Beiträge von seppel

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    Deine Theorie klang für mich eher nach einer allgemingültigen Aussage diese Thematik betreffend. Eben ähnlich dieser Aussagen:" Man müsse keine Noten lesen können bzw. dass die Theorie insgesamt die Musikalität hemmt."
    Da hier ja auch der ein oder andere Neueinsteiger ratsuchend mitliest, sollte zumindest auch eine Gegenposition bezogen werden. Das war mein Ansatz.


    dein ansatz ist völlig berechtigt.
    ich möchte nicht die jenigen entmutigen, die pausenlos üben um sich am instrument zu verbessern, vielmehr denjenigen mut machen, die meinen sie hätten nichts drauf und deshalb mit dem aufgeben liebäugeln.


    es gibt wirklich tolle musik in der hörzone, die fürs allgemeine "musikerohr" schrecklich klingt, aber ideenreich ist und etwas spezielles an sich hat.
    dilettantische aufnahmen von musik, die aus dem tiefsten inneren kommt, umgesetzt mit den gegebenen, bescheidenen mitteln.


    wer sowas "kritisch" zersägt, zerstört kunst in ihren anfängen. und das prangere ich an!
    was "wir" als musik bezeichnen, ist die pervertierung unser eigenen musikerfahrung. wenn das "so" klingt ist es musik; wenn es anders klingt ist es schrott.
    junge musikanten fühlen sich um ihr selbstbewusstsein beraubt, da die eckpfeiler gesetzt sind. diese eckpfeiler sind die hemmschuhe der kunst, der freien persönlichkeitsentfaltung desjenigen, der sich selber ausdrücken will.


    es ist wie ein pisswettbewerb.


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    Oder hast Du Dich seit damals in technischer hinsicht GAR NICHT weiterentwickelt?


    doch, das habe ich. son paar sachen kann ich ja auch. das ist ja nicht die frage.
    ich kann mir auch nen lick von trommler x in ein paar stunden übens draufschaffen und mir den groove zu "50 ways to leave your lover" draufschaffen.


    ich kann sowas aber nicht kreiren.


    dies ist ein ganz persönliches eingeständnis.


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    Achso, zu Miles, Zawinul und Zappa: die waren wohl nicht jeweils die allerbesten Techniker, aber SICHER DOCH NOCH ARG WEIT VORN!!!!!!


    sicher. das hat sie aber nicht ausgemacht.
    die hätten sich auch afs klo setzen können und dabei grossartige musik zustande gebracht.
    das ist eben genau der unterschied zu den leuten, die sie pausenlos versuchen zu kopieren.
    die ergebnisse sind dann auch meistens fürs klo.

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    Ich glaub das wollte uns Seppel damit sagen.


    nein. ich halte das ding einfach für überflüssig.
    detailierte gründe dafür gibt es, wenn man den begriff "tension watch" in die suche ein gibt.


    das problem mit dem kondenswasser wurde ja bereits geklärt, daher hab ich mir erlaubt zu spammen.

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    Aber wenn du es unbedingt nullen willst, mimm eine ebene Fläche und stell es drauf. Da ist die einzig sinnvolle Null, die man sich vorstellen kann.


    und dann schön mit nem hammer drauf hauen nicht vergessen!

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    Diese "Schritttheorie" würde ich für mich generell nie akzeptieren wollen. Der erste Schritt - festzustellen, was in mir steckt....das kann ich nachvollziehen. Daraus ergibt sich für mich aber nicht logisch 2. und 3.
    Viel mehr ist es dann mein Bestreben, an den Mankos zu arbeiten. Mikroevolution quasi ;)
    Ums auf den Punkt zu bringen :
    Im Idealfall sollten sich bei einem Trommler technische Fertigkeiten und künstlerisches Potential jeweils im höchsten Maße finden lassen.


    diese theorie ist nicht irgendwo abgeschrieben, ich habe sie gestern abend zu wort gebracht, als ich über mein bald 25 jähriges dasein als trommler resümierte.


    ich will das gerne nochmal erläutern:


    der erste schritt, festzustellen was in mir steckt, zeigte sich in den ersten jahren, wurde mir aber erst später wirklich klar. es ist nicht viel gewesen.


    ich hatte die fähigkeit das schlagzeugspiel zu erlernen, für den hausgebrauch, hatte immer ne band am start.
    ich habe mich an anderen drummern orientiert, ohne jemals für mich die möglichkeit gesehen zu haben, deren level erreichen zu können. das war mir nach 2 - 3 jahren trommelns schon klar.
    warum?
    ich hatte keinen bock darauf mich ernsthaft mit der materie auseinanderzusetzen. dieses "problem" hatten typen wie cobham, phillipps und konsorten mit sicherheit nicht, da diese typen innerlich "brannten", aus ner passion ne mission machen mussten, weil sie nicht anders konnten!
    trommeln war nie mein einziger lebensinhalt. von daher waren die gleise schon gestellt gewesen.


    zum zweiten schritt, diese sachlage wirklich zu akzeptieren und nicht mehr herumzuträumen von einer karriere als "rockstar", kam es bei mir nach ca. fünf jahren.
    (um es nicht völlig offtopic werden zu lassen: da arbeitete ich bereits mit doublestrokes und konsorten.)
    mitnichten wollte ich mit dem trommeln aufhören, und der gedanke einmal ein superstar zu werden war längst im nirvana verschwunden.


    mein wunschtaum als 13jähriger und die realitätslage als 18 jähriger schlossen sich gegenseitig aus. was nun?


    somit bin ich bei schritt drei gelandet: der umgang mit dieser fast schizophrenen situation.


    mit den mir gegebenen, und durch meine persönlichkeit selbst eingeschränkten mitteln das beste aus mir rauszuholen, ohne viel dafür tun zu müssen war und ist das stichwort. und so mache ich das bis heute.


    sicher kann ich technisch nicht glänzen, aber ganz unbescheiden behaupte ich von mir keine rock-, pop-, standardjazz- oder punkband zum einsturz zu bringen.
    bei metal und latin und be-bop muss ich aber passen.



    aber das nur nebenbei.



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    was muss ich tun um ein guter trommler zu werden?" wer sich diese frage stellt sollte besser feuerwehrmann werden oder federball spielen.


    chuck, diese frage stellt sich nicht. jemand der das talent und die passion in sich hat, der trommelt bereits.
    vielleicht war es etwas unglücklich von mir formuliert, aber es geht letztendlich um den guten musiker.


    ist miles davis technisch super gewesen? sicher nicht. zappa, auf der gitarre? sicher nicht. zawinul, am keyboard? es gibt immer technisch bessere.
    stevie wonder am schlagzeug, das ist musik! das ist technisch "scheisse", aber es ist musik durch und durch. warum?
    weil stevie wonder die essenz von musik ist! jedes molekül das er einatmet, perlt als musik wieder aus ihm heraus.
    dieses vermögen lässt sich nicht erlernen!


    sollen wir unwürdigen, kleinen lichter nun aufhören zu musizieren? ich finde nicht das wir das tun sollten.
    aber das wir uns den arsch aufreissen, uns unser leben durch viel ehrgeiz gepaart mit fehlender musikalität zur hölle machen um dann doch nichts wirklich grosses zu erreichen, halte ich für überflüssig.


    eine gesunde selbsteinschätzung von sich zu haben, zu machen was mit den persönlichen mitteln zu erreichen ist, kann mein kleines menschenherz durchaus befriedigen.



    wer hat bei nem rolling stones, westernhagen, tote hosen und sonstwas für stadion-rocker-gigs schon mal nen duoblestroke gehört? die ziehen millionen von leuten und können "nix"! nur musik können sie halbwegs.


    es gibt wichser und es gibt wichsvorlagen.
    jeder kann sich aussuchen was er sein will.


    keines von beiden? seh ich auch so.

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    Also ich würde die Rudiments mal mit neuen Worten vergleichen, die man in einer anderen Sprache lernt. Je mehr neue Worte ich lerne, um so besser kann ich mich ausdrücken und umso interessantere Geschichten kann ich erzählen.


    ja und nein.
    langweilige, alte geschichten in neue worte verpackt sind immer noch langweilige, alte geschichten.


    es ist ein irrglaube, durch die verbesserung seines wortschatzes gleichzeitig auch ein interessanterer mensch zu werden.
    menschen, die was in sich haben was sie rauslassen müssen, suchen sich ihre wege und finden sie auch.


    glaubt jemand ernsthaft, es gäbe "rudiments" die einen dazu führen könnten, werke wie thomas mann es vermocht hatte zu verfassen?


    wenn nichts in dir steckt kommt auch nichts aus dir heraus.


    zu erkennen was in dir steckt ist der erste schritt.
    zu akzeptieren, was nicht in dir steckt, ist der zweite schritt.
    damit umgehen zu können ist der dritte schritt.


    ich hoppel jetzt mal fröhlich in die federn.
    man muss nämlich garnicht alles können um glücklich zu sein.



    und da könnt ihr in der nächsten halbzeitpause mal ne viertel stunde drüber nachdenken.
    viertel stunde?
    schafft ihr schon.


    danke, fritz.

    die HH becken können nicht gerade aufeinander liegen, sobald man draufhaut.


    wer da nicht auf die kante des bottom beckens hauen möchte, der besorge sich ne blockflöte.


    edit:
    für eisenmike ein e-drum bitte.

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    Bei dem einen verbiegen/reißen die Becken, bei dem andren nicht.


    das liegt aber nicht am becken, sondern an dem bediener dessen.


    jedes becken hat einen punkt, an dem das maximum an klangentfaltung erreicht ist. geht man darüber hinaus, gibt es dellen oder risse.


    paperthin crashes halten "ewig", wenn man sie nicht überfordert sondern sachgemäß behandelt. rock crashes gehen schneller kaputt, weil man wirklich drauf eindreschen muss damit was rauskommt. dazu kommt, daß das dickere material unflexibler auf belastungen reagiert, also eher bricht.

    Zitat

    Wenn aber alles büngig ist bis und plötzlich ragt das Bottom auf einer Seite nen Stück raus


    ...dann hat man auf die HH draufgehauen.


    du bist vielleicht ein stratege.

    das kann auch bei teuren becken passieren, bei den billigen messingblechen ist es aber die regel.
    ich kenne nur ein teures becken, daß beulen vom spielen bekommen hat:


    JBs verliehenes und geliebtes 18er 2002 crash aus den siebzigern.
    davon gibts irgendwo auch ein foto hier, weils wirklich so außergewöhnlich war.


    in der regel verbeulen bronze becken nicht, wenn man nicht wie ein geisteskranker darauf eindrischt.


    http://www.drummerforum.de/forum/thread.php?threadid=10757

    wenn du becken mit handelsüblichen mittelchen putzt, ist der lappen schwarz. da kannst du polieren bis du selber schwarz wirst, der lappen ist auch noch nach dem 17. mal drüberwischen schwarz.
    das zeug perlt dann mit hilfe der sticks auf auf die felle über.


    wer keine schwarzen felle will soll seine becken einfach nicht chemisch vergewaltigen, sondern sie besser mit nem trockenen tuch, vor jeder benutzung, von staub befreien.


    putzwahn kann eben auch nach hinten losgehn.

    wichtig ist es, mit den gegebenen mitteln das bestmöglichste aus sich heraus zu holen. ob man da jetzt dieses und jenes beherrscht ist im grunde nebensächlich.


    ich bin nicht bereit dazu alles zu üben was schonmal gespielt wurde. mir ist das nicht wichtig genug. oder: ich bin einfach zu faul.
    üben ist für mich arbeit. darauf habe ich nach feierabend keinen bock.
    diese einstellung mag für manchen ungewöhnlich klingen, sie ist aber von grund auf ehrlich.
    ich habe mich damit abgefunden, daß ich kein supertrommler werden werde.
    es lebt sich so sehr entspannt und das musizieren macht mir immernoch freude.


    die jenigen, die richtig gut sind am instrument, die haben einfach bock darauf und empfinden das nicht als "arbeit". die müssen das einfach tun weil sie es wollen, nicht anders können!


    ich bin so nicht, und deshalb sind die am gerät besser als ich.
    zu recht!


    "was muss ich tun um ein guter trommler zu werden?"
    wer sich diese frage stellt sollte besser feuerwehrmann werden oder federball spielen.

    bei 32steln akzentuiere ich persönlich nicht mehr.


    täglich ne halbe stunde zu üben hilft enorm!


    bei einmal die woche proben mit der band, 2-3 stunden, dauerts 2 jahre, bis es relativ rund läuft. bei mir jedenfalls.


    mit doubles kann man jedenfalls schön einen auf dicke hose machen ohne sich dafür den arsch aufreissen zu müssen.
    doubles sind eine art lametta am weihnachtsbaum.
    ohne baum nützt dir das lametta leider nix.


    darum gings mir, red.

    mach das mit dem set so wie DIR es am besten passt.


    mit doubles kann man ganz gut auf die kacke haun, ohne viel üben zu müssen. nach 2 jahren kannste das, wenn du das zeugs regelmässig spielst, ohne extra dafür zu üben.
    dann machste schön doubles auf der snare und kombinierst das mit akzentuierten singles auf den toms, becken usw. . dann halten dich alle ahnungslosen für einen grossartigen techniker und du wirst gehuldigt, ohne wirklich etwas zu können.


    so mach ich das seit 15 jahren.


    hilfreich ist es, wenn du einigermassen grooven kannst. ist das nicht der fall nützen dir auch keine doubles.

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    mal ne dumme frage am rande: warum gibt es keine 11" trommeln. wenn es von wegen stimmintervallen keinen sinn macht muss mir einer erklaeren warum dann 15" toms gebaut werden.


    weil trommler reaktionäre spinner sind und john good in den neunzigern mal behauptet hat, das es unsinnig sei trommeln wie orgelpfeifen zu bauen.


    natürlich spricht nichts gegen 11er, 13er, 15er oder 17er toms.