Wie Soundveränderung bei Modifikation eines Preamps dokumentieren?

  • Ich bräuchte mal ein paar Tipps zum Dokumentieren von Soundänderungen bei einem Gerät durch eine Modifikation der Schaltung:


    Ausgangslage ist wie folgt: ich habe zwei jeweils zweikanalige Mikrofonvorverstärker, die ich durch einen Austausch eines ICs pro Kanal modifizieren möchte. Es handelt sich bei dem Austauschtyp um einen pinkompatiblen Nach-Nachfolger des orginalen Schaltkreises, der deutlich besser von der Performance her sein soll. Das IC stellt das Frontend in dem Preamp für den Mikrofoneingang dar - es gibt noch einen anderen Baustein in der Schaltung, der sich um den Line-Eingang kümmert - dieses fasse ich nicht an, weil ich den Line-Eingang nicht benötige für meine Anwendungen.


    Langer Rede kurzer Sinn: der Austausch ist relativ einfach (ein 8-füßiges IC je Kanal auslöten, Fassung einlöten, neues IC einstecken und fertig) - ich möchte aber in sinnvoller Form dokumentieren, ob die Modifikation tatsächlich etwas gebracht hat.


    Ich hatte bisher an folgende Optionen gedacht:


    1. Vor der Modifikation eine Aufnahme des Schlagzeugs machen, dabei die Position der Mikros dokumentieren, damit sie reproduziert werden kann. Dann nach der Modifikation das gleiche nochmal und die Aufnahmen vergleichen.
    2. Die Mikros so nah wir irgend möglich zueinander anbringen und vor der Modifikation eines Kanals eine Aufnahme über dem Set machen - dann einen Kanal modifizieren und danach nochmal mit dem Mikrofonpaket aufnehmen. Vergleich des Sound über Abweichungen zwischen den Kanälen vorher>/nachher.
    3. Vor der Modifikation mit beiden Geräten Aufnahmen machen vom Set - dann ein Gerät modifizieren und danach nochmal mit beiden Aufnehmen. Abweichungen vorher/nachher zwischen den Geräten beurteilen.

    Alle Varianten haben den Nachteil, dass es immer anderes Ausgangsmaterial ist, dass aufgenommen wird - dazu fällt mir zumindest bei echten Instrumenten keine andere Lösung ein. Aufnahmen vor einem Lautsprecher wollte ich vermeiden, da sie zwar reproduzierbar sind, aber als Quellmaterial schon deutlich reduziert sind was Transienten-Abbildung und Räumlichkeit angeht.


    Fällt euch noch eine andere Testvariante ein?

  • Moin, eventuell auch ohne Mics ein Signal in den Preamp schicken, das könnte zB ein Rauschen sein, und dieses dann mit geeignetem Werkzeug auswerten.

    Allerdings kann das deinen gehörten Eindruck nicht ersetzen, was einerseits gut, aber auch wieder nicht ist. ?(

    Was versprichst du dir von der Modifikation? Um welches Gerät geht's?

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ich würde, um eine ernsthafte Wiederholbarkeit/Vergleichbarkeit herzustellen, und Einflüsse spielerischer Performance auszuschließen, ganz ohne Mikrophone testen, sondern den Preamp mit vorgefertigten Signalen durch eine DI-Box hindurch füttern. Nur eine eite des Preamps modifiziert, die andere im Original


    Dann das ganze mit Software wie SMAART (teuer) oder OSM (free) auf die Unterschiede in Impulsantwort, Frequenzgang, Phasenlage etc analysieren.

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

  • Nee, das steht für Open Sound Meter ^^ Open Sound Meter


    Das ist eine zweikanalige FFT-Analyse, d.h. man vergleicht damit immer zwei Signale miteinander. Hauptanwendung ist das Einmessen von Beschallungsanlagen. Man spielt eine beliebige Musik über die PA ab, und füttert die Software in Realtime mit zwei Signalen. Einmal das Originalsignal, wie es in die PA hineingeht (also am Eingang des Systemprozessors, Frequenzweiche o.ä.) und zum anderen das aufgenommene Signal eines Messmikrofons im Raum. Man braucht also kein dediziertes Testsignal wie Rosa Rauschen, um den Frequenzgang eines Systems zu ermitteln.


    Hier im konkreten Fall würde man unmodifizierten Preamp gegen modifizierten Preamp testen. Oder halt zwei Tests nacheinander durchführen: Originalsignal gegen Original-PreAmp, Originalsignal gegen modded-PreAmp.

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

  • Was versprichst du dir von der Modifikation? Um welches Gerät geht's?

    Es handelt sich um den Behringer PreQ Mic502, der Anfang der 90er noch in Deutschland gefertigt wurde. Er ist mit einem Audio Devices SSM2017 als Frontend bestückt, die ich durch AD SSM2019 ersetzen möchte. Im Idealfall sollte der Preamp danach etwas transparenter klingen, das jedenfalls berichten andere Modder…

    Ich würde, um eine ernsthafte Wiederholbarkeit/Vergleichbarkeit herzustellen, und Einflüsse spielerischer Performance auszuschließen, ganz ohne Mikrophone testen, sondern den Preamp mit vorgefertigten Signalen durch eine DI-Box hindurch füttern. Nur eine eite des Preamps modifiziert, die andere im Original

    Muss ich mal probieren, ob ich ein Signal aus einer DI-Box heraus erzeugen kann, dass zwar hochwertig vom Signal bleibt, aber vom Pegel her so niedrig ist, dass ich den Preamp auch in einen realistischen Arbeitsbereich bringen kann.

    OSM (free)

    Sieht interessant aus. Aber wer viel misst, misst Mist. Audiomessungen habe ich bisher nur sehr begrenzt gemacht, da müsste ich mich komplett einarbeiten. Selbst wenn ich vernünftige Messungen hinbekomme, muss ich sie ja auch richtig interpretieren können…

  • Im Idealfall sollte der Preamp danach etwas transparenter klingen,

    Da helfen wirklich nur die Ohren. Ich wüsste nicht wie transparenterer Klang objektiv darstellbar wäre. MMn bleibt da nur, ein Signal zu teilen und durch beide Varianten zu schicken.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Statt OSM zu nutzen, würde sich der kostenlose RoomEQWizard (REW) eher anbieten. Nach erstem Überfliegen von OSM habe ich den Eindruck, dass REW etwas mehr bietet und zudem hierfür auch erheblich mehr Literatur, sowohl in Foren als auch auf YT zu finden ist.


    Das Relevante in Kürze dargestellt: Unter anderem lässt sich damit eine Kalibrierung der Soundkarte für die verwendeten I/O im Rahmen einer Loopmessung vornehmen (bspw. wird das hier sehr gut erklärt), sodass die Einflüsse des Interfaces Berücksichtigung finden, wenn man für den eigentlich Test später das Ausgangssignal des Interfaces in den Input des Preamp leitet und von dessen Output wieder zurück ins Interface holt. Insoweit kannst du dann jede in REW erzeugte Signal (z. B. Rauschen, Sweeps, dezidierte Frequenzen) verwenden.


    Defacto erhältst du so genaue Ergebnisse der tatsächlichen Änderungen (und um Objektivität gehts bei dem Vorhaben letztlich), da sie keine weiteren Variablen beinhaltet, denn der Einfluss von irgendeinem Mikrofon, dem Raum, dem Noisefloor, der Performance etc. ist in Gänze nicht vorhanden. Das ist insoweit relevant, da sich die zu erwartenden Änderungen in kleinen Größen bewegen dürften, die in einer Masse an Variablen tendenziell kaum präzise benannt werden können und sich aber gegenseitig aufaddieren. Jede Variable weniger präzisiert daher das Ergebnis.


    Während die REW-Messgraphen dann aber nur die nominalen Änderungen beschreiben, lassen sie die Musikalität völlig außen vor. Daher wäre für die Beurteilung dessen auch ein Vergleich zwischen den Schlagzeugaufnahmen natürlich unabdingbar, um zumindest einen subjektiven Höreindruck zu erhalten. Letzteres ist das aber immer nur ein Abbild der Signalkette, mit eben erheblichen Variablen.


    Im Übrigen finde ich deine Herangehensweise der Shootous großartig, Oliver_Stein.

    5 Mal editiert, zuletzt von greb ()

  • Moin, eventuell auch ohne Mics ein Signal in den Preamp schicken, das könnte zB ein Rauschen sein, und dieses dann mit geeignetem Werkzeug auswerten.

    Allerdings kann das deinen gehörten Eindruck nicht ersetzen, was einerseits gut, aber auch wieder nicht ist. ?(

    Wenn die technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, würde ich beides machen: Die analytische Variante mit weißem Rauschen und die spielerische. Für die spielerische solltest du natürlich relativ sicher dasselbe spielen. Hast du ja bei den Bass Drum Mics auch gemacht - okay, da war es nur eine Klangquelle. :)

    Das Rauschen am besten direkt draufgeben, wobei für den relativen Vergleich ja nichts gegen eine Lautsprecher-Wiedergabe mit Mikrofon-Aufnahme spricht...außer dass man sich halt doch viele Verzerrungen einhandelt.

    Danach würde ich zuerst die eingespielten Varianten anhören und evtl. unterschiedliche Höreindrücke festhalten. Erst zum Schluss die Rauschaufnahmen anhören/analysieren und versuchen zu erklären, wie es zu den verschiedenen Höreindrücken kommt - auf keinen Fall vorher, denn dann wirst du wohl voreingenommen zuhören.

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • dann ein Gerät modifizieren und danach nochmal mit beiden Aufnehmen. Abweichungen vorher/nachher zwischen den Geräten beurteilen.

    Ich denke das ist es.


    Wenn du den Test mit dem Schlagzeug durchführen möchtest, würde ich die beiden Overheadmikrofone (ich denke es sind 2 vorhanden?), eng in der Mitte des Sets nebeneinander bringen.

    Dann spielst du gleichzeitig einen Take in den bisherigen (Gerät1) und modifizierten (Gerät2) PreAmp.

    Danach entscheiden dann deine Ohren, obs was gebracht hat.

    Oder du stellst deine beiden Takes in ein Recordingforum, um zusätzlich die Meinung von gelernten Tonings. zu bekommen. :?:


    Ich denke ich muß dir nicht erklären, dass nur "gute" Mikrofone von einem "guten/besserem" PreAmp profitieren?

    D.h. bitte keine billig OHs verwenden für den Test. 8)


    Entsprechend den Erfahrungen welche zumindest ich in den div. Recordingforen gelernt habe, wird es keine Quantensprünge bei dem Test geben. Das sind zumeist maginale Feinheiten, welche sich z.B. bei guten Mikrofonen im oberen Airband ergeben.

    Oder sogenannte "Färbungen" durch Ein-/ Ausgangsübertrager, oder Röhren, in HighEndPreAmps (ca. ab 500 Euro für einen Kanal).


    Only my two cent....


    Ergänzung:

    Wie geht das Signal in die DAW?

    Interface? Separater Wandler?

    In ein günstiges Interface kannst du "Line-In" (über einen Teil der Interface-PreAmp-Eingangsstufe) schicken was du magst, da wird nix besser.

    Einmal editiert, zuletzt von drummerjoerg ()

  • Zwei verschiedene Aufnahmen werden Unterschiede (abgesehen vom Rauschen) überdecken. Daher würde ich wohl auch mit zwei Mikros gleichzeitig die selbe Performance über einen modifizierten und einen unmodifizierten Preamp aufnehmen. Und dann das Rauschen im Audioeditor vergleichen und einen blinden Hörvergleich machen. Meine persönliche Meinung ist, dass die Meinung selbsterklärter Experten (das schließt uns hier natürlich ein, insbesondere mich 8)) zu nichts nütze ist. Was zählt ist nur dein eigener Eindruck.

    Nix da.

  • Was zählt ist nur dein eigener Eindruck.

    Und beim "Eindruck" wirds auch bleiben.


    Und wir haben noch nicht über eine akustisch optimierte Abhörumgebung und entsprechende Abhörmonitore gesprochen.

    Man kann aber auch über die kleinen Kalotten im Laptop, oder über den Auto MP3 auf der Fahrt zur Arbeit, abhören.


    Also: persönlicher Eindruck. ;)

  • Meine persönliche Meinung ist, dass die Meinung selbsterklärter Experten (das schließt uns hier natürlich ein, insbesondere mich 8) ) zu nichts nütze ist

    Gelernte Audioings, mit jahrelanger Studioerfahrung und entsprechenden Credits (Referenzen von Musikern die bereits im Studio waren), sind nicht selbsterklärt. :thumbup:

    Ich wiederum gehöre, wie auch du (siehe #11), zu den Hobbyisten. Ich habe mich aber auch nicht selbst erklärt. ;)

  • Ich würde das auf jeden Fall auch mit dem exakt selben Audiomaterial vergleichen. Wie auch immer ...

    REW kann ich auch empfehlen.


    Rampen arbeitet übrigens in der Branche, soweit ich weiß. Nur eben nicht als Künstler ... wozu Tonmeister und Produzenten bereits zählen. Sprich: alle, die die Technik nur bedienen und direkt mit dem Künstler zusammenarbeiten.

  • Erstmal danke an alle, die mitgedacht haben für mein Vorhaben! :thumbup:

    Statt OSM zu nutzen, würde sich der kostenlose RoomEQWizard (REW) eher anbieten.

    Passt - REW habe ich sogar schon auf meinem Rechner installiert, weil ich damit schonmal rumgespielt hatte...

    Im Übrigen finde ich deine Herangehensweise der Shootous großartig, Oliver_Stein.

    Vielen Dank! :)

    Wenn die technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, würde ich beides machen: Die analytische Variante mit weißem Rauschen und die spielerische.

    Ja, so werde ich es machen! S.u.

    Wenn du den Test mit dem Schlagzeug durchführen möchtest, würde ich die beiden Overheadmikrofone (ich denke es sind 2 vorhanden?), eng in der Mitte des Sets nebeneinander bringen.

    Dann spielst du gleichzeitig einen Take in den bisherigen (Gerät1) und modifizierten (Gerät2) PreAmp.

    Danach entscheiden dann deine Ohren, obs was gebracht hat.

    Ich werde folgendes machen:


    • Die Geräte mit #1 und #2 markieren
    • Die Serien-Nr. der Mikros aufschreiben.
    • Je eine Testaufnahme am Schlagzeug mit Overheads in ORTF auf PreQ #1 und #2 (kein gleiches Audiomaterial)
    • Mikros mit Minimalabstand über dem Set positionieren - dann je 1 Mikrosignal in PreQ #1 L und #2 L
    • Mikros mit Minimalabstand über dem Set positionieren - dann je 1 Mikrosignal in PreQ #1 R und #2 R
    • (die beiden vorherigen Tests nochmal wiederholen mit vertauschten Mikrofonen)
    • Messungen der Geräte mit REW (Sweeps, Phase, Rauschen usw.)
    • Aufnahmen von identischem Material per Einspielung aus einer DI-Box
    • Modifikation eines Gerätes
    • Wiederholung der Messungen mit REW
    • Wiederholung der Aufnahme aus DI-Box
    • Wiederholung der Aufnahmen am Set



    Oder du stellst deine beiden Takes in ein Recordingforum, um zusätzlich die Meinung von gelernten Tonings. zu bekommen.

    Das werde ich ganz sicher nicht machen, denn dort wird man mir sagen, dass die Liebesmüh bei einem Behringergerät eh sinnlos ist und ich es eh nicth beurteilen kann, weil [hier beliebige Gründe einsetzen]... 8)

    Ich denke ich muß dir nicht erklären, dass nur "gute" Mikrofone von einem "guten/besserem" PreAmp profitieren?

    D.h. bitte keine billig OHs verwenden für den Test.

    Ein Stereopaar Neumann KM184 - das muss reichen...

    Wie geht das Signal in die DAW?

    Interface? Separater Wandler?

    In ein günstiges Interface kannst du "Line-In" (über einen Teil der Interface-PreAmp-Eingangsstufe) schicken was du magst, da wird nix besser.

    Ich gehe vom XLR-Ausgang des PreQ-Kanals in einen Line-Eingang meines Focusrite Clarett 4Pre USB. Der hat keinen Preamp davor, der es noch weiter verfälschen könnte. Mit diesem Interface habe ich auf diese Art und Weise schon Vergleich aufgenommen und man konnte einen Unterschied zwischen der Variante "PreQ >> Lineeingang Clarett" und dem direkten Weg über einen Mikrofoneingang des Clarett hören, den ich auf den externen Preamp zurückgeführt hatte.

    Zwei verschiedene Aufnahmen werden Unterschiede (abgesehen vom Rauschen) überdecken. Daher würde ich wohl auch mit zwei Mikros gleichzeitig die selbe Performance über einen modifizierten und einen unmodifizierten Preamp aufnehmen. Und dann das Rauschen im Audioeditor vergleichen und einen blinden Hörvergleich machen. Meine persönliche Meinung ist, dass die Meinung selbsterklärter Experten (das schließt uns hier natürlich ein, insbesondere mich 8) ) zu nichts nütze ist.

    Zum Rauschen werde ich versuchen, mit einem Testpegelton um ein gleiches Maß vorher und nachher zu Verstärken und dann per Auswertung des Noisefloors in der DAW eine Idee zu bekommen, ob sich der Pegel oder die spektrale Verteilung verändert hat.

    Und wir haben noch nicht über eine akustisch optimierte Abhörumgebung und entsprechende Abhörmonitore gesprochen.

    Ich höre über Genelec 1031 oder meinen DT990 ab. Eine eingemessene Regie habe ich nicht, bin aber gerade bei Vergleichen bisher immer gut klargekommen damit.

    Ich würde das auf jeden Fall auch mit dem exakt selben Audiomaterial vergleichen.

    siehe oben - ich nehme Referenzmaterial aus der DAW über aktive DI-Boxen mit auf. Muss nur mal sehen, ob und wie ich die Signale in einen Bereich bekomme, wo die Preamps auch arbeiten müssen.

    ________________


    Ansonsten darf man diese Bastelei natürlich auch nicht überbewerten - die Materialkosten beliefen sich auf 30,- und wenn die Modifikation sie nicht verschlechtert, ist zumindest nichts verloren... :D Vielleicht kann ich ja die alten Chips beim Auslöten heile lassen, dann kann man nochmal hin und her wechseln.


    Langfristig werde ich eh noch in einen 8-fach Preamp mit (u.a.) ADAT Ausgang investieren - im Moment favorisiere ich dafür einen RME Octamic II.

  • Bin ein Stück weiter mit der Dokumentation des Ist Zustands der Preamps. Ich habe Aufnahmen mit beiden Amps am Set gemacht. Auch reproduzierbare Aufnahmen über eine DI-Box mit 30dB Pad habe ich gemacht - sowohl technische Signale als auch Musik.


    Meine ersten Gehversuche mit REW waren aber nicht so erfolgreich, weil ich glaube ich einen Knoten im Hirn hatte...

    Nach nochmaligem Überdenken würde ich jetzt folgendes mit REW machen:


    Kalibrierungsrun über folgende Kette: Focusrite Clarett Line Out - Monoklinkenkabel - aktive DI-Box - XLR-Kabel - XLR/Stereo-Klinkenkabel - Clarett Line in.


    Damit wären in der Kalibrierung alle Elemente enthalten außer der zu messende Preamp.


    Dann würde ich das Kalibrierfile als Basis für alle folgenden Messungen nehmen.


    Zur Dokumentation des Ist-Zustands würde ich dann jeden der vier Kanäle dreimal messen und die Messungen abspeichern. Nach der Modifikation würde ich die Messung der modifizierten Kanäle wiederholen.


    Gehe ich recht in der Annahme, das ich den Referenzkanal für das Timing nicht benötige? Oder gehen irgendwelche relevanten Messungen nur mit Referenzkanal?

  • Was meinst du mit reproduzierbarer Aufnahme? Du hast doch nur eine Aufnahme mit beiden Preamps gleichzeitig gemacht?

    Habe ich vielleicht schlecht ausgedrückt: ich meine damit, dass ich Musik von der DAW abspiele, die ich dann durch die oben beschriebene Kette wieder aufnehme. Reproduzierbar ist das, weil ich über die gesamte Kette Pegelgleichheit durch einen 1 kHz Sinuston einstellen kann. So kann ich vor und nach der Modifikation die gleichen Verhältnisse herstellen und vergleiche nicht Äpfel und Birnen.

    Wozu eine DI mit -30dB PAD?

    Ich wollte die Vorstufen mit einem Pegel beschicken, der in etwa auf dem Niveau liegt, wie sie auch aus Mikrofonen kommen. Im Moment arbeitet der Preamp bei 40 dB Verstärkung - das passt also. Wenn ich mit einem Line-Signal reingehe, kann ich keine weitere Verstärkung durch den Preamp reingeben - dann läuft das Frontend im Leerlauf bei Unity-Gain.

    Die DI wäre doch insoweit gar nicht notwendig, da der 502 sowohl ein -20 db Pad hätte und auch zwischen Line/Mic umschaltbar wäre?

    Ja, die Pad-Schaltung am PreQ könnte ich aktivieren. Der Line-Eingang wird jedoch im Gerät durch ein anderes IC "bedient", das ich nicht austauschen werde. Sobald ich auf Line umschalte, liegt das, was ich austauschen möchte, nicht mehr im Signalweg. Aber mit dem bordeigenen Pad könnte ich die DI-Box komplett umgehen, was wahrscheinlich die Qualität des Rohsignals im Vergleich zur Variante mit der DI-Box verbessern würde.


    Ich werde heute nochmal ein wenig experimentieren - dann ist es irgendwann soweit, dass der Lötkolben rauchen muss... :D

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