Beiträge von streichelzeuger

    Ich besitze etwa 10 Jahre alte Hearsafe Big Phones, deren Aussenkonstruktion ganz einfach aus einem Peltor Mickymaus-Gehörschutz besteht. Der isoliert vor allem sehr viel besser als andere vergleichbare Kopfhörer, klingt auch super. Kenne die Vic Fürth nur vom kurzen Probe hören, die fand ich im Vergleich schwach.



    Dann habe ich noch so Thomann-Eigenmarke Isolating Headphones, die klingen recht mittig und machen nur "so mittel" Spaß.


    Am liebsten spiele ich mit Sennheiser IEM40Pro und Comply Memory-Foam-Tips. Das ist auf Dauer angenehmer als schwere Kopfhörer, isoliert sehr gut und klingt einwandfrei.

    Du hast mich schon wieder erwischt,hihi..

    Low Cut ist tatsächlich das falsche Wort, bzw. ist so eine typische Low-Cut Taste am Mixer mit so 18dB/Oktave ab 80Hz abwärts nicht das richtige Werkzeug gegen Nahbesprechungseffekt. Diese Dinger sind ja mehr so gegen Körperschallgerumpel, Trittgeräusche und sowas geeignet.


    Die Bassanhebung beim Nahbesprechungseffekt steigt glaube ich so um den Dreh mit 6dB pro Oktave an, und dementsprechend flach müsste man einen Low-Shelf ansetzen, und die Frequenz je nach Abstand wählen.


    Meine zwei Digitalpulte (ich habe ein UI24 für die Band, und zwei Behringer XR12 für den Heimgebrauch am Gaming PC und E-Drumkit) haben zwar beide stimmbare Low-Cut filter, aber die sind für diesen Zweck (also als Werkzeug gegen Nahbesprechung) auch zu steil. Wenigstens kann man am UI24 zwischen 12 oder 18 dB/Oktave wählen, aber die für den Nahbesprechungseffekt sinnvolle Variante "6dB/okt" fehlt. Naja, nimmt man eines der parametrischen Bänder her, hat man heutzutage ja genug von in jedem Kanal ;)

    Oder verstehe ich dich falsch?

    Nee, deine Beobachtungen sind schon richtig. Den Nahbesprechungseffekt habe ich vergessen zu erwähnen zur Vereinfachung bewusst außen vor gelassen :D Den gibts in der Praxis natürlich auch noch, und der wirkt sich in die gegenteilige Richtung (näher -> bassiger) aus. Wichtig hier ist, richtige Druckempfänger-Kugeln wie dein Messmikrofon haben den Nahbesprechungseffekt nicht. Also überhaupt gar nicht - prinzipbedingt.

    Alle Richtmikrofone haben den Effekt dagegen prinzipbedingt immer, außer daß bei manchen Mikros der Frequenzgang "entzerrt" wird. Also für einen bestimmten Abstand berechnet, wird mit eingebauter EQ-Kurve gegen den Nahbesprechungseffekt "gegengehalten". Diese Mikros klingen dann bei größerem Abstand erstmal dünn, weil dann der Nahbesprechungseffekt weg ist, aber die eingebaute EQ-Kurve immer noch da ist.


    Die Übergänge zwischen Freifeld und Diffusfed sind übrigens natürlich fließend, es gibt in der Raumakustik dazu noch den Begriff des Hallabstandes, das ist für eine bestimmtes System (Quelle, Raum, Mikro) der Abstand zwischen Mikro und Quelle, bei dem Direktschall und Diffusschall gleich laut sind. Ein Merksatz in der Tontechnik lautet, daß die Richtcharakteristik eines Mikros nur innerhalb des Hallabstandes wirkt, und Mikrofone immer innerhalb des Hallabstandes zu positionieren sind, wenn man keine Raummikrophonierung erreichen möchte.


    Außerdem gilt grundsätzlich zum Hallabstand:

    Große Räume haben einen größeren Hallabstand als kleine

    Nachhallendere Räume haben einen kleineren Hallabstand als trockene Räume.

    Richtende Mikros machen einen größeren Hallabstand als Kugeln (Niere und Achten das 1,7-fache von Kugeln, Hypernieren das 2-fache von Kugeln)

    Richtende Quellen machen einen größeren Hallabstand als kugelförmig abstrahlende.


    In guten Aufnahmeräumen, wo man gute direktschall-lastige Aufnahmen machen können will, muss der Hallabstand so groß sein, daß man das Mikro gut innerhalb des Hallabstandes platzieren kann, ohne daß man in den Bereich hineingerät, wo der Nahbesprechungseffektes zu ausgeprägt wird.


    Als Amateure sind wir - zumeist nicht in solchen Räumen unterwegs - halt in den Arsch gekniffen: Innerhalb des Hallabstandes bedeutet für uns (wenn wir nicht gerade mal Open Air oder in einem großen Saal sind) automatisch auch: ordentlich im Bereich der Nahbesprechung.


    In den Proberäumen wo ich so unterwegs bin, bedeutet ein Abstand von 30cm mit einer Niere oft schon, daß man sich ungefähr am Hallabstand bewegt, und so klingts dann auch - viel Raumanteil auf allem, was nicht zentimeternah an der Quelle hängt (und entsprechend ordentlich low-cut braucht, wegen Nahbesprechung)


    So Späße wie Grenzfläche vor der Bassdrum oder Glyn-Johns-Methode, aber leider auch schon stinknormale Overheads sind in solchen kleinen Räumen defakto alles Raum-Mikrofone. Eben weil sie sich am oder jenseits des Hallabstandes befinden -> Diffusfeld.

    Ingenieurs-Sicht:

    Raummikrofone befinden sich im Diffusfeld. D.h. so weit von den Schallquellen entfernt, daß die Mikros praktisch betrachtet kaum noch Direktschall abkriegen, sondern nur noch den Raum-Sound. Dieser besteht aus (mehrfachen) Reflexionen, trifft daher aus allen Richtungen gleichverteilt aufs Mikro. Das bedeutet zum einen, daß die Richtcharakteristik des Mikros nicht mehr "wirkt", und zum anderen daß der Diffusfeld-Frequenzgang des Mikrofons (der mit Schall aus allen Richtungen gleichzeitig gemessen wird) zum Tragen kommt, und nicht der Freifeld-Frequenzgang (der ausschließlich mit Schall aus der Hauptrichtung gemessen wird). Der Unterschied zwischen den beiden: Da die Richtcharakteristik von Richtmikros zu den tieferen Frequenzen immer weniger ausgeprägt wird, ist der Freifeldfrequenzgang eines Mikros immer untenrum etwas "schlanker" als der Diffusfeld-Plot des gleichen Mikros. Je nach Einsatzweck des jeweiligen Mikrofones geben die Hersteller üblicherweise nur einen der Plots an, steht aber meistens dabei, welcher das ist.

    In Kürze also: Richtcharakteristik des verwendeten Mic ist "im Raum hängend" wirkungslos. Resultierender Sound einer typischen Niere vermutlich basslastiger und mumpfiger als im normalen "Close-Mic" Einsatz, Ein absenkender Griff an den EQ behebt das aber leicht.


    Technisch-Religiöse Sicht:

    Als Raummikrofone darf man nur Druck-Empfänger-Kugeln einsetzen, Einsatz von EQ ist des Teufels!


    Künstlerische Sicht:

    Erlaubt ist alles, was gefällt!


    Künstlerisch-Religiöse Sicht:

    X hat es so und so gemacht, darum ist das das beste!

    Ich behaupte mal die Hihat ist nie zu leise, auch bei Punk nicht, egal welche Becken man spielt. :P ^^

    Ein wahres Wort :)

    An meinem 2002er Standard-Satz ist eine normale "14er nicht-SOUND-EDGE " HiHat und ich hatte nie das Gefühl daß die nicht genug durchkommt.


    Im Gegentum - bei meinen anderen HiHats war ich immer auf der Suche nach etwas, was dezent daherkommt und mein Gitarristenvolk nicht noch zum weiter aufdrehen aufstachelt.

    Vorweg, ich besitze ein paar Einsteiger-IEMs von Sennheiser IE40PRO, die sind wie in der Preisklasse zu erwarten, mit normalen dynamischen Treibern ausgerüstet. Genau wie vermutlich alle günstigen Chinesen-IEMs, und vor allem auch wie die meisten kabelgebundenen HiFi-Kopf-im-Ohr-Dinger.

    Dazu die passenden MemoryFoam-Tips von Comply, und einen Fischer Amps-In-Ear-Stick (kabelgebundenes, batteriebetriebenes Beltpack)


    "Die geilen und teuren" IEMs haben ja zwei wesentliche Abgrenzungsfaktoren zum Billigheimer: Balanced Armature Mehrwege Treiber, und Custom Molds


    BA-Treiber, habe ich mir zugegebenermaßen noch nie anhören dürfen. Laut Marketingsprech können die Dinger noch viel viel lauter als dynamische bevor die Verzerrungen einsetzen. Danke, das brauche ich nicht, ich monitore auch mit meinen IE40PRO nur in einem Lautstärkebereich, den diese ohne merkbare Verzerrung wiedergeben können, ich brauche schließlich meine Ohren auch morgen noch ;)


    Ich wollte in das Thema IEM sowieso erst einmal günstig einsteigen, und dachte mir daß die IE40PRO bei einem späteren Upgrade auf irgendwas mit Custom Molds und BA-Treibern ja kein verlorenes Geld sind, sondern immer noch als Backup herhalten könnten. Meine ersten Erfahrungen mit den IE40PRO haben dann aber bereits so überzeugt, daß ich den Upgrade nicht für nötig befand, und mein Geld in andere Dinge steckte (L80-Becken fürs heimische Üben, und Audix D1/2/4 Mikros für meine Trommeln, ich denke ich habt Verständnis für solcherlei Investitionen ;) ? )


    Ich habe dann irgendwann ebenfalls festgestellt, wenn ich meine Hifi-Knöpfe mit Foam Tips bewaffne, funktioniert das, im Gegensatz zu den gängigen Glaubenssätzen, ebenfalls sehr gut und klingt sehr brauchbar (Ich stimme dem gesagten zu, selbst das ist schon deutlich besser als die übliche Proberaum-Klangsuppe). Die Über-Ohr-Kabelführung der Musiker-IEM fehlt halt, weswegen ich diese Lösung aus praktischen Gründen nicht empfehle.


    Für Custom Molds würde ich tatsächlich irgendwann noch mal Geld in die Hand nehmen, ich habe ein paar angepasste Elacin-Gehörschutz mit 15dB-Filtern. Der Tragekomfort ist gegenüber Memory-Foam-Tips schon deutlich besser.

    Hi Werner, hier auch ein Werner :)


    Ich habe gerade mal nachgemessen. Ich sitze auf meinem Hockern immer so etwa auf 51cm Höhe, bei 173cm Körpergröße.

    Meine drei Hocker könnten alle noch ein Stückchen höher wenn es sein müsste, das sind übrigens Gibraltar 9608E (runde Sitzfläche mit einer Spindel zur leichten Höhenverstellung, 51cm ist bei dem fast ganz unten) und der Gibraltar 5608 (runde, dünn gepolsterte Sitzfläche, ein Leichtbau-Hocker mit einer einfachen Klemmung, da bin ich mit 51cm eher so in der Mitte des Möglichen). Früher hatte ich mal einen runden Pearl Roadster, ebenfalls mit Spindel, der war auch deutlich höher einzustellen als die von mir bevorzugte Höhe, wurde "oben" dann aber wackelig.

    Also, nur der Vollständigkeit halber - wurde das EMAD2 schon empfohlen :) ?

    Ich bin ein Freund der eher trockenen Bassdrum, und habe nach jahrelangen Remo-Powerstroke-gebrauch bei meiner neuesten Bassdrum (eine 18x7 Tama Club Jam Pancake) das EMAD2 in 18" aufgezogen, und finde das ganz prächtig. Im Vergleich zu dem Werksfell-Murks macht die Kick plötzlich Spass. Gegenüber den größeren Kickdrums meiner anderen Sets (20" und 22") kann die Kombo allerdings nicht im weitesten anstinken. Wie von mehreren Vorpostern richtig angemerkt, Physik eben.


    Was ich grundsätzlich empfehlen kann, ist die Website Drumhead Authority - Compare Drumheads: Remo vs Evans vs Aquarian.

    Dort kann man sich alle üblichen Felle genauer ansehen, insbesondere den Aufbau der Felle. Im Prinzip bestehen ja alle Felle aus Mylar-Folie in verschiedenen Dicken (2,3,5,7,10mil üblicherweise), manchmal mehrere Lagen davon, manchmal mit Öl zwischen den Lagen, manchmal mit Dämpfringen, mit Center Dots, mit oder ohne Beschichtung, Löchern etc...

    Auf dieser Seite kriegt man einen Einblick, wie die verschiedenen Felle aufgebaut sind, leider sagen die Hersteller und Shops nicht viel dazu.

    Mir hat das zur Transparenz und zum Verständnis der Produktpaletten der verschiedenen Hersteller viel geholfen (wo sind vergleichbare Produkte, wo sind Besonderheiten, die es nur bei einerm Hersteller zu haben sind etc)

    Ich offenbare mich gleich mal als ahnungslos bei den zu verwendenden Materialien - ich habe allerdings auch schon drüber nachgedacht, ob ich meine Sticks in Plastik/Nylon (wenn es das in flüssiger Form gibt "dippen" könnte, ggfs. mehrfach wiederholt nach jeweiliger Trocknung, um auf einem langsam dahinschwindenden Stick-Tip wieder Material aufzubauen.

    Was wäre da geeignet und hinterlässt keine Spuren auf meinem Equipment (also nur solche, wie das normale Sticks auch tun?)


    Mit ein bisschen Übung, so stelle ich mir das vor, könnte man auch die Tip-Form selber beeinflussen, je nachdem wie man den Stick beim Trocknen hält (Man muss ihn beim Trocknen vermutlich drehen, damit der Spass geichmässig wird?)

    Nee, das steht für Open Sound Meter ^^ Open Sound Meter


    Das ist eine zweikanalige FFT-Analyse, d.h. man vergleicht damit immer zwei Signale miteinander. Hauptanwendung ist das Einmessen von Beschallungsanlagen. Man spielt eine beliebige Musik über die PA ab, und füttert die Software in Realtime mit zwei Signalen. Einmal das Originalsignal, wie es in die PA hineingeht (also am Eingang des Systemprozessors, Frequenzweiche o.ä.) und zum anderen das aufgenommene Signal eines Messmikrofons im Raum. Man braucht also kein dediziertes Testsignal wie Rosa Rauschen, um den Frequenzgang eines Systems zu ermitteln.


    Hier im konkreten Fall würde man unmodifizierten Preamp gegen modifizierten Preamp testen. Oder halt zwei Tests nacheinander durchführen: Originalsignal gegen Original-PreAmp, Originalsignal gegen modded-PreAmp.

    Ich würde, um eine ernsthafte Wiederholbarkeit/Vergleichbarkeit herzustellen, und Einflüsse spielerischer Performance auszuschließen, ganz ohne Mikrophone testen, sondern den Preamp mit vorgefertigten Signalen durch eine DI-Box hindurch füttern. Nur eine eite des Preamps modifiziert, die andere im Original


    Dann das ganze mit Software wie SMAART (teuer) oder OSM (free) auf die Unterschiede in Impulsantwort, Frequenzgang, Phasenlage etc analysieren.

    Auch meine Antwort ist leider keine richtige -

    um hier eine vernünftige Aussage über die Qualität der XDrum-Felle machen zu können, müsste man erst mal wissen, was man mit einem bestimmten XDrum-Fell nun konkret vor sich hat, um anständig mit den Markenprodukten vergleichen zu können. Leider finde ich keine Thickness-Angaben zu XDrum im Netz, und damit wird der Hersteller für mich schon uninteressant.

    Dicke und Anzahl der Schichten machen den Ton eines Felles nun mal maßgeblich aus - soll ich die Foliendicke für ein paar EUR Ersparnis zum Markenprodukt nun erraten, oder einfach - I feel lucky - einfach mal ein Los der Fell-Lotterie ziehen?


    Ich merk schon, ich bin nicht die Zielgruppe für dieses Zeugs :)

    Ausgegliedert aus dem Galerie-Thread von Oliver Stein - Gruß Uli (mc.mod)




    Sehr schöne Aufnahmen, das Schlagzeug und seine Einzelquellen sind richtig schön breit aufgezogen. So einen Raum müsste man haben, naja, und die KM184 :)

    Zur Fachsimpelei zwischen ORTF und EBS will ich dann aber auch noch was schlaumeiern:

    EBS ist ja nach dem guten Eberhard Sengpiel benannt, der damit offenbar eine "einfaches" Setup für Anfänger erfinden wollte, bei dem der Aufnahmewinkel von tatsächlich mit dem optisch sichtbaren Winkel zwischen den Mikrofonachsen übereinstimmt. Der Aufnahmewinkel ist bei ORTF und EBS ja fast gleich, im Unterschied ist der Anteil der Laufzeitstereophonie bei EBS etwas höher als bei ORTF.


    Auf der alten Website von Sengpiel gibt es hierzu einen Stereo-Rechner, der einem bei gegebenen Öffnungswinkel und Mikrophonbasis (Abstand zw. den Mikros) den resultierenden Aufnahmewinkel berechnet.


    Visualisierung aller Stereo-Mikrofonsysteme mit zwei Mikrofonen in Äquivalenzanordnung - Visualisation des Stereosystems - Aufnahmebereich Audio zwei Mikrofone Aufnahmewinkel Laufzeitdifferenz Pegeldifferenz Mikrofon Visualisator Visualization Orchesterwinkel Winkel Klangkörper XY MS - sengpielaudio Sengpiel Berlin


    Da man sich damit für die jeweilige Drumkit-Breite und Overhead-Höhe dann einfach sein eigenes System mit gewünschtem Aufnahmewinkel als Startpunkt ausrechnet, und von dort ausgehend finetunen kann, braucht man die Standardsysteme (wie ORTF, NOS, XY; AB, DIN, RAI etc) dann eigentlich kaum noch.


    An dem Idealziel, also daß einem

    - weder alle Klangquellen des Kits an die äußeren Ränder der Stereobasis wandern

    - noch daß das Drumkit schmal und mittig im Stereofeld sitzt,

    ist man durch das Ausrechnen schon im ersten Wurf näher dran als nach stundenlangem Experimentieren mit willkürlichen oder auch altbewährten Stereo-Setups.

    Ich denke, mit den von dir anvisierten Kits, zu ungefähr den Preisen, wie hier angegeben, gehst du schon in die richtige Richtung. Von dieser Einsteiger- bis unterer Mittelklasse tummelt sich einiges im Markt, und man kriegt da mit frischen Fellen immer einen anständigen Sound raus, bei dem man auch gerne spielen mag. Vielleicht solltest du dich auf "coole" Marken konzentrieren, auch wenn das deinem Sohn derzeit noch nicht wichtig ist. So doof es ist, könnte auf die gefühlte Zufriedenheit mit dem Kit ja doch langfristig positive Auswirkungen haben.


    Objektiv wichtig ist nur, daß nichts kaputt ist, also keine Risse in den Kesseln, oder daß die einzelnen geleimten Holzlagen des Kessels auseinandergehen, der Kessel oder der Spannreifen verbogen und nicht mehr rund sind oder sowas. Die Schrauben müssen halt gängig sein, und weder eingerostet noch "abgedreht"

    Bei den typischen Kits, die nur im trockenen Heim rumstanden und selten bis nie auf-(abgebaut und transportiert wurden, ist normalerweise nichts zu befürchten. Die abgerockten Dinger dagegen, bei denen der Flugrost schon die undrehbaren Stimm-Schrauben verrät, und der muffige Geruch von Feuchtigkeits- und Schimmelschäden zeugt, die erkennt man sofort. Die sollte man vorbeiziehen lassen, wenn man sich nicht gerade als Restaurateur beruflich neu erfinden will...


    Ihr solltet nach dem Kauf noch Budget auf der Seite haben, um evtl. einen bequemen und nicht quietschenden Hocker zu kaufen, sowie auf jeden Fall neue Felle, die machen einfach den größten Teil des Sounds aus. Bei Kits, die im gebrauchten Zustand noch mit so Billig noname-Fellen (Remo UX gehört leider auch in diese Kategorie) verkauft werden, weiss der Kenner auf Anhieb, warum (so oft der originaltext in Kleinanzeigen) "..selten gespielt, weil das Interesse unseres Sohnes leider nicht dauerhaft war.."


    Vielleicht kann euch euer Drumlehrer zu Fellen beraten - ich würde sagen fürs heimische Spiel dürfen gerne doppellagige Rock-Felle her, und für die Kickdrum gerne ein vorgedämpftes Fell. Gar nicht mal, weil der Sohnemann zuhause so einen Krawall machen soll, sondern wegen der Haltbarkeit (wenn z.B. der ahnungslose Nachbarjunge brutal reinlangt, bevor man eingreifen kann), und weil ohne umgebenden Bandkontext die etwas obertonärmeren, "trockener" klingende Felle angenehmer klingen, und mehr der typischen Erwartungshaltung entsprechen. Schöner "Knack" beim draufhauen, tiefer Grundton-lastiger Ausklang, und möglichst wenig "boinggg" (letzteres will nämlich der typische Anfänger gar nicht hören, kommt aus dem Standard-Billigfell leider aber genau so raus)


    Ja, und dann Becken. Ich würde die Becken, die bei so einem Kit dabeisind, halt erst einmal mitnehmen, oft aber klingen die bei Billigteller grauslig und dann schreit es nach Ersatz. Wenn man tiefer in das Hobby einsteigt, gibt man für die Becken oft das meiste Geld aus (im Vergleich zu den anderen Komponenten eines Schlagzeugs), und hier sind die Unterschiede zwischen den Becken, sowohl preislich als auch finanziell, schon krass.

    Während man aus billigen (aber intakten) Kesseln mit guten Fellen für vertretbares Geld immer einen anständigen Sound zaubern kann, kosten gute Becken leider fast immer gutes Geld (Schnäppchen möglich, aber erfordert Zeit und Geduld, und ein bisschen Fachwissen). Obendrein kaufen viele Anfänger, die falschen Becken. Oftmals viel zu dicke und laute, die man auch ordentlich hauen muss, damit der gewünschte Klang rauskommt - Becken, die auf einer 50m breiten Bühne gut kommen, aber eben nicht im heimischen Übungsraum, und auch nicht beim ersten Konzert in der Schulaula. Tatsächlich kann ich hier nur zu dünneren und leichteren Serien raten - außer natürlich der Sohn will regelmäßig von weit hinterm Ohr ausholend die Stadien füllen ;)


    Wenn die Wohnsituation ein normal lautes Schlagzeug übrigens nicht zulässt, dann kann man auch noch über Low-Volume-Becken und Mesh-Felle nachdenken. Da fehlt einem natürlich die Urgewalt, die für viele ja die eigentliche Anziehungskraft zum Schlagzeugspiel ist. Ob das was für euch ist, kommt also drauf an, wie die Motivation deines Sohnes gestrickt ist.

    Ich muss zugeben, daß ich mit Onboard-Soundkarten noch nie versucht habe, Recordingsachen anzustellen, die irgendwie Latenzrelevant wären.

    Weil man mir immer eingetrichtert hat, daß mit Onboard-Sound - trotz Asio4All - das eben nie so richtig Latenzarm wird.


    Man muss ja korrekterweise sagen, daß jede Soundkarte ihre eigene Latenz hat, und daß der ASIO-Buffer dazu ja noch obendrauf kommt. Zusammengenommen wird dies wird dann zur, ich nenne sie mal "Systemlatenz". Über die ASIO-Buffer reden immer alle, über die "Hardwarelatenz" wird dagegen gerne geschwiegen, oder sie wird per marketingsprech als "Near-zero-latency" oder so was umnebelt.


    Ein UI24r (ich habe auch einen, super Kiste übrigens) hat z.B. hat für sich genommen, durch all die Busse, Effekte, Matrix etc durch von vorneherein 3.2ms Latenz vom analogen Input zum analogen Output. Da der Signalabgriff zur USB-DAW ja im UI24 sehr "früh" im Signalweg stattfindet ist, also vor dem ganzen processing und den internen Routingmöglichkeiten, würde ich vermuten, daß im Einsatz als USB-Interface knapp unter 1ms Latenz von der Hardware hinzukommt - beim Aufnehmen. Und dass der Rest der Latenz, also übern Daumen so 2ms, halt dann bei der Wiedergabe über das UI24, wenn du einen DAW-OUT in einen Kanalzug des UI24 patchst.

    Bei der internen Soundkarte sinds vermutlich eher dutzende von Millisekunden, wenn nicht gar schon im zentelsekundenbereich. Leider egal, welche Marke auf dem Laptop-Gehäuse steht. Ich schreibe diesen Post hier auf einem Surface Pro (Tablet). Mit der internen Soundkarte komme ich da ebenfalls auf keinen grünen Zweig.


    Wenns dich aber tröstet - wenn du jemanden mit einem aktuellen Mercedes kennst, der die größte Burmester Werks-Stereoanage drin hat, mit all dem DSP-Audio Gedöns - schick den mal ins Autokino. Angesichts von einer Audiolatenz von über einer Sekunde, eher so zwei sekunden, kommt derjenige geläutert von allem Benz-Fandom und zudem als Fan von Stummfilmen wieder zurück. Bild und Ton liegen da so weit auseinander, das geht gar nicht mehr. Latenz interessiert bei Consumer-Zeugs, auch echt teurem, halt offenbar keinen, leider.

    Alpine Musicsafe hatte ich früher auch schon mal, die sind schonmal sehr gut. Ich bin allerdings seit Jahren mit Elacin ER-15 unterwegs, das sind angepasste Stöpsel vom Hörgeräteakustiker mit recht linearen 15dB Filter-Einsätzen. Klanglich etwas klarer, insbesondere vom Tragekomfort aber der Hammer. Ich habe schon mal nach Bandproben vergessen, die rauszunehmen, und bin dann so nach Hause gefahren...


    Solche Memory-Schaumstöpsel, wie diese Bilsom, Ohropax, oder wie sie alle heißen, klingen meiner Ansicht nach zu dumpf, um damit Musik zu machen. Ich würde über den Daumen gepeilt schätzen, daß die so 25dB im Mittel/Hochtonbereich wegmachen, und da kommt man an die physikalischen Grenzen, weil der menschliche Schädel auch nur auf dem gleichen Niveau dämpft, d.h. dann kommt halt immer noch der vornehmlich mumpfige Tieftonanteil durch, der einfach die Schädelknochen durchschreitet. Wobei - ohne es böse zu meinen - je nach Musikrichtung, Beckenserie und Schallpegel brauchts vielleicht genau diese Dämpfung ;)


    Was von cymbal65 ja angemerkt wurde - In Ear Monitoring ist auch eine gute Lösung. Zunächst mal machen auch die einfachen IE-Stopsel wie Shure 215 oder Sennheiser IE40 PRO mit den richtigen Memory-Schaumstoff-Tips und ordentlich eingeführt und getragen schonmal ziemlich gut "zu", ich würde sagen, nicht ganz auf dem Level von Ohropaxen, aber auf jeden Fall mehr als die 15dB eines ER-15 Gehörschutzes oder Alpines Music Safes.


    Und dann kann man sich ja vorsichtig auf dem IEMS ein Signal vom Mischpult zufügen (insofern eins da ist natürlich), and ab dem Punkt wird es zwar technisch aufwändig (ist ja nun nicht in jedem Probenraum der Welt gleich jede Quelle mit Mikrofonen und DIs abgenommen), aber sehr luxuriös. Wenn man das einmal gewöhnt ist, will man es nicht mehr missen..

    Das erinnert mich an ein Rob Brown Video, wo es darum ging, wie man zum Einzählen das richtige Tempo findet.

    Der gute Mann sagte "learn the fucking lyrics!". Die Erklärung - wenn man den Text nachsingen kann, kriegt man automatisch das Gefühl fürs richtige Tempo, fürs richtige Feeling. Sein Tip war, sich vor dem Einzählen eines Songs kurz im stillen eine Phrase aus dem Song selbst vorzusingen.

    Bei mir funktioniert das super, ich habe immer in meinen Setlists eine "Texthilfe" stehen, zum verläßlichen Tempo-finden und einzählen.

    Was (leider) recht aufwändig ist, mich in Bezug auf meine Hauptband aber gut durch die probenlose Coronazeit brachte, ist eine Multitrack-Aufnahme der Bandprobe.

    In den letzten Proben vor der Zwangspause hatte ich zufällig mein Digitalmischpult in den Probenraum gestellt, primär eigentlich um mich an mein damals neues IEM-Zeugs zu gewöhnen. Ich habe alle Instrumente meiner Band abgenommen, und natürlich auch mein Kit, recht einfach mit 2xOverheads, Kick und Snare, und dann zwei verschiedene Mixe für die Proberaum-PAund mein IEM erstellt.


    Da mein Pult (Soundcraft UI24r) direkt auf USB-Stick Multitrackaufnahmen machen kann, waren die Aufnahmen ein unkompliziertes Nebenprodukt dieser Aktion. Ich habe die Multitrack .wav-Files später, daheim, auf meinem PC gemischt, ganz normal in Reaper, der DAW-Software meiner Wahl, und dann meiner Band in die WhatsApp-Gruppe bzw. ins Band-Share - wir nutzen OneDrive - gestellt.

    Jeder Musiker, der wollte, konnte dann einen "Mix-Minus" von mir erhalten, also einen Alternativ-Mix, wo das jeweilige Instrument des Musikers stummgeschaltet ist. Der Sänger erhielt also eine Version ohne Gesang, ich als Drummer eine Version ohne Drums etc. Wegen Übersprechen hört man das jeweilig "stumme" Instrument trotzdem noch ein ganz klein wenig durch, aber zum Üben als "Playalong" ist das Instrument praktisch "weg", stört also nicht.


    Ich bin gerade frisch in einer Jazz/Weltmusik-Band neu eingestiegen, den Damen und Herren dort droht in den nächsten Wochen ein ähnliches Schicksal wie meiner anderen Band ;) Mir geht das bei Starts und Endings ähnlich, und ich brauche da eine Gedächtnissstütze...