzw. überhaupt gehört. Das kann man wörtlich nehmen, und merkt es in dem Moment, wo man eine Pink Floyd CD nach einer der heutigen Produktionen in den Player legt. Es gibt durchaus Aufnahmen wo noch Dynamik drin ist, imho geht die Musikentwicklung eher Richtung Dynamikfreiheit. (stark vereinfacht aber auf den Sektor bezogen, wo auch so produziert wird)
Trotzdem ist es erschreckend was man teilweise zu hören bekommt, volle Zustimmung. Das bekannteste Beispiel ist da wohl Californication von RHCP - im Kopfhörer die reinste Ohrenfolter - aber jeder Song der Platte war mal irgendwo auf Nummer 1.
Ich sehe das so dass die Scheere halt weiter ausseinander geht und die Produktion immer wichtiger wird.
Stichwort Soundkultur: Stellt euch 21century Shizoid Man von King Crimson mit heutigem Sound vor, das wär nix. Das muss so klingen. Und die Musik die heute so produziert wird muss auch so klingen. Grade bei den Drums und z.b. Metal. Was hat da der Sound noch mit dem zutun, was irgendwann mal der Stock erzeugt hat? Fast nix.
Ich finde man muss heute Produktion - Musik in einem engeren Kontext sehen als früher, früher dachte man eher "Aha! Aufnahme, da hat Jemand gespielt" und heute soll man die Konservierung möglichst nicht mehr hören und es soll einem Glaubhaft gemacht werden die Band spielt im Wohnzimmer. Daher kommen auch viele psychologische Schwierigkeiten an die Leute wie uns die sich teilweise selber den Anspruch stellen Dynamisch so perfekt zu spielen wie eine CD gelimitet ist. Aber das ist ein anderes Thema.....
Just my 2 cents. Jeder darf gerne anderer Ansicht sein.